Lieber Michael,
gerade WEIL du diese Türklinke ansprichst, fällt mir dazu eine kleine Geschichte ein, die sich beim Shooting ergeben hat.
Ziemlich am Anfang unseres Shootings sind wir auf diese Tür gestoßen, die leider ohne Türklinke war. Es gab keine Möglichkeit diese zu öffnen.
Das Model war zwar sehr schlank, aber passte nicht durch die Lücke hindurch.
Ich sagte: "Wenn ich etwas beginne, dann bringe ich es auch zu Ende." Also versuchte ich mit allen möglichen Gegenständen diese Tür zu öffnen. Ich kam dabei ziemlich ins Schwitzen, da Claudia hinter mir stand und amüsiert mein Treiben beobachtete. Ich suchte die nähere Umgebung des Hauses nach herumliegenden Türklinken ab, fand aber leider keine.
Dann stieß ich auf eine Balkontür, an der eine Klinke installiert war.
Da ich leidenschaftlicher "in der Stadt Fahrradfahrer" bin, hatte ich zum Glück mein kleinen Werkzeugset mit, in dem sich ein Schraubendreher befand.
Ich schraubte also mit sehr viel Mühe den Griff ab und steckte ihn frohen Mutes in diese Tür. Doch leider war der Durchmesser zu groß und der Griff drehte einfach nur durch.
Ich war enttäuscht.
Nun blieb mir nur noch ein Ausweg: ROHE GEWALT!
Ich versuchte die Tür, die sich leider nur nach außen öffnen ließ, mit ein paar gekonnten Zieh- & Ruckbewegungen zum Öffnen zu bewegen, doch leider bewegte sie sich nicht.
Ich erinnerte mich an meinen zuvor geäußerten Satz:
"Wenn ich etwas beginne, dann bringe ich es auch zu Ende."
Doch leider schien es diesmal nicht zu funktionieren und ich gab auf. Die Tür ging aus diesem Kampf als Gewinner hervor.
...
Kurz vor Ende des Shootings, gerade als wir das Gebäude verlassen wollten, lag mitten auf einer kleinen Metalltreppe eine Türklinke, die nur auf mich wartete.
Also das Ding eingesteckt, nichts wie zurück, das Model ausziehen lassen und ein paar Aufnahmen gemacht.
Und die Moral von der Geschicht':
"Wenn ich etwas beginne, dann bringe ich es auch zu Ende".
Diesmal spielte sicherlich ein höheres göttliches Wesen dabei eine entscheidende Rolle.
Corwin