Reden über den Ex-Partner

Der Wahrheitsgehalt bei Gesprächen über den Ex-Partner ist wahrscheinlich noch geringer als bei direkten Fragen. Zumal wenn man davon ausgeht:


Warum sollten die Worte zum Ex ungefiltert sein?
Ich glaube bei Themen zum Ex-Partner ist die Wahrscheinlichkeit, sich selbst besser darzustellen als die/der Ex größer.

Ich finde man sollte erst einmal davon ausgehen, dass das „Date“ das was es sagt auch so meint.
Ob jemand ehrlich ist oder nicht zeigt sich leider meist erst später.

Ich rede hier nicht von Lügen oder Wahrheit, sondern von Färben.

Was interessiert mich der Ex meines Partners? Aber mich interessiert:

• redet er mit Respekt von dieser Person
• redet er selbstkritisch von dem, was schiefgelaufen ist, oder dreht er es eher so, dass sie subtil schuldig erscheint
• was verraten seine Worte darüber, was er von einer Beziehung erwartet, wie er sich im Beziehungsalltag verhalten wird (hierbei sind die Nebeninformationen meist viel interessanter als ein "Ich bin jemand, der in einer Beziehung auch in kleinen Dingen aufmerksam auf die Bedürfnisse meiner Partnerin eingeht" - denn das glaubt er wahrscheinlich sogar selbst. Ein grober Klotz hält sich manchmal für besonders empathisch und ist davon ehrlich überzeugt.)
• Wie beurteilt er andere Menschen und schätzt sie ein? Welche Werte nennt er dabei, was ist ihm besonders wichtig? Vielleicht glaubt er, dass ihm bestimmte Dinge wichtig sind, und wird die auf Nachfragen auch gerne nennen - aber wenn er über die Ex redet, dann merke ich beispielhaft, was ihm eben wichtig ist, was ihn stört, was er gar nicht abkann und was er besonders mag. Das sind nicht immer die Dinge, die er bei direktem Nachfragen nennen würde - Selbsteinschätzung ist nicht immer exakt.

Wer sich selbst deutlich besser darstellt als die Ex, wäre bei mir z.B. schon mal unten durch ;).

Färben, Ausmahlen, Verschönern, Tatsachen in einem anderen Licht erscheinen lassen, Lügen.


- redet sie respektvoll mit mir
- habe wir die gleichen Vorstellungen über Beziehungen
- habe wir die gleichen Wertvorstellungen
- haben wir gemeinsame Interessen, Hobbys
- was mag sie, was nicht
- ist Färben schon Lügen
- steht sie im Leben
- …

Ich meine fürs erste Date ist das schon ne Menge.


Und wenn es aber die Wahrheit wäre? Unmöglich? Dennoch unten durch?

Mir gefällt „ich rede lieber über uns“ immer noch besser.

Ehrlich? In meinen Augen ist das die Voraussetzung dafür, um überhaupt ein Date zu haben ;).

Außerdem sprach ich nicht vom ersten Date, sondern von der Beziehungsanbahnungsphase.


Wenn die Ex ein furchtbar schlechter Mensch war und er damit unabsichtlich verrät, gegen seinen Willen auf furchtbar schlechte Menschen zu stehen, dann passt er auf Dauer nicht zu mir ;).

Und die ernsthafte Antwort darauf: Auch, wenn es der Wahrheit entsprechen sollte, sollte es nicht an ihm sein, mir klar zu machen, dass er deutlich mehr im Recht war als die Ex. Denn das deutet auf einen Charakter hin, der dazu neigt, die Schuld an Dingen, die schief gehen, immer auf andere zu schieben - also später in einer möglichen Beziehung dann auch auf mich.

Nee, danke.

Mein Freund hat seinen eigenen Anteil an Konflikten immer betont, seine eigene Schuld eingeräumt und seine Ex ein Stück weit in Schutz genommen. Was tatsächlich abgegangen ist, habe ich von anderen erfahren. Das sprach ganz klar für ihn. Jemand, der Fehler auch dann bei sich sucht, wenn der andere nachweislich auch welche und sogar schlimmere gemacht hat - der wird sich in einer Beziehung als konfliktfähig erweisen und ist wohl in der Lage, gemeinsam mit mir aus Fehlern zu lernen und sich etwas Funktionierendes aufzubauen.

War doch aber das Thema in diesem Fred.



