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Die/der "perfekte" Sub?

keine Richtlinien u. Maßstäbe
ja, liebe Elora, es sollen und dürfen keine Richtlinien und Maßstäbe (ob gut oder schlecht) vorgegeben werden: das wäre für eine SM-Beziehung tödlich. Viele Beiträge (auch meiner, s.oben) gehen deshalb davon weg. DOMs wie auch subs sind Individuen. Insoweit sollte jede(r) das ausleben und erleben, wie es sich in dem jeweiligen Moment für sie/ihn anfühlt. Trotz allem gehorsamen Dienens bin ich auch gern mal provokant, widerspenstig, aufmüpfig; ja, manchmal MUSS ich erzogen werden (z.B. durch Züchtigungen, Ohrfeigen, cbt oder dergleichen). Wichtig ist immer, welche "Zielsetzung" haben beide SM-Partner und wie fühlt es sich im jeweiligen SM-Moment gerade an. DAS leben wir, und das soll auch durch solche Beiträge rauskommen, bei dem einen kommt es so, bei dem anderen so... und ich freue mich, wenn ich mal "kommen" "darf" *ggg* *ggg* !

Lieben Gruß
wolf442
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Themenersteller 
Sorry
...

Ich bitte doch noch mal mein Eingangsposting zu lesen, bevor hier wieder Allgemeinplätze aufgestellt werden.

Ich möchte hier keine Verallgemeinerungsdiskussion vom Zaun brechen. Sondern einzelne interessierte Beiträge von Subs/Devoten bzw. Dominanten dazu lesen.



Danke. Es geht mir dabei nicht um "gut" oder "schlecht"

Sondern genau um den Bereich dazwischen. Der sich mir ab und an wie eine Untiefe darstellt. Der Zwiespalt zwischen dem was ich gern möchte und dem was mir möglich ist.

Danke

Gabriela-Vera
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Mhmm, ich weiß ja nicht, wie es den Anderen geht,
aber irgendwie scheint es mir so, daß wir die Kernfrage Deines Postings noch nicht erreicht haben. Worauf genau möchtest Du denn genau ?
Liebe Grüsse, Birgit
Die (fast) perfekte SUB
für mich ist SIE und sie wird es herausfinden ! ggg
Ich habe das Gefühl, der Threaderstellerin geht es insbesondere auch um die Frage, ob die perfekte Sub immer gehorcht, auch wenn ihr das Gefühl oder der Verstand etwas anderes suggeriert. Also vielleicht mal meine dominante Sichtweise zum Thema "Gehorsam vs. Eigenem Willen": Selbstverständlich genieße ich es, wenn meine Sub mir gehorcht. Aaaaber, ich bin auch für das was ich von ihr verlange selber verantwortlich. Wenn ich von ihr etwas unmöglich zu realisierendes verlange, dann darf ich mich nicht wundern, wenn sie mir mit Bedauern mitteilen muss, dass es schlicht und einfach nicht geht.

Wenn ich von einer Bademeisterin verlange, dass sie im Job kein Höschen trägt, dann bin ich als Dom selber schuld *zwinker*

Gomez
innerer Kampf
@*********icia: aber gerade das, lieber Gomez, ist ja oft der "innere Kampf" in einem/einer sub: soll ich gehorchen oder soll ich -aufmüpfig- meinem Willen nachgeben. Ich -persönlich- kämpfe da sehr oft mit; wie dann meine Entscheidungen ausfallen (für Gehorsam oder für meinen Willen), das wird dem Leser überlassen bzw. oft genug meiner spontanen Eingebung. Natürlich muss ich dann mit den Konsequenzen leben *ggg* oder soll ich lieber statt des Grinsgesichts <zähnefletsch< sagen??? *ggg* *ggg*

Also liebe halt_er_los,
1) es gibt keine(n) perfekte(n) sub
2) ein bißchen Kampf, Widerspenstigkeit, Aufmüpfigkeit, Widerstand,
Provokation liebt sicherlich jede(r) DOM - nur, Du musst mit den
Konsequenzen leben
3) man soll sich niemals verbiegen als sub
4) Unterwerfung und Hingabe ohne Selbstaufgabe sind wichtig
5) das "Spiel", so real es auch sein soll, muss BEIDEN Partnern Spaß
machen und soll Befriedigung" bringen (in welcher Form auch
immer *ggg* *ggg* *ggg* *ggg* )
6) es gibt keine generelle Richtschnur für eine perfekte sub; gibt es
doch im Arbeitsleben auch nicht - zumindest gibt es niemals einen
perfekten Mitarbeiter - das sind auch die besten Manager nicht!
Wieso soll es dann eine(n) perfekte(n) sub geben. *ggg*

