Wir sind der Meinung,
dass Gott uns unsere Sexualität gab, um sie zu leben, nicht um sie einstauben zu lassen. Früher war 'freie Liebe', wie es so schön heisst heutzutags, viel riskanter als heute, wo man verhüten und sich gegen Krankheiten schützen kann. Ich denke, dass damals zum Schutz des Menschen die Keuschheit gepredigt wurde. Die Kirche und eigentlich auch andere Religionen haben da momentan aber Schwierigkeiten, nachzukommen. Ich persönlich bin auch katholisch erzogen worden, meine Eltern waren jahrelang in einer streng katholischen Gemeinschaft, und ich hab auch lange Zeit ministriert. Allerdings bin ich mit den Jahren zu dem Schluss gekommen, dass eine Religion einem nicht alle Aspekte des Lebens vorschreiben sollte und letztlich kann. Neben unserer Sexualität gab uns Gott nämlich auch noch einen Verstand, mit dem wir in der glücklichen Lage sind, selbst für uns abzuwägen und zu entscheiden.Mein Mann ist übrigens Moslem, und Ihr hättet mal das Gesicht seines türkischen Arbeitskollegen sehen sollen, als wir ihm eines Abends im Club begegneten - dass mein Mann dort war, war für den okay, der war nur total entgeistert, dass mein Mann mich dabei hatte (er hatte natürlich seine ahnungslose Frau zu Hause sitzen). Soviel zur religiösen Scheinheiligkeit.