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UnerHört

*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Amarinta
Aber das ich es annehmen kann.

Allerdings hat man ohnehin keine Wahl als es an zu nehmen.

*klugscheisser* - Modus an:

Etwas wirklich anzunehmen ist aber mehr, als etwas notgedrungen hinzunehmen oder nur zu azeptieren, weil einem sowieso nichts anderes übrig bleibt - wenn ich das noch zusätzlich anmerken darf. Und wenn ich @ Versuchender richtig verstanden habe, meint er vermutlich wirklich "annehmen" im Sinne von: ebenso "willkommen heißen" wie auch die glücklichen und erfüllenden Augenblicke.

Jedes Ende, jede Krise enthält immer auch die Chance eines Neubeginns und des Dazulernens, hat also immer auch etwas Gutes. Auch wenn man es im Moment als schrecklich empfindet. Und dieses Wissen kann helfen, auch das Ende eines Glücks "anzunehmen".

*klugscheisser* - Modus aus!

(Der Antaghar)
Und wenn ich @ Versuchender richtig verstanden habe, meint er vermutlich wirklich "annehmen" im Sinne von: ebenso "willkommen heißen"

Temporäres "Unglück" mit Überzeugung "willkommen" zu heißen halte ich ,mit Verlaub,für eine Utopie und manchmal auch für unredlich.
Ich würde das nichtmal können wollen.

Da gab's mal ein Frau,die ich ziemlich mochte(vorsichtig ausgedrückt).Und sie mich.
Die äußeren Umstände machten es trotz aller Anstrengungen unmöglich,daß wir ein Paar wurden.
Die Erkenntnis das nicht so leben zu können ,wie wir wollten ,beendete das.
Ich(und wohl auch sie) hatte logischerweise im Anschluß eine ziemlich traurige Phase.So,wie das nunmal ist.

Und ich bin fest davon überzeugt,daß das richtig so ist:

Hätte ich mich umgedreht und (ehrlich) sagen können:"super,jetzt bin ich endlich wieder frei,mir steht die Welt offen und alles ist schön",hätte ich nach meinem Verständnis entwertet,was mir vorher so wichtig war.

Wenn es wehtut,war es wertvoll-war es wertvoll,muß es wehtun!

Was man in solchen Momenten lediglich braucht,ist die Vernunft zu begreifen,daß man irgendwann trotzdem wieder glücklich sein wird(bin ich öfter mal,aus verschiedenen Gründen) und daß das beschissene ,momentane Gefühl vom Gehirn schrittweise in Richtung Unterbewußtsein eingelagert werden wird.

Dazu braucht es aber keinen Zen-Buddismus,sondern nur die Kraft Leid zu ertragen und etwas Zeit.

Wenn man die hat,braucht man auch keine Angst haben,Glück anzunehmen.

Das Bild mit dem Boxer finde ich eigentlich ziemlich perfekt.Während der 9 Sekunden ist der nicht dankbar für diese Erfahrung.Ihm drönt fürchterlich der Schädel und er ärgert sich maßlos,das nicht besser gemacht zu haben.

Er ist gewarnt und wird die 9 Sekunden auch nutzen ,um zu analysieren,an welcher Stelle er einen Fehler gemacht hat.Ist er wieder klar,wird er sich umso mehr auf sein Ziel konzentrieren.

Wenn er tatsächlich ein guter Boxer ist.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ ofinterest11
Mit "willkommen heißen" meine ich nicht etwa "sich begeistert darüber freuen"! Das wäre ja geradezu pervers.

Wenn ich Dich als neuen Kollegen wirklich "annehme", in gewissem Sinne also willkommen heiße, dann ist das mehr, als wenn ich Dich notgedrungen - weil ich's ja doch nicht ändern kann - als neuen Kollegen hinnehme. Doch deshalb muss ich noch lange nicht gleich Freundensprünge machen und überglücklich sein.

Ansonsten stimme ich Dir voll und ganz zu.

(Der Antaghar)
Antaghar:

Und ich nehme "Unglück" aus Überzeugung nur notgedrungen(!) an,weil/wenn ich's eben wirklich nicht ändern kann und warte,bis es aufhört wehzutun.

So wie der Boxer den Niederschlag.

Das scheint mir logisch,denn ich wollte es ja nicht haben.

Eigentlich ist das auch zu hypothetisch,weil vermutlich für jeden noch so abgeklärten eine Grenze dessen existiert,was er noch "annehmen" kann.

