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Outing einer polyamoren Dreierbeziehung?

********e_sh Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Outing einer polyamoren Dreierbeziehung?
Hallo zusammen,

seit einiger Zeit lebe ich mit zwei Männern polyamor zusammen.
Bei uns leben meine Teenie-Kinder aus erster Ehe, die Bescheid wissen, mit beiden Männern bestens klar kommen, vertraut sind und sich auch wohl fühlen.

Wir leben zusammen, lieben und respektieren einander und reden offen über alles, was vor geht.

Meine Männer lieben das Spiel zwischen Voyeurismus und Exhibitionismus und empfinden unsere Dreierbeziehung - genau wie ich - als Bereicherung und Erfüllung eines lang erträumten Lebensmodells Polyamorie.

Wir sind uns auch sehr sicher in dieser Konstellation und möchten gerne den nächsten Schritt gehen und uns in die Öffentlichkeit wagen. Bisher haben wir dies nur in unseren Urlauben wirklich ausleben können und auch sehr genossen.

Meine Männer sind beruflich sehr erfolgreich und haben natürlich Bedenken, dass es ihren Ruf schädigen könnte.

Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht ?

Wie sollte man ein Outing vorgehen?

Bin sehr gespannt auf eure Antworten.

LG Marie
Wir sind uns auch sehr sicher in dieser Konstellation und möchten gerne den nächsten Schritt gehen und uns in die Öffentlichkeit wagen.

"den nächsten schritt" ?..das liest sich so für mich als ob hier eine art beziehungsmuster-katalog abgearbeitet wird

1.zuerst findet man sich
2. dann wird die dreierkonstelation im echten leben gelebt,erprobt, bewertet
3...
4...

5. jetzt muß diese beziehungsform der öffentlichkeit präsentiert werden weil...

ja was weil? wieso weil...?
was genau soll damit bezweckt werden?


wenn ich mir im vorfeld schon ausmalen kann,das unsere gesellschaft diese art der beziehung kaum toleriert, schief angucken wird, menschen diesbezüglich in die dazu vorgesehene schublade steckt,hinterm rücken tuschelt etc...und ich mir dadurch im leben selber steine in den weg packe (siehe arbeitsplatz)...wozu genau ist dann dieses outing gut?
was erwartet ihr? das die menschen mit offenen armen euch entgegenkommen und sagen: endlich,endlich öffnet ihr euch uns!wir haben für euch vollstes verständnis..wir finden eure beziehung total toll...etc

also wenn ihr das erwartet ,wenn ihr glaubt das eure mitmenschen soweit tolerant sind und wenn ihr am ende sogar nur auf soclhe menschen trefft...dann muß ich für mich feststellen das wir auf unterschiedlichen planeten leben müßten.

und ihr seid abhängig von eurem umfeld ,welches ihr mit eurer beziehungsform überrollen wollt.
warum?
wäre es nicht so,würde keiner der beiden männer auch nur einen gedanken da dran verschwenden irgendwelche probleme im arbeitstechnischen bereich zu bekommen. Vom ruf mal ganz abgesehen.
Was genau ist mit "in die Öffentlichkeit gehen" gemeint ?

Wollt Ihr Euch in den den jeweiligen Familien zu dritt präsentieren ? ich denke da an Weihnachten, Geburtstage, besondere familiäre Anlässe. In der Tat eine interessante Konstellation und spannend ob und wie tolerant damit umgegangen wird.

Ansonsten finde ich auch, die Art wie und mit wem man in Beziehung lebt geht in erster Linien die daran Beteiligten etwas an. Wenn Ihr damit glücklich seid, ist doch alles in Ordnung ? Was geht die Leute im Job, Kollegen und Mitarbeiter an, wie man lebt ?
******bei Paar
1.135 Beiträge
******rie:
Meine Männer sind beruflich sehr erfolgreich und haben natürlich Bedenken, dass es ihren Ruf schädigen könnte.

Liebe Marie,

deine Männer haben Bedenken. Nun, dass ist bedenkenswert bei der Frage eines "Outings". Wie tolerant unsere Gesellschaft ist, sieht man, wenn sich hier schwule Fussballer oder Baseballer in den USA in die mediale Öffentlichkeit wagen. Die Fussballer machen es nach dem Karriereende, die Baseballer werden arbeitslos. Deutsche Fussballlesben sind dagegen (gottseidank) gar kein gesellschaftliches "Problem". Das kann man ja in allerlei Richtung weiterführen: Politiker, Künstler (kein Problem), DAX-Manager, Wirtschaftsbosse (vermutlich ein großes Problem) uswusw.....
Ich würde mir wohl überlegen, wie ja die Vorschreiber schon angedeutet haben, was ich mit einem irgendwie gearteten "Outing" bezwecken" will? Wollt Ihr missionieren? Wollt Ihr Anerkennung und Respekt? Leidet Ihr unter der jetzigen Situation? Oder geht es Euch einfach gut?
Idealerweise sollte es "kein Schwein" interessieren, wenn Ihr es "öffentlich" macht. Ich vermute aber, dass es dann nicht mehr um die "Sache", sondern darum, dass Ihr Euch in den Augen einiger (vielleicht Neider und Kleingeister) angreifbar macht.
Ob sich das lohnt, könnt letztlich nur Ihr selbst entscheiden. Ich würde dabei vor allem meine Bedenken bedenken. Ich selbst handle nicht mehr gegen mein Bauchgefühl.

Euch alles erdenklich Gute! *knuddel*

herzdabei (m)
Was ich auch noch bedenken würde, ist die gesellschaftliche Reaktion im Hinblick auf Deine Kinder.

Wir haben vor langer Zeit in einer echten Landkommune gelebt. Dort sind auch unsere Kinder geboren worden.

