Rollstuhlfahrer - Freundschaft Plus unmöglich?

Da stimme ich dir voll und ganz zu

Eine Freundschaft+ ist ist schwierig zu finden, egal in welcher Konstellation.

Mein Mann war die letzten sieben Jahre schwerbehindert, GdB 100, aG. Seit 2012 hatte auch er einen Rolli, konnte allerdings kurze Strecken noch gehen.

Und weil ich weiß, wie hart die Zeit war, würde ich eine Beziehung zu einem Rollifahrer nicht suchen. Was natürlich keinesfalls ausschließt, dass es trotzdem einfach passiert. Liebe kennt nunmal keine Vernunft oder Vorsätze.

Ähnliches gilt wohl auch für Freundschaft plus. Suchen würde ich sie nicht, würde sich aber aus einer Freundschaft das Plus entwickeln, wär's eben so.

Die Begründung mag egoistisch erscheinen, insbesondere für Menschen, die noch nie in einer solchen Situation waren. Aber wenn ich mich überhaupt irgendwann wieder auf jemanden einlassen würde, möchte ich einmal unbeschwert sein können, ohne Sorgen und Angst und der Suche nach Wegen.

Ich hoffe, ich habe Dich, lieber TE, damit nicht verletzt oder entmutigt. Das ist nur mein ganz persönliches Empfinden, nach dem Du ja gefragt hast.

Eine Freundschaft+ kann man nicht planen und verabreden. Entweder hat man eine Freundschaft, in der plötzlich Sex dazu kommt oder man hat ONS, aus denen dieses Etwas-Mehr entsteht. Das eine erwächst immer aus dem anderen.

Hier im Joyclub steht der Sex ziemlich im Mittelpunkt. Die meisten hier fänden es ideal, wenn aus einem ersten sexuellen Kontakt eine längere, unkomplizierte Geschichte entsteht. Meist bleibt es aber bei einem Mal, einigen Malen.

Du suchst also ziemlich anspruchsvoll und das in Konkurrenz mit unzähligen anderen. Dabei werden alle Bewerber rigoros aussortiert: Größe, Gewicht, Figur, Aussehen, ... bis hin zum Schwanzumfang. Was hast du also zu bieten, warum soll man sich für unkomplizierten, aufregenden Sex für dich entscheiden?

Eine Frau, die den Fetisch "Behinderung" hat oder auch eine dominante Frau, die Macht- und Auslieferungs-Spiele liebt oder eine mit übertriebenem Helfersyndrom würden sich vielleicht von dir sexuell angezogen fühlen. So, dass das, was du bietest, ein echter Vorteil wäre und alle anderen in die Röhre gucken.

Was die rein sexuelle Anziehungskraft angeht, kannst du in der Masse aber nicht wirklich punkten. Da kannst du noch so sympathisch, attraktiv und liebenswert sein. Freundschaft+ zu suchen, halte ich für ziemlich ausschichtslos.

Eine Frau, die mit dir Sex haben will, will das wahrscheinlich nicht, weil sie unkomplizierten, geilen Sex sucht. Sondern, weil sie dich will, als ganze Person. Weil sie sich in dich verliebt hat, weil sie dir als Mensch ganz nahe sein will. Unzählige Rollifahrer haben tolle Beziehungen, es ist immer die Liebe, die Behinderung überwindet. Nicht jede Liebesbeziehung muss automatisch zu Heirat und Kindern und Eigenheim führen.

Ich weiß nicht, wie es ist, in deiner Haut zu stecken. Aber ich weiß, was ich suche. Und wie ich die unzähligen Angebote hier aussortiere. Jeder, der nicht irgendeine meiner eigenen, verborgenen Sehnsüchte anspricht, kommt einfach nicht in Frage.

Ich wünsch dir Glück.

Es kamen ja jetzt einige Antworten, ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
Aber eines fällt mir auf:
Die negativen Aspekte spielen eine große Rolle, was sie eigentlich nicht tun sollten
Viel positives ist hier nicht zu lesen, natürlich gibt es ein paar ganz tolle Antworten, deren Erstellern ich explizit danken möchte.

Eine sofortige Freundschaft+ gibt es natürlich nicht, das wäre sehr naiv so etwas zu glauben.