Und klar, zu einem Streit oder … gehören immer zwei. Jeder trägt seinen Teil dazu bei.
Ich finde so pauschalierte Aussagen nur nicht so schön.
Wollte nur ein bisschen

Ich gebe dir recht, so erfährt man viel über den Charakter des Partners.

Getreu einer mir sehr wertvollen Weisheit :

Von dem Charter eines Menschen kannst du auf die Verhaltensweise dieses schließen, von der Verhaltensweise kannst du immer auf den Charakter schließen.

Übertragen auf hier dieses Thema kann man sagen zieht er / sie über die / den Ex her wird er/ sie dies auch mal bei einem selbst so handhaben.

Redet sie / er respektvoll von ihm/ ihr und gibt sich eine Mitschuld ist es nicht der verbohrte Partner, der die Fehler immer beim anderen sucht.

Dazu gehört ein wenig Intelligenz um zwischen den Zeilen zu lesen...

Frei nach Henry Rollins:
"don't do the list-thing"

Das dröge Abhaken der Schnittmengen wär für mich der Garant für ein langweiliges Gespräch.Auf die Art wär nichts spannendes über jemanden zu erfahren.
Mal davon abgesehen, daß "Wertvorstellungen" etwas sehr umfangreiches sind.

It isn’t a „To Do“ list.

Es geht auch nicht darum Schnittmengen und Statistiken zu erstellen.
Hier ist eine exemplarische Auflistung von nicht unwichtigen Fragen.
Ich finde es schon richtig, dass man weiß worüber man sprechen möchte.

Im Übrigen kann man vortrefflich über Gemeinsamkeiten sprechen ohne dass es langweilig wird.

Und ja, Wertvorstellungen sind umfangreich, auch hier sollte keine langweile aufkommen.

Dröge wird’s für mich wenn man, nicht weiß worüber man sprechen soll, keine gemeinsamen Themen hat, in den Smalltalk übergeht, oberflächlich wird.

So ist halt jeder anders geschaffen.

DOMMann hat absolut recht.

Was jemand über andere sagt - hier über den/die Ex - sagt vielleicht vielmehr über ihn selbst als über die beschriebene Person (die ich selbst nicht kenne, und Wahrnehmung ist immer subjektiv)...

Wie heißt es so schön

Es wird keine schmutzige Wäsche gewaschen

also wenn überhaupt, dann nur

saubere Wäsche

wer es nötig hat soll es tun

alle andere haben ihren frieden gefunden und leben
leben das was ihnen gut tut
allein oder mit anderen zusammen ...

lieben gruss

Heißt das, ich habe nur dann Frieden gefunden, wenn ich in der Lage bin, mein bisheriges Leben zu verstecken?

Wenn man sich das erste mal "Real live" trifft weiß man doch schon etwas über den Menschen der interessant genug war das es zum treffen kommt.
Gewiss weiß man "etwas " über seinen Familienstand ?! Oder irre ich mich da so gewaltig drüber ... Mag ja wenn es nur um Sex geht auch egal sein... Da zählt das selbstverständlich nicht .

Aber im anderen Part passiert es doch automatisch schon allein falls es Kinder gibt wenn die frage gestellt wird wo sind sie denn jetzt ..

Man sollte nicht alles überbewerten , jeder gibt das Preis was er mag .

Ich finde es nicht ungewöhnlich das eine kurze frage zum ex - Mann/ Freund gestellt wird , es steht den gegenüber im Ermessen was er darüber antwortet.

Man findet heraus wieviel vom " realen " leben er einen Platz einnimmt.


Aber das dann das ganze Gespräch darauf hin gehen könnte ein klares nogo!
Würde auch klar stop sagen es geht hier um unser kennenlernen .



Frisch getrennt ? Länger alleine ? Usw spielt schon eine große Rolle . Auch das wie die danach miteinander umgehen .

Aber das sind alles Dinge die falls es zur Zukunft kommt erst relevant ist .

Wenn man dem Glauben schenken darf, was ich hier schon so alles gehört habe, dann irrst du vermutlich.

Ansonsten gebe ich dir völlig Recht. Es sagt viel über einen Menschen aus, inwieweit er mit dem Vergangenen umzugehen weiß. Für mich auch sehr sehr entscheidend!

LG Petra

Ja ich weiß das hier sehr viel gelogen wird mit den Familienstand sich schwer getan wird.
Nur würde ich es hinterher gesagt bekommen ist dieser Mensch sofort aus meinen leben wenn er daheim seine Familie etc totschweigt .
Das ist der wichtigste Teil seines Lebens / gewesen und wer diesen verschweigt braucht meine zeit nicht. Da frage ich mich womit er mich alles belügt .

jeder von uns hat schon ein Stück Leben gelebt und
da gehört ein meistens ein oder eine ex dazu .