Zuerst haben wir gar nicht bedacht, was denn unser "Anderssein" für die Kinder der Kommune bedeuten könnte.

Im Kindergarten war auch noch Ruhe, aber in der Schule ging dann die Hetze los, und je älter die Kinder wurden, umso grausamer reagierten die Mitschüler und vor Allem deren Eltern auf die Situation.

Ich fürchte, dass die Gesellschaft in den letzten Jahren nicht unbedingt toleranter geworden ist....
********e_sh Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
...
@****an:
Dadurch, dass die Situation und Lebensweise für uns drei neu ist, kann ich keinem Muster folgen.

@**it:
Ja, Weihnachten, Geburtstage, ect.
Bisher war ich "offiziell" der ewige Single und meine zwei Männer nur Freunde

@******bei:
Ich, nein wir alle drei, leiden unter der Tatsache unsere Liebe bisher in der Öffentlichkeit zu verstecken.

@****tna:
Die Kinder selbst sind tolerant, aber um das schulische Umfeld mache ich mir natürlich sehr große Sorgen.


Natürlich sind Menschen unterschiedlich und man kann nicht jeden und jede Reaktion über einen Kamm scheren. Mich interessiert halt, wie eure Erfahrungen diesbezüglich sind/waren.
Weiterhin auf Dauer geheim so zu leben, würde für uns eh nicht infrage kommen. Ich möchte nur irgendwie vorbereitet sein.

Gibt es gewisse Sachen zu bedenken?
Wie stellt man es am Besten an?
Wie reagiert man, wenn man darauf angesprochen wird?

Ich weiß gar nicht genau, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll.....
Gruppe
Hallo Marie, ich sehe gerade, du bist noch ganz neu hier.
Es gibt hier auch eine entsprechende Gruppe: Polyamory. Vielleicht solltest du dich dort anmelden. Da findest du sicher Menschen mit tatsächlichen Erfahrungen und nicht nur solche mit (durchaus überdenkenswerten) Vermutungen und Ansichten.
******yev Mann
392 Beiträge
Ich halte einige der vorgebrachten Bedenken selber für bedenklich, speziell da, wo der sehr natürliche Wunsch nach Anerkennung der persönlich gewählten Liebesform etwas harsch als Unvorsicht und Indiskretion gerüffelt wird. Es sei erst einmal festgehalten, dass nicht die polyamore Konstellation, sondern die Borniertheit der Menschen der Skandal ist. Das bisschen Freiheit der bürgerlichen Gesellschaft beruht gewiss auf dem Recht auf Privatleben, man ist nicht verpflichtet, öffentliche Auskünfte zu geben. So weit, so gut. Aber Liebe hat es notwendig immer mit Wahrheit zu tun, sie drängt dazu, sich zu bekennen, vor aller Welt ausgesprochen zu werden. Liebe hat ein Recht auf Anerkennung, und dass diese Anerkennung oft verweigert wird, ist ein beklagens- und bekämpfenswerter Zustand. Wenn man sich nicht outet, und sei es aus den vernünftigsten Gründen wie z.B. eine extrem intolerante Umgebung, gibt man dem "Feind" gewissermaßen recht, man verhält sich, als würde man etwas Verwerfliches und Beschämendes tun, das man vor der Welt geheim halten muss.

Ich kann nicht einfach dazu raten, sich auf jeden Fall zu outen, zumal Minderjährige von der Entscheidung mitbetroffen sind. Es gibt Risiken, die gegen den möglichen Nutzen abgewogen werden müssen. Letztlich ist es die Frage danach, wie viel Vertrauen man hat: In die Kraft der eigenen Liebe, in die prinzipielle Fähigkeit der Menschen, über ihre Beschränktheit hinauszuwachsen. Eines ist wohl gewiss: Hinterher wird man viele Mitmenschen mit ganz neuen Augen ansehen, im guten wie im bösen Sinn.
****an Mann
103 Beiträge
Schwierig
Hallo PolyMarie,

Glückwunsch zu eurer Partnerschaft.
Ich verstehe das Problem leider nicht wirklich, was bedeutet öffentlich machen, welche Vorstellung geht damit einher, was wollt Ihr damit erreichen?

Ich interpretiere mal ein ungutes Gefühl, mit der jetzigen Situation. Doch schreibst du das Ihr in der Konstellation sehr sicher seid, das ergibt einen Widerspruch in meiner Vorstellung.

Vieles was hier bereits gesagt wurde ist richtig. Ich würde es mir sehr gut überlegen, vor allem in Bezug auf die Kinder. Die Menschen neigen nicht dazu besonders entgegenkommend zu sein, vor allem wenn sie mit Konstellationen konfrontiert werden die nicht in ihre eigene Norm passen.

Finde einmal heraus, wie viele in deinem Umfeld dir erklären können was Polyamorie ist und wie es gelebt wird.
Ich denke da wirst du oder hast du bereits die wildesten Sachen gehört.

Nun gehen wir einmal einen Schritt in die Berufswelt. Da ist immer noch Konkurrenzdenken vorrangig. Es geht also um Gewinn Verlust, oder wie hole ich das meiste aus der Sache raus, wie bekomme ich den besten Preis wie kann ich mich am besten in Szene setzen wer ist mein Konkurrent und wie setze ich Ihn am besten negativ in Szene … Ich weiß, in Anbetracht der heutigen Welt und des Wissensstandes über den wir bereits verfügen ist das nicht gerade „schlau“, doch es wird so gelebt.
Ich weiß nicht was Ihr beruflich macht und wie fest ihr im Sattel sitzt, aber das Outing wird nicht als Stärke interpretiert, was es eigentlich ist, sonder zur Schwäche gemacht. Auch wenn die „wichtigen“ Personen damit klar kommen, dem Druck der Menge kann man sich in der Regel nur für gewisse Zeit und aus starker Position erwehren.
Natürlich kann es auch anders kommen, das ganze wird angenommen und viele denken nach einiger Zeit nicht mehr daran, es sei denn er wird daran erinnert, hier können wir dann wieder nach dem Sinn fragen.

