GG. und der Fernseher
Ich hatte schon berichtet, wie die Affäre zwischen Gabi G. und Harry Haller begann. In dem Zusammenhang kam schon zur Sprache, dass das abendliche Fernsehen einen nicht unwesentlichen Teil zur Gesamtsituation beitrug aus der heraus sich Gabi auf die Suche nach einem sexuellen Abenteuer machte.
Hallo Gabi, das letzte mal hatten wir uns ja darüber unterhalten wie du Harry Haller kennen gelernt hast. Heute möchte ich ganz gerne etwas mehr über die Vorgeschichte erfahren. Welche Rolle hat der Fernsehe dabei gespielt?
Ja das war so. Ich glaube der Fernseher war nicht unbedingt ausschlaggebend. Vielleicht hat er die ganze Sache nur hinausgezögert.
Hinausgezögert? In wie fern?
Siehst du, dadurch, dass wir jeden Abend vor der Glotze saßen ist uns gar nicht so recht aufgefallen, dass sich mein Mann und ich nichts mehr zu sagen hatten. Wir saßen da in unserem neuen Haus auf unserem Sofa und schauten in „trauter Zweisamkeit“ fern, wir waren beieinander, ab einer gewissen Zeit waren auch die beiden Buben im Bett, was will man mehr?
War das schon immer so?
Nein, es war ein eher schleichender Prozess. Am Anfang hat es uns Spaß gemacht, uns eine Sendung auszusuchen und uns gemeinsam vor den Fernseher zu kuscheln. Und manchmal ist aus dem Kuscheln mehr geworden. Mit der Zeit war es dann aber so, dass es einfach Gewohnheit war, denn es war ja so bequem. Wir haben dann auch nicht mehr gezielt Sendungen ausgesucht sondern einfach geschaut was so läuft, Hauptsache die Kiste läuft. Mit Kuscheln und Sex war auch nichts mehr.
Und wann kam die Erkenntnis?
Das war zu meinem 40sten Geburtstag. Da habe ich mir gedacht: Mensch, dein halbes Leben ist jetzt um, wars das schon, möchtest du so weiter leben wie bisher? Die Antwort war nein.
Was hast du dann unternommen?
Ich habe meinem Göttergatten vorgeschlagen, dass wir auch mal an den Abenden etwas gemeinsam unternehmen könnten. Schließlich wohnten seine Eltern in der Nähe, die hätten ab und an auf die Jungs aufgepasst. Wie gerne wäre ich mit ihm tanzen gegangen oder ins Kino oder Theater. Aber es war einfach nichts zu machen. Wenn er heim kam führte ihn der Weg direkt zur Glotze, dort blieb er dann sitzen – sogar zum Abendessen – bis er dann ins Bett ging. Das war dann die Zeit, in der ich begann zuerst gemeinsam mit meiner Schwester und später alleine fort zu gehen.
Welche Beziehung hatte denn Harry zum Fernsehen?
Och, wenn ihm seine Mutter nicht irgendwann mal ihren alten Fernseher geschenkt hätte, würde er wahrscheinlich auch heute noch keinen besitzen. Er machte sich einfach nichts daraus. Für ihn war das glatte Zeitverschwendung.
Und, Gabi, wie sieht heute dein Fernsehkonsum aus?
Heute sehe ich mir die Sendungen wieder bewusst an. Zum Glück gibt es ja den berühmten Knopf an dem Kasten. Das Leben ist wahrlich zu kurz, um seine kostbare Zeit vor der Kiste zu verbringen. Wir leben ja schließlich nur einmal.
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