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UnerHört

UnerHört
Ich würde gerne - angeregt durch eine Diskussion - ein neues Thema eröffnen. Mittelpunkt soll hier das (UN)Glück sein. Ob in Beziehungen, bei sich selbst, mit anderen usw.

Um kurz auszuholen: Ich befinde mich gerade in einem Praktikum in der Familien- und Paarberatung. Im Rahmen des Studiums habe ich mir diesen Bereich gezielt ausgesucht.

Einige Fragen sind aufgetaucht, welche ich gerne zur Diskussion geben würde:

Warum haben manche Menschen Angst davor, Glück haben zu können?

Warum verwehrt man sich dem Glück?

Gibt es eine Angst, vor dem Glücklichsein?
********eams Frau
2.872 Beiträge
Für mich hat dieser Themenkreis ganz eindeutig mit der eigenen Lebenserfahrung zu tun.

Fast jeder von uns kennt, gerade im Beziehungsumfeld, diese Abstürze die nach dem (großen) Glück folgen. Je öfter dies passiert, um so mehr wächst die Angst, nicht vor dem Glück, sondern vor dem was folgen könnte. Idiotischerweise wird dies ja oft auch noch zur selbsterfüllenden Prophezeihung.

Wohl denen, die mit einer gesunden Portion Optimismus ausgestattet sind. Mir stellt sich hier eher die Frage, ist diese Neigung zum Pessimismus angeboren oder erlernt? Aber das ist eine andere Nummer. *zwinker*
erlernter Pessimismus - welch Gedanke! Aber gut...

Ich frage mich auch, ob man dann in eine gewisse Lethargie fällt und dort, auch gerne, verweilt.

Aber manche sind auch resilient gegenüber "Abstürzen"...wie kommt das? Und was sind dann die Protektoren?
*******_by Mann
280 Beiträge
Intuitiv fällt mir ein Wort ein: Sozialisation

Das Umfeld eines Menschen bestimmt in massivem Maße mit, ob er glücklich sein kann oder nicht. Wenn demjenigen in seiner Jugend oft genug signalisiert wird, er/sie kann nichts, dann wird es später verdammt schwer, von diesem Ross der Selbstverleugnung wieder runterzukommen. Glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche, ich bin immer noch beim Absteigen. Da soll heißen, ich kann schon glücklich sein (z.B. momentan *g* ) aber ich habe eine relativ neurotische Angst davor, dass es bald wieder zuende sein wird.
Diese Angst ist das, was ich meine. Wie kann es sein, dass man sich von dieser besiegen lässt, wenn man denn glücklich sein könnte?!

Warum sind manche Menschen resilient, trotz dieser Umstände?
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Interessantes Thema. Auch wenn ich eigentlich denke, dass alle drei Fragen letztendlich ein und dieselbe sind.

Natürlich kann ich, wie bei allen Themen, nur aufgrund meiner Betrachtung, meines Fühlens und meiner Erfahrung antworten.

Aber hinsichtlich der Angst vor dem Glück, was ja dann dazu führt, sich demselben zu verwehren, bin ich echt Fachmann.

Die Angst vor dem Glück ist in mir, ich trau mich nicht, zuzulassen, dass ich glücklich bin. Und zwar glaube ich, es ist einfach die Angst davor, dieses Glück wieder zu verlieren.

Ich habe in meinem Leben immer wieder den Eindruck gewonnen, dass, sobald ich an irgendein verdammtes Glück glaube, es mir wieder weggenommen wurde.

Und so gehts mir halt jetzt. Wenn ich an diese Beziehung glaube, wenn ich zulasse, mich daran gewöhnt zu haben, dann fürchte ich, dass es vorbei ist. Wenn ich mich auf etwas besonders freue, wird es nicht wahr.

Und aufgrund der gemachten Erfahrungen, möcht ich manchmal sagen, lieber gar kein Glück, als eines, was sofort wieder weg ist. Lieber erst gar nicht wissen, wie sich glücklich-sein anfühlt, dann ist der Sturz hinterher nicht mehr so tief.
*******exe Frau
2.441 Beiträge
ganz kurz ...
auf knapp und vielleicht etwas pauschal weil extrem spontan *zwinker*

Warum haben manche Menschen Angst davor, Glück haben zu können?

