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Polyamoristen - der neue trend? |Teil 2|

********lack Frau
19.015 Beiträge
@*********enzo

Ich habe eigentlich noch nie nach Definition geliebt.
Ich würde sogar so weit gehen, dass wenn dann ich die Definition meiner Beziehung festlege und nicht eine Definition im Internet mir erklärt was und wenn ich wie lieben sollte.

Ich auch nicht, aber es diente zum besseren Verständnis.

Wenn du jedoch die Seite von Polyamory richtig anschaust, so wirst du auf eine Grafik stoßen die klar und deutlich eine Person als Zentrum und zwei Personen als Flügel, als die häufigste polyamoröse Konstelation erklärt.

Und Deine angeführte Grafik, soll doch auch dazu dienen.

WiB
@womaninblack
Sie dient zum besseren Verständnis, erklärt aber nur einen Kann- oder Istzustand und stellt kein Muss dar.

Ebenso die Grafik, sie stelt eine von vielen Möglichkeiten dar, bei uns z.B. musst du statt einem Winkel eine richtiges Dreieck zeichnen und bei polyamorösen Paaren eventuell ein Stern oder ein Kreuz oder ein Vieleck.
********lack Frau
19.015 Beiträge
@******_99

Er behauptet von sich selsbt Polyveranlagt zu sein Nur hat sich eben noch niemand gefunden in den er sich verliebt hat.

Und zumindest ist das Denkmodell dasselbe!

Es hätte ja auch sein können das er da total dagegen gewesen wäre und dann hätte man sehen müßen wie der Weg weitergeht.

Und genau da setz meine Überlegung an.


Und ein großer Unterschied ist es dann aber auch, wenn man auch auf "engstem Raum" zusammen lebt.
Desweiteren glaube ich auch, daß jemand, der sich darauf einlassen kann, eben auch polyamorös sein muß- es vielleicht aber bis dahin selbst nicht wußte/entdeckt hat.

WiB
@womaninblack
Es hätte ja auch sein können das er da total dagegen gewesen wäre und dann hätte man sehen müßen wie der Weg weitergeht.


Und genau da setz meine Überlegung an.

Warum sollten wir uns jetzt den Kopf darüber zerbrechen, was gewesen wäre, wenn es ganz anders gewesen wäre.

Jede Situation beim Übergang zur Polyamory ist von Paar zu Paar absolut unterschiedlich, somit eine klare "Was wäre Wenn-Ausage" nicht zu treffen.

Ich kann dir erzählen was ich gefühlt habe als meine Frau sich zusätzlich verliebt hat, jedoch wird es nicht mit dem deckungsgleich sein was der Mann von @******_99 gefühlt hat.

LG
Brian
*******n_by Frau
216 Beiträge
Desweiteren glaube ich auch, daß jemand, der sich darauf einlassen kann, eben auch polyamorös sein muß- es vielleicht aber bis dahin selbst nicht wußte/entdeckt hat.


Ich würde nicht so weit gehen, zu behaupten, dass man polyamor veranlagt sein muss, um eine Mehrfachbeziehung auf die Reihe zu kriegen. Meiner Meinung nach hat die Fähigkeit, eine stabile Mehrfachbeziehung zu führen, mit kommunikativen Fähigkeiten und einer offenen Geisteshaltung zu tun.

Wer von vornherein die Möglichkeit einer Mehrfachbeziehung ausschließt, aus welchen Gründen auch immer, weil er halt nur "mono" kennt und kennen will und darauf besteht, dass dies die einzig "richtige" L(i)ebensform sei, ist in meinen Augen einfach voreingenommen und offensichtlich nicht bereit für Experimente - und seien sie auch nur rein gedanklich.

Lebensgestaltung hat viel mit Freiheit und Kreativität zu tun - wenn man sich selbst von vornherein einschränkt, hat man auch nur eingeschränkten Spielraum. Muss jeder selbst wissen - aber ich finde es schöner, meinen persönlichen Handlungs- und Spielraum durch Selbstreflektion und Hinterfragen erweitern zu können. Andere sind glücklich so wie sie leben und brauchen das nicht (mehr?). Ist jedermanns persönliche Entscheidung, wie er sein Glück findet oder zu finden gedenkt.
********lack Frau
19.015 Beiträge
@*********enzo

Warum sollten wir uns jetzt den Kopf darüber zerbrechen, was gewesen wäre, wenn es ganz anders gewesen wäre.