Mh ok wie würde ich vorgehen. Ich denke ich müsste es meiner Familie erzählen, das könnte ich nicht mit mir vereinbaren es geheim zu halten. Jedem einzeln vermutlich. Freunde würde ich danach in die Gruppe der „wissenden“ aufnehmen. Mit Bekannten würde ich eher nicht darüber sprechen, jedenfalls nicht wenn ich nicht angesprochen würde und dann nur oberflächlich wenn möglich. So wird es dann seine Kreise ziehen.
In der Berufswelt würde ich es weiter für mich behalten. Zu Anlässen seid Ihr dann vielleicht "nur" zu zweit wenn das vereinbar ist.

Schwierig, ich hoffe es melden sich Gleichgesinnte auf deine Frage, die dir wirklich Tipps aus der Praxis geben können.
@******yev inhaltlich find ich deine gedanken im beitrag erstmal gut. und klar kannst du auch bedenken aufkommen lassen wenn andere menschen bedenken über bedenken haben.

auch ist das
Es sei erst einmal festgehalten, dass nicht die polyamore Konstellation, sondern die Borniertheit der Menschen der Skandal ist.
Fakt.

aber da du es hier in worte fasst ändert sich NICHTS draussen in der welt. was nützt mir das wissen dadrum also wenn ich es nicht im leben umsetzen kann? Ich habe einen "feind" den ich unterstütze durch mein mäuseduckertum? ich bin mir selbst nicht treu wenn ich mich verbiege um repressalien zu entgehen?<---wäre gerade meine letzte frage nicht schon eine suggestiver manipulationsversuch jemanden was zu raten etwas zu unternehmen und am ende die folgen die da draus entstehen selber aber nicht ausbaden zu müßen?

jemand ist schwul? jemand ist polyamor? jemand verkleidet sich gern als anderes geschlecht? und wenn ihr das in euren 4 wänden macht ist es okay und ihr fühlt euch wohl? na dann prima.das ist doch okay. aber nach draußen tragt ihr eine maske damit ihr nicht gesellschaftlich runterfallt? find ich auch okay..warum?

weil man hier den weg des geringsten wiederstandes geht. ein fluß versucht nicht durch einen berg zu kommen wenn er auf einen stößt. wieviel energie würde das wohl kosten? nein,er ist clever und fließt um den berg drumrum,auch wenn der weg länger ist. er macht es sich einfach einfach.

übrigends mal aus der sicht der anderen seite. wenn ich meine konservative einstellung habe,und das scheint ja mehrheitlich zu sein, wie fühl ich mich wenn mir dann andere lebensweisen aufgedrängt werden? wie reagiere ich dann da?

zählen wir das dann alles zusammen würde ich behaupten das das outen mehr probleme als nutzen bringen wird.klar möchte ich meine beziehung offen leben und dies zwanglos in allen bereichen
und wenn ich mich in mehr probleme stürzen will,würde mich z.B. intressieren warum das so sein soll und wozu?

da man dann in der gesellschaft schnell als ausgestoßener angesehen wird ,muß man in der konsequenz auch damit so leben. heißt z.b. wenn mir die schiefen blicke der nachbarn auf den keks gehen muß ich mir ein haus in der abgeschiedenheit kaufen.dort bin ich ungestört. hab ich probleme auf der arbeit muß ich mir eine arbeit zu suchen die ich komplett von zu hause aus ausführen kann.

und wenn ich mich gesellschaftlich ausgegrenz fühle ,kann ich mich nur mit gleichgesinnten zusammen schließen und quasi zusammen ziehen. oder ich muß hier wieder in der konsequenz anfangen für die konservative gesellschaft zu schauspielern.

hier eine andere sicht mal kurz. wieso sehe ich dieses schauspielern als negativ an? wer sieht dies als negativ an und wieso? wer ist dafür verantwortlich? ich doch selber. wie wäre es wenn ich also meinen blickwinkel ändere und z.b. das schauspielern nicht als übel sondern als vorteil sehe? der mich schützt vor verletzungen. beim autofahren lege ich doch auch immer einen gurt an,und das obwohl nicht jeden zweiten tag ein unfall mit mir passiert. er ist auch etwas lässtig und trotzdem leg ich ihn ohne zu murren an,weil ich meine das er mich schützen könnte.
und ich mache auch viele andere sachen um mich zu schützen die näher betrachtet oder anders betrachtet nicht unbedingt mein ding sein müßten.

fazit. es liegt in MEINER hand wie ich dinge betrachte und WERTE.
***ie Frau
7.315 Beiträge
Wir sind uns auch sehr sicher in dieser Konstellation und möchten gerne den nächsten Schritt gehen und uns in die Öffentlichkeit wagen.

Auch ich habe Schwierigkeiten zu verstehen, was genau der nächste Schritt sein soll.

Ihr lebt zusammen? Als WG wahrgenommen? Deine Kinder wissen Bescheid? Hast du sie zu Stillschweigen angehalten?
Und jetzt kommt der nächste Schritt und der bedeutet was? Den Eltern zu sagen, dass die beiden nicht "nur" Freunde sind? Küsse oder Händchen halten in der Öffentlichkeit mit beiden? Immer zu dritt unterwegs zu sein? Als Partnerin des einen Mannes zum Geschäftsessen mitgehen und den anderen auch mitnehmen?

Ich bin etwas irritiert, dass hier "die Gesellschaft" so schlecht weg kommt. Wer ist das denn? Du und ich und wir alle, Freude, Familie, Bekannte, Kollegen, ...