Weil sie nicht damit umgehen können, nicht viel Erfahrung mit Glück, bzw. Glücksmomenten haben.
Weil ihnen beigebracht wurde, dass ihnen Glück "nicht zusteht"...



Warum verwehrt man sich dem Glück?

Weil da die Angst ist es wieder verlieren zu können.



Gibt es eine Angst, vor dem Glücklichsein?

Ja, und es kostet verdammt viel Kraft sich zu "trauen"das eigene Glück - wenn es denn plötzlich da ist - zuzulassen...



Auch ich habe oft Angst vor dem Glück weil ich mich nicht traue es offen anzunehmen und dann - wenn ich es denn doch mal habe - kenne ich durchaus das Gefühl "vor Glück weinen zu können...", dankbar zu sein dieses Glück erleben zu dürfen ... Auch wenn es nur von kurzer Dauer ist - manchmal....

Glück kann soviel bedeuten ...
einen lieben Menschen kennenzulernen oder auch nur gutes Wetter für eine ertragreiche Ernte zu haben, einen Glückspfennig zu finden, den Zug oder den Flieger noch zu erwischen obwohl man spät dran ist ... "sein eigenes Glück kaum fassen können" ...
********eams Frau
2.872 Beiträge
Es gibt da so einen alten Spruch: Schaue vorwärts, nie zurück, neuer Mut bringt Lebensglück!

Ich kann das so für mich bestätigen. Es gab Zeiten in meinem Leben, wo ich zutiefst unglücklich war, aber ich habe an mir die Fähigkeit entdeckt, irgendwann an alles einen Haken machen zu können und sie damit endgültig abzuschließen. Ansonsten lebe ich im Hier und Jetzt und bin damit sehr glücklich. *g*
Aber gerade die Angst, dass dieses Glück (z.B. Partnerschaft) zu Ende gehen könnte, strahlt man doch oft aus. Dann birgt dann wieder eine Unsicherheit, welche man auf den Empfänger überträgt, und dass kann Angst machen. Der Empfänger beginnt auch zu zweifeln und so kann man aus der Angst vor dem Glück das Unglück herbei befehlen...

Ich bin auch ein sehr unsicherer Mensch, neigte zu depressiven Episoden. Ich denke, ich bin sehr empathisch und daher auch sehr empfänglich für das Unglücklich sein. Und suche bzw suchte mir immer Gründe, warum dies und das doch nicht so gut ist ... dass ist in gewisser Weise auch Selbstverletzung. Doch habe ich auch keine Ahnung, warum...
********eams Frau
2.872 Beiträge
Ich denke da genau wie du. Diese Unsicherheit ist das Problem. Ich glaube, man muss an die Ursache gehen.

Warum ist man eigentlich so unsicher? Warum das Selbstbewusstsein so im Keller?

Bin ich vielleicht schon im Elternhaus immer wieder auf meine Schwächen und Fehler reduziert worden? Habe ich das Gefühl in dieser Welt der Erfolgreichen und Schönen nicht mithalten zu können? Oder...?

Was man braucht, ist die Fähigkeit seine eigenen Stärken kennenzulernen und daraus ein (neues) Ich-Gefühl zu entwickeln.
Das ist nicht einfach, aber man kann es tatsächlich lernen. *g*

Auch ich habe dies nach einem Burnout von ein paar Jahren neu lernen müssen. Und kann allen nur Mut machen, auf eine Reise zu sich selbst zu gehen und dabei die Gedanken und Menschen zurückzulassen, die einen dabei behindern.
Warum haben manche Menschen Angst davor, Glück haben zu können?

Möchtest du Bibliotheken voll Bücher lesen oder wie stellst du dir eine adäquate Beantwortung dieser Frage vor?

Einfacher wirst du dich tun, wenn du dich damit beschäftigst, warum Menschen generell Angst haben. Dann wirst du irgendwann entdecken, dass das aktuelle Weltbild (13.000 Jahre alt) aus Angst erschaffen wurde. Wenn also jemand seinen eigenen Themen begegnen möchte, so muss er dies im Zuge der Überwindung der Barriere Angst bewältigen.

Warum dies einige zu Lasten ihres eigenen Wohles nicht tun, liegt größtenteils am klerikal und dogmatisch verseuchten Weltbildes, aber auch aus genau diesem Grunde belasteten Karmas, sowie am eben hierfür ausgesuchten Lebensthemas.