Ich könnte morgen vor der Situation stehen.

WiB
****ne Frau
8.415 Beiträge
Und du wirst gaz anders fühlen, denken und handeln als jeder hier, egal in welcher Position.
********lack Frau
19.015 Beiträge
@*****hen

Wer von vornherein die Möglichkeit einer Mehrfachbeziehung ausschließt, aus welchen Gründen auch immer, weil er halt nur "mono" kennt und kennen will und darauf besteht, dass dies die einzig "richtige" L(i)ebensform sei, ist in meinen Augen einfach voreingenommen und offensichtlich nicht bereit für Experimente - und seien sie auch nur rein gedanklich.

WiB hat mit ihrem Partner vorher eine offene Beziehung gelebt und sich im Einverständnis Aller wieder umentschieden.
Und das gerade weil eine offene Beziehung und eine Polyamoröse noch einen Unterschied macht.

WiB, trotzdem noch an verschiedenen Sichtweisen interessiert!
@Weibchen
Ich würde nicht so weit gehen, zu behaupten, dass man polyamor veranlagt sein muss, um eine Mehrfachbeziehung auf die Reihe zu kriegen.

Ich halte es auch als Falsch immer von einer Veranlagung zu sprechen, da es nichts mit irgendwelchen Genen sondern mit dem Denken zu tun hat.
Es ist halt eine (nicht alltägliche) Form mit einem ganz alltäglichen Problem umzugehen.
Es ist einfach ein anderer Weg mit der normalen Situation der Mehrfachliebe umzugehen, andere Paare trennen sich oder zu gehen fremd, wir versuchen eben mal etwas für uns logischeres und emotional befriedigenderes zu tun.

LG
Brian
@weibchen
Meiner Meinung nach hat die Fähigkeit, eine stabile Mehrfachbeziehung zu führen, mit kommunikativen Fähigkeiten und einer offenen Geisteshaltung zu tun.
und schon wieder volle Zustimmung, dass das wesentliche Ingredienzien sind.

Erwin
*******n_by Frau
216 Beiträge
@wib
Dann trifft der Satz ja nicht auf Dich zu, wenn Du durchaus auch etwas anderes als "mono" kennst.

Ich bin ja auch der Meinung, dass Polyamorie nicht "besser" als eine Paarbeziehung sein kann - es ist nur anders. Auch will ich im Voraus keine Beziehung definieren - für mich sollte sich eine Beziehung entwickeln, aus den Wünschen, die die Beteiligten einbringen, und dem, was sie gemeinsam leben können, ohne einander einzuschränken.

Manchmal wünscht man sich mehr, manchmal weniger. Man kann nun versuchen, den gemeinsamen Nenner auszumachen wie er ist - oder versuchen, aufeinander zuzugehen und noch etwas mehr für diesen gemeinsamen Nenner zu tun. Nur für mich hört es da auf, wo einer versucht, mehr auf den Nenner zu bringen, als eigentlich möglich ist.

Will ich auch nicht immer einsehen - aber zu versuchen, es zu akzeptieren, nimmt einem ein bisschen den Druck, eine Beziehung mit einem bestimmten Menschen führen zu müssen. Es gibt ja so viele verschiedene Ausprägungen von "Beziehung" - das fängt bei Freundschaft an, kann eine reine Sexbeziehung sein, Freundschaft mit Sex, eine Liebes-Beziehung, mono oder poly... und all das sind ganz grobe Schubladen.

Den Fehler, den in meinen Augen viele Menschen (mich eingeschlossen *seufz*) immer wieder machen, ist der, sich auf eine vorgegebene Anzahl von Schubladen zu beschränken und dann zu versuchen, einen Menschen bzw. die Beziehungsmöglichkeit(en) zu diesem Menschen in eine davon zu pressen - anstatt einfach mal zu gucken, was sich entwickelt - und ggf. eine neue aufzumachen.

