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Sind Beziehungshopper wirklich Wiederholungstäter?

Ich lese im Titel regelmäßig "Beziehung-Shopper"
Ich habe auch zweimal hingeschaut... liegt wohl auch eng beieinander.

Konsum halt.
Da ist es wieder...
ich weiss es ist unbewusst und nicht böse gemeint, aber da ist wieder der abfällig Unterton über diese Lebensweise/Beziehungstyp. Dahinter ist immer die Idee, die langanhaltende Beziehung wäre das Optimum.

Ohne dass ich mich dem Thema sehr gewidmet hätte, kann ich mir vorstellen, dass Beziehungshopper vielleicht einfach ein anderes Bedürfnis haben. So wäre Denkbar, dass Leidenschaftlichkeit, das Neue, im Vordergrund des Interesses steht und Partnerschaft nicht der Schwerpunkt der Wünsche ist. Vielleicht können sie sich ja einfach besser trennen, verarbeiten Gefühle schneller, verheddern sich nicht in Gefühlsduselei und haben eher die Tendenz neues zu beginnen als Fehlentwicklungen in Bestehendem auszugleichen.
Ebenso wäre denkbar, dass sie nicht alleine sein können. Vielleicht sind sie auch enorm beziehungsfähig und können schnell Beziehungen eingehen. Das ist auch Definitionssache.
Man müsste untersuchen, ob Beziehungshopper keine langen Beziehungen wünschen oder ob sie sie nicht können. - Das dürfte sehr schwierig werden. Da steigt man in ein sehr nebliges Tal voller Unbewusstsein.


Ob der eine Partner dem anderen etwas vormacht hat auch damit zu tun, in wie fern es bewusst ist was man tut. Ich denke die wenigsten Beziehungshopper gehen eine Beziehung ein und wissen schon von vorneherein, dass sie in zwei Jahren bei einer/einem anderen sind. Ich nehme das jetzt einfach mal an. Ich denke sehr oft ist der Gedanke dabei: "diesmal wird es anders sein." - der dann oft Irrtum ist. Das wäre dann kein Betrug/Täuschung sondern schlichtweg ein Irrtum.

Dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale vorliegen bei Beziehungshoppern ist naheliegend. Aber genau dieser Vermutung geht die Studie ja nach. Ich glaube es ist aber hochfraglich, welche Eigenschaften bzw. Merkmale das Verhalten erzeugen.
aber da ist wieder der abfällig Unterton über diese Lebensweise/Beziehungstyp
Was ist daran schlimm, wenn man eine Meinung hat und für sich bewertet, was man besser, anständiger, wünschenswerter findet? Das ganze Leben beruht auf Wertungen...

So wäre Denkbar, dass Leidenschaftlichkeit, das Neue, im Vordergrund des Interesses steht und Partnerschaft nicht der Schwerpunkt der Wünsche ist.
Wie gesagt, dann müssen sie das auch entsprechend kommunizieren. Solange beide sich einig sind, passt es doch. Nur wenn der eine über die wahren Absichten getäuscht, dann ist das eben nicht in Ordnung.

Noch mal konkreter: Die allermeisten Partnerschaften beruhen auf Treue und Exklusivität. Wenn das denn so abgemacht ist, dann muss man sich daran auch halten und Beziehungshopper verstoßen fast immer gegen diese Grundregel, wenn sie zum Wechsel kommen.

Ebenso wäre denkbar, dass sie nicht alleine sein können.
Warum darf man so eine Schwäche dann nicht bewerten? Wenn der Grund mit mir zusammen zu sein ist, dass er nicht alleine sein kann und ich quasi austauschbar wäre, dann ist das abgrundtief mies. Das bewerte ich ganz klar.

Ich denke die wenigsten Beziehungshopper gehen eine Beziehung ein und wissen schon von vorneherein, dass sie in zwei Jahren bei einer/einem anderen sind. Ich nehme das jetzt einfach mal an. Ich denke sehr oft ist der Gedanke dabei: "diesmal wird es anders sein." - der dann oft Irrtum ist. Das wäre dann kein Betrug/Täuschung sondern schlichtweg ein Irrtum.
Dann nimmst du also doch an, dass Beziehungshopping eine Schwäche ist und sie ihr eigenes Ziel, nämlich eine feste Beziehung, verfehlen. Zum Beispiel aufgrund von Charakterschwächen oder mangelnder Beziehungsarbeit.

Dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale vorliegen bei Beziehungshoppern ist naheliegend. [...] Ich glaube es ist aber hochfraglich, welche Eigenschaften bzw. Merkmale das Verhalten erzeugen.
Ja, ist natürlich ein schwieriges Terrain. Du hast schon recht, dass man zunöächst wissen müsste, ob das Hopping der Wunsch oder Versagen ist.
Naja
Die Gefühle beruhen auf Bewertungen, das Leben nicht.

Natürlich darf man das alles so viel werten wie man will. Das Problem bei Wertungen ist allerdings, dass es sehr schnell den Blick versperrt. Hier sind ja moralische Wertungen gemeint, und Moral ist eine Eben, die bei der Analyse nichts bringt, im Gegenteil.
So mag es sein, dass man es unmöglich findet das wohl oft bei Beziehungshoppern Betrogene zurück bleiben, den Ursachen nähert man sich aber nicht.

Ich gebe ein Beispiel: da wird geschrieben, dass es eine Schwäche seinnicht allein sein zu können. Das kann man so empfinden auch viele so. Aber erstmal ist es ein Merkmal, eine Eigenschaft. Etwas nicht zu können kann auch positiv sein.

Hier geht es um ein Wissenschaftliche Fragestellung. Man sollte die moralische Brille so gut ablegen wie man kann, wenn man nicht voreingenommen sein will. Ganz geht das ja eh nicht.
********eibt:
Hier geht es um ein Wissenschaftliche Fragestellung. Man sollte die moralische Brille so gut ablegen wie man kann, wenn man nicht voreingenommen sein will.
Anstand und Tugenden, also die Fähigkeit zum moralischen Handeln, sind aber nun wirklich fundamentale Eigenschaften der Persönlichkeit und des Charakters. Auch unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten kann man solchen Eigenschaften nicht ausblenden.

ich stelle mal die einfache Hypothese auf, dass Menschen mit mehr Charakter (in bezug auf Treue, zu seinem Worte stehen, Aufrichtigkeit) deutlich weniger zu Beziehungshopping neigen als Personen, denen ihr Gewissen bei Wortbruch und Untreue weniger im Weg steht. Das wäre ein auch wissenschaftlich klar untersuchbarer Zusammenhang.

Natürlich darf man das alles so viel werten wie man will. Das Problem bei Wertungen ist allerdings, dass es sehr schnell den Blick versperrt.
Das ist prinzipiell richtig. Gleichwohl dürfen die zugrundeliegenden Parameter untersucht werden, auch wenn mit charakterlichen Eigenschaften regelhaft eine Wertung verbunden ist. Du hast aber recht, man sollte die Eigenschaft neutral formulieren und studieren.

So mag es sein, dass man es unmöglich findet das wohl oft bei Beziehungshoppern Betrogene zurück bleiben, den Ursachen nähert man sich aber nicht.
Doch, siehe oben. Zum Beispiel wenn eine Ursache ist, dass Gefühlskälte und mangelndes Gewissen stark mit Hopping korreliert und Treue und Worthaltigkeit eben keine Rolle spielen.
untreue Menschen
Oder welche die nicht zu ihrem Wort stehen und ggf. Unaufrichtig sind haben nicht mehr Charakter, sondern einen Anderen.

Ich finde es wichtig, nicht mit moralischen Unterton zu argumentieren wenn man Fragestellungen betrachtet. Da kommt sonst nur unnötige Hitze rein.
********eibt:
welche die nicht zu ihrem Wort stehen und ggf. Unaufrichtig sind haben nicht mehr Charakter, sondern einen Anderen.
Sie haben WENIGER Charakter. Hängt vielleicht von der Definition von Charakter ab. Wikipedia zum Beispiel definiert Charakter so:

**************rakter:
Unter Charakter versteht man [...] diejenigen persönlichen Kompetenzen, die die Voraussetzung für ein moralisches Verhalten bilden.