Ich würde mal folgendes behaupten: Je normaler ihr mit eurer Liebe und Beziehung umgeht, desto normaler wird sie wahr genommen. Warum muss man etwas "outen"? Man lebt es einfach. Vielleicht wird der ein oder andere verwundert die Stirn runzeln? Solange ihr keinen flotten Dreier in der Öffentlichkeit hin legt und damit Erregungf öffentlichen usw. .... Wo ist das Problem? - zumindest dann, wenn ihr euch so sicher seid ....
Monogame Paare knutschen ja auch nicht ständig rum, wenn sie beim Geschäftessen oder Omas 80. sind. Sie sitzen nebeneinander, sie berühren sich, sie geben sich einen Kuss., ....
**********l_wbl Frau
478 Beiträge
Was würde sich positiv verändern, nach diesem Outing Eurer Lebensgemeinschaft?

Es geht um Gefühle füreinander und Sex miteinander.

Das man Gefühle für mehrere Männer gleichzeitig und gleich stark empfinden kann, werden die Meisten nicht nachempfinden können und wie ihr sexuell lebt, wollen sie wahrscheinlich gar nicht wissen!

Es sei denn, sie fragen nach.
********e_sh Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
...
A_die, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!

Ihr lebt zusammen? Ja
Als WG wahrgenommen? Ja
Deine Kinder wissen Bescheid? Ja
Hast du sie zu Stillschweigen angehalten? Leider auch ja! Das empfinde ich auch als das Schlimmste!

Und jetzt kommt der nächste Schritt und der bedeutet was? Den Eltern zu sagen, dass die beiden nicht "nur" Freunde sind? Küsse oder Händchen halten in der Öffentlichkeit mit beiden? Immer zu dritt unterwegs zu sein? Als Partnerin des einen Mannes zum Geschäftsessen mitgehen und den anderen auch mitnehmen?
Genau!
Es ist furchtbar sich ständig zu beherrschen, dass man nicht aus Versehen Hand in Hand geht, sich küsst. Das man ständig diese Liebe unterdrücken muss.
Aber sobald wir damit in der Öffentlichkeit anfangen, fängt das Rad sich zu drehen an. Wenn ich es nur mit A in der Öffentlichkeit als Beziehung ausgebe, ist B nicht mehr gleichberechtigt. Und genau DAS möchte ich nicht. Ich möchte B, die gleiche Liebe schenken, wie A. Es gab keine Beziehung, in der ein zweiter Mann hinzu kam. Die Beziehung zu beiden Männern begann zeitgleich. Somit tue ich mich schwer, die Beziehung nur zu einem Mann öffentlich zu leben.

Ich bin etwas irritiert, dass hier "die Gesellschaft" so schlecht weg kommt. Wer ist das denn? Du und ich und wir alle, Freude, Familie, Bekannte, Kollegen, ...
Stück für Stück immer mehr Leute. Also alle....

Ich würde mal folgendes behaupten: Je normaler ihr mit eurer Liebe und Beziehung umgeht, desto normaler wird sie wahr genommen. Warum muss man etwas "outen"? Man lebt es einfach. Vielleicht wird der ein oder andere verwundert die Stirn runzeln?

Wir würden es auch gerne einfach nur leben, aber ich habe irgendwie Angst davor.
Eben auch bezüglich des schulischen Umfeldes meiner Kinder und der beruflichen Zukunft meiner Männer. Ich bin da eher unwichtig, da mein Job nicht so bedeutend ist.

Vielleicht reagieren auch alle super und ich mache mir unnötig viele Sorgen und Gedanken. Vielleicht bricht unser komplettes Netzwerk zusammen. Ich weiß es eben nicht.....
***ie Frau
7.315 Beiträge
Vielleicht reagieren auch alle super und ich mache mir unnötig viele Sorgen und Gedanken. Vielleicht bricht unser komplettes Netzwerk zusammen. Ich weiß es eben nicht.....

Aus meiner Erfahrung heraus reagiert das Umfeld immer sehr viel entspannter, als ich es befürchte. Und ich denke nicht, dass euer komplettes Netzwerk zusammen bricht.

Der ein oder der andere mag sich vielleicht distanzieren. Aber es ändert ja nichts an euch, wenn ihr lebt wie es ist. Ihr seid nach einem möglichen "Outing" ja niemand anderes.

Mag sein, dass auch die Kids den ein oder anderen blöden Witz hören müssen. Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob ein Geheimnis zu bewahren so viel einfacher ist ...
Wie gesagt: je normaler ihr damit umgeht, desto normaler empfinden es die Kids und desto selbstbewußter können sie damit umgehen. Behaupte ich jetzt mal, ohne Expertin in Polyamorie, noch in jugendlicher Psychologie zu sein *zwinker*

Lebt ihr ein einem Dorf?

Was wäre das schlimmste, das deinen Männern im Job passieren könnte?

Lieben die beiden sich eigentlich auch? D.h. sind deine Männer bi?
********e_sh Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
...
Wir leben nicht auf dem Dorf, sondern in einem Vorort einer Großstadt.
Dem typischen Dorfklatsch werden wir also wohl nicht erleben.

Die Sicherheit im Job ist schon wichtig, klar.
Ich würde lügen, wenn ich diese Tatsache nicht mit einbeziehen würde.
Bei dem einen eher weniger problematisch, der andere jedoch ist selbstständig und da hängt schon viel dran. Wie reagieren z.B. die Mitarbeiter, die Geschäftspartner, die Kunden, wenn sie davon erfahren?