Die neue "Schublade" (Beziehungsform) kann man dann vielleicht nicht immer so einfach erklären - aber wenn man dafür einige unrealistische Erwartungen losgelassen hat, l(i)ebt es sich gleich viel leichter.
********lack Frau
19.015 Beiträge
@*****hen

Richtig!
Das bedingt aber auch, daß man seine Grenzen kennen lernt (zumindest für das jetzt) und auch Grenzen der Anderen.
Wichtig finde ich, daß man auch das toleriert, weil man eben nichts erzwingen kann.
Und dann glaube ich schon, daß es auch an den Menschen liegt die sich zusammen ein Neues miteinander vorstellen.
Doch die Vorstellung, daß jemand etwas "nur mir zu liebe tun würde" und nicht selbst mit seinem Denken und Fühlen dahinter steht, wäre für mich nicht vorstellbar, mögen es Andere gerne anders sehen.
Dazu gehört aber auch der Mut eine Entscheidung ggf. zurückzunehmen (der 3-er Beziehung), wenn man feststellt, daß etwas zum Umsetzen lassen, fehlt.

WiB
ich hatte nur einmal ne 3 beziehung mit man und frau,für ihn war es klasse so hatte er 2 frauen aber ich enfand es als sehr anstrengen,den er und ich verwöhnten die andere frau immer zu zweit und sie beschwerte sich immer zu kurz zu kommen für mich ist das thema gegessen einmal und nie wieder.


kinny
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Hier ...
... wimmelt es ja nur so vor richtig guten Beiträgen! Was für eine Diskussion!

Man kann nur hoffen, dass viele Interessierte aufmerksam mitlesen. Danke an alle!

(Der Antaghar)
*******n_by Frau
216 Beiträge
Dazu gehört aber auch der Mut eine Entscheidung ggf. zurückzunehmen (der 3-er Beziehung), wenn man feststellt, daß etwas zum Umsetzen lassen, fehlt.

Sehr wichtiger Punkt, danke für die Erwähnung, wib *smile*

Dieser Mut ist ja auch wichtig in Mehrfachbeziehungen, wo man öfter mal Kompromisse eingeht und vielleicht doch feststellt, dass man damit nicht so gut umgehen kann wie gedacht. Da sollte man dann nicht in den sauren Apfel beißen sondern erneut drüber diskutieren - und einen getroffene Entscheidung ggf. wieder zurücknehmen. Die ist vermutlich nicht immer so grundsätzlich wie Deine (von mehrfach zurück zu einfach), aber nichtsdestotrotz wichtig für das persönliche Wohlbefinden.
*******ine Frau
1.592 Beiträge
Monogam SEIN, monogam VERHALTEN...
... ist ja nicht immer das gleiche!

Es ist "Veranlagung" erwähnt worden. Wenn man sich mal von Veranlagung im Sinne genetischer Disposition verabschiedet, könnte man durchaus die Frage stellen: Wie kommt´s dass ein Mensch monogam IST oder eben polyamorös, bzw. mit dem Wunsch in sich, mehr als einen Partner lieben zu wollen (und einige tun dies )


Ich meine, dass das jeweilige VERHALTEN nicht zwangsläufig etwas über das innerste Empfinden aussagt. Wohlgemerkt habe ich hier nicht Bedürfnis verwandt! Ich meine hier ein inneres Streben nach einem Seins-Zustand, der nichts mit Besitzenwollen zu tun hat - oder anderen niederen Beweggründen, die den Monogamisten *zwinker* gerne unterstellt werden, wie auch zu lesen ist in Weibchens Post:

Wer von vornherein die Möglichkeit einer Mehrfachbeziehung ausschließt, aus welchen Gründen auch immer, weil er halt nur "mono" kennt und kennen will und darauf besteht, dass dies die einzig "richtige" L(i)ebensform sei, ist in meinen Augen einfach voreingenommen und offensichtlich nicht bereit für Experimente - und seien sie auch nur rein gedanklich.