Hier geht es allerdings um etwas spezielles:
Ich glaube daß Menschen die "Qualität" von Glück und Leid unterschiedlich empfinden und somit auch gewichten.

Es gibt vermutlich welche,die im Unglück unglücklicher sind,als sie im Glück glücklich sein können und umgekehrt.

Wenn ich Unglück regelmäßig als "schlimmer" begreife,habe ich irgendwann Angst das Glück zuzulassen,daß ihm immer voraus geht.

Das ist ja normalerweise auf vielen Ebenen ein natürlicher Wechsel,wie Tag und Nacht.

Bei mir wäre das so,daß die unglaubliche Trauer,die ich manchmal erleben düfrte,nichts im Vergleich dazu ist,wie glücklich ich sein kann,wenn's gut läuft.

Es wird anderswo über den Verlußt des Kribbelns diskutiert.
Bei mir kribbelt es in verschiedenen Lebensbereichen ziemlich extrem,wenn es das denn tut.Danach bin ich süchtig und nehme den Schmerz,der potenziell folgt,billigend in Kauf.

Selbst wenn ich in den schlimmen Phasen,die jeder mal durchlebt,das grade nicht nachvollziehen kann.
Schicksal
Man stelle sich viele Einschnitte im Leben vor, Rückschläge, Todesfälle, Unfälle, gescheiterte Beziehungen etc. Danach kommt dieses berühmte Tief, das Loch, welches sich vor uns ausbreitet.

Welches sind dann die schützenden Faktoren, welche euch wieder Mut gegeben haben?

Gibt es diese schützenden Faktoren?

@********nder: Würdest du behaupten, du bist resilient? Ich finde das sehr spannend...

Die These, auch etwas zu riskieren, um eventuelles Glück herbeizuführen, finde ich sinnig. Aber da wären wir wieder bei dem Thema Mut. Ich für meinen Teil nehme ungern Hilfe und Unterstützung an, obwohl ich diese innerlich gerne möchte...es baut sich da eine Blockade auf.

Aus Erfahrungen aus meinem Praktikum in der Beratung durfte ich oft hospitieren. Dort habe ich viele Paare beobachtet, welche Jahrzehnte zusammenlebten, in Einzelberatungen furchtbar unglücklich sind, und es einfach nicht sagen. Immer wieder der gleiche Satz:"Ich will nichts kaputt machen, wenn ich DAS anspreche!"

Ist denn schweigen besser? Sollte man sich wirklich FÜR andere selbst so zurücknehmen?
Immer wieder der gleiche Satz:"Ich will nichts kaputt machen, wenn ich DAS anspreche!"

Ist denn schweigen besser? Sollte man sich wirklich FÜR andere selbst so zurücknehmen?

Diese Aussage hat ja in Wirklichkeit was egoistisches.
Sie befürchten ja etwas kaputt zu machen,weil das "Ansprechen" eines Problems ja eine Reaktion des Partners auslösen könnte,die man dann nicht mehr kontrollieren kann.

Wer so denkt,nimmt sich in Wirklichkeit oft gar nicht zurück,sondern hat Angst vor unbekannten Konsequenzen.
Manchen Menschen ist die Sicherheit einer stabilen Situation,so fürchterlich sie auch sein mag,wichtiger ,als die Chance auf Besserung.
Wer so denkt,nimmt sich in Wirklichkeit oft gar nicht zurück,sondern hat Angst vor unbekannten Konsequenzen.

Danke für den Einwandt. So habe ich das noch nicht betrachtet. Aber es ist sinnig. Verstehe ich dich richtig...ist man zeitlebens mit bestimmten Dingen unglücklich, spricht es nicht an, ist es eine Form von Egoismus, da man den Ansporn nicht findet, es offen auszusprechen?!

Wie kann es denn sein, dass es so eine Hemmschwelle gibt?! Vielleicht ist es auch, weil man den Partner gar nicht richtig kennt, und schon eine "Beziehung" eingeht? Dann fehlt oft das Vertrauen...
Speziell das Vertrauen in sich selbst!
Verstehe ich dich richtig...ist man zeitlebens mit bestimmten Dingen unglücklich, spricht es nicht an, ist es eine Form von Egoismus, da man den Ansporn nicht findet, es offen auszusprechen?!