Wenn man Charakter allgemeiner als die Gesamtheit von Verhaltensgewohnheiten sieht, dann ist der Charakter einfach nur anders.

Ich finde es wichtig, nicht mit moralischen Unterton zu argumentieren wenn man Fragestellungen betrachtet.
Wenn man moralische Fragestellungen bearbeitet, ist es natürlich schwierig, nicht moralisch zu argumentieren...

Fremdgehen, Untreue, Wortbruch und dergleichen sind einfach verachtenswert und dieser Wertung möchte ich mich gar nicht entziehen.
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Schwierig wird es dann auch noch, wenn man am Verhalten in einem Bereich auf die ganze Person schließt ... jemand hat Probleme, die Vereinbarung der sexuellen Treue in der Partnerschaft einzuhalten. Ist diese Person damit "schlecht" ? Ein "mieser Charakter" ?

Ein schlechtes Elternteil ? Schlecht für eine Freundschaft ?

Und was den einen stört ("kann nicht treu sein"), kann in einer anderen Konstellation perfekt funktionieren, z.B. wenn man sich auf eine andere Beziehungsform einigt.

*nachdenk*

Ich will mal von philosophischen Betrachtungen weg und zu meinen persönlichen Erfahrungen hin gehen. Es kann problematisch sein, wenn man das Ende einer Beziehung nicht richtig verarbeitet, sondern sich sofort in das nächste Abenteuer stürzt. Eventuell macht man dieselben Fehler, also z.B. wählt man wieder den falschen Partner, die unpassende Lebensform, die unerreichbaren Ziele. Verhält sich beziehungs-störend, ohne aus dem Vergangenen zu lernen - und das kann dann dazu führen, dass schnell wieder Schluss ist.

KANN ... muss nicht unbedingt. Muss in meinen Augen auch nicht unbedingt das Zeichen einer Persönlichkeitsstörund oder eines Charakterfehlers sein, sondern vielleicht einfach die Unfähigkeit zu erkennen, was man wirklich braucht.
******ina:
Schwierig wird es dann auch noch, wenn man am Verhalten in einem Bereich auf die ganze Person schließt ... jemand hat Probleme, die Vereinbarung der sexuellen Treue in der Partnerschaft einzuhalten. [...] Schlecht für eine Freundschaft?
Richtig. Wertungen sollten sich auf bestimmte Absichten beziehen und nicht verallgemeinern. Ein Mann, der seinen Schwanz nicht im Griff hat kann in platonischen Freundschaften ein guter Freund sein... man muss nur wissen, was man eben nicht mit ihm machen oder von ihm erwarten darf.

Und was den einen stört ("kann nicht treu sein"), kann in einer anderen Konstellation perfekt funktionieren, z.B. wenn man sich auf eine andere Beziehungsform einigt.
Na ja, ich finde zum Beispiel Wortbruch vs. Verläßlichkeit eine ganz fundamentale Eigenschaft, egal ob es um Kollegen, Bekannte, Freunde oder Partner geht.

Bezogen auf sexuelle Treue kommt es aber natürlich wirklich nur auf die Vereinbarungen der beiden Partner an. Es muss halt einvernehmlich sein.

Es kann problematisch sein, wenn man das Ende einer Beziehung nicht richtig verarbeitet, sondern sich sofort in das nächste Abenteuer stürzt. Eventuell macht man dieselben Fehler, also z.B. wählt man wieder den falschen Partner, die unpassende Lebensform, die unerreichbaren Ziele. Verhält sich beziehungs-störend, ohne aus dem Vergangenen zu lernen
Richtig, und das wird auch bei Beziehungshoppern solange der Falls ein, wie sie immer wieder neue Opfer finden und gar nicht zum Reflektieren gezwungen werden.

Eine Beziehung ohne Aufarbeitung anzugehen halte ich für einen groben Fehler und erneut für mangelnden Charakter. Das sollte man niemandem zumuten.