Es kann jedem passieren kann, sich in einen "Zusätzlichen" zu verlieben. Damit ist man noch lange nicht ein Polyamorist. Ich gehe nämlich davon aus, dass hier um eine grundsätzliche "Fähigkeit" oder besser Bereitschaft handelt.
Zynismus ON * Ketzerisch könnte ich fragen, ob dies aus einem Mangel an Differenzierung oder aus einem Defizit, sich zu fokussieren heraus entsteht, Mangel an Tiefsinn, Mangel an Fähigkeit oder Bereitschaft, bei sich und seinem Partner wirklich in die Tiefe zu gehen? Aus der Jugend kennen wir das doch alle: Wie oft hat man sich in die verschiedensten Menschen verliebt.... Oder steckt die große Enttäuschung dahinter, sich nicht wirklich binden zu können?? Wahrscheinlich werden die "Polys" diese Sätze von mir ebenso befremdlich finden, wie ich den oben zitierten Absatz von Weibchen.* Also Zynismus OFF...

Lebensgestaltung hat viel mit Freiheit und Kreativität zu tun - wenn man sich selbst von vornherein einschränkt, hat man auch nur eingeschränkten Spielraum. Muss jeder selbst wissen - aber ich finde es schöner, meinen persönlichen Handlungs- und Spielraum durch Selbstreflektion und Hinterfragen erweitern zu können. Andere sind glücklich so wie sie leben und brauchen das nicht (mehr?). Ist jedermanns persönliche Entscheidung, wie er sein Glück findet oder zu finden gedenkt.

Klartext: Wer sagt "ich bin monogam und wünsche mir eine monogame Beziehung mit einem Menschen, der ebenfalls monogam ist" schränkt sich von vornherein ein? Dies ist in meinen Augen eine recht eingeschränkte Sichtweise.

An dieser Stelle @***an: Danke für Deine Antwort auf meine Fragen. Würde ich poly SEIN, würde ich mir wünschen, es so gestalten und leben zu können wie Ihr Drei es miteinander schafft.

Ich kann mit meinen fast 50 Jahren heute sagen: Ich BIN monogam und bin es immer im Herzen gewesen. Dies sage ich weder mit Stolz noch mit Resignation, noch mangelt es mir an Fantasie, noch bin ich früher je treu gewesen. Ich bin mir meines Seins-Zustandes heute sehr bewußt, ohne zu stagnieren oder gar Scheuklappenträger zu sein.
ganz kurze Antwort
Mein Herz hat keinen Platz für Polyblabla.
Es ist mein HERZ!
****ne Frau
8.415 Beiträge
@msurprise
Es ist okay wenn Poly nicht deine Einstellung ist.
Deshalb muß man Menschen die dieses Leben aber nicht beleidigen.
Denk mal ein wenig über deine Wortwahl nach.

Kelene
@Kelene
Sicherlich beziehst Du Dich auf mein Wort "Polyblabla", dem nur dann eine Beleidiguung zu entnehmen ist, wenn dies auch auf das in diesem Forum viel häufiger zu lesende Wort "Normalos" zutrifft.

Es war nicht beleidigend gemeint.

Denk mal ein wenig über deine Wortwahl nach.
Inwiefern Imperative hier etwas zu suchen haben, ist eine ganz andere Frage.


Back to topic, please.
****ne Frau
8.415 Beiträge
Wenn es nicht beleidigend gemeint war, warum schreibst du es dann?
Das meinte ich mit "überlegen was man schreibt".
Gerade das geschriebene Wort führt sehr oft zu Missverständnissen.

Kelene
@Kelene
Kommunikation!
Vielleicht liegt das Problem ja nicht beim Sender, sondern beim Empfänger?