Der Glaube ein behinderter Mensch könnte sexuelle Bedürfnisse generell nicht erfüllen ist in keinster Weise so hinnehmbar und so stehen zu lassen.
Im Prinzip ist die Botschaft damit: Versuche es doch gar nicht, du hast nichts zu bieten.
Entscheidend können Worte sein die vor, während und nach einer gemeinsame Zeit aus (m)einem Mund fallen, Blicke, Schweigen und noch viel mehr, was jeder Mensch, egal mit welcher Beeinträchtigung, schaffen kann.
Das kann genauso eine große Anziehung erzeugen.
Und auch während der Sache selbst gibt es so viele Varianten und Möglichkeiten, die es zu einer tollen Erfahrung für beide machen.
Diese Dinge muss man als Betroffener selbst offen und direkt, insbesondere bei gesunden anstatt immer in denselben Kreisen, ansprechen.
Es gibt immer Menschen die einen Anfang tun und alleine damit viele Menschen erreichen.

Aber was scheinbar Tatsache ist, ist: Die Einfachheit eine Freundschaft+ zu erreichen ist bedeutend schwieriger als in der Öffentlichkeit verbreitet wird

Vermutlich ist der Weg über Freundschaft+ tatsächlich zu schwer.
ABER !
Es gibt immer einen Weg.

Meine Schlüsse aus dem bisherigen Verlauf der Diskussion:
1. schnelle Freundschaft+ = Hirngespinst

2. Energien verwenden & einen (großen) Freundeskreis aufbauen und mit Menschen zu beginnen, die in der Lage sind jemanden mit Behinderung zu akzeptieren, und von diesen gibt es mehr als vermutet (generell dem Großteil gesunder Menschen den Horizont und Akzeptanz abzusprechen ist falsch, darüber sollte manch Behinderter einmal nachdenken)

3. Nach einer Zeit der Freundschaft wird man merken ob mehr geht oder nicht, und es gibt doch Tausende Varianten wie man anderen beibringt was man sich wünscht, mehr als eine Ohrfeige oder Ablehnung kann es nicht geben. Man muss einfach ein gewisses Risiko eingehen.

4. Das Wort Beziehung nicht mehr generell ausschließen und einfach suchen, suchen, suchen

Ich muss als Behinderter die Initiative übernehmen und den Mut haben Dinge direkt anzusprechen. Und draußen das Thema Sex zur Normalität machen. Da gibt es auch 1000 Möglichkeiten das auf humorvolle, respektvolle und nicht verstörende Art und Weise zu tun.
Nur man selbst kann gegen Vorurteile ankämpfen und sie mit dem eigenen tun entkräften, und nur darüber zu sprechen und zu diskutieren ist eben einfach zu wenig.

Ich als behinderter Mensch habe schwer für Selbstbewusstsein kämpfen müssen.
Der Kampf dorthin zu gelangen lohnt sich aber.

Jetzt bin ich gespannt auf den weiteren Verlauf der Diskussion.

Liebe Grüße

Noch ein kurzer persönlicher Nachtrag:
Ich habe in meinem Leben auch viele Enttäuschungen wegstecken müssen und habe das Thema Freundschaft und Sexualität 9 Jahre völlig verdrängt.
Ja im Prinzip mich selbst isoliert und Kontakte jeglicher Art vermieden.

Auch wenn es manchmal noch so schlecht aussieht, man kann das immer durchbrechen.

Man muss Kontakt zu anderen suchen, irgendwann taucht ein Mensch auf der einen akzeptiert und zeigt, dass es viel mehr Menschen gibt die so eine Beeinträchtigung akzeptieren können und tatsächlich den Menschen an sich sehen.

Diesem Menschen bzw. dieser Frau, dessen Namen ich nicht öffentlich machen werde, möchte ich für immer danken !

Laut deiner Aussage. ... viel positives War hier nicht zu lesen möchte ich dir gerne noch etwas mit auf den Weg geben bevor ich mich hier ausklinke.

Es ist schwierig einem gescheiten Menschen etwas zu vermitteln wenn das Glas immer halb leer ist statt halb voll. Sehe Dinge doch nicht nur von der negativen Seite sondern von der anderen.... du wirst sehen... es eröffnen sich dir völlig neue Gefankengänge wenn man nicht nur negativ denkt.