Meine Männer sind nicht bi, lieben sich auch nicht.
Ihr Verhältnis zueinander ist eher freundschaftlich, nein brüderlich.
Schwer zu beschreiben.
Jedenfalls tief genug, um sich in diesem Lebensmodell sehr wohl zu fühlen. *ggg*
Sie kannten sich auch schon eine Weile, bevor ich beide kennen lernte.
Beide sind sehr selbstbewusst und hätten kein Problem damit, sich zu rechtfertigen.
Ich denke, von männlichen Freunden, werden sie wohl eher auf Unverständnis treffen, wie man nur seine Frau teilen kann. Das könnte man aber schon erklären.

Mich wird man bestimmt als Schlampe abstempeln, aber damit könnte ich auch leben.

Ach, alles nicht so einfach!
******yev Mann
392 Beiträge
@Joiman
****an:
aber da du es hier in worte fasst ändert sich NICHTS draussen in der welt. was nützt mir das wissen dadrum also wenn ich es nicht im leben umsetzen kann? Ich habe einen "feind" den ich unterstütze durch mein mäuseduckertum? ich bin mir selbst nicht treu wenn ich mich verbiege um repressalien zu entgehen?<---wäre gerade meine letzte frage nicht schon eine suggestiver manipulationsversuch jemanden was zu raten etwas zu unternehmen und am ende die folgen die da draus entstehen selber aber nicht ausbaden zu müßen?

Ich fürchte, dass Du hier beim Lesen nicht aufmerksam gewesen bist, denn mein Text endet ausdrücklich damit, dass ich nicht in jedem Fall zum Outing raten würde und dass Risiken und Nutzen erwogen werden müssen.

Du magst es noch so sehr als Manipulationsversuch empfinden, ich nenne es schlichtweg bewusste Agitation: Man lässt sich von irgendwelchen bornierten Vollidioten mit katastrophalem Liebesleben viel zu viel vorschreiben, und in zu vielen Gegenden reagieren sich frustrierte, lächerliche Spießer an Leuten ab, die sie des unverdienten Glücks verdächtigen. Diese Spießer, sei es das dummdeutsche Landei, das sein kümmerliches Glück in der Denunziation nachbarlicher Orgasmen sucht, sei es der vollbärtige Orientale, der auf einem ewigen Feldzug gegen seine eigene, verleugnete und abgespaltene Sexualität ist, sind in Wirklichkeit diejenigen, die ihre Schande verbergen sollten. Sie sind in Wahrheit die peinlichen Versager, und man sollte sie verspotten, foppen, beschämen, wo immer sie ihr dummes Maul aufmachen, um das bisschen Glück anderer Menschen zu vergiften.

Ich plädiere für null Toleranz in dieser Hinsicht, und widersetze mich entschieden gegen den Popanz, den Du da aufbaust. Denn selbst in ländlichen Gegenden hat das vereinigte Spießertum keine gesetzliche Handhabe mehr, keinen Kuppeleiparagraphen, keinen §175, etc. Es gibt eine informelle gesellschaftliche Macht, vor der man sich unter Umständen hüten bzw. mit der man klug umgehen muss. Das ist es, was PolyMarie erwägen muss, wegen der Kinder etc. Und da will ich nicht zu voreiligen Heldentaten raten. Dass die Gesellschaft aber immer noch so idiotisch verfasst ist, dass PolyMarie sich genau diese Sorgen machen muss, ist und bleibt der primäre Skandal, und mir ist jede Lüge verhasst - auch die "vernünftige" Lüge - die diese verlogene Idiotie mit am Leben erhält.

Und es sei ausdrücklich hinzugefügt, dass man sich manchmal sehr in seinen Mitmenschen täuscht, auch in positiver Hinsicht. Ich kenne etwa einen, der sich im erzkonservativsten oberpfälzischen Dorf als Schwuler geoutet hat und zu seiner eigenen Überraschung völlig akzeptiert wurde, bis hin zum Pfarrer! Es gab wegen seines Schrittes sogar "Folgeoutings". Das meinte ich mit dem Popanz. Es ist manchmal wirklich nur die eigene Angst, nicht die gesellschaftliche Realität. Deine Argumentation nährt letztlich exakt diese Angst und hält sie am Leben. Wozu?

Dein Ratschlag ist letztlich deswegen nicht gut:

****an:
weil man hier den weg des geringsten wiederstandes geht.

Das haut einfach nicht hin, und es sollte Dir eigentlich auch klar sein. Wenn man dem "Feind" gegenüber nachgibt, es also immer schön in den eigenen vier Wänden belässt und deswegen auf Schonung hofft, hat man sich echt geschnitten! Das Spießerkollektiv zerreißt sich so oder so das Maul über jede Abweichung von seiner tristen Sexualordnung. Und zwar genau deswegen, weil seine eigene Ordnung zum Verzweifeln ist! Das ist der Grund, warum sie Schwulen, Polyamoren, Swingern usw. so interessiert nachschnüffeln, es lässt ihnen einfach keine Ruhe. Wenn sie in der Öffentlichkeit nicht damit konfrontiert werden, folgen sie einem ins Privatleben, tratschen und schnüffeln auf Teufel komm heraus. Und man wird selber ganz paranoid... Sich zu outen ist bestimmt nicht der leichtere Weg zuallererst, aber ich glaube, dass er sich sehr lohnt. Im vorigen Posting schrieb ich doch, dass Liebe es mit der Wahrheit zu tun hat. Ich müsste nun hinzufügen, dass Wahrheit wiederum mit Freiheit zu tun hat, und die wird einem nicht gewährt, sondern man erkämpft sie sich. Ich wünschte, es wäre einfacher, aber alles, was in diesem Leben gut ist, muss man sich erkämpfen, sorry...
***ie Frau
7.315 Beiträge
Nein, einfach ist es ganz sicher nicht ...

Für mich bleiben 2 Fragen:

Wie genau soll dieses Outing aussehen? Man kann ja auch erst mal im kleineren Kreise austesten, bei Menschen, denen man vertraut. Das muss dann ja nicht gleich der Chef erfahren, oder der Kunde xy.