Ich würde es eher Angst nennen. Obwohl auch das sicher nicht wirklich stimmig ist.

Vielleicht mag man sich einfach den Konsequenzen nicht stellen von denen man genau weiß das sie kommen würden. So oder so.

Vielleicht ist es auch, weil man den Partner gar nicht richtig kennt, und schon eine "Beziehung" eingeht? Dann fehlt oft das Vertrauen...

Ich denke das ist in jedem Menschen unterschiedlich begründet. Wenn ich von mir selber ausgehe: Es war Angst, Feigheit, der Wunsch es recht machen zu wollen, Scheuen der Konsequenzen, Einreden das es schon ok ist und das Liebe eben auch erfordert das man duldsam ist. Das sind sicher noch nicht alle Gründe, aber schon diese Mischung war fatal.


Mit Vertrauen hatte das so gar nichts zu tun.

Es lag ganz allein bei mir alleine. Nicht bei ihm, nicht am Vertrauen.

Meine Art und Weise hat ermöglicht das er für Richtig hielt was er tat.

Und ich kann nicht hier sagen was ich anders haben will, aber meine Verhaltensweise spricht: Du machst das schon richtig so.

Es hat lange gedauert und war überaus unangenehm ein zu sehen das ich tatsächlich einen großen Anteil daran hatte das er tat was er tat und agierte wie er agierte. Das entschuldigt sicher nicht immer seine Handlungen und Worte.

Aber ich denke man muß sich selber einfach klar machen das eine Beziehung auch oft aus nonverbalen Dingen besteht. Was man sagt ist nicht immer das was man mit seinen Verhaltensweisen auch ausdrückt.
Die Themeneröffnung fand ich schon intressant. Letztendlich fehlt mir aber die Vorstellungskraft vor Glück Angst zu haben?? *gruebel*

Wie soll sich das ausdrücken? Praxisbeispiele würden mir helfen.

Und reden wir dann auch von dem selben Glück das ich meine?

Was ist dann Glück?
@*****nta:

Wie hast du diese Kette des Schweigens gebrochen? Woher kam der Mut und seid ihr noch ein Paar?

Wenn es nicht zu persönlich ist: Was war unausgesprochen?
Wie kann es denn sein, dass es so eine Hemmschwelle gibt?! Vielleicht ist es auch, weil man den Partner gar nicht richtig kennt, und schon eine "Beziehung" eingeht? Dann fehlt oft das Vertrauen...

Das ist die Angst vor dem Unbekannten,der Möglichkeit eine Situation nicht in den Griff zu bekommen.
Viele Frauen älterer Generation bleiben bei fürchterlichen Männern,aus Angst,sich nicht selbst wirtschaftlich über Wasser halten zu können.
Genauso gibt es viele Männer/wie Frauen,die Angst haben ,nach einer Trennung womöglich gar keinen Partner mehr zu finden.

Es geht immer um diffuse Ängste.Was ich bekomme, kann...wird bestimmt.......ist gar nicht anders denkbar........schlimmer sein,als das jetzt.

Das paradoxe ist,daß das lange Aushalten einer schlimmen Situation Leute pessimistisch macht,wodurch es ihnen immer schwerer fällt,diese zu verlassen.
Wie soll sich das ausdrücken? Praxisbeispiele würden mir helfen.

Ich möchte es mal versuchen:

Stelle die gescheiterte Beziehungen vor. Nun beginnt eine neue, alles ist wunderbar, Sex, viele gute Gespräche ... aber da ist immer etwas im Kopf, was blockiert. Immer dieser Gedanken:"Bald kann es zu Ende gehen!" ... Eventuell kommen Knackpunkte auf, welche man nicht ausspricht, um das "Glück" nicht aufs Spiel zu setzen....

So stelle ich mir das vor
Wie hast du diese Kette des Schweigens gebrochen? Woher kam der Mut und seid ihr noch ein Paar?

Der Mut kam nie! Und nein, wir sind kein Paar mehr. Leider, Gott sei Dank.

Leider, weil ich ihn für einen tollen Menschen halte. Gott sei Dank weil wir uns das Leben miteinander zur Hölle gemacht haben.

Wenn es nicht zu persönlich ist: Was war unausgesprochen?
Ich hab so gar kein Problem mich hier auszubreiten*zwinker*

Allerdings kann ich auch heute nicht sagen was wirklich nicht gesagt wurde.

