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Wahrheit und Illusionen in der Liebesbeziehung

@libre
... Es gibt vieles im Leben, dass man nicht sehen will, weil es zu schmerzhaft wäre oder das Sehen eine Entscheidung fordern würde, zu der man nicht bereit ist.
eben libre, deshalb plädiere ich dafür - weiß aber, dass dieser Weg nicht für alle geignet sein wird - an der "Offenheit" seiner eigene Wahrnehmung zu "arbeiten", die Ursache für (emotionale) Verletzungen zuerst im Innen und dann im Aussen zu suchen um sich somit möglichst verletzungsfrei der Wirklichkeit aller (fremden) persönlichen Wahrheiten stellen zu können.

Bitte nicht so verstehen, daß es keine "äusseren emotionalen Verletzungen" gibt. Aber die zu erkennen und abzugrenzen von eigenem innerem Unvermögen, ermöglicht es mir zB. auch, mich von tatsächlichen "äusseren Verletzern" recht zielsicher zu distanzieren.

Erwin
*******er69 Mann
26 Beiträge
@mama_ines
Hattest Du schon mal einen Traum, der Dir vollkommen real schien? Was wäre, wenn Du aus diesem Traum nicht wieder aufwachst, woher würdest Du wissen, was Traum und was Realität ist?
Erwin, meine Aussage bezog sich aber nicht nur auf Beziehungen im Einzelnen, sonderns auf sämtliche zwischenmenschliche Beziehungen.

Ich glaube nämlich nicht, dass man das separat betrachten kann.
*******albe Mann
2.445 Beiträge
Die illusionen und die Lügen platzen eh irgendwann ..... ich bin zu sehr realist um mich irgendwelchen illusionen hinzugeben sie helfen dir nicht ,sie verzögern nur das unausweichliche.
Und was ist, wenn die Illusion gar nicht als Illusion wahrgenommen wird, sondern als Realität?
@ libre

dann ist die illusion für den- oder diejenige(n) realität,
bis er/sie bereit ist (sind) sich der wahrheit bzw. sozialen realität zu stellen
Wie soll das gehen, wenn er/ sie gar nicht weiß, dass es eine Realität gibt? Seine Illusion ist in diesem Fall doch für ihn die Realität!
Wie soll das gehen, wenn er/ sie gar nicht weiß, dass es eine Realität gibt? Seine Illusion ist in diesem Fall doch für ihn die Realität!
dann ist's für ihn/sie auch nicht als Illusion erkennbar. Für Aussenstehende aber uU. schon.

Erwin
danke erwin, dass du bereits für mich erklärend geantwortet hast *g*


das problem ist doch nur die diskrepanz
des umfeldes, das die illusion erkennt
• und nicht weiß, wie es sich verhalten soll....

diejenigen, die in der illusion leben, haben damit kein problem...
außer sie werden "gewaltsam" darauf gestoßen....

manchmal braucht es einen entwicklungs-reifungsprozess
um der "sozialen realität" ins gesicht zu sehen *g*


ich bin ebenfalls eine verfechterin der "liebevollen wahrheit"
in die man - wie in einen mantel schlüpfen kann
(wundervoll formuliert- danke)
dann ist's für ihn/sie auch nicht als Illusion erkennbar. Für Aussenstehende aber uU. schon.


Hm, wie willst da überzeugen? Das wäre ja in etwa so, als ob Du jemandem erklären solltest, der Himmel wäre lila mit gelben Punkten!
@***re


es geht nicht mir nicht um´s überzeugen *g*

ich habe nur auf deine frage geantwortet *ja*
Ach so.
Die war eigentlich nur so in den Raum gemurmelt...aber danke trotzdem!
Bin gerade etwas unkonzentriert und so gar nicht multitasking.
eher umgekehrt ...
würde dein Beispiel treffend sein @***re, also:

Das wäre ja in etwa so, als ob Du jemandem erklären solltest, der Himmel sieht blau aus, wenn derjenige meint, er wäre lila mit gelben Punkten!