Muss in meinen Augen auch nicht unbedingt das Zeichen einer Persönlichkeitsstörund oder eines Charakterfehlers sein, sondern vielleicht einfach die Unfähigkeit zu erkennen, was man wirklich braucht.
Wo ist da der Unterschied? Ist letzteres nicht gerade besonders besorgniserregend? Ist das nicht eines der Hauptsymptome einer Persönlichkeitsstörung, nämlich nicht zu wissen, was man braucht und sein Leben nicht sinnvoll gestalten zu können?
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Oh oh, wenn das stimmt, dann haben viele Menschen eine "Persönlichkeitsstörung" ... vor allem die Entscheidung gegen die "allgemeine Moral" , ist nicht so einfach.

Konkret: die Feststellung ,dass man polyamor leben will, ist nichts, was einem ständig in den Medien oder der Erziehung vorgelebt wird. Man selber verliebt sich aber in mehrere Leute. Die Welt drum herum sagt "Ihh gitt, nee, untreu. Geht nicht. Du musst Dich entscheiden."

Da braucht es u.U. einige Zeit, bis man erkennt, dass es doch geht. Und da kann es passieren, dass man immer wieder von einer Beziehung in die andere hüpft, bis man erkennt und merkt und lernt, dass es auch Alternativen gibt.

Simples Beispiel aus meinem Leben: Seitdem ich keine Angst mehr habe, zuzugeben, dass ich lieber alleine in den Urlaub fahre, geht es mir richtig gut. Aber das war ein langer und quälender Weg, weil "man" eben nicht alleine in den Urlaub zu fahren hat !! Und ich habe auch geglaubt, mit mir stimmt was nicht. *panik*
******ina:
Oh oh, wenn das stimmt, dann haben viele Menschen eine "Persönlichkeitsstörung"
OK, sagen wir "Schwäche". Störung war nicht im engeren medizinisch-psychiatrischen Sinne gemeint, aber tendiert schon etwas in die Richtung...

... vor allem die Entscheidung gegen die "allgemeine Moral" , ist nicht so einfach.
Das wäre ein anderes Thema. Ich habe relativ detaillierte Ansichten dazu, was Basismoral sein sollte und was eher individuell veränderlich ist. Ich bin keineswegs christlich orientiert oder hänge veralteten Moralbildern nach.

Die Welt drum herum sagt "Ihh gitt, nee, untreu. Geht nicht. Du musst Dich entscheiden."
Moral sehe ich da insbesondere im Sinne von Einvernehmlichkeit aller Beteiligten.

Simples Beispiel aus meinem Leben: Seitdem ich keine Angst mehr habe, zuzugeben, dass ich lieber alleine in den Urlaub fahre, geht es mir richtig gut. Aber das war ein langer und quälender Weg, weil "man" eben nicht alleine in den Urlaub zu fahren hat !! Und ich habe auch geglaubt, mit mir stimmt was nicht
Ist halt die Frage, ob das für die Partner dann lebenswert und in Ordnung ist. Für mich wäre es das nicht. Für Dich und Deine Partner kann es in Ordnung sein.
Aber ist es denn in Ordnung jemanden zu Verurteilen, weil er den persönlichen Moralvorstellungen oder den Erwartungen nicht entspricht?!

Natürlich ist es wünschens und erstrebenswert seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen zu kommunizieren.

Es nun mal leider so, dass ich keinen Anspruch darauf habe das diese alle auch erfüllt werden. Auch bin ich selbst nicht bereit dazu, weil es mich ein stückweit meiner Individualität berauben würde es jedem recht machen zu wollen.

Bin ich deswegen Charakterschwach?! Ich denke nicht.
Ist mein Gegenüber/Mitmensch Charakterschwach weil er sich nicht meiner Vorstellungen nach verhält. Wohl kaum.

