Der Passagier
Ich bin ihm gar nicht mehr gewachsen,er ist zu groß, er ist zu schwer!
Im Wald bei Füchsen und bei Dachsen
wär er vergleichbar mit dem Bär.
Er folgt mir wie ein wildes Tier,
er schnaubt und hetzt in meinem Rücken,
er ist andauernd hinter mir –
mein Mantel lässt sich nicht mehr flicken.
Der ist zerfetzt, ich zitt‘re, friere.
Die dunklen Gänge vor mir stöhnen,
ich renne, flüchte, ich verliere
mein Selbst und meine Ohren dröhnen.
Sie dröhnen vom Gebrüll des „Bären“,
der vor hat mich ganz auf zu fressen –
von allen Seiten jetzt Chimären!
Wie ungleich ist dies Kräftemessen!?
Noch ein Schritt, dann diese Schwärze,
ich kann mich kaum normal bewegen –
ach, hätt‘ ich doch nur eine Kerze,
noch lieber hätt ich einen Degen!
Doch nichts in meinen leeren Händen
verspricht mir: „unverletzt entkommen“.
Nur diese Leuchtschrift an den Wänden
verkündet „Tod“ - ich bin benommen.
Dann höre ich den eig’nen Schrei!
und ich erwache aus der Panik…
der Alptraum ist endlich vorbei
ich bin zuhaus‘ auf der Titanic!
(c) Sur_real