Du schreibst du möchtest dem einen die gleiche Liebe wie dem anderen geben und wenn ich das richtig verstanden habe fürchtest du dich davor, dass einer der beiden sich zurück gesetzt fühlt. Ich habe das Gefühl, dass dies die ganze Sache schwerer, gewichtiger macht, als sie sein müsste? Versuch heraus zu finden wie das praktisch aussehen kann, muss und darf, wenn ihr euch in der Öffentlichkeit lebt. Vielleicht findest du darüber einen Weg, der sich gut anfühlt.

Ach ja, Mut und Gelassenheit wird es brauchen und ihr müsst sicher sein, dass ihr damit umgehen könnt, wenn sich jemand distanziert mit dem ihr gut befreundet seid. Ansonsten führen die meisten Menschen nicht das Leben, das man denkt, dass sie führen - und das bedeutet, dass die meisten all das weniger spektakulär aufnehmen als wir befürchten *zwinker*
******bei Paar
1.135 Beiträge
Nix zu rechtfertigen
Beide sind sehr selbstbewusst und hätten kein Problem damit, sich zu rechtfertigen.

Nur ein Gedanke dazu: Liebe muss sich nie und nimmer rechtfertigen. Wer liebt, liebt, weil er liebt. Das ist nicht erklärbar, schon gar nicht zu rechtfertigen. Vielleicht kann das die Grundhaltung stärken?

herzdabei (m)
@ Netchayev

ich erkenne dein denken an. die frage iat allerdings immernoch die selbe. egal wie sehr du dich hier über spießer,bornierte und intolerante aufregst. Was ändert sich da durch außer dein eigener gemütszustand? oder gehst du aktiv auf die strasse und änderst was da dran?

klar gesteh ich polymarie ihre lebensweise zu und kan auch nachempfinden wie es ist sich nicht so geben zu dürfen wie man sich geben möchte.

und ich könnte mich auch stundenlange über andere sachen aufregen und dem entgegenstellen was ich gerne hätte. und dann? in der summe?

was bleibt denn letztendlich tatsächliche realität und was bleibt tatsächliches hirngespinnst? denn mit der realität,egal ob sie mir gefällt oder nicht,muß ich letztendlich leben.

ich kann die welt NICHT ändern so wie sie ist. dann bleibt mir als ausweg nur mich zu ändern.
wenn polymarie zweifel hat wie die umwelt reagiert,wenn sie unsicher sind ,ist das nicht wirklich der beste einstieg für irgend ein outing. mein gedanke ist,wenn ich zur "deutschen eiche " mutiere ,an der sich schweine in mengen kratzen können ohne das es mich juckt,hab ich die beste position da ich dort nicht angreifbar bin.

es mag heroisch wirken gegen den strom zu schwimmen,aber wieviel energie muß ich dafür aufbringen? und kommt als ergebnis am ende tatsächlich das gewünschte heraus?

Ist denn real betrachtet polymaries umgebungsgesellschaft dafür bereit ihr beziehungsmodel anzuerkennen? und wenn ich polymarie dazu rate sich zu outen,trag ich als ratgeber am ende die folgen ,die sich da drauss entwickeln mit?
im alten rom und in früheren grichenland wäre polyamore beziehungen kein problem gewesen weil...? wo besteht also der unterschied?
ist es echt ratsam als schaf im wolfspelz,sich im vollbesetzten wolfskäfig dann als schaf zu outen und auf toleranz der anderen zu hoffen oder zu bestehen obwohl man das wesen des wolfes kennt ?


also nochmals. zwischen realität und wunschdenken klaffen oftmals große täler. und manchmal möchte man die realität einfach nicht anerkennen,weil sie eben andrs sein soll. und hat man dann damit sein ziel erreicht?

letzendlich liegt es einzig und allein in polymaries verantwortung sich dem strom zu stellen und zu schauen ober er gegen sie gerichtet ist oder sie mit sich zieht. alle positiven und negativen folgen haben sie ganz allein zu verkraften.
im augenblick werden sie ja MITgezogen.

also geht und outet euch als eine variante. @******rie ihr und auch andere hier haben aber genau deswegen bedenken und vorstellungen wie es in die hose gehen könnte. hier könnt ihr also nur positiv überrascht werden oder eure bedenken werden eben bestätigt. bedenken die ihr sowieso schon als reale probleme auf euch zu kommen seht. dann aber bitte nicht über die borniertheit der anderen zetern,denn diese war im vorfeld glasklar.

oder belasst es wie es ist und ändert eure einstellung zu euch selbst,zu eurem lebensmodel im bezug auf die anderen und auf eure sichtweise davon.

metapher dazu: ein aufziehendes regenwetter kann mir die "sonntagslaune " verderben. ich wollte ja einen SONNtag. den wollte aber nur ich. das wetter selbst hat beschloßen zu regnen. ich hab mir also eine illusion selbst gebaut. so . nun kann ich den ganzen sonntag schmollend in der ecke sitzen oder die situation so wie sie ist anerkennen und sie auch so betrachten das der regen kein übel sondern notwendig ist. pflanzen brauchen ihn.ich muß meinen garten nicht begießen und wenn ich mich dem wetter anpasse und mir die beste regenkleidung anziehe,dann kann auch ich draussen rumflitzen und meinen spaziergang machen. wohlmöglich fallen mir dabei sogar ganz neue sachen in der welt auf die ich so noch nie gesehen habe,weil ich ja NIE bei regen spazieren gehe. oder wie gesagt,ich bleib halt schollend und mies gelaunt in der ecke zu hause sitzen<---werd ist für meinen gemütszustand tatsächlich verantwortlich?
******yev Mann
392 Beiträge
Dein Glaube an die Unveränderlichkeit gesellschaftlicher Zustände scheint unerschütterlich zu sein. Ich halte diese Deine Prämisse für ein interessiertes Argument, mit dem Du Menschenfurcht, Ängstlichkeit und Misstrauen rationalisierst. Deine Argumentation ist die eines Defaitisten, der die gefürchtete Niederlage so verinnerlicht hat, dass ihm die reale Chance entgeht, dass es doch einmal ganz anders kommen könnte. Zum Glück ist diese Art, die Welt zu sehen, nicht immer vorherrschend. Wäre dem so, würden Ehebrecherinnen immer noch im Sumpf ertränkt werden und Vergewaltigung in der Ehe wäre immer noch legal.

