Ist man nach Jahren ohne Sex zum Geben zu ausgehungert?

meinte, ich soll mich nicht so haben, nach 30 Minuten sei er eh wieder weg....

Ich denke, ein Teil liegt durchaus am gewissermaßen unpersönlichen Medium und Modus des Kennenlernens. Denn wenn sich so online ein Kontakt ergibt, dann ist das durchaus vielleicht ein Resultat einer "Katalogwahl" - wo man nach bestimmten Kriterien wie Vorlieben, Tätigkeiten oder Leidenschaften sortiert, wie in einem Katalog auswählen, "bestellt" und konsumieren kann.

Das sich in Wahrheit ein anderer Mensch mit Gefühlen, Sorgen, Ängsten, gar einem ganz eigenen Leben und "Kosmos" dahinter verbirgt, ist dabei recht leicht ausblendbar, denn davon bekommt man bis zum direkten Treffen kaum etwas mit. Jedenfalls im Vergleich zum Kennenlernen auf die persönliche Art. Zumindest würde ich annehmen, das dort deutlich weniger solcher beinahe irrwitzigen "Ansprüche" auftreten, doch mag ich mich da auch irren.

Was versteht ihr eigentlich genau unter "geben" und "nehmen"? Lässt dich das überhaupt klar trennen? Ich meine, ich ganz persönlich bin zum Beispiel dazu erzogen worden, es allen anderen recht zu machen und mich selbst erstmal hintanzustellen. Ich muss mir immer wieder klarmachen, dass es okay ist, auch mal an mich selbst zu denken - und ich hab echt lange gebraucht, bis ich kapiert habe, dass das nicht egoistisch und damit "schlecht" ist, sondern ganz im Gegenteil meist dankbar aufgenommen wird ... ganz besonders beim Thema Sex/Partnerschaft. Weil es ist doch so, indem ich meine Wünsche und Bedürfnisse erkenne und zu erkennen gebe, "gebe" ich doch auch etwas. Nichts Greif- oder Zählbares, aber immerhin eine Kontur oder einen Anhaltspunkt oder Spiegel oder etwas, das Resonanz auslöst oder was auch immer.

Ich will ganz sicher nicht sagen, du müsstest Herrn "ich bringe dich selbstverständlich zum Bahnhof" dankbar sein, weil er dir mit dem Angebot groß was "gegeben" hätte Ich will darauf hinaus, dass die Grenzen zwischen Geben & Nehmen, Egoistisch & Nicht-Egoistisch oder Konsum & Konsumiert-Werden eher fließend sind. Manchmal ist es mehr oder weniger deutlich, manchmal aber auch nicht - und ganz ohne Egoismus geht sowieso schon mal gar nichts. Die Frage ist nur, wo man im Einzelfall seine persönlichen Grenzen setzt ... und weils so persönlich ist, würde ich sagen, dass man die Frage aus dem ET so allgemein gar nicht beantworten kann.

vielen Überlegungen...
Zum 1. Mal ist mir diese Frage gekommen, als ich (in einer lokalen Zeitung) ein Inserat schrieb: Habe gute Laune und verschenke eine Tantramassage (geben und nehmen stimmt, auch wenn nur ich massiere, dachte ich mir....).
Die Zuschriften, die ich da bekam waren alle nach dem Motto: ja, wenn du mir danach noch einen bläst....oder: wenn ich dich ficken kann, ja....
Ein Paar schrieb mir, als ich nicht bereit war ein Foto zu schicken. Du kannst kommen und uns massieren. Aber wenn du uns nicht gefällst, kannst du grad wieder gehen.
Als ob man nicht einen Kaffee trinken kann und dann wieder gehen...
Ich hatte das GEfühl, die Männer wollten nur nehmen, und das nach ihren Regeln...
Dann schrieb ich ein neues Tantra-Inserat, allerdings schrieb ich einen sehr hohen Preis dazu. Plötzlich waren die Zuschriften sehr höflich, die Männer wollten Räume organisieren, ein Hotelzimmer mieten, Massageöl besorgen etc...
Als die Männer vorab geben durften, waren sie höflich und grosszügig, keine Forderungen nach mehr....
Das ist schon lange her, ich will eigentlich keine Dates mit finanziellem Hintergrund.
Wenn ich dann wieder mal per Inserat einen Tantrapartner für Austausch suche, schreiben mir die vorwiegend liierten Männer, dass sie eine Massage wollen, dass sie eine Einführung wollen, dass sie Studioerfahrung haben, aber lieber eine Massage ohne zu bezahlen wollen...
Ich denke mir schon, dass die Männer einfach nicht mehr kapieren, dass sie nicht nur konsumieren können.