Es waren eher eingefahrene Verhaltensweisen, geprägt aus Erfahrungen die jeder von für sich gemacht hat. Seine Art und Weise die Welt zu sehen und meine sie mir schön zu reden?!

Und rückblickend weiß ich nur eins ganz genau: Mit dem Selbstwert von heute, mit dem Bewußtsein was ich bin, wäre es nie soweit gekommen.

Ich halte nicht allzuviel davon immer wieder Selbstwert zu predigen, ABER: Es ist wichtig genug zu haben um auch einen gesunden Egoismus zu haben. Dazu gehört der Selbstschutz genauso wie das Bewußtsein dafür das man nicht alles hin nehmen muß wenn es auf Dauer unglücklich macht.

Ich weiß nicht ob das weiter hilft?
sehr interresantes Thema
ich hab mich mit diesem Thema auch schon häufiger beschäftigt und auch viele tiefe Diskussionen darüber geführt.

eine der interresantesten Diskussionen habe ich mit meiner !!Oma!! darüber geführt. Ich meine, wer hat mehr Lebenserfahrung als eine 92-jährige?

Bei mir ist immernoch besonders das Bild vom Glück als Vogel hängen geblieben ...

Damit der Vogel kommt, muss man die Hand hinhalten und öffnen. Du musst geduldig sein. Versuchst du den Vogel zu fangen oder festzuhalten wird er nicht zu die kommen oder irgendwann fliehen.


Interresant zu dem Thema fand ich auch den Denkanstoß gibt es Menschen, die einfach mehr Glück haben als andere, oder sorgen sie dafür, dass das Glück zu ihnen kommt.
Für mich hat das auch viel mit Selbstbestimmung oder Schicksal zu tun.

Ich selbst glaube, dass man mehr in der Hand hat als man wahr haben will. Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied ...
von mir behaupten viele, dass mir das Leben viele schenkt und ich viel Glück habe .. man selbst sieht das meistens etwas anders.
Ja, dass ist sehr auschaulich.

meinst du, dass diese Erfahrung geholfen hat, um es jetzt "anders/besser" zu machen?

schade, dass vieles so unausgesprochen bleibt...

Der Einwandt, dass viele Frauen sich nicht trennen, aus Angst vor finanziellen Engpässen, oder bei Männern, keine Partnerin zu finden kam auch immer wieder zur Sprache.

In der Beratung hatten wirklich viele Damen Angst, alles zu verlieren. Sie waren immer Hausfrau und Mutter und auch zufrieden damit (viele) ... was dann, wenn es zu Ende geht. Wie viel muss man aushalten, um dann noch eine schreckliche Beziehung zu halten?!

Wie konntest du diese beenden?
Damit der Vogel kommt, muss man die Hand hinhalten und öffnen. Du musst geduldig sein. Versuchst du den Vogel zu fangen oder festzuhalten wird er nicht zu die kommen oder irgendwann fliehen.

Das erinnert mich an den Gedichteband von Jeffrey Eugenides Der Spatz meiner Herrin ist tot: Große Liebesgeschichten der Weltliteratur *freu2*
Stelle die gescheiterte Beziehungen vor. Nun beginnt eine neue, alles ist wunderbar, Sex, viele gute Gespräche ... aber da ist immer etwas im Kopf, was blockiert. Immer dieser Gedanken:"Bald kann es zu Ende gehen!" ... Eventuell kommen Knackpunkte auf, welche man nicht ausspricht, um das "Glück" nicht aufs Spiel zu setzen....
und die Angst die ofinterest beschrieben hat

aber reden wir hier dann auch vom Glück? denn die Frage ist doch dann auch was ist Glück und wie individuel ist es?

Für mich ist Glück unteranderem Zufriedenheit im Leben zu haben. Selbstbestimmung zu besitzen. Was mir dann einen riesigen Batzen Freiheit gibt. Und ich muß mit mir im reinen sein. Dann bin ich glücklich.
Lachen macht mich glücklich. Glück beim würfeln ist spannend aber nicht wirklich wichtig, es sei denn es geht um ne Million.

Aber wie kann ich angst haben dieses Glück nicht zu wollen. Für mich echt schwer nachvollziehbar. Oder ich hab die Frage missverstanden bzw. sie kommt bei mir fehlinterpretiert an.
Ich würde es eher Angst nennen. Obwohl auch das sicher nicht wirklich stimmig ist.