Ein besonders heikler Punkt ist dies hier:

****an:
wenn polymarie zweifel hat wie die umwelt reagiert,wenn sie unsicher sind ,ist das nicht wirklich der beste einstieg für irgend ein outing. mein gedanke ist,wenn ich zur "deutschen eiche " mutiere ,an der sich schweine in mengen kratzen können ohne das es mich juckt,hab ich die beste position da ich dort nicht angreifbar bin.

Zweifel und Unsicherheiten sind ein sicheres Kennzeichen jeder relevanten Entscheidung, sie bedeuten, dass es einmal um etwas wirklich Wichtiges geht. Weil der Mensch ein soziales Wesen ist, ergibt jede wesentliche Veränderung in seinem Leben ein gewisses, mehr oder minder großes Konfliktpotential. Diese Konflikte muss man mit Geschick und Beharrlichkeit austragen, wenn man noch irgend eine eigene, individuelle Geschichte haben will und das Wort "Ich" nicht gleich aus dem eigenen Vokabular entsorgen möchte. Es ist regelrecht schlimm, wie Du genau in diesem Moment der berechtigten Zweifel prompt zur Stelle bist, um vom riskanten Schritt in eine größere Freiheit abzuraten. Ich hoffe, dass Du Deinen Freunden nicht so kommst, wenn sie Dir von ihren Träumen, Sehnsüchten und Plänen erzählen. Natürlich muss das Risiko erwogen werden, natürlich ist Vernunft ratsam. Aber Du bauscht das Risiko maßlos auf, als würde PolyMarie im ISIS-Kalifat leben. Angst ist und bleibt ein schlechter Ratgeber, und Lüge erniedrigt nicht nur den Belogenen. Ich sehe da das Gegenteil der berühmten deutschen Eiche, vielmehr einen Zynismus, der in seiner effektiven Feigheit über kurz oder lang den Menschen durchsichtig werden wird.

Oder dies hier, ich war wirklich baff:

****an:
also geht und outet euch als eine variante. @******rie ihr und auch andere hier haben aber genau deswegen bedenken und vorstellungen wie es in die hose gehen könnte. hier könnt ihr also nur positiv überrascht werden oder eure bedenken werden eben bestätigt. bedenken die ihr sowieso schon als reale probleme auf euch zu kommen seht. dann aber bitte nicht über die borniertheit der anderen zetern,denn diese war im vorfeld glasklar.

Was erlauben? Wer hat diese bescheuerten Spielregeln aufgestellt? Man darf es also versuchen, vielleicht klappts, aber vielleicht auch nicht - Joiman hat es ja vorausgesagt - und dann darf man sich über Repressalien auch nicht beschweren. Weil man es ja eh vorher gewusst hat! Sag mal, was erzählst Du da? Wenn ich ein Coming Out mache, ist das nun einmal ein kleiner oder größerer Freiheitskampf, ein gewagter, biographisch äußerst wichtiger Schritt, der Konflikt ist vorprogrammiert. Die einzige Frage ist, ob der Konflikt so intensiv und aufreibend werden kann, dass die gewonnene Freiheit dadurch komplett an Wert verliert. Das kann tatsächlich keiner von uns für PolyMarie beantworten. Und wenn man es einmal gewagt hat und es gibt Repression, muss man diese Repression anprangern und bekämpfen! Dein Vorabverbot, dann zu "zetern", ist absolut unsolidarisch. Wenn auf dem Schulhof jemand von Größeren verprügelt wurde, hast Du da hämisch grinsend herumgestanden und gesagt: "das hast Du nun davon"? So kommt es hier jedenfalls emotional rüber.

Und was soll diese Wettermetapher, dass Du Dir vom Regen nicht den Tag verderben lassen willst? Sag mal, machst Du zu jedem bösen Spiel gute Miene und freust Dich, dass man Dir nicht ansieht, was Du in Wirklichkeit denkst? Und glaubst Du ernsthaft, dass Du mit diesem Don't-Worry-Be-Happy-Programm gut fährst? Für mich klingt das nach einem Leben in Dauerverstellung, wo man sich ständig vor dem nächsten sozialen Gewitter zu ducken hat, und das man anscheinend unmöglich ändern kann. Das ist nicht happy, sondern extrem finster, was Du da sagst.
****tb Frau
51.535 Beiträge
JOY-Team 
@ Netchayev und http://www.joyclub.de/my/861873.joiman.html

Eure letzten beiden Beiträge habe ich gelöscht, weil ihr euch damit miteinander statt mit dem Thema dieses Threads auseinandergesetzt habt. In unserem Forum wünschen wir uns einen freundlichen und respektvollen Umgang, was auch bedeutetet, die Meinung anderer Diskussionsteilnehmer nicht abzuwerten.

Eure ganz persönlichen Erfahrungen könnt ihr gern in diesen Thread einbringen, erneute Off Topic - Diskussionen unterhalb der Gürtellinie führen zum Ausschluss vom Thema.

Reminder zum Nachlesen: Outing einer polyamoren Dreierbeziehung?