So, jetzt aber zurück zuum Thema, ich bin hier raus.
@flo
ähm mit dem Verständnis dieses Absatzes habe ich Probleme:
Ich BIN monogam und bin es immer im Herzen gewesen.
...
... noch bin ich früher je treu gewesen.
bzw. ist das für mich ein Widerspruch in sich ?!

oder sollte da "untreu" stehen ?

fragt
Erwin
*******n_by Frau
216 Beiträge
monogame Freiheit
@*******ine

Wenn meine Worte abwertend gegenüber der monogamen Lebensweise rübergekommen sind, möchte ich mich entschuldigen - zumindest teilweise. Wie schon einmal erwähnt, möchte ich eigentlich nicht "poly" oder "mono" bewerten oder eins dem anderen vorziehen. Wer sein Glück gefunden hat, wird sowieso sagen, dass er "das Beste" hat, und das ist auch vollkommen in Ordnung so. Ich will ja auch nicht missionieren, aber...

In meinem bisherigen Leben bin ich allzu oft Leuten begegnet, die sehr voreingenommen waren. Mir erschienen sie, als hätten sie sich ein Weltbild errichtet, an dem sie stur festhielten, und an dem es kein Rütteln und kein Wanken gab. Mit diesen Leuten waren Gespräche allein über Möglichkeiten unmöglich - was nicht in ihr Weltbild oder zu ihrer (festen) Überzeugung passte, wurde sofort abgewunken, zurückgewiesen o.ä.

Und wenn ich von "eingeschränktem Spielraum" rede, dann meine ich damit genau diesen Typ von Menschen, die sich so perfekt eingerichtet haben und nie wieder von ihrer Meinung abweichen wollen. Die sind für mich starr, ohne Entwicklung. Und gerade in Sachen Beziehung oftmals sehr dogmatisch. Da wird die monogame Beziehungsidee ohne zu hinterfragen übernommen, und wenn man dann auch nur Fragen stellt "Und was ist, wenn Du Dich neu verliebst? Machst Du dann Schluss?" dann weichen sie aus "Ich verliebe mich nicht neu!" o.ä.

Dieses Nicht-Nachdenken, dieses Ablehnen von überhaupt anderen Möglichkeiten, das Von-sich-weisen und für unmöglich erklären - das bezeichne ich als "eingeschränkten Spielraum". Wenn ich dann total frustriert von einem solchen "Gespräch" zurückbleibe, halte ich diese Art von Menschen schlicht für "doof". Das mag Dir vielleicht als eingeschränkte Sichtweise erscheinen - aber ich kann mit diesen Personen schlicht nicht mehr angemessen umgehen - wie soll auch ein für mich interessantes Gespräch zustande kommen, wenn sie mir rein gedanklich schon nicht folgen können?

Dagegen kann ich es durchaus akzeptieren, wenn Menschen für sich entscheiden, monogam leben zu wollen, weil sie darin ihr Glück finden - hey, das freut mich sogar für die. Wenn so ein monogames Pärchen sagen kann: "Polyamorie ist ja schön und gut - aber für uns wär das nichts" dann ist das etwas ganz anderes als wenn sie sagen (und was ich mit "eingeschränkt" meinte): "Das geht doch gar nicht. Du wirst damit sicher auf die Schnauze fallen."

Was Du übrigens so zynisch schreibst:
Ketzerisch könnte ich fragen, ob dies aus einem Mangel an Differenzierung oder aus einem Defizit, sich zu fokussieren heraus entsteht, Mangel an Tiefsinn, Mangel an Fähigkeit oder Bereitschaft, bei sich und seinem Partner wirklich in die Tiefe zu gehen? Aus der Jugend kennen wir das doch alle: Wie oft hat man sich in die verschiedensten Menschen verliebt.... Oder steckt die große Enttäuschung dahinter, sich nicht wirklich binden zu können??
entspricht übrigens teilweise einer traurigen Wahrheit. Es gibt tatsächlich Menschen, die unter Bindungsängsten oder einer gewissen Beziehungsunfähigkeit leiden und die dann, wenn sie vom Polyamoren Konzept erfahren, darin eine Lösung für ihre Probleme sehen. Mit mehr als einem Partner ist es ja nicht mehr so schlimm, wenn einer Schluss macht.

