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Brat im BDSM

Die Sub, die gern den Ton angibt

Eine Brat liebt das Spiel mit dem Feuer und die Herausforderung. Sie hält ihren Gegenpart – den Brat Tamer – durch ihr aufmüpfiges Verhalten ziemlich auf Trab und lässt sich nur widerwillig von ihm zähmen. Damit bringt sie ihren Top nicht nur an seine oder ihre Grenzen, sondern auch eine ordentliche Portion Pfeffer mit in die BDSM-Session.

Was ist eine Brat im BDSM?

Ein bzw. eine Brat ist wörtlich übersetzt ein Gör. Im Brat Play nimmt eine erwachsene Person freiwillig die Rolle eines solchen Görs ein. Der Begriff kommt vom englischen Wort bratty und bedeutet sinngemäß frech oder verzogen. Da die Bezeichnung Brat geschlechtsneutral ist, kann ein Brat sowohl weiblich, nonbinär als auch männlich sein. Die überwiegende Mehrheit im Brat Play besteht jedoch aus weiblichen Brats mit männlichen Gegenparts – den Brat Tamern. Dieser Begriff kann ebenfalls für alle Geschlechter verwendet werden.

Beim Brat-Fetisch handelt es sich wohl um eine gewollt anstrengende Dom-Sub-Beziehung im BDSM. Im Role Play versucht der Brat Tamer in seiner Rolle als Dom das Spiel nach seinen Vorstellungen zu gestalten – sofern ihm das gelingt. Denn sein Gegenüber, das aufmüpfige Gör, hat in der Regel kein allzu großes Interesse an einer devoten Kooperation.

Kenne deinen Mit- und Gegenspieler

Die klassische Bottom-Top-Konstellation ist davon geprägt, dass der Top die Session lenkt und dem Bottom durch Bestrafung oder Demütigung Lust bereitet. Dagegen läuft das Brat Play nach eigenen Regeln ab: Als Brat bist du widerspenstig, wild, zickig, frech und wenig folgsam, so dass du den Brat Tamer und seine Dominanz immer wieder aufs Neue in Frage stellst. Infolgedessen hat der Brat Tamer alle Hände voll zu tun, um dich in die Schranken zu weisen und seine Dominanz zu behaupten.

Obwohl das Role Play im ersten Moment eher einem gegenseitigen Kräftemessen ähnelt, bildet das BDSM-typische Machtverhältnis von Dom und Sub auch hier die Basis der Session. Denn obgleich sich die Brat durch Manipulation und Widerstand dem Brat Tamer meist nur widerwillig beugt, bereitet es ihr große Lust, auf einen Partner oder eine Partnerin zu treffen, der oder die sie zähmen kann!

Na? Wer hat hier die Hosen an?

Brat Play: keine leichte Angelegenheit!

Beim Brat Play ist der Weg das Ziel: In der Session spielen sich intensive Machtkämpfe zwischen beiden Partnern ab. Als Brat versuchst du zunehmend, den Brat Tamer zu manipulieren und unbemerkt die Führung zu übernehmen.

Triffst du auf einen erfahrenen Brat Tamer, der dein Spiel durchschaut, hast du die Konsequenzen für dein freches Verhalten zu tragen: Der Brat Tamer bedient sich gerne aus dem reichhaltigen Angebot der BDSM-Bestrafungen. Um seine Autorität zu manifestieren, kann er die Brat mittels körperlicher Züchtigung in ihre Schranken weisen. Spanking oder Nippelklemmen sind nur einige Beispiele, denn die Fantasie eines Brat Tamers ist meist grenzenlos.

Im Brat Play steht jedoch klar der psychologische Punkt im Vordergrund: Als Brat willst du sehr wahrscheinlich einen Partner, der es mit dir aufnehmen und dich zügeln kann. Nur einem Brat Tamer, der sich nicht durch dein Topping from the Bottom irritieren lässt, wird es wohl gelingen, sich deinen Respekt zu verdienen und dich gefügig zu machen.

Topping from the Bottom?
Der englische Ausdruck Topping from the Bottom bedeutet so viel wie von unten den Ton angeben. Sprich, der Bottom oder das Sub im BDSM-Role-Play versucht, durch gezielte Trigger den Top dazu zu bringen, nach seiner oder ihrer Pfeife Pfeife zu tanzen.

Was reizt die Brat an ihrer Rolle?

Was für viele anstrengend klingt, ist genau der Reiz, den eine Brat sucht: Sie stachelt ihren dominanten Mitspieler in der Session immer weiter an, um das Alphamännchen oder Alphaweibchen zu finden, das ihr die ideale Dominanz bietet. Du kannst etwa durch Widerworte die Anweisungen des Brat Tamers missachten und versuchen, durch gezielte Beeinflussung die Führung an dich zu reißen. Ein Dom, der diese Taktikten nicht durchschaut, wird neben dir ziemlich alt aussehen.

Obwohl eine Brat zwar die submissive Rolle einnimmt, hat sie nur wenig Unterwürfiges an sich. Sie ist eine starke Sub, die immer wieder versuchen wird, die Session durch Provokation und Manipulation selbst in die Hand zu nehmen. Je konsequenter der Brat Tamer die Brat in ihre Schranken weist, umso mehr Fahrt nimmt das Role Play auf.

Wie sieht die Respektlosigkeit der Brat aus?