Ich habe mit 2 Männern geschlafen, die bis dahin lange keinen Sex mehr hatten, einer davon seeeehr lange Jahre davor auch nur unbefriedigenden, mit Frauen, die sich nach kurzer Zeit geziert haben und teilweise einfach null Bock auf Sex hatten.
An ihm alleine kanns nicht gelegen haben, er war von Anfang an super im Bett.
Natürlich gehören da immer Zwei dazu, aber er war immer mehr als bereit zu geben.
Ud wo wir bei Massagen sind: Der Andere ebenfalls. Es hat zwar mit ihm und mir nicht gepasst, aber das lag nicht daran, dass er das Geben verlernt hätte. Ich bin erstmal ne Stunde wunderbar massiert worden, er war lieb und bemüht ( jaa, leider nur bemüht ).

Ich kann das also nicht bestätigen.
Und von meiner Warte aus: ich hatte zwar nie monate- oder gar jahrelange Pausen, aber mit meinem ersten Partner 8Jahre lang für mich total unbefriedigenden Sex.
Ich war vollkommen ausgehungert nach Mehr. Ich denke aber nicht, dass ich nicht mehr zu Geben bereit war. Zumindest war mein erster Sexpartner nach der Beziehung sehr angetan

...dass ich jemanden hatte, der lange keinen Sex hatte. Sicherlich war eine Gier vorhanden und spürbar, ich kann aber nicht bestätigen, dass ich mich dabei ausgenutzt fühlte. Eher im Gegenteil, diese Gier zu spüren, die Lust an meinem Körper, hat mich selber extrem geil gemacht und befriedigt.
Letztendlich kommt es aber wohl immer auf den einzelnen an, wie er sich in dieser Situation verhält.

belastet mich weitaus mehr als der Wunsch nach Sex an sich.
Und diese Sehnsucht ist nach den Jahren mittlerweile so massiv, dass ich befürchte eine mögliche Partnerin mit Aufmerksamkeit zu bombardieren/erschlagen. In mir ist soviel, dass lange nicht gelebt werden konnte und das mit SB nicht befriedigt werden kann.
Und ich gehöre zu den Männern, die eine gewisse Zuneigung brauchen um hemmungslos lieben (vögeln) zu können. Da mir schenken schon immer eine größere Freude gemacht hat, weiß ich nicht, ob Frau damit überfordert wird.
Ich persönlich habe einen riesen Appetit aufs Schenken!

Danke, @*****lnd.

Deshalb finde ich das auch oft kritisch, wenn empfohlen wird, sich doch zu trennen, wenn die Beziehung nicht perfekt ist. Es ist nämlich kein Automatismus, dass, wenn man eine schwierige Situation beendet, die Situation anschließend wirklich besser wird. Gilt für alle Lebensbereiche.


Zum Thema: Wie sich jemand im Bett verhält, hat absolut gar nichts damit zu tun, wie lange der-/ diejenige vorher keinen Sex mit jemand anderem hatte.
Das hängt davon ab, was für ein Mensch das ist und davon wie die beiden aufeinander stehen.

"Ausgehungert" ! Das klingt ja schrecklich ! Ich stelle mir gerade so einen "Ausgehungerten" vor, wie er im Rausch über den neue Partner herfällt ....
Nee, so ausgehungert könnte ich nie sein, dass ich nur nehmen könnte. Bei mir gibt es immer nur nehmen und geben, egal wie lange ich keinen Sex-Partner hatte.

