Das Befreiungsspiel

Wie geh ich mit der Liebe um?
Bin ich ein „Ungeheuerdumm“?
Bin ich ein leeres Lustgefäß?
Bin ich ein einziges Gesäß?
Hab ich verlernt, nein, nie besessen?
Bin ich ein Irgendwas gewesen?
Ist Liebe überhaupt vonnöten?
Ich glaub‘ die Liebe würd‘ mich töten!

Was soll ich mit dem Unsinn machen?
Soll ich, bei aller Liebe, lachen?
Kann ich mich einfach so ergeben?
Auf Wolken können and’re schweben,
die wissen, wie die Liebe „geht“!
ich bin es, der sie nicht versteht!
Kann man nicht einfach ignorieren,
worin wir uns zum Spaß verlieren?

Der Anspruch sich zu haben, halten,
ist Ausdruck von Naturgewalten,
die eines Menschen würdig sind?
Nun bin ich völlig durch den Wind!
Warum soll ich mich selbst verraten?,
an einen süßen Engelsbraten,
der mir nun unerlässlich scheint?
Ob da nicht meine Seele weint?

Natürlich bin ich Fleisch und Blut!
Natürlich tut die Liebe gut –
solange sie mich nicht gefährdet.
Bin ich einfach zu schwach geerdet?
Mein Kopf dreht sich ja schon im Kreis,
weil ich bald nichts mehr von mir weiß.
Und das soll Wirklichkeit beschwören?
Wem will ich denn da angehören?

Ein Abgrund tut sich vor mir auf –
ich steige nicht hinab, hinauf
bin ich am Steigen, wie im Traum.
Vor meinen Augen kehrt der Raum
sich um und meine Orientierung
beläuft sich nur noch auf Verführung!
Und wann erwache ich dann schreiend?
Oder ist das „Spiel“ befreiend?

©Sur_real