Man(n) schenke ihr die Freiheit...
Mich erinnert dieser Thread an eine Ex-Freundin. Da ich nicht weiß, wo die Abgrenzung zwischen "nymphoman" und "braucht viel Sex" ist, bin ich mir unsicher, ob ich sie als nymphoman bezeichnen darf. Sie selbst empfand ihr Verlangen jedenfalls als "noch einigermassen normal".
Tatsächlich aber brauchte sie es phasenweise mindestens täglich und gerne mehrfach pro Tag.
Ein besonderer Samstag Abend blieb mir in Erinnerung: auch nach dem 5. Sex inkl. beidseitigem Orgasmus legte sie noch mal Hand an, als ich dahin schlummerte...
Heute würde ich die damalige "Performance" bei weitem nicht mehr hinbekommen, aber selbst damals (ich war Anfang 20, sie kurz davor) war es mir irgendwann einfach zu viel.
Ich mag den Sex als ganzes, nicht nur den Höhepunkt, sondern auch das drum herum, und das "davor". Und genau das ging verloren aufgrund der häufigen Befriedigung. Und genau darin waren wir uns verschieden: ich mochte (und mag) auch mal die Pausen zwischendurch. Denn nach einigen Tagen Abstinenz empfinde ich die gesamte Erotik viel intensiver, jede Berührung wirkt doppelt und mehrfach intensiv als wenn ich von einem Orgasmus zum nächsten eile.
Für sie dagegen ging es immer nur um den Höhepunkt und darum, diesen schnell zu erreichen. Sie stand auf pures Rammeln. Langsamer Sex? Wurde von ihr verteufelt. Sich langsam und ausdauernd auf den Höhepunkt zu bewegen und vor allem die Phase kurz davor ausgiebig zu geniessen? War ihr zu langweilig.
Das, was andere Damen vor ihr und nach ihr an mir schätzten auf dieser Ebene, war für sie nicht lustbringend. Und für mich war es natürlich schwierig, damit umzugehen.
Aber ich liebte sie. Und sie mich. Freunde betrachteten uns als das ideale Paar. Aufeinander eingespielt, auf vielen Ebenen passend zueinander. Was macht man da?
Ich schenkte ihr im zweiten Jahr die Freiheit, sich auszutoben. Ich war im Prüfungsstreß, feilte an meiner Karriere, und dies nicht nur an wenigen Tagen unter der Woche, sondern über mehrere Monate hinweg. Das ganze ging auch zu lasten meiner Libido, sprich: entweder weniger Lust oder weniger Zeit oder beides, worunter sie um so mehr litt (ich natürlich auch). Ich wollte sie nicht "besitzen" im Sinne von "einsperren", und auch einem heimlichen Seitensprung zuvorkommen. Außerdem konnte sie aggressiv werden, wenn sie unbefriedigt war. Dies erfolgte zwar selten, aber dafür dann ziemlich heftig.
Meine Gedanken drehten sich irgendwann ständig darum, das sie heimlich ihr Abenteuer suchen könnte. In unserer Clique und den Stamm-Clubs gab es genug Typen, die sich um sie rissen. Es graulte mir davor, das diese Typen "gewinnen" könnten im Rahmen eines Seitensprungs....
Außerdem mag ich keine Heimlichkeiten. Wenn, dann sollen alle Karten auf dem Tisch offen liegen. Es fiel mir nach langer Überlegung leichter, mich damit zu arrangieren, das sie zwar mit anderen Sex hat, aber möglichst nicht mit der unmittelbaren Konkurrenz aus unserer Clique. Das war die Regel.
Ich bin weder Cuckold noch klassischer Wifesharer. Da ich vorher bereits in einer polyamoren, nicht-monogamen Beziehung lebte und demzufolge weniger unter Eifersuchtsproblemen leide, fiel es mir vermutlich einfacher als anderen.
Jedenfalls entwickelte sich das ganze weniger dramatisch als befürchtet: anstatt vieler neuer Sexualpartner und den einen oder anderen befürchteten "Konkurrenten" aus unserer Clique/Stamm-Club begann sie, ihren Ex zu daten. Er war solo, arbeitslos und sorgenfrei. Sexuell waren beide auf gleicher Augenhöhe, darüber hinaus aber gab es keine Gemeinsamkeiten mehr. Im Bett verstanden sie sich, darüber hinaus aber nicht mehr.
Somit wußte ich sie in "guten Händen" (diese Ironie ist absichtlich platziert). Es gab keine Eifersucht bei mir. Und keine Geheimnisse zwischen uns, was mir sehr wichtig war. Alle Beteiligten wussten voneinander.
Unser Sexualleben blieb genauso intakt wie vorher, mit dem Unterschied, das sie weniger "Gas gab", also durchaus geduldiger war. Laut ihrer Aussage war ich besser im massieren, streicheln und lecken und er im rammeln. Deal!