Ich frage mal vorsichtig nach: Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Ähnliche Erfahrungen habe ich mit den Männern auch gemacht.
Sie halten sich an die Vereinbarungen, sind sehr höflich und kommen mir was das Hotelzimmer, die Fahrt etc. angeht, sehr entgegen.

(Wobei ich zugeben muss, dass ich noch nie ofInteresse inseriert habe. Find es sehr schade für dich, dass du kostenlos eine Massage anbietest und dir dann so etwas anhören musst.
Dazu können aber andere besser berichten. )

Genauso kannst du ihnen auch entgegenkommen, indem du z.B. nicht auf die Zeit achtest, was zum Trinken mitbringst etc.

Du achtest ja dennoch auf die Sympathie.

suche hier einen Mann für Spass auf allen Ebenen. D.h. auch mal essen gehen oder auf ein Konzert...muss keine Beziehung werden, aber ich suche keinen schnellen Kontakt. Und ich habe das Gefühl, dass es das gar nicht mehr gibt....
liiert sind sie eh alle, nur kosumieren wollen sie auch alle...und manchmal ist in dem "zu viel geben" ja auch ein konsumieren dabei, wenn sie nämlich nicht darauf achten, was du gereade brauchst...

vielleicht häufen die sich auf dieser Plattform. Oder es ist einfach zu komplex, was frau so erwartet: mehr als Sex, aber keine Beziehung, dennoch sollte er ungebunden sein und auch mal Lust auf Theater, aber eben dann, wenn es ihr passt ... ist vielleicht doch sehr anspruchsvoll. Vielleicht wollen Männer einfach entweder Sex oder eine richtige Beziehung und nicht so "auf Abruf" bereit stehen zu sollen.



Vielleicht sollte frau wirklich die Anforderungen aufteilen: einen fürs Theater, einen fürs Konzert, einen, der gut kocht, einen, der putzt ( möglichst nackt), und einen für Sex.

Ganz genau das passt zum Statement davor:
Für jeden Zweck einen anderen Mann (umgekehrt dann wohl für die Männer für jeden Zweck eine andere Frau). Sollte sich dieses Konsummodell durchsetzen, wird das Alltagsleben womöglich unfassbar kompliziert, weil dann jeder Mensch die unterschiedlichsten Terminpläne kombinieren muss. Schöne neue, so genannt "freie" Welt, in der nur noch eine "Sexelite" zu erotischem Vergnügen kommt, während alle anderen im Theater oder im Konzert sitzen, am Kochherd stehen, oder putzen.

(eine kleine Portion Ironie ist im Mix drin, aber nur eine klitzekleine...)

Naja, da nicht jeder in jedem Bereich zu jedem passt, kann ja die "Sexelite" des einen die ideale Theaterbegleitung des anderen sein...


Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist doch dieses "Modell" schon heute bei vielen Realität.

Ich meine ja nur - man lese mal meinen Beitrag im Zusammenhang. Angesichts der Suche nach dem perfekten Partner fällt mir als die andere Lösung nur noch ein Roboter ein - den kann frau dan nso programmieren, wie sie ihn haben will unf ihn ein- und ausschalten, wie es so passt.

Wirkliche Freundschaft und Partnerschaft erfordert eben Kompromissbereitschaft und den Willen, jemanden verstehen zu wollen und sich mit ihm/ihr auseinander zu setzen.

Ich denke mittlerweile, dass das vielleicht nichts mit den Jahren ohne Sex zu tun hat, sondern mit dem Charakter des Menschen allgemein. Wer nie gibt, der vereinsamt eben irgendwann.

Ich denk auch das es an einem selbst liegt was man nun will, bzw auch geben will. Kenne Menschen die hatten auch Jahrelang keinen Sex, aber die wollten auch nix dazulernen denen reichte das ich sag mal "normale"
Die wollten gar mehr wollten auch nicht ihren persönlichen Horizont erweitern, manche sind halt so von Natur aus und springen auch nicht mehr über Ihren eigenen schatten was auch weiter nicht schlimm ist.