Vielleicht mag man sich einfach den Konsequenzen nicht stellen von denen man genau weiß das sie kommen würden. So oder so.

Diese Angst ist ja aber egoistisch motiviert:wenn ich versuche das zu klären,geht es mir nachher evtl. schlechter als vorher.

Das ist nichts schlimmes.Ohne Selbsterhaltung funktioniert die Welt nicht.
Dennoch speisen sich diese diffusen Ängste aus "meinen" Wünschen und Befürchtungen.
meinst du, dass diese Erfahrung geholfen hat, um es jetzt "anders/besser" zu machen?

Auf jeden Fall. Ich beobachte mich selber mehr und höre mehr auf das was ich brauche.

Und ich habe danach noch eine sehr liebevolle Beziehung geführt. Die nur auseinander gegangen ist weil es einfach nicht mehr passte.

Der Einwandt, dass viele Frauen sich nicht trennen, aus Angst vor finanziellen Engpässen, oder bei Männern, keine Partnerin zu finden kam auch immer wieder zur Sprache.

Finanziell war für mich kein Grund. Aber die unbewußte Sorge das ich vielleicht niemanden mehr finden könnte sicher schon.


Wie konntest du diese beenden?

Zu meiner Schande muß ich gestehen: Ich habe sie nicht beendet. Bzw, er tat etwas in meinen Augen unverzeihliches. So das es keinen Weg zurück mehr gab wie einige Male davor.

Ich glaube manchmal das etwas Drastisches passieren muß damit manche Menschen den Weg zu sich selber finden.

Und rückblickend: Ich bin sogar dankbar für das Unverzeihliche. Denn es hat mir ermöglicht mich völlig neu zu finden, es hat mir ein Leben ermöglicht in dem ich weiß was ich bin und vor allem: Was ich mir wert bin.

Und vielleicht macht es mir deswegen nur selten Sorge das ich Glück verlieren könnte.

Ich bin in die nächste Beziehung mit dem selben Vertrauen gegangen das ich immer hatte. Mit dem Gefühl das es für immer sein würde.

Und als es zu Ende ging da war ich einfach stark genug damit fertig zu werden.

Vielleicht nimmt mir das die Angst und das Gefühl das ich mir Sorgen um den nächsten Tag, die nächste Woche oder das nächste Jahr mache.
Weil ICH heute weiß: Ganz gleich was auch passiert, in mir bin ich zufrieden und ich werde auch mit dem fertig das da kommt.
Diese Angst ist ja aber egoistisch motiviert:wenn ich versuche das zu klären,geht es mir nachher evtl. schlechter als vorher.


Hn, nicht wirklich. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll, aber bei mir war es nicht die Angst das es mir hinterher schlechter gehen würde.

Glaub mir, es ging mir stellenweise so schlecht in der Beziehung das alles andere eine Verbesserung gewesen wäre.

Bei mir war es durch andere Gründe motiviert. Ich hatte gelernt das es so zu sein hat, das es so korrekt sein müsste.

Sein Verhalten mir gegenüber erschien mir stellenweise sogar "richtig"
Weil ich es so vermittelt bekam als ich Kind und Jugendliche war.

Vom Verstand her wußte ich genau: Es war nicht richtig weil ich mich nicht wohl damit fühlte.
Aber gefühlt war es korrekt.

Und es hat gedauert, noch eine lange Weile nach der Trennung, bis mir klar geworden ist das meine Ängste eher darauf begründet lagen: Wenn ich nicht so "funktioniere" wie gewünscht, dann bin ich nicht liebenswert!
Vom Verstand her wußte ich genau: Es war nicht richtig weil ich mich nicht wohl damit fühlte.
Aber gefühlt war es korrekt.

Möchte das Glück denn herausgefordert werden? Nach außen konntest du dein Verhalten vertreten, innerlich hat es dich zerrissen, verstehe ich das richtig?

Zu meiner Schande muß ich gestehen: Ich habe sie nicht beendet. Bzw, er tat etwas in meinen Augen unverzeihliches. So das es keinen Weg zurück mehr gab wie einige Male davor.

Also hat er dir, obwohl er dich sichtlich verletzt hat, doch befreit. Schön, dass du so ein positiver Mensch bist, und vertrauensvoll nach vorn blickst! Sowas schätze und beneide ich!

Ohne Selbsterhaltung funktioniert die Welt nicht.
Dennoch speisen sich diese diffusen Ängste aus "meinen" Wünschen und Befürchtungen.