Alles Gute für dich

Anhand meiner eigenen Beiträge dürfte erkennbar sein, dass ich keineswegs negativ denkt, ganz im Gegenteil.
Dem Thema gegenüber bin ich nicht negativ eingestellt und siehe immer mehr Möglichkeiten .
Und von gescheitert kann keine Rede sein, ich bin aufgestanden und bin wieder voll zurück.
Es ist nur eine Tatsachenfeststellung, dass sehr viele negative Beiträge im Thema aufgetaucht sind.

Dir haben viele verschiedene Menschen versucht IHRE sichtweise zu zeigen UND zu erklären. Das du sie als durchweg negativ empfindest finde ich schade... denn ich sehe es ander. Dir haben Menschen versucht zu erklären warum für sie z.B. so eine Konstellation nicht in Frage kommt. Und statt desses zu sagen ok.... weil... und das für dich als Punkt zu nehmen worüber es lohnt nach zu denken.... wird es als negativ abgetan.

Wenn du nur durchweg positive Beteiligung möchtest dann darfst du in einem Öffentlichen Forum keine Frage stellen und keinen Thread eröffnen... denn da gibt es Menschen von A-Z die nicht nur das schreiben was man selber lesen möchte... sondern auch Dinge die einem vielleicht nicht schmecken.


Wo hab ich was von gescheitert geschrieben?

Ich schrieb GESCHEITEN... also ein Mensch der mehr als ein Sack Mücken im Kopf hat

@****ko:
Da hast du Recht, man kann nicht immer nur positives erwarten wollen.
Vor allem genauer lesen
Sorry
Nicht sehr schlau von mir am "Tag danach" das Thema fortfahren zu wollen

Melde mich morgen wieder ohne Restalkohol Mücken.

Jede Antwort & Beteiligung ist allein positiv

Nun, ich kann mir folgendes vorstellen:

Wenn ich in meinem Alltag mit einem körperlich Behinderten zu tun hätte, den Menschen nach und nach, kennenlernen würde UND das Äußere attraktiv fände ( !! Für mich ansprechend !! - Kein Modell, oder so.. ) dann hätte ich bestimmt auch Gedanken, ihn küssen zu wollen und sexuell näher zu kommen.

Ehrlicherweise setzt dies vermutlich eine längere Kennenlern-Phase voraus, als bei einer FreundschaftPlus mit einem Nicht-Behinderten.

Warum ?

Weil... hmmmm... Behinderung und der Umgang damit, für mich fremd ist.

Aber fremd heißt nicht, schlecht, oder falsch. Aber das weißt du sicher.....

das Problem, warum so viele Damen nicht möchten liegt an den Berührungsängsten. Meist Existieren in den Köpfen der Gesellschaft noch veraltete Ansichten. Ein Mensch mit einer Behinderung hat keine sexuellen Bedürfnisse, ist krank und braucht Mitleid. Ich denke so bauen sich einfach Hemmungen auf und ein Kennenlernen wird von vornherein ausgeschlossen, was sehr schade ist.

Ich finde wenn die Chemie stimmt und mir der Typ Mann gefällt, dann ist eine Einschränkung kein Hindernis. Es sind viele Dinge, die einen Menschen attraktiv machen und es gibt viele Möglichkeiten sich sexuell auszuleben.
Sollte mit dir nicht einiges möglich sein, würdest du ja wohl kaum eine Freundschaft Plus suchen.

Ich denke es sind einfach oft Ängste vor dem Unbekannten. Wie darf ich ihn Berühren, ich will ihn nicht verletzten, wie soll das überhaupt funktionieren usw. Und die Angst diese Dinge zu fragen ist einfach so groß, dass dann lieber ganz auf einen Kontakt verzichtet wird.

Ich würde dir empfehlen, gib nicht auf auch wenn es schwer fällt. Nutz weiterhin deinen hoffentlich vorhanden Witz und Charme und irgendwann passt es bestimmt.
LG

Es ist nicht die Gesellschaft, die es ändern kann, sondern die Menschen mit Beeinträchtigung.
Zumindest die, die sich so äußern können wie ich.
Man kann sich nicht hinsetzen und erwarten, dass andere Menschen auf einen zu gehen.
Meistens reicht es aus, einfach nur ins Gespräch zu kommen.
Ich persönlich finde anfängliche Berührungsängste absolut verständlich.
Aber es ist doch eine Leichtigkeit diese abzuschwächen oder sogar zu beseitigen.

