"Wie erlebt ihr das? Ist der Zusammenhang zwischen Schmerz und Lust proportional? Ist es immer auch Lust? Oder bleibt es auch manchmal beim Schmerz?"
Es ist nicht immer Lust, das kommt für mich ganz auf die Art des Schmerzzufügens (Schlagen, Klammern, anderes) bzw. auf die Körperstelle an sowie die eigene körperliche und mentale Tagesform.
Schlagen mag ich besonders, aber auch bei anderen Dingen ist es möglich, den Schmerz und die Lust wechselseitig hochzuschaukeln. Und manchmal bleibt es nur Schmerz und kann eher die Lust im Kopf sein (weil der Andere einfach tut, was er tun will), die dann wieder in körperliche umschlagen kann.
Schmerz lässt bei mir oft Lust entstehen, aber meine Lust ist nicht vom Schmerz abhängig. Vielleicht bin da keine "reinrassige" Masochistin. Eher ein Muggel
Der Aspekt des Ertragenwollens ist mir fremd, da meine Motivation und Lust nicht aus Devotion und Demut herrühren. Im Gegenteil wäre es sicherer mich gut festzumachen. Phasen können so aussehen:
1) Erregte Vorfreude beim Fixiertwerden. Alle Sinne hellwach.
2) Steigende Erregung beim Warmmachen/ kurzer Schmerz mit direkt darauffolgenden Lustempfinden.
3) Intensitätssteigerung: Scheiße, es tut nur weh und ist doof. An dieser Stelle habe ich absolut keinen Bock mehr, verkündige dies und verlange sehr überzeugend losgemacht zu werden. (Wird irgendwie ignoriert...tz..)
4) SCHMERZ!!! Ich HASSE den Kerl in diesem Moment aus tiefsten Herzen und würde ihm am liebsten mit bloßen Zähnen die Kehle zerfetzen. Reiße wie ein Berserker an den Fesseln, und es hagelt Drohungen und deftigste Kraftausdrücke oder alternativ geknebelt wütende Blicke. Purer Kampf. Pure Energie.
5.) Ich komme an meine Grenze des Erträglichen, jeder Muskel ist unter Spannung, immer noch dagegen ankämpfen, versuchen einen Rhythmus zu finden. Schreien vor Schmerz, nicht mehr vor Wut.
6.) Aufgeben müssen/ sich ergeben/ hineingeben können. Heulend. Die Anspannung entlädt sich.
7.) Oh..es tut plötzlich überhaupt nicht mehr weh.
8.) Jeder Schlag ist wie ein intensives Streicheln, reines, pures Glück. Mein Körper total entspannt, ich genieße nur noch und schenke dem Anderen ein verzücktes, inniges (von Außenstehenden wahrscheinlich als leicht grenzdebil wahrgenommenes) Lächeln.
9.) Schlafen, bitte.
So in etwa...wenn es gut läuft für mich.