Eben, es geht nicht ums überzeugen !
Es geht um (wertfreie) Akzeptanz. Für den, der den Himmel lila-gelb-gepunktet wahrnimmt, wird das "wahr" sein und keine Illusion.

Wenn er nun wissenschaftlich seine Wahrnehmung hinterfragt und merkt es gibt sehr, sehr viele, die denselben Himmel als blau wahrnehmen und er ist trotzdem überzeigt davon, dass der Himmel "in Wirklichkeit" lila-gelb-gepunktet ist, dann entscheidet er sich für seine Illusion.

Wenn er vermeidet sich überhaupt mit "alternativen Wahrheiten/Wahrnehmungen" auseinanderzusetzen, dann lebt er vermeintlich in "seiner privaten Realität".

btw. ein ganz guter Beitrag über Erkennen, Verstehen, Erklären:
Der wissenschaftliche Erklärungsprozeß kann im wesentlichen durch das Bemühen gekennzeichnet werden, den Wahrheitsgehalt bzw. die Realitätsangemessenheit von Theorien durch Überprüfung an relevanten Fakten zu testen. Dieses Vorgehen nennt man "empirisch". Es bezieht sich auf experimentelle und quasi-experimentelle Methoden (im ersteren Fall können die Bedingungen willkürlich manipuliert werden, man kann die Wirkung verschiedener Maßnahmen gezielt ausprobieren, im anderen Fall ist man darauf angewiesen, die Vorgänge in der Realität möglichst systematisch und unvoreingenommen zu erfassen, "unvoreingenommen" meint nicht theoriefrei, sondern charakterisiert das Bemühen um eine "wertfreie" Beobachtungshaltung, die nicht durch emotionale bzw. normengebundene Selektivität den in Frage kommenden Wahrnehmungsbereich beschränkt).
(Zitat)

Quelle: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at:4711/LEHRTEXTE/Herber98.html

Erwin
Illusionen haben auch ihren Wert- sie schützen uns wie warme Kleider gegen die "Kälte" der Realität,bis die warme Zeit der Reife kommt und ich mutig genug bin um die Wahrheit zu erfahren.....
ich habe auch sehr nach ihr gestrebt- und diese bekommen!
Verletzt und blutig pflege ich nun meine Illusionen.

Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?



es ist eine "typische reaktion" traumatisierter menschen....
ein schutz der seele ..... wenn die realität zu schmerzhaft ist....


ich kenne ähnliches verhalten aus meiner kindheit,
in der ich mich in eine art traum-/nebenwelt flüchtete ....... *ja*
Erwin, ich habe doch gar nie gesagt, man solle jemanden überzeugen!

Das wäre ja in etwa so, als ob Du jemandem erklären solltest, der Himmel sieht blau aus, wenn derjenige meint, er wäre lila mit gelben Punkten!


Das ist doch nicht richtig so, der lila-gelb-gepunktet- Denkende sieht doch seiner Ansicht nach BLAU! Er weiß ja nicht, dass er in Wirklichkeit lila-gelb-gepunktet sieht, comprende?

Für ihn ist ein Ziegenbock ein Pferd! Oder eine Frau ein Mann!

Und nein, ich habe immer noch nicht gesagt, man SOLLE ihn vom Gegenteil überzeugen!
sorry
Das ist doch nicht richtig so, der lila-gelb-gepunktet- Denkende sieht doch seiner Ansicht nach BLAU! Er weiß ja nicht, dass er in Wirklichkeit lila-gelb-gepunktet sieht, comprende?
nix comprende, worauf du jetzt hinaus willst.

Wenn für jemanden ein Ziegenbock ein Pferd IST und es ihn nicht interessiert, dass für (fast) alle anderen dasselbe ein Ziegenbock ist, er eher alle Hinweise darauf negiert, dann lebt er eben in seiner "fiktiven Realität", die aber von anderen als Illusion "erkannt" wird.