F+
Ja das gibt es. Wenn man viel glück hat. Ich hatte das vor ca. 18 Jahren das letzte mal. Sogar drei mal.
Während meiner Ausbildung zum Industriekaufmann. Ich habe mich mit dem Pflegepersonal super verstanden und sie hatten ihren Spaß mich geil zu machen.
Zwei wollten auch GV probieren (was auch toll war), nur das aufgeilen über Optik und Berührung war irgendwie interessanter, weil meine Behinderung da nicht so stark eine Rolle spielte.
Seit dem suche ich wieder danach.

JA!
Mein bester Freund ist Rolli-Fahrer und wir haben viele Jahre viel zusammen unternommen. Tja, meistens war er deutlich mehr von Frauen umgeben als ich. Er ist Contagan und hat keine Oberschenkel. Er sagte auch immer selbst zum Spass "Contaganixzu" und so hat er sich auch verhalten. Bei unseren Unternehmungen haben wir auch oft schlicht seine Behinderung ausgenutzt um z.B. irgendwo rein zu kommen, bessere Plätze zu erhalten etc. Einschränkungen hatte er ja ohnehin genug. Warum also nicht als Ausgleich die Vorteile ausnutzen Ja, und manchmal einfach nur um die Leute zu necken - sie quasi mit ihrem "Mitleidsgetue" selbst aufzuziehen und zu provozieren, damit sie sich ihm gegenüber endlich wie einem "normalen" Menschen verhalten konnten. Manchmal war es in der Tat erst möglich, mit einem "Normalo" zu reden, wenn er im Stande war meinen Freund mit "Arschloch" zu titulieren. Am Ende hat mein Freund dann doch ein Bier ausgegeben bekommen. Er ist einfach ein offener Mensch, der zudem gern über die Welt, das Leben, Gott und die (Hobby)-Philosophie diskutiert. Durch seine Offenheit Art und oft unter Menschen zu sein ist es ihm oft gelungen die Problematik, wie sie von LittleFavea beschrieben wurde zu umgehen und das Vertrauen zu gewinnen.
Meines Erachtens ist es bereits ein Fehler, Dich von vornherein auf "Freundschaft+" zu beschränken. Jegliche Einschränkung, die Du Dir selbst gibst spürt Dein Gegenüber intuitiv und übernimmt sie somit. Mit dem Bewustsein, das Beziehung, Sex, Erotik und Liebe auch als Rollstuhlfahrern(Innen) mit Normalos möglich ist wird Dir klar, dass du darauf das gleiche Recht wie alle anderen Menschen auch hast. Da gibt es nicht den geringsten Grund zu "betteln", auch nicht subtil mit der Einschränkung "Ich will ja nur Freundschaft+". Gesteh Dir also Deine Wünsche erst einmal hemmungslos Dir selbst gegenüber ein. Es gibt sogar viele Frauen, denen Liebe Sex und Zärtlichkeit nur möglich ist, wenn sie Geben (Wärme, Geborgenheit, Sicherheit, Liebe, Fürsorge) dürfen. Und das können Sie bei Dir sicher. Also, was hältst du davon, wenn du umgehend damit beginnst Flirten zu lernen (=> z.B. Youtube)? Eine "Erotische Sprache" lernst? Verrucht anfängst zu sprechen? Versucht erotische Gedichte zu verfassen und zu veröffentlichen? Glaub mir, dadurch wirst Du Zuspruch bekommen

Alles Gute

Super Beitrag.
Nur dein Benutzername hat mich erstmal aus dem Konzept gebracht

Ich habe generell auch nicht vor mich nur auf das Modell Freundschaft+ festzulegen.
In meinem Bewusstsein war dies eine Zeit lang die einzige Möglichkeit die ich gesehen habe.
Aber in der letzten Woche habe ich bemerkt, dass im Prinzip alles egal in welche Richtung möglich ist.
Ja, es mag sein, dass es vielleicht schwieriger ist, aber schwieriger heißt nicht unmöglich.
Entscheidend dabei ist, dass ich selbst daran glaube und mir nicht die Meinung anderer aneigne, eine verbreitete Annahme ist, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Ich würde niemals Liebe ablehnen oder ausschließen.
Die kommt einfach ohne zu fragen und vorher geplant zu werden.