Er ist eben nur anders und ob man sich darauf einlässt, sollte jedem selbst überlassen bleiben.
Ihn deswegen regelrecht zu Stigmatisieren und ihm jede Charakterfähigkeit abzusprechen, geht gegen mein ethisches Empfinden.
Diese Art von schwarz/weiß hat noch keinen weiter gebracht, weil es nicht so einfach ist. Man macht es sich damit nur einfach.
Das stimmt. Denn wenn -wie Katja_1979 vormals schrieb- der Grund, mit ihr zusammen zu sein, ist, dass er nicht alleine sein kann und sie quasi austauschbar wäre, dann ist das für sie abgrundtief mies. Das bewerte sie ganz klar. Das darf sie auch. Denn so etwas sagt dann einerseits schon einiges aus, wie es mit der Kommunikation in derer Beziehung bestellt ist. Denn bei guter Kommunikation passiert das - wie die allermeisten bodenständigen Erfahrungen (nicht allein von mir sondern auch von anderen Frauen und Männern auch) zeigen - nicht (oder sind klar als Randsituationen einzuordnen). Wie du schriebst, werden in einer guten Kommunikation Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen kommuniziert und nicht a priori vorausgesetzt. Reden hilft in einer Beziehung. Andererseits ist so eine Bewertung erwiesenermaßen auch immer eine Art Spiegeldenken, was somit eindeutig auf den Bewertenden zurückblicken lässt. Denn gerade in moralischen Dingen ist es bekanntermaßen immer so, dass zwar ein Finger vorsätzlich stechend auf ein subjektiv empfundenes eklatantes Problem verweist, aber drei Finger weisen immer eindeutig zurück. Gerade in moralischen Dingen lässt sich objektiv immer auf Basisgrundhaltungen eines Menschen und dessen Befindlichkeiten Einblick nehmen. Ob solch eine moralische Grundhaltung einer Person "gut" oder "schlecht" ist, kann jeder mit einigermaßen gesundem Menschenverstand selber beurteilen und dann gegenüber solch einer Person eigene Konsequenzen ziehen. Nur - wie du schriebst - stigmatisieren ist mies und niemals zielführend. Und wissenschaftliche Studien stigmatisieren nicht, es ist immer der Interpret der Studie, die meint es zur Stigmatisierung zu verwenden. Es ist letztendlich ja nicht so, dass Beziehungshopper im Tarnanzug rumlaufen und urplötzlich vor jemandem auftauchen. Zu einem Beziehungshopping braucht es immer zwei Menschen (als den Hopppenden und den anderen) und wenn der andere nicht klar kommunizieren will, was Sache ist und was nicht, (und somit den Hoppenden ausbremst), dann sollte jene Person mal in sich gehen und sich fragen, warum sie das nicht getan hat. Beziehungshoppende Menschen habe ich immer wieder kennengelernt (auch für mich selber). Und gerade klare Ansagen lassen Hoppende ganz schnell weiter hoppen, ohne dass deren Hopping bei mir Spuren hinterlässt.
Moral
*******rau:
Aber ist es denn in Ordnung jemanden zu Verurteilen, weil er den persönlichen Moralvorstellungen oder den Erwartungen nicht entspricht?!
Der Begriff "verurteilen" ist schwierig in diesem Zusammenhang. Wir sind ja keine Richter. Alleine schon dieses Verb ist wieder eine Verurteilung der Reaktionen und Gefühle anderer.

Es geht um Partnerschaften. Natürlich darf ich da für mich selbst zu einer Beurteilung kommen, ob ein Kandidat als Partner in Frage käme oder nicht. Persönlichkeitsmerkmal und bisheriges Verhalten sind dafür natürlich maßgeblich. Beziehungshopper sind zu mir definitiv inkompatibel.

Geht es um andere Bereiche wie Kollegen, Sportkameraden, Freundeskreis, dann ist eine entsprechende Beurteilung sinnvoll, wie eng man gerne den Kontakt hätte oder wie fern man sich hält. Das ist ganz natürlich und unvermeidbar und natürlich zählt moralisches Verhalten als ein wichtiges Kriterium dazu. Speziell die Sexualmoral ist mir bei Kollegen ziemlich egal und die erfahre ich ja auch meist nicht. Aber Wortbruch oder Unzuverlässigkeit sind da zum Beispiel K-O-Kriterien.

