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Was ist eine Sissy?

Der Kick, kein Mann zu sein

Ultraheißer Minirock, sexy Lackstiefel und aufreizendes Make-up? Sissies oder Feminizer sind cisgeschlechtliche Männer, die darauf stehen, sich in einem sexuellen Rollenspiel als die übertriebene und klischierte Version einer Frau auszugeben. Hier gilt: Mehr ist mehr, denn der Reiz liegt in der Demütigung der eigenen Männlichkeit. Erfahre alles, was du über den Fetisch wissen musst!

Was genau ist eine Sissy im BDSM?

Eine Sissy ist eine devote Rolle im BDSM. Synonym zu Sissy kann der Sub auch Feminizer genannt werden. Es handelt sich dabei um einen erwachsenen Mann, der Frauenkleider trägt und sich schminkt. Sissies unterziehen sich einer sogenannten Sissification.

Klingt für dich erstmal nach Transvestitismus? Tatsächlich hat das Sissy-Role-Play nichts damit zu tun – weder mit der Kunstform noch dem Fetisch. Das Tragen femininer Kleidung und die Veränderung im Verhalten finden für eine Sissy explizit als Teil eines sexuellen Rollenspiels statt. Das Ziel ist die Demütigung der eigenen Männlichkeit.

Außerdem hat der Fetisch auch nichts mit Transgender zu tun. Ein Feminizer fühlt sich nicht dem weiblichen Geschlecht zugehörig, sondern erfährt Erregung durch die Verkörperung einer klischierten Frauenrolle und der damit verbundenen Erniedrigung der ebenso klischierten männlichen Potenz. Eine Sissy ist also eine BDSM-Rolle, die von einem cisgeschlechtlichen Mann eingenommen werden kann.

Schlüpft ein Mann in die Rolle einer Sissy, dann spielt er sie bis zur Perfektion. Vermeintlich mädchenhaftes Verhalten wird überzeichnet nachgestellt, die Sissy genießt es, sich in ihrer Girly-Rolle kichernd, dümmlich, schüchtern oder niedlich zu verhalten. Die eigene Männlichkeit wird bis zur Lächerlichkeit durch lolitahafte Verhaltensweisen erniedrigt – und genau darin besteht der Reiz.

Sissies agieren als Sub in BDSM-Rollenspielen mit einem Dom oder Femdom. Das Ziel ist die eigene Demütigung oder Züchtigung. Zusammen mit dem dominanten Part wird ein erotisches Machtspiel aus Lob und Bestrafung ausgeübt.

Ich war ein sehr böses Mädchen!

Was tut die Sissy?

In erster Linie geht es für die Sissy um das Ausleben des eigenen Fetischs. Das bedeutet, dass Sissies ihre Rolle nur für den Moment einnehmen und im Alltag durchaus ein männliches Auftreten bevorzugen können. Sie identifizieren sich nicht mit dem weiblichen Geschlecht und fühlen sich auch nicht als Frau.

Wie bei jedem erotischen Rollenspiel kann der Umfang individuell bestimmt werden. So genießen es manche Männer ein Doppelleben zu führen und wechseln im Alltag zwischen "Mann" und "Frau" hin und her. Auch das Tragen von erotischer Frauenwäsche unter der eigenen maskulinen Kleidung kann für einen Feminizer reizvoll sein.

Neben dem mädchenhaften Look einer Sissy werden niedliche Verhaltensweisen an den Tag gelegt: Große Kulleraugen, zuckersüßes Gekicher oder unschuldiges Schulterzucken zielen darauf ab, sich selbst möglichst lächerlich zu machen und dadurch Erniedrigung zu erfahren. Wobei dies nur eine der möglichen Spielarten ist.

Die Sissy wird in ihrer Position als Bottom durch den Top körperlich oder psychisch gedemütigt und zum Geschlechtsverkehr benutzt. Natürlich geschieht all dies in gegenseitigem Einvernehmen und bildet die Grundlage des Gender Plays – dem Spiel mit Geschlechterrollen. Der Top kann die Sissy zum oralen oder passiven Geschlechtsverkehr benutzen oder sie an andere dafür ausleihen. Auch hier gilt: Es ist erlaubt, was allen gefällt!

Der Reiz für eine Sissy liegt in der Demütigung der eigenen Männlichkeit.
Der Reiz für eine Sissy liegt in der Demütigung der eigenen Männlichkeit.
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Was ist für die Sissy so erregend?

Wie bei jedem Machtspiel zwischen Sub und Dom geht es in erster Linie um Kontrolle und damit verbundene Züchtigungen. Der Feminizer erlebt durch die Feminisierung oder Sissification eine besonders reizvolle Auseinandersetzung mit der eigenen Männlichkeit. Seine Manneskraft zu verleugnen und dadurch zum devoten Spielzeug für den Dom zu werden, ist der Kick, der sexuelle Befriedigung verspricht.

