Dann wiederhole ich hier mal meinen Beitrag aus dem anderen Thread und ergänze ihn:
Ich habe kein Smartphone und habe auch nicht die Absicht, mir eins zuzulegen.
Meine Kinder haben zwar jeder eins, aber die haben sie nicht von mir, sondern von ihrem Papa. Und dann gibt's auch immer mal wieder ein neueres. Wenn's nach mir ginge, hätten sie keins. Ich hätte ihnen zumindest keins gekauft. Aber ich verbiete ihnen auch nicht, eins zu benutzen, wenn sie es nun schon mal haben.
Ich stelle mir immer zuerst, bevor ich etwas kaufe, die Frage:
BRAUCHE ich das WIRKLICH?
Wenn nicht, dann gebe ich dafür auch kein Geld aus.
Und ein Smartphone brauche ich nun mal NICHT.
Ich laufe nicht jedem neuen Modetrend oder Technikhype hinterher.
Viele Dinge dienen nun mal einfach nur der Bequemlichkeit oder der oberflächlichen Schnelllebigkeit, die sich breit gemacht hat.
Entschleunigung ist ein Stichwort.
Und ein Stück weit "Ent-Technologisierung" wäre vielleicht auch mal ein neues Wort, das man sich überlegen könnte.
Im Übrigen empfehle ich mal Manfred Spitzers Buch "Digitale Demenz".
Ich frage mich, wozu ich ein Smartphone brauchen sollte.
Zum Fotografieren?
Dafür habe ich einen Fotoapparat mit vielen verschiedenen Einstellmöglichkeiten. Soll ich mir das umsonst gekauft haben? Ich fotografiere sehr gern und ich benutze dafür gern meinen Fotoapparat.
Zum Telefonieren?
Ich habe zu Hause ein Festnetztelefon und frage auch immer andere nach ihrer Festnetznummer, um sie anrufen zu können. Wenn ich andere auf einem Handy anrufen soll, kostet mich das extra Geld.
Leider habe immer weniger Leute eine Festnetzanschluss. Die kann dann also auch nicht anrufen. Oder nur ganz kurz und nur im Notfall.
Für unterwegs habe ich ein "Notfallhandy". Nachdem der Akku meines alten Tastenhandys nach 15 Jahren endgültig den Geist aufgeben hat, habe ich mir ein neues für einen Euro gekauft (statt eines neuen Akkus für das alte Handy). Dazu eine Prepaidkarte. Ich nutze es aber kaum, wirklich nur für den Notfall, damit ich meine Kinder ggf. von unterwegs erreichen kann bzw. für sie erreichbar sind. Oder falls ich mich mal zu einem Termin verspäte, damit ich Bescheid geben kann (z.B. bei einem Date). SMS schreibe ich fast nie; das ist mir einfach zu umständlich.
Und ich telefoniere auch fast nie mit dem Handy (muss ja eh jede Minute bezahlen). Meine Handynummer haben nur wenige Leute.
Wer mit mir telefonieren möchte, kann mich zu Hause anrufen. Und wenn ich nicht da bin, dann eben später wieder versuchen. Ich telefoniere sowieso nicht gern unterwegs. Zu Hause finde ich es viel entspannter.
Mein Handy ist meist stumm oder aus. Und zu Hause liegt es fast den ganzen Tag im Schlafzimmer; da höre ich gar nicht, wenn es klingelt und kriege dann erst am Abend mit, wenn jemand angerufen oder eine SMS geschrieben hat.
Um ins Internet zu gehen?
Das mache ich (fast) ausschließlich zu Hause über mein Laptop und WLAN.
Informationen suche ich mir zu Hause raus.
Es gab auch noch nie den Fall, dass ich unterwegs unbedingt und ganz dringend das Internet gebraucht hätte. Und wenn ich was wissen wollte, konnte es auch warten, bis ich wieder zu Hause war.
Als Terminkalender?
Ich bin altmodisch: dafür habe ich einen kleinen Kalender aus Papier. Das ist für mich praktischer und auch übersichtlicher.
Als Navi?
Da brauche ich eigentlich keins.
OK, ich habe zwar vor einem Jahr ein Navi zum Geburtstag geschenkt bekommen, aber ich nutze es selten. Und auch nur zusätzlich.
