Ziemlicher Unterschied
*******rion:
@****on
Du liest was Du denkst - nicht das was ich aussage.
Das kannst du eigentlich nicht wissen. Und auch nicht, ob vielleicht du es bist, der liest, was er denkt. Wir können uns nur herantasten.
*******rie:
beide schmerzen werden vllt./evtl. in ähnlicher form wahr genommen.
der eine, weil man direkt verletzt wird, (betrogen wird)
der andere, weil man meint abgelehnt zu werden. (keinen sex mehr bekommt)
wie bewertet das die werte leserschaft hier ?
Sex nicht zu bekommen fühlt sich ablehnend an. Doch habe ich feststellen müssen, dass es oft nicht die Person ist, die da abgelehnt wird. Es liegt auch eigentlich nicht auf der Hand, dass die Person abgelehnt wird, weil es ja in der Vergangenheit Sex gegeben hat - bei wirklicher, prinzipieller, persönlicher Ablehnung nicht plausibel.
Was abgelehnt wird, sind ganz unterschiedliche Dinge: Die Lieblosigkeit des Partners, die mangelnde Körperpflege des Partners, die langweilige Masche beim Sex, das Routinierte daran, die verletzenden Dinge, die tagsüber gesagt worden sind... es gibt so vieles, was einem den Sex verleidet. Und zuweilen wird GAR nichts abgelehnt, es ist einfach Stress im Leben, und jedenfalls ich will dann einfach keinen Sex. Sich hier abgelehnt und verletzt zu fühlen ist dann ein Eigentor.
Derjenige, der betrogen wird, fühlt sich ausgeschlossen. Er weiß nicht, warum der Andere seine Loyalität aufgekündigt hat, und er wird nicht einbezogen in eine einsame Entscheidung des Partners, die sich anfühlt wie: Ich will diese Beziehung nicht mehr, aber ich informiere dich darüber nicht und kündige heimlich. Es fühlt sich an wie Verrat, den man nicht verdient hat.
Beides habe ich erlebt, beides fühlt sich unterschiedlich an. Keinen Sex zu bekommen war für mich nicht vergleichbar mit dem Gefühl des Verrates, der ein brutaler Angriff auf mein unbedingtes Vertrauen war. Keinen Sex zu bekommen nehme ich hingegen nicht persönlich, es ist einfach nur deprimierend. Ich kann notfalls ohne Sex leben, aber niemals ohne Vertrauen in die Loyalität des Partners.
Es ist nicht schlimm, wenn der Partner sich wünscht, aushäusig Sex mit Anderen zu haben - das würde ich locker durchwinken, wenn's ihm gut tut. Schlimm ist das Verhalten, als habe er mich über etwas wichtiges uns Betreffendes nicht informiert, weil er uns im Geheimen aufgegeben hat, weil sein Vertrauen in mich nichtmal für eine Aussprache reicht.