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BDSM-Rolle Middle

Eine zweite Jugend als Kink?

Ein Middle ist eine erwachsene Person, die Gefallen daran findet, sich in ihr jüngeres Ich im Teenageralter zurückzuversetzen. Das Verhalten und die Gesten des Middles entsprechen dem eines oder einer Jugendlichen. Worin liegt der Kick?

Wer ist ein Middle?

Ein Middle ist eine männliche oder weibliche erwachsene Person, die sich innerhalb eines Rollenspiels geistig zwischen der Rolle eines Littles und einem Grown-up einordnet. Der Fetisch, der dabei ausgelebt wird, gehört in die Kategorie Ageplay.

Ein Middle lebt seine Fantasie mit klischeehaften Teeniegebaren aus. Häufig wird sich entsprechend dem fiktiven Alter gekleidet und gestylt, um vollkommen mit der Rolle zu verschmelzen: Comicshirts, Pastelltöne, Katzenohren, eine Extraportion Lipgloss und verniedlichende Zöpfchen helfen dem Middle, seinen Drang nach Jugendlichkeit auszuleben.

Für das Styling gibt es keine festgeschriebenen Regeln. Emos, Lolitas, Prinzessinnen, Brats, Hexen, Viccas oder Nymphets sind nur einige Beispiele wie weibliche Middles ihre BDSM-Rolle ausschmücken. Männliche Middles stellen sich gerne als kleiner Junge, Kodona, Dandy, Brolita oder Ouji dar. Da der Begriff Middle vollkommen geschlechtsneutral ist, finden sich bei den Interpretationen zahlreiche spannende Verschmelzungen.

Befindet sich ein Middle gerade in der Gefühlswelt eines Teenies, ist er im Middle Space.

Typische Verhaltensweisen für Middle sind pubertärer Trotz, zickige Allüren oder ein für Teenager übliches Wechselbad der Gefühle. Dramatisches Overacting, genervtes Augenrollen und Selfie-Marathons mit Filtern können feste Bestandteile ihres Verhaltens im Middle Space sein.

Zudem gehen Middles gerne einer Tätigkeit nach, die unter 12 bis 17-Jährigen gerade im Trend ist und identifizieren sich mit den "Gleichaltrigen". Je nach eigenen Vorlieben bewundern sie Teenie-Stars, spielen Videospiele, surfen auf dem Handy oder lesen Magazine. Sie interessieren sich für Hobbys, die der Altersgruppe entsprechen. Sie "chillen", schreiben Tagebuch oder basteln Collagen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und jeder Middle hat andere Vorlieben.

Einmal Abtauchen, bitte!
Der Middle Space bezeichnet den Gefühlszustand, den der Middle während seiner Rolle als Jugendlicher erlebt. Dieser Zustand hat meistens keinerlei sexuelle Konnotation. Er beschränkt sich rein auf das intensive Erleben jugendlicher Sinneseindrücke.

Welche Rolle hat der Middle im BDSM?

Middles suchen im BDSM weniger sexuelle Praktiken. Ihnen geht es vornehmlich um das Hineinversetzen in die Gedanken und Gefühle eines Jugendlichen. Sie schalten dadurch ab, entfliehen dem Alltag, finden Entspannung und Ausgleich.

In der Session können Sie mit einem Grown-up zusammen im Ageplay agieren, müssen das jedoch nicht. Es ist durchaus möglich, dass der Middle seine Zeit im Middle Space allein und nur für sich genießt.

Ist er im Roleplay mit einer anderen Person, nimmt er hier eine devote Position ein, wie ein Sub oder ein Bottom. In der Session steht weniger die sexuelle Handlung im Vordergrund. Vielmehr geht es dem Middle darum, jemanden an seiner Seite zu haben, der ihm Halt gibt, sich um ihn kümmert, versorgt, tröstet, streichelt, ein wenig verhätschelt und ihm autoritär gegenüber auftritt. Daddys oder Mommys sind hierfür am besten geeignet.

Worin liegt der Reiz als Middle im BDSM?

Dem Middle geht es in der Session vor allem um das Sicherheitsgefühl, das eine Bezugsperson bei ihm auslösen kann. Er genießt das Machtverhältnis einer fingierten Eltern-Kind- oder Erwachsener-Jugendlicher-Konstellation und schaut zu seinem Partner mehr oder minder respektvoll auf.