Allerdings scheinen diesen Menschen dann auch gewisse Fähigkeiten zu fehlen, die sie einfach brauchen, um eine Beziehung vernünftig führen zu können. Mit einer solchen Ausgangsbasis steht die Mehrfachbeziehung schon unter keinem guten Stern und wird vermutlich viel Unglück über alle bringen.

Deswegen gehört es auch zu den "Poly-Don'ts", keine Poly-Beziehung anzufangen, wenn es in einer bestehenden Beziehung kriselt. Und ebenso verhängnisvoll ist es auch, zu meinen, dass eine Mehrfachbeziehung bestehende Beziehungsprobleme lösen könnte. Dass es trotzdem versucht wird und dann mit lautem Knall zerbricht, führt natürlich dazu, dass von der monogamen Warte aus solche Gedanken aufkommen. Verübeln kann ich es keinem.
*******ine Frau
1.592 Beiträge
@Weibchen
Im Grunde sind wir einer Meinung *ja*

Diese dogmatische Haltung, die Du so treffend beschreibst, macht es auch mir schwer zu diskutieren, weil eben gar keine Diskussion möglich ist. Man bleibt auf Aussagen "sitzen".

Dagegen kann ich es durchaus akzeptieren, wenn Menschen für sich entscheiden, monogam leben zu wollen, weil sie darin ihr Glück finden....

Ich weiß nicht, ob es eine "Entscheidung" ist. Eher ist es, danach zu leben, was man im Inneren IST (wie ich in meinem Post von gestern versucht habe zu beschreiben) - was eine Bewertung in jedwede Richtung komplett ausschließt. Man muss noch nicht einmal darin sein Glück finden. Wieviele kenne auch ich, die sich zwar mono verhalten, aber wegen ihres Partners oder der "Gesellschaft" und ihren (vermeintlichen) Konventionen eben NICHT ihrem Innersten nachspüren, geschweige denn ausleben. Oder - wie WIB beschrieb, manche machen das "poly" ihres Partnes mit, weil sie ihn sonst verlieren würden. Langjährig geduldete Verhältnisse sind ein gutes Beispiel (bei diesem Beispiel hierbei setze ich einfach voraus, dass der/diejenige beide Menschen liebt).

Eine "Entscheidung" müßte ich z.B. allenfalls treffen, wenn mein Partner sich verändert, d.h. sein Seins-Zustand von "mono" in "poly" verändert. Und dann wäre es völlig unerheblich, ob er sich weiterhin mono verhielte. Es würde dann nämlich nicht seinem Seins-Zustand entsprechen. Und das würde ich auf Dauer als problematisch empfinden, und zwar für uns beide (sofern ich diese Veränderung nicht auch machen würde).

Ich sehe es ja nicht so sehr als Frage des Verhaltens, sondern des Seins.
Verhalten vs. Sein ?
sollte nicht (ab einer gewissen Reife) das Verhalten der Spiegel des Seins sein ?

So ganz ist mir da deine Differenzierung auch nicht klar, bzw. fällt es mir schwer zB. jemanden vorzustellen (und vorallem ernst zu nehmen) der behauptet monogam zu SEIN sich aber promiskuitiv oder sonst irgendwie nicht-monogam verhält.

Meine (für mich) positivsten Erfahrungen habe ich mit Monogam-SEIENDEN bei solchen, die sich durchaus auch anderes vorstellen können, es bisweilen sogar gelebt haben und dann wirklich in beiderseitiger Freiheit ihre Monogamie "pflegen".

Wesentlich ungläubwürdiger in ihrem Sein und Verhalten habe ich solche erlebt, die nichts anderes als Monogamie seitens des Partners ertragen aber - und da kenne ich einige persönliche Beispiele - wenn sie selbst in passende Versuchung (die sie sich vorher NIE hätten vorstellen können) kommen, durchaus Begehren und Liebe für beide empfinden, was sie aber meist in ärgste (für mich selbstinszenierte) "Gewissens-"konflikte stürzt, weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf.

@**o
wäre noch nett, wenn du auf meinen kurze Frage im vorigen Posting eingehen könntest ...

danke
Erwin
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