Wie du deine Brat-Persönlichkeit auslebst, kommt auf deinen Charakter an. Und mit mehr Erfahrung kann dein Repertoire an psychischen Manipulationstaktiken stetig wachsen. Als Brat kannst du unter anderem folgende Spielarten anwenden:

  • Provoziere den Brat Tamer durch Widerworte. Er sagt: Schluss jetzt! Du fragst: Wieso?
  • Äffe die Befehle deines Brat Tamers nach.
  • Zapple, wenn du stillhalten sollst.
  • Etwaige Strafen empfängst du (wenn überhaupt) widerwillig und nur unter laustarkem Protest.
  • Strecke deine Zunge heraus. Verdrehe die Augen. Zeig dem Brat Tamer, dass du von seinen Gesten wirklich nicht eingeschüchtert bist.

Wer passt zur Brat im BDSM?

Während eine Brat behauptet, dass sie eine Sub ist, die gerne den Ton angibt, erwidert ein Dom hingegen selbstsicher:

Wohl eher eine Sub, die gerne den Ton angeben würde.

Da eine Brat in der Regel selbst eine gefestigte Persönlichkeit ist, weiß sie meist auch im Role Play ganz genau, was sie will. Daher bevorzugen die meisten Brats einen Dom, der selbstsicher auftritt und sich in seiner Rolle auskennt. Zudem darf der Dom sich nicht aus der Ruhe und dem Konzept bringen lassen, denn das würde der Brat nur in die Karten spielen.

Wer im Spiel schlussendlich zu dir passt, hängt aber auch von Sympathie und kompatiblen Vorlieben ab. Auch kann es sein, dass du mit unterschiedlichen Spielpartner:innen unterschiedliche Seiten deiner Brat-Persönlichkeit ausleben willst. Ergründet gemeinsam spielerisch die Dynamik, die zu euch passt.

Welche BDSM-Rollen gibt es noch?

Wie in anderen BDSM-Rollenspielen wird es auch hier besonders lustvoll und intensiv, wenn eine offene Kommunikation herrscht. Mit einem Dom, der etwa einen devoten Gegenpart mit Hang zur Serf bevorzugt, wirst du als Brat nichts anfangen können und umgekehrt. Tausch dich deshalb unbedingt vor der Session mit deinem Gegenüber aus. Teile deine Erwartungen mit und vor allem auch deine No-Gos!

Brats, die sich im Bereich des Little- oder Middle-Kinks wohlfühlen, suchen häufig einen Dom, der Autorität ausstrahlt. Sie wollen jemanden an ihrer Seite, der sich ihnen gegenüber Respekt verschaffen kann und zu dem sie aufsehen können.

Ob und wann zwischen Brat und Brat Tamer Sex stattfindet, ist nicht festgeschrieben. Fakt ist, dass der Brat Tamer, dich erstmal erfolgreich zähmen muss, bevor er auch nur im Entferntesten an Sex mit dir denken kann. Hat sich der Brat Tamer jedoch bewiesen, kann er durch deine Gunst auch zum Brat-Lover aufsteigen. Die Grenzen sind hier oft fließend.

Brat vs. Brat Tamer: Wer zähmt hier wen?
Brat vs. Brat Tamer: Wer zähmt hier wen?
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Worauf musst du achten?

Wie im BDSM üblich müssen die Rollenspiele auch hier im Vorfeld von beiden Seiten klar abgesprochen werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Brat und Brat Tamer einen genauen Ablaufplan der Session erstellen, der im Folgenden abgearbeitet wird. In erster Linie bedeutet es, dass beide Partner sich gegenseitig über ihre Grenzen und Vorlieben aufklären.

So wird das Benehmen der Brat mitunter dadurch gelenkt, dass der Brat Tamer im Verlauf der Session nicht einfach kapituliert und der Brat die Oberhand lässt. Durch klare Aussprache wissen du und dein Gegenüber, dass der Kick des Spiels in der Herausforderung liegt – und zwar für beide Seiten, denn als Brat genießt du es, deinem Brat Tamer das Leben schwer zu machen.

Aber auch als Brat darfst du dir nicht alles rausnehmen. Gehst du im Role Play zu weit in deiner Aufmüpfigkeit, kann das für den Brat Tamer nicht nur der Lustkiller sein, sondern auch ein angeknackstes Selbstwertgefühl mit sich bringen. Im schlimmsten Fall fühlt sich der Brat Tamer in seiner Rolle als Dom gekränkt und das weder einvernehmlich noch spielerisch. Hier gilt wie immer: SSC – Safe, Sane, Consensual.

Auch ein Brad Tamer, egal wie genervt er ist, darf den Bogen nicht überspannen und keinesfalls zu Maßnahmen greifen, die die von der Brat gesetzten Grenzen überschreiten. Um Missverständnissen vorzubeugen, ist daher nicht nur wichtig, dass sich beide Partner gründlich über ihren Kink austauschen, sondern auch ein Safeword vereinbaren, das im Notfall den sofortigen Abbruch der Handlung bedeutet.

Wie erkenne ich, ob ich eine Brat bin?

Hast du bereits ein Schmunzeln auf den Lippen? Turnt es dich an, die wahre Dominanz deines Gegenübers zu entdecken? Bist du ein Wildfang, der nur darauf wartet, von einer starken Hand gezähmt zu werden? Dann bist du mit großer Wahrscheinlichkeit eine Brat, die nur darauf wartet, von ihrem Brat Tamer ihre Grenzen aufgezeigt zu bekommen!

 

 

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