Vielleicht habe ich ja jetzt die von Dir erhoffte Antwort getroffen.
Auch ist es m.E. tatsächlich jetzt an der Zeit, daß DU DEINE Auffassung bzw. die Meinung Deines DOM einmal wiedergibst.
Es interessiert mich (und sicher auch andere) sehr.
Lb. Gruß
wolf442
halt_er_los ...
... meine Meinung zur subjektiven Sicht ist da ganz eindeutig: Die perfekte Sub ist jene, die perfekt zu ihrem Dom passt. Nicht mehr und nicht weniger.

Eine Sub kann auch von ihrem Charakter her schon total passiv, nichtstuend, sich selbstaufgebend sein - wenn Dom glühend vor Liebe oder eigener Hingabe genau das anmacht, dann ist für ihn dann sie die perfekte Sub.
Wenn eine andere wiederum total renitent ist, nur am Kämpfen mit funkelnden Augen, niemals Ruhe gibt, immer alles hinterfragt ... ist auch sie die perfekte Sub, wenn es ihr Ding ist und ihr Dom genau das toll findet und haben will.

Da ist es aber genauso wie mit der großen Liebe oder der harmonischen langjährigen Partnerschaft: So etwas gibt es sehr, sehr selten.
Also gilt es, sich der Perfektion entsprechend anzunähern - vorausgesetzt, beide Seiten sind gierig danach, genau das zu erreichen.
Das aber kann und darf nur innerhalb der eigenen emotionalen Grenzen geschehen.

Niemand sollte psychisch drunter leiden, etwas zu tun was das eigene Selbstwertgefühl zerstört. Niemand!

Genau deswegen finde ich solche Sprüche wie "du bist nicht die perfekte Sub weil du das und das tust (bzw. nicht tust) auch völlig daneben. Sie sind Zeugnis von mangelndem Respekt vor dem/der Sub.
Und ohne Respekt geht gar nichts.

Kurzum: Vielleicht mag die totaaale Hingabe für irgendwen genau das Richtige sein. Für mich aber wäre das nichts.
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Themenersteller 
Danke
Schön, für die vielen Beiträge.

Ich freue mich, dass ihr das alles so differenziert betrachtet.

Allerdings kann oder könnte ich nicht mit einer direkt anschliessenden Geschichte aufwarten, um zu erklären, warum ich gefragt habe.

Es sind einfach essentielle Fragen, die mich immer wieder beschäftigen.
Eben, wie wolf so schön sagt, der innere Kampf. Den ich nicht nur einmal, sondern immer wieder. Nicht ständig aber auch nicht selten mit mir kämpfe.

Ich hatte hier nicht explizit um Hilfe zur Auflösung eines Problems gebeten, sondern einzig und allein um eure Ansichten.

Ich danke allen, für vielfältige Meinungen und unterschiedliche Ansichten zu dem Thema.
Und wäre natürlich sehr erfreut, wenn noch einiges mehr an Ansichten und auch Erfahrungen hier zum tragen kommt.

Lieben Gruß

Gabriela-Vera *blume*
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
irgendwie bin ich sprachlich anders gewickelt.
Was ist gut? Was ist schlecht?
Alles rein subjektive Begriffe.

Wenn wir über Perfektionismus reden (perfekte Sub), dann sind wir im objektiven Bereich. Also Schalter an oder aus, Schwarz oder Weiß, 0 oder 1, mathematisch richtig oder falsch, wahr oder unwahr.

Ich bin Fotograf und will es mit einem Beispiel verdeutlichen, das aus meiner Welt kommt:
Wenn ich einen Belichtungsmesser richtig bedienen kann, dann kommt ein Bild mit perfekter Belichtung heraus.
Das ist aber noch keine Garantie, daß es ein gutes Bild ist, weil dazu noch eine Menge fehlt.
Wenn ich auf der Kamera alle Schalter auf "grün" (also Automatik) stelle, dann erledigt die Kamera alles für mich, wird zwar Annäherungswerte finden, aber niemals Perfektion.

