Tagesgedicht
In Dunst und Schwaden auferstandengeht der Tag ins Weltgericht-
ihm kam die Hoffnung nicht abhanden
er fände heut ein dünnes Licht.
Das Licht der letzten Traumgespinste,
die sich noch fiebrig fantasieren,
sich als Visionen oder Künste
im ersten Wachgesicht verlieren.
Wenn sie in Sang und Klang vergehen
bleibt uns dabei ein kleiner Schimmer,
der sacht, wie im Vorüberwehen
uns tröstet: nicht für immer!
Gewährt sei uns ein Spiel, ein Schatten,
ein Immer-alles-doch- nicht-Jetzt.
Der Morgen geht auf derben Matten,
du fühlst dich „froh“ und abgeschätzt.
Es ist noch manches zu erwarten!
Die Überraschung macht mobil…
Du geht’s hinaus in diesen „Garten“
und siehst den Weg vor dir als Ziel.
(c) Sur_real