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
********e_sh Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Du schreibst du möchtest dem einen die gleiche Liebe wie dem anderen geben und wenn ich das richtig verstanden habe fürchtest du dich davor, dass einer der beiden sich zurück gesetzt fühlt.
Oh nein, dass hast du falsch verstanden.
Ich möchte A und B die gleiche Liebe schenken, kann demnach keine vorgespielte monogame Beziehung mit nur einem der beiden führen. Dann würde ich in der Tat einen zurück setzen und einen hervor heben. DAS möchte ich nicht!

Nur ein Gedanke dazu: Liebe muss sich nie und nimmer rechtfertigen. Wer liebt, liebt, weil er liebt. Das ist nicht erklärbar, schon gar nicht zu rechtfertigen. Vielleicht kann das die Grundhaltung stärken?
Das hast du wundervoll geschrieben.

@******yev und Joiman:
Ich danke euch wirklich sehr für eure Worte. Es war vieles dabei, was mit in mein Vorgehen einschließen wird.
Natürlich weiß ich um die prekäre Situation, die ein Outing mit sich ziehen "kann" und das wohlgemeinte Tipps mit Vorsicht zu genießen und auf die jeweilige Situation an- und abgepasst werden müssen.


Ich würde gerne mal Beispiele lesen, wie die Reaktionen auf so ein Outing war. Homosexualität und SM sind ja mittlerweile schon so gut wie gesellschaftsfähig, aber wie sieht´s bei anderen Outings aus, wie jetzt z.B. in meinem Fall?
*******_Ava Frau
270 Beiträge
Outing
Salut PolyMarie,

ich verstehe den Wunsch danach, sich zu seinem Lebensstil zu bekennen und rein garnichts verstecken zu müssen.

Allerdings - die möglichen Negativfolgen wurden bereits ausführlich beschrieben - rate ich Dir in den allermeisten Bereichen davon ab weil Du das weitere Geschehen nur bedingt in der Hand hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand, so tolerant er auch wirken mag, mit dem berühmten "negativen Gerede" beginnt ist hoch. Und sei es, weil er oder sie neidisch ist. *zwinker* Deswegen bin ich der Meinung, dass es alle Beteiligten, Dich, Deine Männer und die Teenies schützt, sehr genau und vorsichtig abzuwägen.

Zumal, bei aller Freiheit und Offenheit denke ich, dass es auch ein Recht auf Geheimnisse und Nichtwissen gibt. Einige Menschen fühlen sich durch derart offene Aussagen über intime Dinge peinlich berührt.

Natürlich muss sich niemand für irgendetwas rechtfertigen und ebenso ist es ein Unding über die Lebensweisen Anderer zu urteilen. Aber auch die Sichtweise der Briten "keep yourself to yourself" ist oft ein guter Rat - das habe ich schmerzhaft erfahren als ich mich selbst vor Jahren zu meiner sehr freien Sexualität und Vielmännerei geoutet habe, daher stammt meine derzeitige Haltung zu Deinem Anliegen.
*********Touch Mann
1.192 Beiträge
Ich würde es mir zumindest sehr gut überlegen. Zwar wird immer wieder das Bild einer offenen Gesellschaft gezeichnet, aber so positiv sind die Reaktionen auf ein Outing selbst bei Homosexualität, SM und anderes bei weitem nicht immer.

Ich würde nicht darauf bauen, dass nicht Kunden abspringen, wenn sie es erfahren oder das andere Eltern ihren Kindern den Umgang mit deinen Kindern untersagen. Es kann keiner Vorhersehen wie es laufen wird. Vielleicht reagieren alle entspannt. Vielleicht entwickelt es sich aber auch zu einer großen Belastungsprobe für die Beziehung, denn den Druck von außen muss eine Beziehung erst mal aushalten.

Ein Outing kann auch peinlich für andere werden. Beispielsweise wird SM mittlerweile akzeptiert (Akzeptanz heißt nicht das es als positiv empfunden wird), aber ein Outing würde viele Menschen peinlich berühren, denn es ist Privatsache was im Bett passiert. Das wollen andere nicht unbedingt wissen.

Auf den Punkt gebracht. Ein Outing ist immer ein Risiko und die Gesellschaft ist mitnichten durchgängig tolerant. Erst recht nicht im kleinen. Jeder sollte sich ein Outing gut überlegen.
**********henkt Frau
7.373 Beiträge
@******rie: Es ist leider ein Trugschluss, dass Homosexualität gesellschaftsfähig ist - auch nicht annähernd.

Nur weil sich ständig irgendwelche Promis "outen" und/oder mit lautstarken und bunten Aktionen darauf aufmerksam gemacht wird, ist es in den Köpfen der Meisten wahrlich noch nicht "normal", "Homosexualität" wird tatsächlich wieder auch gerne als "Krankheit" betrachtet mit der Möglichkeit "zur Heilung".

Diese ganzen Aktionen verstärken eher noch den Eindruck in den Köpfen der Menschen, dass alle "Schwule" pervers seien - selbst wenn da nur ein paar wenige ihre Sexualität laut und grell in die Welt posaunen, was ja der Großteil der Menschen nicht macht. M. E. nach also alles eher kontraproduktiv.

Es ist leider nicht der Fall, dass der überwiegende Teil der Menschen in Deutschland einfach sagen kann - es ist mir gleich, wie ein Mensch liebt, Hauptsache er liebt. Eine Teilursache denke ich, ist mit die zunnehmende Islamisierung - eine andere die Angst vor etwas Neuem, wie es ja auch beispielweise wohl in Russland der Fall ist, wo Homophobie immer stärker um sich greift.

Naiv also zu glauben, dass eine Polyamore Beziehung in der breiten Gesellschaft genauso anerkannt wird, wie ein Ehepaar.
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