Soweit mitgekommen?
Nun die Übersetzung in meine andere Welt ... die Dominanz.

Wenn ich dominant alles steuere, dann kann ich Perfektion des Gegenüber erlangen. Wenn ich Sub nach einem Regelwerk "laufen lasse", dann hat das Interpretationsspielräume, somit eine Menge Annäherungswerte, aber keine Perfektion.

Zurück zur Fotografie:
Wer bestimmt, ob ein Bild gut oder schlecht ist? 1. der Fotograf, 2. der/die Betrachter.
Wer bestimmt, ob ein Bild perfekt ist? Ca. zwei Dutzend nach DIN oder ISO geeichter Meßeinrichtungen.

Wieder zurück zur Sub:
Wer bestimmt, ob Sub gut oder schlecht ist? Na? Wer hebt den Finger?
Wer bestimmt, ob Sub perfekt ist? Wo sind die Meßeinrichtungen? Welche Norm wird angewendet? Na, wer?????

Und jetzt noch der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt:
Wer Perfektion verlangt, der muß zunächst Perfektion "leisten" können. Im Handwerklichen Bereich ist es möglich, nahe an die Perfektion heran zu kommen, weil ein Werkstoff sich nur bedingt verändert.
Sind Menschen Werkstoffe?
Bei manchen Äußerungen im Forum habe ich tatsächlich das Gefühl, daß einige vom Werkstoff Sub ausgehen. Aber ich bin fest davon überzeugt, daß diese "Größen" keine realen Erfahrungen auf diesem Gebiet haben.

Michael
(er von Trout)
PS: ich bin nicht perfekt, also kann ich von meiner Sub keine Perfektion verlangen. Ich lebe im Chaos und liebe das Chaos ...
PS2: ist Chaos das Gegenteil von Perfektion?
chaos ist der perfekte raum für kreativität *zwinker*

deine gedankengänge gefallen mir "er von trout"
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Ich denke,
daß Perfektion ein subjektiver Begriff ist und kein objektiver. Denn: Jeder von uns definiert Perfektion bzw. perfekt anders. Was für den einen perfekt oder makellos ist muß für den anderen längst nicht so sein.
Jeder von uns kennt, so glaub ich zumindest, diese inneren Kämpfe, die Gabriela-Vera beschreibt und auch die Frage nach was bitte ist die perfekte Sub oder der perfekte Dom ? Wie weit kann und will ich gehen, kann ich den Ansprüchen meines Doms oder Sub genügen oder ist das, was er von mir verlangt unmöglich ? Und wenn es unmöglich ist, wie lange, dauerhaft oder brauch ich Zeit , um mich damit zu beschäftigen bzw. um mich damit auseinander zu setzen? In solchen Momente ziehe ich mich auch heute noch in mich zurück und denke darüber nach, versuche mir wiederholt das Szenario vorzustellen und ich versuche es mit befreundeten SM´lern zu besprechen. Wichtig ist mir dabei, das gerade im Gespräch mit Freunden aus dem SM-Bereich auch mein Partner bekannt ist und man es auch aus seiner Sicht beurteilt. Wichtig ist, das ich mir dabei Zeit lasse und mir bewußt alle Seiten betrachte.
Lg,Birgit
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Themenersteller 
jaja...
sicher ist alles irgendwie richtig.

Ich denke ihr beiden Michael, sowie auch Birgit habt Recht.

Nur, was ist mit Sub, der/die vielleicht dann auch noch Perfektionsansprüche an sich selbst stellt?
Sich vielleicht Gedanken macht, nicht devot genug zu sein.
Mit sich hadert, wenn der innere Kampf dann doch wieder damit endet, indem man sagt, ich kann meine Meinung, meine Empfindung nicht negieren.

Der dann kämpft mit dem Ergebnis, dass das Gegenüber nicht geduldig ist, nicht bereit ist zu warten?

