Ja.
Muahaha... schaut Ihr Euch alle mal die Herkunft von Begriffen an und versteht diese?
Mache ich.
Und dennoch begrüße ich diesen Begriff, was ich auch im Folgenden begründen werde:
Heterosexuell bedeutet, dass die sexuelle Präferenz beim anderen Geschlecht liegt.
So weit, so gut.
Der erste Teil des Wortes stammt vom griechischen "heteros" (=der eine zweien, der andere) ab.
Der zweite, "sexuell" ist vom französischen "sexuel" und vom spätlateinischen "sexualis" abgeleitet, was mit "zum Geschlecht gehörig" übersetzt wird.
Sexualität wird weiterhin ausgeführt als "Geschlechtlichkeit, Gesamtheit des Geschlechtslebens und seiner Erscheinungen, Geschlechtstrieb.
Das ist der theoretische Teil.
Die Interpretationsmöglichkeit bei dem neuen Begriff "heteroflexibel" stellt sich für mich wie folgt dar:
Heterosexuelle Menschen, die aus eigenem Antrieb nicht den Geschlechtsverkehr mit dem gleichen Geschlecht suchen, dem aber im passenden Kontext (gelegentlicher Besuch eines Swingerclubs, spontaner Dreier, was auch immer ) nicht ablehnend gegenüberstehen, würde ich nicht als bisexuell bezeichnen, weil die sexuelle Grundausrichtung nicht bisexuell ist. Sprich: Sie würden den gleichgeschlechtlichen Verkehr nicht missen, aber sie lehnen ihn auch nicht grundsätzlich ab.
Bisexuelle Menschen hingegen haben auch aus eigenem Antrieb und nicht ausschließlich in Swinger- oder ähnlichen Spielarten Geschlechtsverkehr mit dem eigenen Geschlecht. Sie suchen also auch Sex zu zweit in diesem Kontext.
Man muss nicht alles neu definieren. Aber man muss auch nicht alle Menschen über einen Kamm scheren, und schon gar nicht die Entfaltungsmöglichkeiten unserer Sprache noch weiter begrenzen als es eh schon getan wird.
Wäre Sprache in Stein gemeißelt, würden wir uns alle noch mit Grunzlauten unterhalten. Dann gäbe es noch nicht einmal eine etymologische Forschung.