Moral ist schon von der Grundlage her dazu gedacht, andere und deren Verhalten zu bewerten. Moral schafft ja gerade Wertmaßstäbe für Verhalten. Das ist der Sinn und Zweck von Moral -- ein bestimmtes Verhalten durch sozialen Druck oder soziale Vereinbarung zu erreichen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
[...]
Moral ist schon von der Grundlage her dazu gedacht, andere und deren Verhalten zu bewerten. Moral schafft ja gerade Wertmaßstäbe für Verhalten. Das ist der Sinn und Zweck von Moral -- ein bestimmtes Verhalten durch sozialen Druck oder soziale Vereinbarung zu erreichen.

also über sinn und zweck von moral stellst du gewagte thesen auf.
und was ist: "sozialer Druck"?
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Eine Moral, die verbindlich für alle gilt, gibt es im Deutschland des 21. Jahrhunderts ja zum Glück nicht mehr. Wir sind frei, uns - im Rahmen der Gesetze - unser eigenes Wertesystem zusammen zu stellen. Das macht das Leben einerseits anstrengend, denn wir begegnen ständig Menschen mit einem anderen Wertesystem und müssen uns damit auseinandersetzen. Aber genau das macht das Leben andererseits spannend.

Und der soziale Druck geht sogar in den kleinsten Dörfern zurück *freu* .
also über sinn und zweck von moral stellst du gewagte thesen auf.
Ich finde nicht, dass sie gewagt sind. Moral verhält sich zu Gesellschaft wie Spielregeln zum Spiel. Ohne gemeinsamen Grundkonsens, welche Verhalten in Ordnung ist und welches nicht, funktioniert eine Gesellschaft nicht.

und was ist: "sozialer Druck"?
Die Erwartungshaltung der anderen ist eine wesentliche Triebkraft, sich moralisch zu verhalten. Moral bedeutet das Anerkennen von Spielregeln.
Eine Moral, die verbindlich für alle gilt, gibt es im Deutschland des 21. Jahrhunderts ja zum Glück nicht mehr.
Inwieweit das Glück ist, ist gewiss strittig. Aber richtig ist, dass die Moral verfällt und Individualmoral zunimmt.

Ich glaube, in diesem Forum wird Moral viel zu sehr im Sinne von Sexualmoral verstanden, obwohl Moral ja nun auch sehr viele andere Gebiete umfasst.

Wir sind frei, uns - im Rahmen der Gesetze - unser eigenes Wertesystem zusammen zu stellen.
Dies funktioniert wahrscheinlich nur, weil die Gesetze überwiegend auf Moral basieren und einen Grundkonsens erzwingen -- er wird nicht mehr Moral genannt, beruht aber auf Moral.

Das macht das Leben einerseits anstrengend, denn wir begegnen ständig Menschen mit einem anderen Wertesystem und müssen uns damit auseinandersetzen.
Ohne Grundkonsens geht es nicht und wir können froh sein, dass die einzelnen Moralsysteme bezüglich Eigentumsrechten, körperlicher Unversehrtheit und Menschenrechten bei uns nicht divers sondern einheitlich sind.

Die abweichenden Moralvorstellungen beziehen sich zum Glück derzeit weit überwiegend auf Privatbereiche. Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Islam in Deutschland kommen ja aber inzwischen auch ernstere Diskrepanzen zu Tage (Ehrenmorde, Zwangsheiraten, keine Gleichberechtigung).
*****one Frau
13.323 Beiträge
...Die Erwartungshaltung der anderen ist eine wesentliche Triebkraft, sich moralisch zu verhalten...


wie bitte? die erwartungshaltung der anderen? nun wirds bunt.
entweder, ich entscheide mich für "Moral" oder eben nicht. ob das andere von mir erwarten, steht in diesem kontext nicht zur debatte.
erinnert mich als ossi sehr an eine zum glück vergangene zeit.

Moral bedeutet das Anerkennen von Spielregeln...

formal nicht falsch, es kommt auf die regeln an und wer sie aufstellt.
Moral ist schon von der Grundlage her dazu gedacht, andere und deren Verhalten zu bewerten. Moral schafft ja gerade Wertmaßstäbe für Verhalten. Das ist der Sinn und Zweck von Moral -- ein bestimmtes Verhalten durch sozialen Druck oder soziale Vereinbarung zu erreichen.


Ist er nicht.
Von der Grundlage her, hat sie an erster Stelle eine beschreibende Funktion und ist somit objektiv und neutral.

Wenn sie aber dazu genommen wird etwas zu bewerten, geschieht dies rein subjektiv vom Standpunkt des Bewertenden aus.