Also ich find das unnötig. Warum muss man über seine Ex-Partner reden? Ist nicht die Gegenwart und die gemeinsame Zukunft wichtiger? Jede neue Beziehung ist auch ein neuer Anfang. Bei mir muss sich niemand mit dem Verweis auf nen ex für irgendwas entschuldigen oder damit etwas erklären. Wenn es ein Problem gibt wird gemeinsam ein Konsens gefunden in der Zukunft damit um zu gehen. Das nötige Vertrauen, Zeit und Energie sollte man in jede neue Beziehung investieren.

Das hast Du ja völlig Recht, aber irgendeine Bemerkung über den Expartner wird jedem mal über die Lippen gleiten, da sind wir uns absolut sicher.

Das ist ja auch nicht schlimm. Nerven tut mich immer wenn das etwas breit gequatscht wird. Hab schon oft gedacht "oh mein got. Mit was für Typen hat sie sich eingelassen gehabt" und verlier dann voll kommen das Interesse an ihr.

Na da sieht die Welt ja wieder ganz anders aus. Wenn man natürlich eine neue Partnerin hat und sie dann viel oder nur über ihre Ex - Typen quasselt, na dann würde ich auch überlegen, was da wohl schief gelaufen ist.

Ich habe vor kurzem erst wieder meine Erfahrungen bezüglich des Ex-Freundes sammeln dürfen.

Es ist nicht schlimm oder verwerflich etwas von seinem Ex oder seiner letzten Beziehung zu erzählen, man sollte nur Grenzen kennen. Ich für meinen Teil verliere jegliches Interesse an einer Frau wenn es zu sehr ins Detail geht. Vor kurzem lernte ich eine wirklich liebe und nette Frau kennen, Gesprächsthema war aber fast ausschließlich ihr Ex und die Beziehung. Wie sie sich hat behandeln lassen, was sie alles toleriert und für ihn gemacht hat. Ich meine welcher potenzielle Partner möchte wissen das dem Ex sprichwörtlich der Arsch geküsst wurde?

An sich ist es wirklich ein schwieriges Thema, offen drüber reden, ruhig mal nach fragen sollte möglich sein. Details und Gefühle sollten aber lieber nicht zum Thema werden, denn die Zukunft liegt vor einen und nicht in der Vergangenheit.

Gruß

Guardian

Mein Ex ist gestorben. So Knall auf Fall und das war verdammt schwer. Ist schon eine Zeitlang her und ich habe meine Trauer verarbeitet, sonst wäre ich nicht hier. Aber das muss ich immer wieder unendlich lang und breit betonen. Man wird ja immer nachm Ex gefragt, und dann sag ich, was war. Und dann liegt die Vermutung nahe, dass ich über ihn noch nicht hinweg bin...
All die Leute, die im Krieg mit ihren lebenden Exen sind, behaupten dann, dass ich noch nicht so weit bin...
He?

Nun, ich hab eigentlich noch nie ein Problem mit Exfreunden gehabt. Größtenteils ist zwar einfach kein wirklicher Kontakt mehr vorhanden, aber dennoch. Ich finds nicht schlimm, wenn man den/die Ex auch mal erwähnt und schließlich sind ´Beziehungen ja doch auch prägend für die folgenden Beziehungen. Demnach find ichs ganz normal, wenn man sagt, wieso man sich ein gewisses positives sowie negatives Verhalten innerhalb einer Beziehung vll so angewöhnt hat. Wobei Redebedarf ja eher bei negativen Dingen vorhanden ist.

Absolut unnötig sind natürlich Vergleiche. Vorallem wohls aufs Bett bezogen und ich find das sind auch Dinge, die muss man nicht rumerzählen und weitertratschen. Ansonsten ist das Thema "Ex" für mich nicht unbedingt Tabu. Wenn nicht permanent von diesem geschwärmt oder aber über ihn hergezogen wird. Genauso wie 24/7 nur vom Ex faseln. Das macht dann nämlich durchaus den Eindruck, als ob man noch nicht drüber hinweg sei. Solangs im Rahmen einfach mal "erwähnt" oder für relevant befunden wird, ists völlig ok.

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Wir möchten uns an dieser Stelle für die rege Beteiligung bedanken.