Werde den Weg weiter gehen und Vorschläge ausprobieren und weiter daran arbeiten nicht bedürftig zu erscheinen und/oder zu betteln.
Ganz ehrlich: Das habe ich überhaupt nicht nötig, denn trotz Behinderung hat jeder Qualitäten, die andere attraktiv finden.

Genau das meinte ich
Wieso hat Dich denn mein Nick aus dem Konzept gebracht?
Ich hab gesehen, dass du aus dem Main-Kinzig-Kreis bist.
Wie wärs?, komm doch n Pfingsten mal zum nächsten Open Ohr nach Mainz? Vielleicht sieht man sich dort ja auch und vielleicht lernst Du dann auch meinen Freund kennen

Gegen eine nette Veranstaltung spricht nie etwas
Bis Pfingsten ist auf jeden Fall noch ein wenig Zeit.
Werde es mir auf jeden Fall vermerken.

Ich denke hier den Beitrag zu erstellen, war eine sehr gute Idee !
Hätte nicht mit solch einer Resonanz gerechnet, und vor allem in dieser kurzen Zeit.

Es freut mich sehr so viele Antworten bekommen zu haben.
Zum jetzigen Zeitpunkt schon einmal einen ganz herzlichen Dank an alle.

Ich hoffe, dass die Initiierung des Themas vielleicht anderen in ähnlichen Situationen auch etwas (weiter)helfen kann.

Das A und O ist auf jeden Fall die Eigeninitiative, nichts kommt von alleine.
Ja, dafür braucht es ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein, aber ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass man dieses durchaus trainieren kann, egal in welcher Situation man ist.

Ich denke nicht das Freundschaft+ für einen Rollstuhlfahrer ein Wunschtraum ist... gibt sicher eine menge Frauen die Interesse daran finden. Gut abgesprochen und besprochen sollte es sehr gut machbar sein. ganz viel Spaß wünsche ich

Was ist in dem Zusammenhang mit abgesprochen und besprochen gemeint?
Wahrscheinlich eine ziemlich blöde Frage, aber stehe gerade auf dem Schlauch.

Hallo zusammen,
um meinen Beitrag wieder etwas hoch zu bringen, möchte ich die Diskussion noch einmal anschubsen:
Was sind so die Erfahrungen, wie lange braucht es für eine Freundschaft+ ?
Eure Erfahrungswerte würden mich sehr interessieren.
Natürlich wird es wahrscheinlich immer verschieden sein, aber bin gespannt auf eure weiteren Antworten.

Mit angesprochen und besprochen meine ich einfach das man vorher miteinander reden sollte was möglich ist und was nicht

Ich denke, das liegt daran, wie jeder so das Wort Freundschaft beurteilt. Für mich persönlich entwickeln sich Freundschaften schon erst über einen längeren Zeitraum und auch eher unbewusst, als mit der Absicht, eine Freundschaft schliessen zu wollen.

Das + gibt es manchmal bei bestehenden Freundschaften und wenn es sich ergibt, aber eher selten.

Ich denke mal, ich habe eine ähnliche Behinderung wie du und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass alles möglich ist. Klar, die Suche ist nicht ganz so trivial und es gibt Enttäuschung, auch das hab ich schon erlebt. Aber letzten Endes gibt es immer Interesse. Vor allem braucht man Selbstbewusstsein und Ausstrahlung, aber das kann man sich erarbeiten. Ich persönlich habe schon alle Varianten durch, von Freundschaft plus über Polyamorie bis zur monogamen Beziehung. Nur Mut und hau rein!

Ich glaube, in einem Forum wie diesem ist ein bestimmter Satz an Fakes und an oberflächlichen Menschen unterwegs. Von beiden Gruppen hat jemand mit Handycap (z.B. du) oder ohne Modelmaße (z.B. ich) wenig zu erwarten.

Hier sind aber auch unglaublich tiefgründige Menschen unterwegs. Ich spreche aus Erfahrung, dass Handycaps schlicht eine Herausforderung darin sind, sich wirklich - und sei es nur für eine Nacht - auf den Spielpartner oder die Spielpartnerin einzulassen. Und das trauen sich viele nicht. Jeder Mensch ist anders, jeder Sex ist neu. Eine Behinderung spielt da nach meinem bisherigen Erleben keine Rolle.

Etwas anderes ist es, sich auf eine Beziehung einzulassen. Aber darum ging es in deinem Ausgangsbeitrag ja nicht, oder?