Aber wie weit und auf wessen Kosten kann dieser Selbsterhalt gehen? Ohne Selbsterhalt funktioniert nicht ... aber man funktioniert doch selbst ohne diesen, wenn auch oft nur die Hülle...
Amarinta:
Das hat ja dann in deinem Fall weniger mit den Ängsten zu tun,die andere bewegen.
Dir hat nur der klare Blick gefehlt.
Das hat ja dann in deinem Fall weniger mit den Ängsten zu tun,die andere bewegen.
Dir hat nur der klare Blick gefehlt.

Wenn man vernebelt ist, fällt es schwer, den klaren Blick zu finden. Wenn man doch immer "gut damit gefahren ist", fehlt die Klarsicht
********nder Mann
2.896 Beiträge
********st11:
Und ich nehme "Unglück" aus Überzeugung nur notgedrungen(!) an,weil/wenn ich's eben wirklich nicht ändern kann und warte,bis es aufhört wehzutun.

Auskosten. Gut, das mag an meiner masochistischen Ader liegen, aber ich habe den Schmerz und das Leid ausgereizt. (Außer bei der entsprechend letzten Erfahrung, aber das war/ist auch etwas akut anderes.)

Grundlegend würde ich behaupten... nicht alles, aber vieles (*hust* fast alles *hust*) ändern zu können. Das Stichwort lautet hier Selbstwirksamkeit und internale Kontrollüberzeugung, was, vereinfacht gesagt, die Annahme ist, dass ich mit meinem Handeln etwas verändern kann. (Der Gegenpol ist externale Kontrollüberzeugung: Ich bin anderen Menschen, meinen Genen, dem Schicksal, Gott etc. hilflos ausgeliefert.) Trotzdessen gibt es natürlich Dinge, die ich nicht (oder zumindest nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt) ändern kann. Das hat mich "früher" immens gewurmt, ärgert mich auch heute manchmal noch, aber kann ich mittlerweile auch Dinge annehmen und akzeptieren, die nicht in meiner Macht liegen. Oder sagen wir, ich bin dabei es mehr und mehr zu lernen *zwinker*

Um noch mal auf die Boxer-Metapher zurückzukommen. Manchmal ist es vielleicht auch gar nicht so dumm sich auszählen zu lassen. Liegen zu bleiben, anzunehmen, was ist, Sachverhalte zu analysieren (oder analysieren zu lassen) und dann das eigene Training darauf auszurichten. Wenn man offenbar unterlegen ist, macht es keinen Sinn aufzustehen und sich noch mal auf die Bretter schicken zu lassen. (Außer natürlich, man muss das erst noch lernen *lach* )

"Umarme die Angst."
Angst ist nichts schlechtes, Schmerz ist nichts schlechtes. Ein Mensch ohne Angst und Schmerz würde nicht lange überleben. Die Kunst ist es nicht angst- und schmerzlos zu sein, sondern sie wertfrei an die Hand und anzunehmen. "Meine Angst und ich." quasi. (Hmm, ich sollte einen Film drehen *lach* ) Damit will ich keineswegs behaupten, dass ich bereits an einem derartigen Punkt wäre, im Gegenteil, gibt es noch genug, wovon ich mich ängstlich und unsicher wie ein kleines Kind zurückhalte. Aber ich denke ein Selbstverständnis dafür zu entwickeln, ist absolut hilfreich.

"Wofür ist die Angst gut?"
In meinen Anfällen von Luzidität (=Traumkontrolle), die meist in Bedrohungssituationen entsteht, bin ich mittlerweile dabei auf meine Gegner zuzugehen (Und bei jemandem, der mit einem Speer bewaffnet ist, ist das die vermeintlich dümmste Idee.) oder im Wasser los- und mich ertrinken zu lassen.

"Zulassen" ist denke ich das Stichwort. Das Glück und das Unglück, die Liebe und den Schmerz. Beides geht oft Hand in Hand, und oftmals haben wir das aus irgendwelchen Gründen verlernen müssen. Das ist bitter, schmerzvoll und traurig, und schließt mich keineswegs aus.

*********ison:
@********nder: Würdest du behaupten, du bist resilient? Ich finde das sehr spannend...

Sagen wir, in manchen Punkten/Bereichen könnte es mehr sein, aber grundlegend: Vermutlich bis ja.
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