Danke für das spannende Thema.
Ich habe die Diskussionsbeiträge mit Aufmerksamkeit verfolgt und bin wenig überrascht über die unterschiedlichen Auffassungen, doch sehr erschüttert über die teilweise weltfremden Begründungen zu der eigenen Meinung.
Ich schätze das 15 - 25 Prozent der Kinder in Europa Kuckuckskinder sind. Eine statistisch belastbare Zahl gibt es meines Wissens nach nicht. Wer jetzt glaubt das Seitensprünge und Kuckuckskinder eine Erscheinung der heutigen Zeit sind, der irrt sich gewaltig. Es gibt Affären und Kuckuckskinder schon lange, bloß der Nachweis war früher nicht möglich und gesprochen wurde darüber auch nicht.
Ich halte persönlich auch nichts von Affären, doch ich würde nicht darüber urteilen, solange ich nicht persönlich betroffen bin. Schließlich kann ich genauso wenig wie jeder Andere hier ausschließen, dass man selbst einmal in solch eine Situation gerät. Die Kritiker werden jetzt zwar behaupten, dass man es selbst in der Hand hat, ob man sich auf einen Seitensprung einlässt oder nicht, doch solche Vorurteile pflegen nur Leute die alles rational lösen und glauben der Verstand steht über allem anderen. Ich denke, das unser Leben sich im Vergleich zu früher geändert hat. Eine Frau ist nicht mehr auf den Mann als Versorger im klassischen Sinne angewiesen. Sie sollte eigentlich in der Lage sein sich selbst zu versorgen, indem sie arbeiten geht. Ein Seitensprung egal ob von Mann oder Frau ist doch heute nicht mehr verwerflich, sondern kann im Leben passieren. Natürlich verletzt ein Seitensprung den Partner und der Betrogene muß seine Konsequenzen daraus zu ziehen, doch Fehler passieren um daraus zu lernen. Partnertausch und Swingerclubs sind auch akzeptiert, bloß der Unterschied liegt darin, das der Partner weiß das man sexuell nicht monogam lebt. Liebt man seinen Partner anders weil man sexuelle Untreue (swingen) mit Wissen des Partners praktiziert, als wenn man heimlich sexuell Untreu (Seitensprung) ist?
Die Frauen, die ein Kuckuckskind ihrem Partner untergeschoben haben und dies verschweigen, kann ich sogar verstehen, auch wenn ich es auch nicht gut finde. Diese Einstellung der Frauen wird ja vom Gesetzgeber auch noch unterstützt mit dem Verbot der heimlichen Vaterschaftstest. Es wäre ja auch zu einfach heimliche Vaterschaftstest zu zulassen und somit dem angeblichen Vater die Möglichkeit zu geben sich ohne Störung des Familienfriedens
Gewissheit zu verschaffen.
Ich persönlich hätte schon Probleme meiner Partnerin einen Seitensprung zu verzeihen und daher würde ich es lieber nicht wissen wollen, wenn sie mir einmalig untreu war. Ein Kuckuckskind wäre für mich das aus der Beziehung egal zu welchen Zeitpunkt ich es erfahre.
@****cy
Keiner hat etwas gegen Frauen die Seitensprünge begehen. Aber so ein egoistisches und feiges Verhalten ist widerlich.
Ich kann ja verstehen, dass man anderer Ansicht ist doch bevor man jemand verurteilt und sollte man vielleicht erst einmal wissen worüber man schreibt! Simone hat die Gründe für ihr Schweigen gegenüber ihrem Ehemann, den Kinder und dem leiblichen Vater ihres 3. Kindes schon einmal erläutert.
Wer ist der biologische Vater von deinen Kind/ern?
hier mal Auszugsweise ein Zitat:
Es wird wohl kaum eine Ideale Lösung geben.
Entweder schweige ich und belüge damit mein Mann, mein Ex-Liebhaber und mein 3. Kind und lebe mit der Lüge, bis auf weiteres.
Oder
Ich könnte mein Mann erklären, dass er nicht der Vater des 3. Kindes ist. Das hätte die Scheidung zur Folge und somit wären unsere beiden gemeinsamen Kinder die Verlierer. Es würde über kurz oder lang rauskommen, wer der leibliche Vater des 3. Kindes ist und dem leiblichen Vater stände vermutlich auch eine Scheidung bevor. Der leibliche Vater meines 3. Kindes ist auch Vater von 2 Kinder in seiner Ehe.
Ich überlege nur die ganze Zeit, ob nicht das Kind wissen sollte, wer der Vater ist.
Ich gebe Dir recht, das ein Kind das Recht hat zu erfahren, wer der leibliche Vater ist. Natürlich wäre es am schönsten das Kind mit der Wahrheit von Anfang an zu konfrontieren, doch das Leben ist nicht immer so einfach. Es geht bei dem Schweigen auch nicht darum wie es für mich am schönsten ist, sondern viel mehr um das kleinere Übel für alle Beteiligten bzw. Betroffenen.
Die Gründe für das Schweigen von Simone sind für mich durchaus nachvollziehbar. Zwei Familien zu zerstören und vier Kinder unglücklich zu machen die bei ihren leiblichen Vätern und Müttern aufwachsen, damit ein Kind die Wahrheit über seine eigene Herkunft erfährt halte ich für ziemlich Unverhältnismäßig. Es mag ja sein, das diese Lösung für Simone auch gewisse Vorteile hat, doch egoistisch wäre etwas anderes. Manchmal ist Schweigen oder eine Lüge besser, als die Wahrheit. Das schlechte Gewissen, das sie bestimmt hat gegenüber ihren Kindern und dem Ehemann im Bezug auf das Kuckuckskind kann ihr keiner nehmen.