Neues aus Absurdistan
Es ist schon merkwürdig, was das wachsende Arbeitslosenheer und die öffentliche Ächtung der meist unfreiwilligen Mitglieder desselben zu einem sozialen Zustand des "capitalismus extremis rex" geführt haben, was die Existenz von "Zeitarbeit" und ähnlichen Ausbeutungscarnivoren ermöglicht, wenn nicht sogar gefördert hat.
Nach dem Motto "Arbeit um jeden Preis" werden Menschen - autoritätsunterstützt!!! - mehr oder weniger dazu gezwungen, unter völligem Verzicht auf eigene Bedürfnisse und am besten völlig stolzfrei und kritiklos, jedweden Blödmannsgehilfenjob anzunehmen.
Und gerade Zeitarbeitsfirmen nutzen diesen Zustand zumeist in einer Art und Weise aus, die an Arroganz und Blutsaugertum kaum mehr zu überbieten ist - mit voller Unterstützung der Kommunen, der Länder und des Bundes....in Gestalt des Arbeitsagentureninkubus (Ablehnung = Verlust des sozialen Netzes....führt langfristig zu massiver Existenzangst, was viele in eine Passivität treibt, die an Selbstverleugnung grenzt).
Der blanke Zynismus ist jedoch, dass Politik (egal, ob schwarz, rot, grün, gelb usw.) UND Gewerkschaften dieses Missverhältnis nicht nur zulassen, sondern diese Praxis offen unterstützen (im Namen der alles beherrschenden Ökonomie) - man könnte fast meinen, dass da jemand gehörig mitverdient....hmmmm.
Solange die Menschen sich ihre täglichen Miseren auferlegen lassen und davon soziale Statusalbträume bekommen und sich dann in den hinterletzten Tätigkeiten unter Sachzwang prostituieren-
solange kein massives "NEIN" des Produktionsfaktors "Humankapital" (neudeutsch: manpower) ertönt-
solange haben die Raubtierkapitalisten leichtes Spiel....und die Arbeitnehmerschaft das Nachsehen.
Vielleicht würde es helfen, wenn man sich privat und abseits jeder Ideologie, organisieren würde- Einigkeit macht immer noch stark.
Zum Schluss noch 2 kleine Sabotagetipps für den Einzelnen:
1.) Wird man per Amtsautorität zu einer Zeitarbeitstätig-keit "ermuntert", kann man:
• für kleines Geld ein Nebengewerbe anmelden, was (unter anderem) ermächtigt, Rechnungen für geleistete Arbeiten auszustellen.
Was man dann auch tut- und zwar schickt man seiner Arbeitsagentur monatlich eine selbige.
Darin berechnet man "Verdienstausfall", nämlich den Differenzbetrag zwischen eigenem Einkommen und dem Betrag, den die Zeitarbeitsfirma dem Entleihbetrieb berechnet (schließlich hat man mit SEINER Arbeitskraft zu Profit von ZWEI Unternehmen gesorgt).
Wer sagt denn, dass man dies UMSONST tun soll?
Wer richtig dreist sein will, berechnet auch noch so lustige Dinge wie "Unterforderungspauschale" oder "Monotonieentschädigung". Ist man an ein besonders "sympathisches" Entleihunternehmen geraten, macht sich auch ein "Entwürdigungsbeitrag" oder eine "Feudalismusabgeltung" ganz gut.
Natürlich wird niemand diese Rechnung begleichen, aber mit Sicherheit wird man - in eisigem Ton - zu einem Gespräch bestellt.
Mit etwas rhetorischem Geschick und entsprechender Paragraphenblindheit des Sachbearbeiters schafft man es dann, sich schriftlich bestätigen zu lassen, dass man die Tätigkeit "nicht ganz freiwillig" aufgenommen hat- nämlich unter Androhung wirtschaftlicher Konsequenzen und damit einher gehender Statusbeschneidung.
Und siehe da: juristisch heisst das ZWANG und erfüllt den Tatbestand der Nötigung!
Unter Rechtskostenbeihilfe des zuständigen Sozialamts klagt man dann ERFOLGREICH auf Unterlassung (weiterer Vermittlungsversuche dieser Art, da man bei Einsatz voller Arbeitsleistung nur einen Bruchteil des erwirtschafteten Profits erhält = Vorteil von mehreren zum Nachteil des Einzelnen = sittenwidrig....und damit nichtig!).
2.) Hat man noch etwas auf der hohen Kante, erwirkt man eine einstweilige Verfügung, denn - was kaum jemand weiss - in der BRD gibt es ein Doppelbesteuerungsverbot d. h.: Für EINEN Gegenstand oder EINE Dienstleistung darf auch nur EINE Steuer erhoben werden.
Tatsächlich werden aufgrund MEINER Arbeitskraft, die für ZWEI Unternehmen profitabel ist, auch ZWEI Abgaben entrichtet:
• anteilige Lohnsteuer und Sozialabgaben des Zeitarbeitsbetriebes
• Abgaben resultierend aus dem erwirtschafteten Jahresüberschuss des Entleihbetriebes
.....damit kassiert der Staat doppelt an meiner eingebrachten Arbeitsleistung- WAS ER NICHT DARF!
Grundsatzurteile hierzu fehlen zwar (da man sich hier immer noch in rechtsfreiem Raum bewegt), ABER ES FUNKTIONIERT!
Denn: in künftigen Vermittlungsversuchen taucht kein sog. Personaldienstleister mehr auf! Solange hier nicht grundsätzliches Recht besteht, ist man den Agenturen - sollte es hypothetisch negativ für die Behörde ausgehen - einfach zu heiss. (Nebenbei herrscht auch plötzlich ein respektvollerer Umgangston - geheuchelt?....mir doch egal!!! - merkwürdig, gelle).
Und jetzt stelle man sich vor, dass solch renitentes Vorgehen zeitgleich und tausendfach geschieht....tja, die Masse machts!
Also: Augen auf, Arsch bewegen und NIEMALS das Maul halten - je mehr desto besser.
Alle Räder stehen still.....
In diesem Sinne:
"Dein Wille soll sein das ganze Gesetz." (Aleister Crowley)