Andere hingegen können nach jahrelanger Abstinenz vom geben nicht genug bekommen, weil sie irgendwie ihr vorhergehendes Leben ad Acta gelegt haben. Die blühen regelrecht auf egal ob nun beim geben oder nehmen, weil sie sich auch mit sich selbst auseinandersetzen. Die haben auch keine Lust mehr sich irgendwelche Präkonditionen zu schaffen. Da wird eben alles ausgenutzt ob es nun der neorustikalen Raum oder der grauenhafte Sitzungsssaal mit hässlichen Plastiktischen ist....gepoppt oder gegeben wird dann überall.

@*********burg
Ich habe eher das Gegenteil erlebt. Durch jahrelangen Sexentzug und vielen Pornos habe ich sogar Probleme, bei einer Traumfrau zu kommen. Ich möchte meine Partner lieber mit meinen Fingern, Lippen oder Zunge verwöhnen. Das ist für mich mittlerweile viel wichtiger, als ob ich selbst komme.

ich hatte mal längere Zeit gewollt keinen Sex....

und als ich endlich wieder wollte und hatte...hab ich es genauso wie lange nicht mehr.

Klar die Lust und Gier war erstmal wieder sehr stark..hat sich aber wieder normalisiert mit der Zeit

Vielleicht wollen Männer einfach entweder Sex oder eine richtige Beziehung und nicht so "auf Abruf" bereit stehen zu sollen.


"auf Abruf bereit stehen" sollen das kenne ich von liierten Männern, auch von denen, die getrennt leben....

Das ist ja auch ein Teil des Themas: Sie können sich ja selten nach meinen Terminen richten, wenn ich dann mal am Wochenende entspannt geniessen will, dann geht das nicht, weil die Frau sie ja braucht...
Das ist für mich auch ein Teil von "nicht geben können"....

Wenn Du Dich mit gebundenen Männern einlassen willst, musst Du solche Einschränkungen in Kauf nehmen.

Aber auch Singles können nicht immer - jedenfalls, wenn sie ein Leben haben: was ist, wenn er an Deinem freien WE nicht kann, weil er seine Kinder zu Besuch hat oder er arbeiten muss oder er als Trainer der Jugendmannschaft zum Fußballturnier muss oder seine Eltern brauchen ihn oder was weiß ich ?

"Geben" heißt doch nicht, dass sich einer nach dem Terminkalender des anderen richtet. Das muss dann schon auch beidseitig sein... irgendwie.

mich doch auch auf die Termine des Mannes ein, besprich sie mit ihm. Wenn er aber verheiratet, liiert oder was auch immer ist, dann muss er sich nicht versteckt mit mir treffen, muss mich nicht zwischen Familie und Geschäftermin einschieben etc...Ich persönlich find, da werde ich nur ausgenutzt! Aber jedem das seine....Wenn er seine Fussballmannschaft trainiert, ist er vielleicht abends da, wenn seine Eltern ihn brauchen, kann er telefoniern...

meine erfahrung: so ausgehungert kann ich gar nicht sein, um meine immer geltenden regeln zu kippen. es muss passen.

SissyHabsburg:
du musst doch wirklich nichts machen, was dir bauchgrummeln verursacht. finger weg und gut.

Ich glaube gerade in so einer Situation nimmt und gibt man aber auch sehr gerne . . . im Grunde ist Sex doch immer ein Geben und Nehmen oder gibt es aus weiblicher Sicht wirklich Frauen, die dann da liegen und den Mann machen lassen . . .

Das geht doch gar nicht

Ich für mich würde wohl eher mehr geben, als nehmen und dann erst lernen auch nehmen zu dürfen . . .

Man möchte doch dann, das beide Partner glücklich sind und das ist dann ein Geben und Nehmen . . . gegenseitige Befriedigung und Wünsche erfüllen

. . . obwohl das mit der GIER bei mir doch ganz gut passt

...nach der Lust ist uns wohl allen bekannt und auch bei jedem hier im Joy entsprechend ausgeprägt, allerdings bereitet es of mehr Lust zu geben als zu nehmen.
Es geht nicht nur stumpf um den eigenen Orgasmus sondern das Gefühl, wieder jemmanden zu spüren und zu schmecken. Und das empfindet der andere dann wohl eher als Geschenk denn als Last.