Ich verlasse mich lieber auf den Straßenatlas und einen Stadtplan. Oder ich schaue vorher bei Google Maps nach, wenn ich zu einem unbekannten Ziel fahren muss. Ich brauche die Karte im Überblick. Mir reicht es nicht, wenn eine Stimme mir sagt, wann ich wo abbiegen muss. Ich habe dann ständig Angst, fehlgeleitet zu werden und mich zu verfahren. Aber zusätzlich nutze ich es gern, trotzdem muss ich vorher schon mal nachgeschaut haben, wo ich hin muss.
Als ich vor drei Jahren das erste Mal nach Hamburg gefahren bin, habe ich mit Straßenatlas und Stadtplan sofort mein Ziel gefunden. Und in Berlin bisher auch immer - komplett ohne Navi.
Zum Musikhören?
Das mache ich lieber zu Hause, oder im Auto. Ohne Kopfhörer. Ich bin ganz froh, wenn meine Ohren mal Ruhe haben. Dauerbeschallung macht mich eh krank.
Und wenn es doch mal unterwegs sein muss, habe ich meinen MP3-Player dafür. Den ich aber vielleicht einmal im Monat benutze, wenn's hoch kommt.
Wofür könnte ich ein Smartphone sonst ich gebrauchen?
Ich bin ganz froh, dass ich nicht den Zwang verspüre, sofort immer und überall erreichbar sein zu müssen und sofort Mitteilungen lesen zu müssen. Emails und Nachrichten im Joyclub und auf anderen Internetseiten können auch warten, bis ich zu Hause bin. So dringend sind die nicht. Und die Welt geht auch nicht unter, wenn ich sie erst am nächsten Tag lesen kann.
Wenn ich draußen unterwegs bin, schaue ich mich lieber um, beobachte die Menschen, die Natur, die Umgebung. Während andere ständig auf ihr Smartphone starren oder tippen. Selbst beim Laufen, beim Einsteigen, beim Aussteigen, in der Schlange an der Kasse, ...
Ich würde auch nicht gern auf so einem Smartphone schreiben und tippen wollen. Ich bin meine PC- bzw-Laptoptastatur gewohnt, kann da schnell tippen, weil ich weiß, wo welches Zeichen ist, kann die Umschalttaste benutzen für die Großschreibung. Es würde mir Bauschmerzen bereiten, alles nur noch klein zu schreiben. Das würde völlig gegen meine Gewohnheit gehen.
Vor einiger Zeit in der Klinik hat eine Mitpatientin bei den gemeinsamen Mahlzeiten am Esstisch ständig ihr Smartphone neben sich liegen gehabt und darauf rumgewischt. Mir ging das ehrlich mächtig auf den Zeiger!!!
Und dann noch dieses Whatsapp.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich Whatsapp habe. Nein, habe ich natürlich nicht. Wenn das ein Grund ist, warum jemand den Kontakt zu mir nicht aufrechterhalten kann, hat er Pech gehabt. Dann war auch kein echtes Interesse da.
Ich bin anderweitig erreichbar: Telefon, Handy, Email, SMS, Internetplattformen.
Ein bisschen ärgert es mich auch, dass man ohne Whatsapp irgendwie "draußen" ist. Da haben dann Leute eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe (z.B. die ehemaligen Mitpatienten aus der Klinik), können sich gegenseitig Informationen zukommen lassen und sich zu gemeinsamen Treffen verabreden ... und ich bleibe außen vor, werde vergessen, nicht eingeladen, es sei denn, jemand würde mich anrufen und informieren. So was finde ich dann echt traurig!
Und dann gibt es auch für alles Mögliche irgendwelche Apps. Wer kein Smartphone hat, hat dann Pech gehabt und kann an bestimmten Aktionen usw. nicht teilnehmen.
Irgendwie soll wohl jeder gezwungen werden, sich ein Smartphone zuzulegen?
Ich mache es trotzdem nicht!
Ich werde nicht solchen Unternehmen wie Apple usw. zu Milliarden Gewinnen verhelfen und ihnen Hunderte von Euros in den Rachen werfen ... für ein Gerät, das unter unmenschlichen Bedingungen von "versklavten" Arbeitern zu einem Herstellerpreis von 10 Euro in China hergestellt wird.