war ein toller Abend
Ich gebe euch allen teilweise recht. Ich fand diesen Fetisch-Traum als das, was es eigentlich sein sollte, auch nicht so überwältigend. Gut: wir hatten viel Spaß, es war für mich ein toller Abend mit netten Leuten und Super-Stimmung. Ein paar Dinge haben mir auch missfallen: der DJ und seine Musik waren grottenschlecht, die kleine Halle war sehr ungemütlich und zum Spielen nicht einladend, die Subbie-Arsch-Auszeichnung ging etwas am Thema vorbei und dann ist wieder mal jemand in blauer Jeans und Polo-Shirt durchgerutscht. Aber das ist nur meine persönliche Meinung und soll keine Kritik an der Veranstaltung an sich darstellen (bis auf den letzten Punkt).
Tatsache ist, dass von einer „Fetisch-Party“ von vielen Teilnehmern mehr erwartet wird. Das zeigen die ganzen Beiträge, das habe ich durch mehrere Gespräche erfahren.
Aber was soll man da machen? Man versucht, eine Party auf die Beine zu stellen, die möglichst vielen Leuten gefallen soll, für jeden soll etwas dabei sein: für die SMler, für die Fetischler, für die Swinger und für die, die keiner Gruppe angehören, sondern einfach nur in nettem Outfit ausgehen und sich amüsieren wollen. Und das genau ist das Problem. Die Trauma stellt für dieses Event die Räume zur Verfügung, d.h. es muss Geld reinkommen. Wenn, wie ich mehrfach gehört habe, man versuchen sollte wieder mehr in Richtung Fetisch und SM zu gehen, wird die Teilnehmerzahl sicher wieder geringer und dann wird die Trauma vielleicht sagen, für so wenig Leute lohnt sich das nicht mehr, dann verdienen wir mit jeder anderen Party mehr Geld.
Die Organisatoren der Party haben es nicht leicht: Mehr Spielmöglichkeiten? Dazu ist die Veranstaltung vielen zu unruhig. Mehr Shows? Die kosten Geld. Mehr Abwechslung durch Versteigerung o.ä.? Das unterbricht die Party-Stimmung.
Ich kenne diese Veranstaltung nun seit ca. 10 Jahren. Natürlich hat sie sich sehr verändert. Aber ich kenne auch die Probleme, die das Organisations-Team hat. Nach jeder Party gibt es berechtigte Kritik, aber auch einfach nur Genörgel. Egal, ob man es einer Gruppe recht machen oder für möglichst viele etwas bieten will – man läuft immer in Gefahr, dass Leute wegbleiben.
Ich mag die Party. Gerade weil sie mir viele Möglichkeiten bietet und gerade weil es eben nicht nur SM-, Fetisch-, Swinger- oder Tanz-Party ist. Das Konzept der Party finde ich gut und ich habe auch nicht vor, dem Fetisch-Traum fernzubleiben. Nennt mir eine (nicht private) Party in Schleswig-Holstein, die das alles bietet: man kann sich extrem, seinem Fetisch entsprechend anziehen, tanzen, Sex haben, sich SM-Spielen hingeben und man kann für alles Gleichgesinnte kennenlernen.
Und weil ich auch keine Lösung für die Probleme habe, nehme ich die Party so, wie sie ist. Ich hoffe, sie bleibt uns erhalten. Wie gesagt: das, was mir manchmal nicht so gefällt, ist mein eigenes Empfinden, ich konnte bisher immer damit leben und bin immer wieder hingegangen, auch wenn mich gelegentlich, so wie dieses Mal, die Musik entsetzlich genervt hat.
Wenn jemand grundsätzliche Probleme mit dem Fetisch-Traum hat, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder nicht mehr dran teilnehmen oder mit seinen Ideen und Verbesserungsvorschlägen ins Organisation-Team einzusteigen.
Aber nicht nach jeder Party alles mies machen – so hat bald keiner mehr Lust, da überhaupt noch irgendwas zu organisieren. Ich finde, die Leute vom Org.-Team geben ihr Bestes: die beiden Hallen werden jedes Mal toll hergerichtet (mit freiwilligen Helfern und teilweise improvisieren Mitteln), die Kaffee-Tafel, der Sekt zur Begrüßung, man versucht immer mal, etwas neues zu bringen (wie das Lebend-Buffet oder die Arsch-Prämierung), reichlich und freundliches Service-Personal.
Wir sollten uns freuen, dass wir in unserem verschlafenen Kiel so eine Party haben. Ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Fetisch-Traum.