Nur mal so in den Raum geschmissen *idee*
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Dann
würde ich mir erstmal eine spielfreie Zeit verordnen und das Gespräch mit meinem Gegenüber suchen, ihm sagen, wie es in mir aussieht und gemeinsam mit ihm eine Lösung suchen.
Liebe und verstehende Grüsse,
Birgit
Ich bin die perfekte Sub...
...für meinen dominanten Partner, denn er fühlt sich glücklich mit mir.

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein freiheitsliebender und unkonventioneller Mensch bin (mich sozialen Regeln und Normen nicht beuge, wenn ich sie für mich persönlich als sinnfrei erachte). Ich entpreche auch nicht den landläufigen Auffassungen, wie sich eine Sub ihrem Dom gegenüber zu verhalten hat.

Wenn ich den Aufforderungen meines Partners entspreche und mich bemühe, ihm in einer vertrauens- und respektvollen Weise zu begegnen - dann geschieht dies aus einem tiefen Bedürfnis heraus. Ich bin die perfekte Sub - für diesen Menschen - in einer einmaligen und individuellen Konstellation, weil er der perfekte Dom ist - für mich.

Weil wir uns beide dazu entschlossen haben.

Viele Grüße
Angelika
**********Engel Frau
25.266 Beiträge
Diesen inneren Kampf...
... Gabriela-Vera, den du beschreibst, kenne ich auch sehr gut.
Dein Thread passt gerade pefekt in meine momentane Gedanken- und Gefühlswelt. Danke!

Es geht mir hier nicht um das Gehorsam im Spiel. Da ist es auch für meinen Dom prickelnd, wenn ich mal widerstehe. Für uns beide *zwinker*
Ich denke, du meinst auch eher den Zwischenbereich... nicht das Spiel.
Wenn mir irgendwas nicht passt, mich etwas quält, ich an etwas zweifle oder anderer Meinung bin oder etwas als nicht richtig empfinde, was das Verhalten meines Doms betrifft. Dann komme ich auch in diesen Zwiespalt. Bin ich nun eine "perfekte" Sub und schlucke runter, was ich loswerden will oder lasse ich es raus - was dann des öfteren vorkommt - und werde sofort gemaßregelt und zurechtgewiesen, dass eine Sub zu gehorchen hat und Dom zu sagen hat, wie es läuft. Je nach momentanem Stresspegel von Dom geschieht das mal mehr, mal weniger auf diese Art.
Und mal gefällt mir das mehr und mal weniger.

Im Extremfall wird dann die Kommunikation seinerseits auf Eis gelegt. Ich bekomme einfach keine Antwort mehr. Darf dann mit mir selbst kämpfen, zwischen unendlicher Wut und Selbstzweifeln in Sachen "perfekter Sub". Und beginne dann auch zu zweifeln, was ist richtig und was ist falsch. Und ich beginne zu zweifeln, bin ich wirklich devot veranlagt? Denn in diesen Momenten würde ich ihn am liebsten schütteln und ihm manchmal sogar tatsächlich gerne eine Ohrfeige verpassen. *zwinker*
Schäm... hoffentlich liest er das nie.... auweh. Aber ich denke, das weiß er selbst nur zu genau.

Da stellt sich für mich auch die Frage: Gehört es mit zum Sub-sein, immer nachzugeben des lieben Friedens willen? Auch wenn es Sub innerlich quält? Ich denke eigentlich nicht...
Ich kenne diesen Zustand auch erst, seit mein Dom sehr gestresst ist und wenig Zeit hat. Es ist ein sehr schwerer Drahtseilakt, ein Tanz auf einem dünnen Seil. Wann endet Hingabe und wann beginnt Selbstaufgabe. Das darf man nie aus den Augen verlieren.

Ein sehr interessanter Thread, ich werde ihn gerne weiter verfolgen...

Liebe Grüße
Gabi
****om Mann
729 Beiträge
ja und nein
zuerst einmal: nein, es gibt keine perfekte Sub, weil es keinen perfekten Menschen gibt.

Vielleicht erfüllt meine Sub alle meine sexuellen und dominanten Wünsche und Träume, sie wäre perfekt in diesem Sinne. Aber sie hat vielleicht drei Hamster in der Wohnung und ich kann die Viecher nicht ausstehen. Dann ist sie nicht perfekt

Ob jemand perfekt ist oder nicht, hängt sehr mit Toleranz zusammen. Kann ich bestimmte Eigenschaften meiner Partnerin tolerieren, akzeptieren, dass sie in einigen Punkten nicht so ist wie ich, dann ist sie perfekt.