Erwin
*******er69 Mann
26 Beiträge
@Erwin + @libre
Der erfolgreiche Gebrauch von Begriffen durch mehrere Individuen geschieht bei der Konstruktion einer Re-Präsentation, die mit dem betreffenden Begriff verbunden ist. Nur dann, wenn meine Re-Präsentation z.B. zum Begriff Ziegenbock zu den Re-Präsentationen anderer passt, kann erfolgreich über Ziegenböcke kommuniziert werden. Ein direkter Vergleich kann jedoch nicht hergestellt werden. Sind z.B. infolge kultureller Unterschiede bei anderen keine entsprechenden Re-Präsentationen vorhanden, kann auch keine Kommunikation (über Ziegenbock) stattfinden.
Gunner, nun sage mir doch: bei welchen kulturellen Unterschieden betrachtest Du die Problematik der konstruktiven ziegenböckischen Blauhimmel- Kommunikation vs. Pferd am gelb-lila-gepunkteten Himmel durch realen Realitätsverlust als gescheitert? *schock*
*******er69 Mann
26 Beiträge
@libre
Weil es keine "reale Realität" (iS von objektiver Realität) gibt, kann daran auch keine Kommunikation scheitern ... bei unterschiedlichen subjektiven Wahrheiten/Wirklichkeiten (blaue Pferde vs. gelb-lila-gepunktete Ziegenböcke) kommt Kommunikation erst gar nicht zustande ... dieses Phänomen ist für jeden Zuschauer einer beliebigen TV-(Politik-)Talkshow offensichtlich *zwinker*
@gunner
Nur dann, wenn meine Re-Präsentation z.B. zum Begriff Ziegenbock zu den Re-Präsentationen anderer passt, kann erfolgreich über Ziegenböcke kommuniziert werden.
stimmt - obwohl's jetzt (bzgl. des Beispiels "Ziegenbock vs. Pferd" in einem deutschsprachigen Forum) etwas haarspalterisch anmutet. Ich hatte zumindest grob formal, vergleichbar ähnliche Repräsentationen vorausgesetzt.

Sonst müssten wir jetzt auch noch aufdröseln, daß deine Repräsentation eines Pferdes nie wirklich identisch mit meiner sein wird. Aufgrund meiner bisherigen Wirklichkeitswahrnehmung gehe ich trotzdem davon aus, daß sie hinreichend ähnlich zu meiner ist.

Und daß Kommunikation nicht zustande kommt, ist auch hier ab und zu im Forum zu beobachten *zwinker*

Erwin
**ak Paar
169 Beiträge
Illusionen?
Ich denke alles ist Illusion und es wird erst durch unsere Wahrnehmung zur Realität. (Was dem einen zu warm ist, ist dem anderen zu kalt z.B.)
Jeder hat SEINE Realität die in der Illusion der Gesamtheit vorhanden ist.

*blume*
klak(m)
...
"Ich bin ein Gott, der wahre Gott des wahren Gottes. Ich gehe auf meinem Weg, um meinen Willen zu tun; ich habe Materie und Bewegung als Spiegel für mich gemacht; mir zur Freude habe ich bestimmt, dass nichts sich als zwei gestalten sollte, damit ich einen Tanz von Namen und Naturen träumen und die Wirklichkeit der Einfachheit genießen könne, durch Beobachtungen der Wanderungen meiner Schatten. Ich bin nicht das, was nicht ist; ich kenne nicht das, was nicht weiß; ich liebe nicht das, was nicht liebt. Denn ich bin die Liebe, durch welche die Trennung in Entzücken vergeht; ich bin das Wissen, durch welches alle Teile, in das Ganze untergetaucht, vernichtet werden und in die Vollkommenheit eingehen; und ich bin der ich bin, das Wesen, in dem das Sein untergegangen ist und das nur zu sein geruht, durch seinen Willen seine Natur zu entfalten, sein Bedürfnis, seine Vollkommenheit durch alle Möglichkeiten auszudrücken, wobei jede Phase eine Teilerscheinung und doch unvermeidlich und absolut ist.