Wie selbstfeflektiert dieser Standpunkt ist, bleibt in der Verantwortung des Bewertenden.

Es ist auch genau anders rum, weil durch Verhalten erst ein Wertmaßstab entsteht und daraus dann eine beschreibende Moralvorstellung entwickelt werden kann.


Für mein (subjektives) Empfinden ist es so, dass wenn über jemanden abwerten geurteilt wird und ihm aufgrund eines, subjetikv empfundenen, fehlenden Charakterzugs gleich die Charakterfähigkeit abgesprochen wird, es für mich einer Verurteilung gleichkommt.
Das ist gleichmacherei, wie etwa wenn ich von ich Algebra keine Ahnung habe und mir die Fähigkeit zum logischen Denken abgesprochen wird.
*******rau:
Von der Grundlage her, hat sie an erster Stelle eine beschreibende Funktion und ist somit objektiv und neutral.
Aha.

Warum entwickleln alle Kulturen Moralvorstellungen? Weil sie zu viel Zeit haben und mal in Ruhe objektiv beschreiben wollen, wie sie sich verhalten? Oder vielleicht doch eher, weil Moral Spielregeln darstellt, nach denen sie alle verhalten?

Warum vermittelt man Kindern Moralvorstellungen? Weil sie einfach mal objektiven Überblick bekommen sollen oder weil man möchte, dass sie sich an Werte halten und sie achten?

Dein Ansatz mag philosophisch und psychologisch interessant und Teil des wissenschaftlichen Diskurses sein, aber in der Praxis des normalen Bürgers beschreibt Moral, welche Verhaltensweisen gut und nachahmenswert und welche falsch und vermeidenswert sind. Moral gibt vor, wie man sich zu verhalten hat in bezug auf die Regeln und Werte.
*******979:
Moral gibt vor, wie man sich zu verhalten hat in bezug auf die Regeln und Werte.

Das liest sich für mich schrecklich "sagrotangeschrubbt" und verstaubt!

Ich bin ja nun in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs erwachsen geworden - wir haben in den 70ern bewusst die spießigen Moralvorstellungen unserer Elterngeneration auf den Kopf gestellt.

Und soll ich mal was sagen?

Ich bin heilfroh, den kleinen Rebellen und Anarchisten in mir am Leben gehalten zu haben!

Deine heile Welt wäre mir viel zu langweilig....
@****tna: Wie gesagt, ich glaube, Du fixierst dich viel zu sehr auf Sexualmoral. In fast allen anderen Bereichen wirst du die Mehrheitsansicht haben. Denk nach über stehlen, verletzen, töten, helfen, unterstützen, fördern, Wortbruch, Neid, Gier, Schutz von Kindern und so weiter. Sexualität ist doch nur ein ganz kleiner Teil.
@Katja
Du kennst mich nicht - dazu noch bin ich einem völlig anderen ethnischen Umfeld mit anderen Moralvorstellungen geboren worden als Du.

Also versuche besser nicht, mich auf Deine/eine Schiene festzunageln.
*******979:
Warum entwickleln alle Kulturen Moralvorstellungen? Weil sie zu viel Zeit haben und mal in Ruhe objektiv beschreiben wollen, wie sie sich verhalten? Oder vielleicht doch eher, weil Moral Spielregeln darstellt, nach denen sie alle verhalten?

Wie kann ich eine Spielregel denn aufstellen, ohne vorher das Verhalten zu beschreiben wie es sich darstellt?

*******979:
Warum vermittelt man Kindern Moralvorstellungen? Weil sie einfach mal objektiven Überblick bekommen sollen oder weil man möchte, dass sie sich an Werte halten und sie achten?

Vermittle ich dann nicht zuerst einen Wertmaßstab und versuche sie zu befähigen eine eigene Vorstellung davon zu bekommen?

*******979:
......aber in der Praxis des normalen Bürgers beschreibt Moral, welche Verhaltensweisen gut und nachahmenswert und welche falsch und vermeidenswert sind.

Und dann ist sie also doch beschreibend?

*******979:
Moral gibt vor, wie man sich zu verhalten hat in bezug auf die Regeln und Werte.

Und ich dachte immer, dass ich dafür selber Verantworlich bin?!
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