Also, ja, es gibt die perfekte Sub, weil ich das, was ich so an ihr schätze, perfekt finde und das was mich stört, nicht so wichtig nehme.

Auch ich bin nicht perfekt, vielleicht wünscht sie sich, dass mein Hund nicht immer ihre Hamster ankläfft. Doch sie würde mich deshalb nicht verlassen, denn sie würde es akzeptieren.

Und genau deshalb ist sie perfekt. Weil sie mich so nimmt wie ich bin. Und weil ich sie so nehme, wie sie ist, bin ich für sie perfekt. Wir wollen uns nicht gegenseitig verändern, 100%ig perfekt machen, wir wollen uns akzeptieren. Das ist Perfektion. 90% reichen.
Vollkommenheit
Meine Vollkommenheit durch ihr tun,ist ihr anliegen.
Dadurch wird sie vollkommen.
Selbstaufgabe gleich verschmelzung zweier seelen
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
@strapsengel,
Selbstaufgabe gleich Verschmelzung zweier Seelen
Schön romantisch aber: In der Realität völlig fatal, da keine eigene Persönlichkeit, keine eigene Handlungsfähigkeit und kein eigenes Selbstbewußtsein mehr vorhanden ist! Ist das erstrebenswert ?
Lg, Birgit
P.S. Durch ihr Tun wirst Du vollkommen und durch Deine Vollkommenheit initiert durch Deine Sub, wird sie vollkommen ? *roll* Das war doch bei näherer Überlegung nicht Dein Ernst ?
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Untiefen
So unnett wie es klingen mag, aber wenn das „dominante“ Gegenüber nicht die kluge Geduld aufbringt für Subs innere Kämpfe, ihren Zwiespalt …
… zwischen dem was ich gern möchte und dem was mir möglich ist.
… dann ist wohl der tragisch passende Zeitpunkt erreicht, das Sub sich ernsthaft Gedanken über die bestehende Beziehungsebene macht und sich gegebenenfalls daraus verabschiedet. Sorry.

An einer Stelle liebe @*******_los hast du etwas - mich sehr nachdenklich stimmendes nachgelegt:
Es geht mir dabei nicht um "gut" oder "schlecht". Sondern genau um den Bereich dazwischen. Der sich mir ab und an wie eine Untiefe darstellt.
Untiefen begegnet man wohl am Besten mit höllisch guten Karten oder mit einem ortskundigen Lotsen oder – wenn man denn ohne Allem auf sich allein gestellt ist - mit viel Geduld und Ruhe, indem man schlicht Abstand hält und auf die nächste Flut setzt. Und die kommt ganz bestimmt.

So langsam verstehe ich nicht nur, sondern begreife auch (so hoffe ich), worum es dir in diesem Thread wirklich geht, was dir Bauchweh bereitet und ich finde es zunehmend spannend, sich darüber Gedanken zu machen. Und da du nicht explizit um Hilfe zur Auflösung eines Problems bittest, sondern einzig und allein um Ansichten, versuche ich mal mich daran zu orientieren.

Zunehmend fühle ich mich – auch gerade nach Studium des bisherigen Threads – wieder einmal darin bestätigt, dass Frauen tatsächlich doch etwas anders ticken als Männer.

Zumindest mein Männerhirn erotisiert – wie ich beobachte - sehr stark Objekte, Handlungen & Empfindungen und genau hier schiele ich auch durchaus interessiert in Richtung Perfektion. Ich fokussiere eher den Augenblick, die jeweilige Situation und wünsche und schneidere mir Aktion und Reaktion nach Maß. Und lächle, wenn´s passt. Und entsprechend genieße ich auch nur die Perfektion des Augenblicks und finde sie hier auch alles andere als langweilig.

Frauen wiederum – so scheint mir - erotisieren deutlich stärker Gefühle, Beziehungen und darin erotisieren sie die Schönheit einer Interaktion, die Chemie. Und (!) Frauen - so scheint mir ferner – streben übergreifender nach eher durchgehender Harmonie. Das erzeugt jedoch einen ganzheitlichen Anspruch deutlich höherer Komplexität, was naturgemäß anfälliger ist für die kleinen bösen Untiefen des ständig arbeitenden Selbst. Sub kann sich ganz schnell – allein aufgrund der Masse von „Wenn’s und Aber´s“ – flugs verheddern und sich selbst im Weg stehen.