Minder respektvoller Middle sucht:

Natürlich kann es zu der ein oder anderen Provokation von Seiten des Middles kommen. Nicht selten stellen manipulative Versuche, um die Grenzen von Daddy oder Mommy auszutesten, einen besonderen Reiz im Ageplay dar. Hier kann der Middle eine ähnliche Neigung wie ein oder eine Brat haben und sich dem Partner gegenüber herausfordernd verhalten.

Bis hierhin – und keinen Millimeter weiter!

Viele Middles haben den Wunsch von Daddy oder Mommy besonders streng behandelt zu werden. Sie wollen klare Handlungsräume abgesteckt bekommen und eindeutige Regeln, was ihnen erlaubt ist – und was nicht.

Körperliche Züchtigung und Bestrafungspraktiken sind von vielen Middles erwünschte Maßnahmen des Tops, um ihr Fehlverhalten zu korrigieren. Schläge, Peitschenhiebe und andere schmerzverursachende Demütigungen verhelfen masochistisch veranlagten Middles mitunter zu dem Kick, den sie brauchen. Steht die psychische Komponente im Vordergrund kann der Daddy oder die Mommy dem Middle Hausarrest erteilen oder seine Handyzeit einschränken.

Einige Middles genießen es, hart zurechtgewiesen zu werden.
Einige Middles genießen es, hart zurechtgewiesen zu werden.
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Wer sind seine Partner in der Session?

Ihre Partner werden als Daddy oder Mommy bezeichnet und nehmen die Caregiver-Funktion ein. Das bedeutet, sie achten auf den Middle, beschützen ihn, sind für ihn da und geben ihm Halt. In vielen Fällen hat die Verbindung zwischen Caregiver und Middle keinen sexuellen Aspekt und ein Geschlechtsverkehr zwischen den beiden findet nicht statt.

Der Caregiver übernimmt wie bei jeder dominanten Rolle im BDSM eine große Verantwortung. In diesem speziellen Fall muss er sich jedoch bewusst sein, dass er die Verantwortung für einen "Jugendlichen" trägt, der sich auf ihn und seine Entscheidungen verlässt.

Was gibt’s im Play als Middle zu beachten?

Typisch für BDSM ist der sorgfältige Umgang mit der eigenen Psyche und der des Partners. Durch klares Signalisieren der eigenen Wünsche, Vorlieben und Grenzen müssen beide Partner sich gegenseitig bewusst machen, welche Erwartungen sie voneinander haben, was ihnen Lust bereitet und was sie abturnt oder gar verletzt.

Psychische Manipulation, Demütigung oder Erniedrigung, wie sie oft als Werkzeug der Bestrafung im BDSM eingesetzt wird, kann bei unklaren Grenzen nicht nur die Lust am Spiel verderben, sondern auch nachhaltige Schäden beim Middle hinterlassen.

Der richtige Umgang miteinander schließt auch die Vereinbarung eines Safewords mit ein. Da viele der Praktiken im BDSM mit körperlichen Schmerzen einhergehen, betteln viele Subs in der Session um Gnade oder darum, dass der Dom aufhören möge, sie zu quälen. Tatsächlich ist dies jedoch Teil des Spiels und die Schmerzen sind erwünscht, obwohl gerade das Gegenteil gesagt wird.

Um den richtigen Punkt ausfindig zu machen, an dem die Schmerzen für den Sub nicht mehr zu erdulden sind, vereinbaren Partner ein Safeword, das nur dann fällt, wenn einer der beiden dabei ist, seine akzeptablen Grenzen zu überschreiten. Das Safeword bedeutet den sofortigen Spielstopp und beide Partner halten sich einvernehmlich daran.

Woher weiß ich, ob ich ein Middle bin?

Bereitet es dir eine spielerische Lust, immer wieder in die Gefühlswelt eines Teenies zu flüchten? Genießt du diesen Zustand und findest es befreiend, unerfahren, naiv und leichtfertig zu handeln? Wünschst du dir eine erwachsene Bezugsperson, die dich autoritär an die Hand nimmt und dir einen sicheren Hafen bietet? Du ahnst es: Dann hast du ziemlich sicher die Veranlagungen für einen Middle.

 

 

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