Ich bin allwissend, denn nichts ist für mich vorhanden, wenn ich nicht davon weiß. Ich bin allmächtig, denn nichts geschieht, außer durch die Notwendigkeit meiner Seele, sich Ausdruck zu geben, durch meinen Willen zu sein, zu tun und ihre Symbole zu dulden. Ich bin allgegenwärtig, denn nichts existiert, wo ich nicht bin, der ich den Raum betrachte als Bedingung für mein Bewusstsein meiner selbst; der ich der Mittelpunkt von allem bin und dessen Umfang der Rahmen meiner eigenen Vorstellung ist.

Ich bin das All, denn alles, was nicht vorhanden ist, ist ein notwendiger Gedankenaustausch für eine Neigung meiner Natur, und alle meine Gedanken sind nur die Buchstaben meines Namens.

Ich bin das eine, denn alles, was ich bin, ist nicht das absolute All; und mein ganzes All gehört mir und nicht einem anderen; mir, der ich die anderen als mir gleich auffasse im Wesen und in der Wahrheit und doch ungleich im Ausdruck und der Illusion."
**ak Paar
169 Beiträge
@neptun_f_f_m
*top* aus philosophischer Sicht - der Rest IST Illusion. Ich bin der ich bin.

*blume*
klak(m)
Die Quelle wäre toll gewesen.
Ich möchte ja nur ungerne die hochphilosophischen Ansätze stören, würde aber gerne wieder in Niederungen des Beziehungsalltags zurückkehren...

Ob die Illusion oder die Wahrheit bei bestimmten Dingen innerhalb einer Beziehung besser sind, ist doch letztendlich immer eine Frage des Motivs.

Entsteht die Illusion durch eine zwar wenig wahrscheinliche, aber nicht unmögliche Annahme (ala "diese Liebe wird ewig halten..."), dann sehe ich da nichts negatives. Ist das Motiv aber eine vollkommen unrealistische Hoffnung (mein Partner wird sich nach 20 Jahre bestimmt noch um 180 Grad ändern und dann kehrt die alte Liebe zurück), dann wird die Illusion zum Selbstbetrug.

Dient die Illusion zum echten Schutz und im Interesse des Anderen (wie bei Eltern, die wissen dass Kinder noch nicht jede Wahrheit ertragen können), dann ist dagegen nichts zu sagen. Wird die Illusion als Lüge eingesetzt, um dem Anderen die Wahrheit aus egoistischen Gründen vorenthalten, dann ist es Betrug.

Das Problem bei der Geschichte ist nur, dass die Übergänge sehr fließend sind. Von der angenehmen, harmlosen Selbsttäuschung zum zerstörerischen Selbstbetrug ist der Weg nicht weit, von der kleinen Notlüge *), um den Anderen nicht zu verletzen bis zur bewussten Täuschung auch nicht.

Eine weitere Frage in den Zusammenhang ist, ob man sich ohne Illusionen überhaupt verlieben kann. Letztendlich sorgt doch unser eigener Körper in diesem Fall durch die Ausschüttung von Hormonen bereits für Illusionen...

Ich glaube, ganz ohne Illusionen geht es in einer Liebesbeziehung nicht. Nur sollte man diese stets kritisch hinterfragen - sowohl bei sich selber als auch beim Partner. Um dann gegebenenfalls einzuschreiten, wenn eine gewisse Grenze überschritten wird und bevor die Illusion zur einer wirklich gestörten Wahrnehmung der Realität wird.

Viele Grüße,
Uwe

*) Die am meisten verwendete Notlüge eines Mannes in einer längeren Liebesbeziehung dürfte ein entrüstetes "Nein!" sein auf die Frage der Frau sein, ob er findet, dass sie sich in irgendeiner Form optisch zu ihrem Nachteil verändert hat. Männer erhalten sich die Illusion eher dadurch, dass sie gar nicht erst fragen *zwinker*
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