Ich persönlich mache es mir nicht nur leicht, ich habe es leicht. Ich bin schlicht durchgehend so wie ich bin – ich muss nicht differenzieren, nicht zwischen Verhalten im Spiel, in der Liebe und Verhalten im Alltag switchen. Meine Struktur ist ziemlich durchgehend. Ergo entfällt für mich ein Zwiespalt.

Sub hat es viel viel schwerer. Auf der einen Seite der Wunsch nach dem „Unten“ und auf der anderen Seite, irgendwo das Bedürfnis Autonomie zu wahren. Doms Vorstellung von Unterwerfung zu vernehmen und diesem und dem eigenen Bedürfnis nach Perfektion darin gerecht zu werden, gerade auch den eigenen Ansprüchen zu genügen. Das alles unter einen Hut zu bringen ist wahrlich nicht einfach, zumal wir nicht linear nur in eine Richtung wachsen, sondern uns in komplexen Systemen mit schier unüberschaubar vielen äußeren wie inneren Einflüssen bewegen und entwickeln.

Das Selbst und die perfekte Sub. – Ich mag Frauen. Ich mag Kontraste. In einem Moment die Lady, unantastbar, distanziert, ganz und gar ladylike. Die Prinzessin. Die Spielerin. Die Kluge. Die Ratgeberin. Und im nächsten Moment aber ebenso, das willenlose Objekt, das Spielzeug, die Gehorsame, die die sich neben mich kniet und einfach nur da ist. Den Kopf in den Wolken, die Knie im Dreck der Straße. Es ist der Reiz - der Kontrast – den ich mag. Das ist perfekt für mich. Und ich habe es leicht – ja. Oh ja, ich liebe, ich genieße ihre Hingabe. Diese Hingabe, die sie mit einer Perfektion anstrebt, dass mir „Angst und Bange“ wird, wo ich doch weiß, dass sie sich morgen wieder selbst darin ein Bein stellen wird, weil da eben auch diese anderen Seiten in ihr sind.

Vielleicht ist der Schlüssel das Wörtchen Liebe für sie. Liebe hebelt viele Dinge, viele Vorbehalte einfach aus und flutet so manche Untiefe. Und plötzlich bekommen auch „Bäähhs“, wie Angst vor Hörigkeit, Angst vor Selbstaufgabe, selbst Selbstzweifel eine vollkommen andere Klangfarbe. Ich denke, dass in einer sehr innigen tiefen D/s Beziehung immer eine temporäre Hörigkeit stattfindet. Und das auf beiden Seiten. Nur sobald sich diese Hörigkeit nur auf einer Seite abspielt, stimmt etwas im Gefälle nicht.

"Freiwillige Abhängigkeit ist der schönste Zustand, und wie wäre der möglich ohne die Liebe? " [Goethe]

Gosch, ich hoffe, ich bin dir nicht zu sehr ins OT gerudert. Watt soll´s – nu is es drin *g*
Perfektion ...
bedeutet ohne Makel, ohne Ecken, ohne Kanten = ohne Charakter. Wozu Perfektion anstreben? Perfektion in wessen Sinne? Perfektion ist ausschließlich subjektiv. Wir nähern uns sonst wieder dem Schubladendenken.
Gerdom hat es richtig formuliert. Unsere persönlich perfekte Sub ist ausschließlich der Mensch, den wir durch unseren eigenen Toleranzfilter sehen und sehen wollen. Wenn uns das gefällt, was wir da sehen, ist das Perfektion genug. Mehr braucht es gar nicht. Wir nähern uns der perfekten Sub nur durch unsere eigene Toleranz. Wenn wir es ohne versuchen, dann fangen wir an eine selbstständig lebende und denkende Persönlichkeit auf dem Weg zum eigenen Ideal zu verbiegen. Das wiederum ist der Weg, den nur intolerante Menschen beschreiten. Den Weg zu einem gemeinsamen Idealzustand der Beziehung zu suchen und gemeinsam zu beschreiten muss das Ziel sein.