Der Dom nutzt den Feminizer für klischeehafte Tätigkeiten: In aufreizender Kleidung soll er stereotype Tätigkeiten im Haushalt verrichten, wie das Zubereiten von Essen, Staubputzen oder das Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Häufig bedient sich der Dom hierbei proletenhafter Gesten und belohnt den Feminizer mit einem Klaps auf den Po oder fordert nach getaner Hausarbeit einen Blowjob ein.

Häufig werden Erziehungsmuster und Benimmregeln in den Kink integriert: Der Dom kann vom Feminizer verlangen, sich wie ein artiges Mädchen zu benehmen und nur zu sprechen, wenn er gefragt wird. Die Play-Session kann mit einem Age Play verbunden werden, so dass der Dom eine imaginär ältere Rolle einnimmt und den Feminizer auch in Erziehungsfragen maßregelt. Gibt sich die Sissy betont kindlich und kleidet sich lieber in Ringelstrümpfen als in Strapsen, dann wird auch von einem Sissy-Boy gesprochen, um den kindlichen Aspekt zu betonen.

Mit vollem Mund spricht man nicht!

Durch das Role Play kann der Feminizer seine eigene männliche Sexualität unterbinden und Demütigung in der auferlegten Rolle finden. Beim Geschlechtsverkehr übernimmt er den passiven Part und hat sein Gegenüber entweder oral oder anal zu befriedigen. Der Dom kann ihn nach Herzenslust benutzen oder zu homosexuellen Handlungen an Dritte ausleihen.

Worauf kommt es beim Top an?

Wie bei jedem Role Play im BDSM ist uneingeschränktes Vertrauen die Basis für das gemeinsame Erleben der sexuellen Lust. In dem Rollenspiel ist der Top meistens ein Mann, der sich zu Männern in Frauenkleidung hingezogen fühlt, aber auch Frauen können dies Rolle des Tops übernehmen.

Auch hier sind Einfühlungsvermögen und ein gesundes Maß an Erfahrung Voraussetzung für den dominanten Partner. Er darf keine bestrafende Maßnahme ergreifen, welche die Sissy über die abgemachten Grenzen hinaus körperlich oder psychisch verletzt. Auch wenn das Rollenspiel ohne physische Bestrafungen abläuft, kann es psychisch fordernd sein. Es empfiehlt sich, vor einer Session Aftercare zu thematisieren und sich gegenseitig beim Heraustreten aus den Rollen aufzufangen.

Da Sissies Gefallen am devoten Rollenspiel haben, können sie zur intensiveren Demütigung vom Dom auch als Cuckold benutzt werden. Der Fantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt.

Gender Play – das erotische Spiel mit den Geschlechterrollen
Gender Play – das erotische Spiel mit den Geschlechterrollen
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Bin ich eine Sissy?

Vielleicht hast du schon öfter im sexuellen Kontext deine Männlichkeit in Frage gestellt, obwohl du dich im Alltag eindeutig als Mann fühlst. Findest du es erregend, von oben herab behandelt zu werden, während du dich wie ein Teenie-Mädchen verhältst? Macht es dich heiß, deine Potenz ins Lächerliche zu ziehen und vom dominanten Partner für Fehlverhalten bestraft zu werden? Klingt es für dich aufregend, Frauenkleidung zu tragen und in die klischierte Rolle einer sexy Flugbegleiterin oder frechen Schülerin zu schlüpfen? Dann könnte dieser Kink etwas für dich sein!

Mach die Welt zu deinem Spielplatz!

Wie bei jedem Fetisch kann die Fantasie auch hier frei entfaltet werden. Durch die vielen Facetten der Weiblichkeit kann der Feminizer je nach Lust und Laune in eine andere Frauenrolle wechseln. Vom süßen Britney-Spears-Look, über den Pretty-Women-Style, bis hin zur ultimativen Sexbombe Jessica Rabbit – die sexueller Kreativität kennt hier keine Grenzen.

Die Sessions lassen sich mit wenig Aufwand in den Alltag integrieren: Manche Sissies lieben es, sich zuhause entsprechend zurecht zu machen. Andere führen organisierte Doppelleben, in denen sie zwischen ihrem Alltags-Ich und ihrem sexuellen Alter Ego wechseln. Neben dem privaten Bereich kann das Gender Play auch in der Öffentlichkeit praktiziert werden. Swingerclubs oder Fetischevents sind hier eine beliebte Anlaufstelle, bei der man auf Gleichgesinnte stößt und neue Bekanntschaften schließt.

 

 

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