Ein grosser Schritt für das Individuum, ein kleiner Schritt
Die erste Erfahrung aus psychiatrischer Selbstschau
ENDLICH: Nach jahrzehntelangen halbsehnsuchtsvollen halb beklommennen Phantasien gelang
es in einem günstigen Augenblick eine gute nicht sexuelle Freundin für die Idee eines
gemeinsamen Besuchs im Pärchenclub zu begeistern.
Uns beiden war ein wenig mulmig zumute, doch wir wollten ja nicht
feige sein und so rüsteten wir uns mit einschlägigem Fummel aus
(Reizwäsche, scharze Boxershorts und offenes schwarzes Hemd)
und betraten 20 Jahre nach einem biederen Kaffetrinken in der
seinerzeitigen Kaffeewirtschaft "Jagdhaus" die mittlerweile
zur Club umgebauten Räumlichkeiten des jetzigen "Chateau deux".
Was würde uns dort erwarten ?
Mit allerhand krausen angstgetönten Vorstellungen die sich
zwischen gefühlten Gruppensexzwang und gelangweilter verklemmter
Untätigkeit, Wahnvorstellungen zwischen unangenehmen zudringlichen
Omies oder penetranter homoerotischer Anmache sowie der Wahnvorstellung
entweder selber der unschönste oder aber nur von noch Hässlicheren
umgeben zu sein bewegten lief ich dort auf.
Nichts von dem sollte sich bewahrheiten.
Es herrschte ein sehr respektvoller freundlich distanzierter Umgang,
man grüsste sich achtungsvoll, man lächelte sich an.
Eine sehr entspannte Atmosphäre, die auf Veranstaltungen
wie Eigentümerversammlungen, wo unausgesprochener Anzugzwang herrscht, völlig fehlt.
In der Nacktheit sind wir offenbar aufrichtiger und achtsamer miteinander.
Business-Kleidung ist wohl der zivile Harnisch der Niedertracht ?
Nach einer knappen Einweisung duschten wir und besahen die location.
Eine erste Konatkaufnahme zu einem ebenfalls erstmalig sich einfindenden Paar
mislang aufgrund der Scheu meiner Begleiterin.
Alsbald fanden wir Anschluss in der Bar und es entsponnen sich sehr viel
entspanntere Gespräche die in eine gemeinsame Begehung der location mündeten.
Auf einem Hochbett mit phosphoreszierenden Sternenhimmel
darüber kam es dann allmählich zu Streichelzoo-artigen Szenen die sich langsam
steigerten.
Nie hätte ich mir vorab vorstellen können öffentlich tätig werden zu können.
In der praktischen Situation störte die Halböffentlichkeit dann nur sehr wenig.
Dabei half die Halbdunkelheit sehr gut. Ein wenig Kontrolle und Kommunikation
fand immer noch zwischen unserem Partnerpaar statt, ein gebremster Genuss,
keine völlig Hingabe. Keine offen gezeigte Eifersucht.
Ein Nachteil ist die zu kleine Grösse und Länge (Japan-Norm) der dort
ausliegenden Kondome mit denen kaum klar zu kommen ist.
Grössere (US-Norm) müssen selbst beigebracht werden
Auch in anderen Bereichen wurde sich unbekümmert dem Genuss hingegeben, man nahm
kaum Notiz voneinander. Anschliessend ein wenig Refraktärphase. Saunen, was Trinken,
Buffet, Schwätzchen. Alle die mit mir sprachen waren Novizen. Alle waren, soweit
dies vom Anblick beurteilbar war Ü50.
Ansätze sich mit neuen Paaren einzulassen wurden durch meine
Swinger-Partnerin konterkariert. Also eine Wiederholung.
Dann war der Abend auch schon vorbei.
FAZIT:
KEINE ANGST VOR DEN MITSWINGERN!
Die tun nix, die wollen nur spielen
Alle dort erlebten Teilnehmer waren sehr angenehme freundliche unaufdringliche
Zeitgenossen. Aufgeschlossen im Gespräch. Keineswegs sogleich zu allem wildentschlossen.
Unauffällige Geniesser. Dazwischen durchaus Gutausussehende und mittelprächtige aussehende.
Das Personal freundlich. Das Buffet einfach. Die Bar gut bestückt. Das Haus weitläufig.
Frau fühlt sich wohl, es herrscht eine Atmosphäre von Leben und Leben lassen.
Die aus meiner Sicht offene Frage ist die der latenten Eifersucht. Falls sich eine erneute
Gelegenheit böte. meine Begeleiterin ist unglücklich liiert und leidet Gewissensbisse,
würde ich den Dienst der Erforschng dieser Frage widmen