Gruß
Hank
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
@Kyto
ich finde das überhaupt nicht OT sondern sehr treffend und einfühlsam geschrieben.
Liebe und beeindruckte Grüsse,
Birgit
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
hm, kann es sein, daß im Zusammenspiel von Dom und Dev die Erklärungsversuche schnell zu einem überfliegenden Idealisieren neigen?

Michael
(er von Trout)
Ich denke schon, dass ich eine gute Sklavin bin - weil er es mir oft sagt.
Ein anderer Dom fände mich vielleicht ganz furchtbar, wer weiß?

Hier geht es nun wohl um Alltagssituationen/entscheidungen und nicht um (Erziehungs)spiele, so wie ich das sehe, auch wenn ich mir nicht alles durchgelesen habe.

Ich glaube fast heraushören zu können, dass du Angst hast, nicht mehr völlig Du zu sein oder dich zu weit hinzugeben?

Mich hat der Gedanke auch oft beschäftigt: Was wäre alles anders, wenn mir seine Meinung nicht so wichtig wäre?

Vermutlich eine ganze Menge. Wahrscheinlich würde ich mich den ganzen Tag über anders verhalten, würde er mich nicht so sehr beeinflussen. Aber ob es mir damit besser ginge? Wahrscheinlich wäre ich Raucherin,


Sub steht vor einer Entscheidung und ist anderer Meinung als Dom.
Was also tun?
Gefallen, aber gegen dein eigenen Wunsch handeln?
Nicht gefallen, aber mehr man selbst bleiben?

Bei mir ist es so, dass ich, wenn ich etwas tue, von dem ich weiß, dass es ihm nicht gefallen würde, ein schlechtes Gefühl dabei habe oder es nicht ganz so sehr genießen kann und demzufolge nicht allzu viel Freude daran habe, weswegen ich mich dann doch oft eher so verhalte, wie es ihm gefällt, weil er dann ja auch stolz auf mich ist und darüber freue ich mich dann.


Das erinnert mich an einen Clubmaildialog von neulich...
Jemand fragte mich, was für mich der Unterschied zwischen Hörigkeit und meinem Verhalten ist, und ich sagte "Hörige hinterfragen nicht mehr".

Ich werde immer meine eigene, unverfälschte Meinung behalten, aber ich muss sie nicht ständig durchsetzen, sondern handle gerne auch mal entgegen ihr, um meinem Meister zu gefallen.
Wir wissen und genießen das beide und ich bin mir sicher, er würde niemals etwas von mir verlangen, dass mich wirklich total fertig macht. Ich vertraue ihm da vollkommen.

Ich bin bereit, Dinge zu tun, auf die ich ohne ihn niemals kommen würde...

Das ist so, weil ich mich eben der Gedanke, dass alles ECHT ist und nicht vorher abgemacht/gespielt ist, unglaublich reizt.
Manchmal liebe ich es, wirklich und ernsthaft gezwungen zu werden und mich fasziniert es, wenn meine Wünsche übergangen werden und ich nicht bekomme, was ich will.

Das Gefühl, dass sich dann bei mir einstellt, ist so unglaublich stark, dass es den Wunsch, die eigene Meinung durchzusetzen, Faulheit, Unlust, Abneigung oder Ähnliches komplett entwurzelt.
Ich liebe es, wenn er wirklich böse ist... Eben das Wissen, dass ich ihm wirklich und vollkommen gehöre und er immer das letzte Wort behält, ist für mich der größte Reiz an allem.
Diese machtvolle psychische Ebene... Dass es fast so etwas wie seine Stimme in meinem Kopf gibt, die mich immer begleitet; dass sie ständig testet, ob der Gehorsam stark genug ist... Wundervoll.
Dieser Machtkampf in mir selbst ist für mich pures Lebenselixier, wahrscheinlich könnte man fast sagen, ich sei süchtig danach.


Falls sich das jetzt so anhört, als ob ich immer gehorchen würde: Nein, keinesfalls, aber die Hingabe und das Wissen, Seins zu sein, gehen nie verloren, auch wenn ich ihn noch so sehr provoziere oder einmal mehr teste, wie weit ich gehen kann.



