********st11:
Und ich nehme "Unglück" aus Überzeugung nur notgedrungen(!) an,weil/wenn ich's eben wirklich nicht ändern kann und warte,bis es aufhört wehzutun.
Auskosten. Gut, das mag an meiner masochistischen Ader liegen, aber ich habe den Schmerz und das Leid ausgereizt. (Außer bei der entsprechend letzten Erfahrung, aber das war/ist auch etwas akut anderes.)
Grundlegend würde ich behaupten... nicht alles, aber vieles (*hust* fast alles *hust*) ändern zu können. Das Stichwort lautet hier Selbstwirksamkeit und internale Kontrollüberzeugung, was, vereinfacht gesagt, die Annahme ist, dass ich mit meinem Handeln etwas verändern kann. (Der Gegenpol ist externale Kontrollüberzeugung: Ich bin anderen Menschen, meinen Genen, dem Schicksal, Gott etc. hilflos ausgeliefert.) Trotzdessen gibt es natürlich Dinge, die ich nicht (oder zumindest nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt) ändern kann. Das hat mich "früher" immens gewurmt, ärgert mich auch heute manchmal noch, aber kann ich mittlerweile auch Dinge annehmen und akzeptieren, die nicht in meiner Macht liegen. Oder sagen wir, ich bin dabei es mehr und mehr zu lernen
Um noch mal auf die Boxer-Metapher zurückzukommen. Manchmal ist es vielleicht auch gar nicht so dumm sich auszählen zu lassen. Liegen zu bleiben, anzunehmen, was ist, Sachverhalte zu analysieren (oder analysieren zu lassen) und dann das eigene Training darauf auszurichten. Wenn man offenbar unterlegen ist, macht es keinen Sinn aufzustehen und sich noch mal auf die Bretter schicken zu lassen. (Außer natürlich, man muss das erst noch lernen
)
"Umarme die Angst."
Angst ist nichts schlechtes, Schmerz ist nichts schlechtes. Ein Mensch ohne Angst und Schmerz würde nicht lange überleben. Die Kunst ist es nicht angst- und schmerzlos zu sein, sondern sie wertfrei an die Hand und anzunehmen. "Meine Angst und ich." quasi. (Hmm, ich sollte einen Film drehen
) Damit will ich keineswegs behaupten, dass ich bereits an einem derartigen Punkt wäre, im Gegenteil, gibt es noch genug, wovon ich mich ängstlich und unsicher wie ein kleines Kind zurückhalte. Aber ich denke ein Selbstverständnis dafür zu entwickeln, ist absolut hilfreich.
"Wofür ist die Angst gut?"
In meinen Anfällen von Luzidität (=Traumkontrolle), die meist in Bedrohungssituationen entsteht, bin ich mittlerweile dabei auf meine Gegner zuzugehen (Und bei jemandem, der mit einem Speer bewaffnet ist, ist das die vermeintlich dümmste Idee.) oder im Wasser los- und mich ertrinken zu lassen.
"Zulassen" ist denke ich das Stichwort. Das Glück und das Unglück, die Liebe und den Schmerz. Beides geht oft Hand in Hand, und oftmals haben wir das aus irgendwelchen Gründen verlernen müssen. Das ist bitter, schmerzvoll und traurig, und schließt mich keineswegs aus.
*********ison:
@********nder: Würdest du behaupten, du bist resilient? Ich finde das sehr spannend...
Sagen wir, in manchen Punkten/Bereichen könnte es mehr sein, aber grundlegend: Vermutlich bis ja.