Für mich ist BDSM nunmal kein Spiel...
Und wenn ich etwas von mir aufgebe, um ihm zu gefallen, bekomme ich es tausendfach als seinen Stolz und seine Freude zurück.
**********Engel Frau
25.266 Beiträge
Kyto und LadyLilith...
Ihr hab es beide so wunderschön und gefühlvoll formuliert...
ja, ich erkenne mich darin auch wieder.

Kyto, große Hochachtung, wie genau du in Subs Gefühlswelt eintauchen kannst. Genau so ist es - zumindest für mich.

Und wenn ich nun darüber nachdenke, wie langweilig wäre es doch eigentlich ohne diesen Zwiespalt so ab und an. Dann wieder zu fühlen, wie schön es ist, doch nachzugeben, sich wieder fallen zu lassen und von Dom aufgefangen zu werden und seinen Stolz zu sehen.

Die perfekte Sub... ja, auch ich denke, die ist für jeden anders, ganz individuell.

Nachdenkliche sinnliche Grüße zum Feierabend
Gabi
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@Hank42
Verehrter @****42

Mit Verlaub, über deine Gleichung
Perfektion bedeutet ohne Makel, ohne Ecken, ohne Kanten = ohne Charakter
also:

Perfektion = Ohne Charakter

… würde ich an deiner Stelle wirklich doch noch mal ernsthaft nachdenken.

Für ´perfekt´ und Perfektion gibt es massenhaft Synonyme, nicht nur absolute Bedeutungen mit ´ohne´ davor. Und so wie ich die @********lose kenne, hat sie das Wort nicht ohne Grund in der Headline in Anführungsstriche gesetzt.

Wie wär´s zum Beispiel mit einer Bedeutungsgruppe wie:

erstklassig, glänzend, edel, meisterhaft, mustergültig, mühelos, gründlich, tadellos, vollendet, göttlich, ideal, sicher.

Haben all diese Worte wirklich einen so negativen Beigeschmack?? Warum eigentlich immer so negativ?


Ganz fraglos liegt Schönheit – Vollkommenheit – Perfektion immer im Auge des Betrachters. Gar keine Frage. Wobei ebenfalls fraglos die Perspektive des Betrachters nicht von unerheblichem Interesse ist. Fremd- und Eigenbild sind da feine Beispiele, gerade in unserem Kontext. Was mir perfekt erscheint, muss aus Sub´s Blickwinkel des Handelns noch lange nicht perfekt sein. Das muss man nicht betonen, das ist so klar wie Kloßbrühe.

Eine andere Frage ist doch, wer forciert denn tatsächlich das Streben nach Perfektion? Und Streben ist hier durchaus der korrekte Begriff, denn eine objektive Perfektion gibt es im Zwischenmenschlichen ja nicht, höchstens als Limesfunktion. Und genau deswegen gibt es auch so viele suchend umschreibende Synonyme für das Wort ´perfekt´.

Ist nur Dom die treibende Kraft?

Mhmm, Dinge die uns unerreichbar scheinen, üben ja bekanntlich eine faszinierende Anziehung auf uns aus. Und hmm, vielleicht profitiert und treibt ja auch Sub, in einer Art innerer autoerotischer Selbstsuggestion, die ´Ihre Vorstellung von Perfektion´ in Richtung Spitze - und wird dabei genauso feucht, wie ich hart werde?

Persönlich kann ich für mich nur sagen, ich übe diesbezüglich keinen detailliert choreographierten Druck aus. Nein, alles entwickelt sich fließend und frei – Zug um Zug. Das ich bestimmte Dinge sehr sehr schätze, steht auf einem anderen Blatt. Aber genau da liegt für mich der Kasus Knacktus. Warum? – Weil ich nur zu oft beobachtet habe, dass es eben Sub ist, die dort nach Perfektion strebt. Und wenn sie es aus eigenem innerem Bedürfnis heraus tut, dann werde ich mich auf dieser Ebene ganz gewiss nicht mit Händen und Füßen dagegen wehren.

Ich finde ganz und gar nicht, dass Sub´s, die nach ihrem Begriff von Perfektion streben charakterlos werden. Nein, ganz und gar nicht. Und die „Handschellen“, die sich Sub selbst auferlegt, schließen oftmals perfekter, als ich das könnte.

kyto
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