Warum verwehrt man sich dem Glück?
Weil die dogmatischen "Sekten" seit Jahrtausenden den Menschen das Hirn waschen. Sie trichtern diesen Werte und Wertvorstellungen ein, basierend auf der Ur-Schuld seit Geburt an und darüber hinaus.


Gibt es eine Angst, vor dem Glücklichsein?
Ja, definitiv, denn bereits der Anschein einer Veränderung erzeugt Angst. Das Weltbild fordert die Beibehaltung eines künstlich erschaffenen Ideallebens, die sogenannte Illusion gespickt aus illusionären Werten und Idealvorstellungen.

Was wäre, wenn glücklichsein unabhängig von Hab und Gut wäre?
Was wäre, wenn glücklichsein frei von Zwang und Verträgen wäre?
Was wäre, wenn glücklichsein, ein Leben im Einklang mit sich selbst wäre?

Wer hat davor bitteschön keine Angst?

Willkommen bei den 99% der Erdlinge!

*top*

hg

D.
Leider kann man die Gedanken der anderen nicht so leicht überhören bzw ausblenden =/

Ich habe oft richtig gute Episoden, in denen ich aufblühe, positive Resonanz bekomme, aber oft ist mein Perfektionismus auch Hinderlich, dann verfalle ich ins grübeln, überlege, zweifle, und dann ist alles Gute nichtig.

Ich bewundere dann jene, welche strahlen (mir ist bewusst, es KANN eine Fassade sein, aber es sieht eben nach Außen anders aus)...

Die wahren resilienten Menschen beeidrucken mich. Ich habe auch oft Angst davor, Glück zu genießen. Nicht darum, weil ich vor dem, was kommt, Angst habe, sondern, ich kann es oft kaum aushalten.

Mich engen zu besondere, harmonische Momente ein...
****_27 Frau
43 Beiträge
Hallo ihr lieben,

ich denke das mit dem Thema Glück wie mit allem anderen auch jeder anders umgeht.
Je nachdem ob man ein optimistischer Mensch ist oder eher ein pesimistischer. Auch was ich für Erfahrungen gesammelt habe auf dem Weg durchs Leben. Die Familiäre Situation in der Kindheit genauso wie die Erziehung. Die ersten Partnerschaften und auch die Folgenden.

Ich glaube das der Mensch durch alle seine Erfahrungen in irgendeine Richtung geprägt wird. Und der Mensch lernt, ob gewollt oder nicht gewollt, aus jeder Situation etwas dazu. Positive wie negative Gefühle werden verbunden mit den jeweiligen Erlebnissen.

Die Angst Glück zu verlieren und dieses Gefühl auszuhalten steht denke ich an erster Stelle bei der Frage warum manche Menschen sich Glück gegenüber nicht öffnen können. Das Leben ist vergänglich und so kann und ist es auch mit dem Glück und allem anderen. Wenn man diese einfache Tatsache nicht akzeptieren kann neigt man dazu sich dem Glück lieber zu verschließen den man weiß ja das es auch enden kann.
Ist eine simple Schutzreaktion.

Dabei sollte man sich lieber die Frage stellen ob es nicht wertvoller wäre oft mal was zu riskieren. Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Aber es wird für die Menschen immer schwieriger ihre Gefühle zu sortieren. Ist doch oft eine eindeutige Zuordnung nicht meht möglich weil die Gesellschaft so schnelllebig ist und die meisten Menschen heute ein Wegwerfverhalten entwickelt haben. Soll heißen das wenn was nicht passt kann man es jederzeit austauschen. So ist es schwierig sich für die Menschen die Angst vor Enttäuschung oder Verlust haben zu integrieren. Den mit wem sollen sie sprechen. Oft wird vom anderen nicht verstanden worum es geht und so wird die ganze Sache zum Problem. Je weiter man sich verstrickt umso mehr wird man zum eigenen Problem weil man sich Sachen zurechtlegt und Ängste fördert die gar nicht wirklich vorhanden sind. Diese Angst wird missverstanden und das wird dann als Klammerverhalten oder sonstiges bewertet.
Ich muss los. Später mehr.
Liebe Grüße
Das Wissen, dass Glück nur temporär ist und oft genug in Schmerzen und Leid endet, schürt die Angst vor dem Selbigen. Man fühlt sich vom Glück sogar bedroht und ist nur schwer in der Lage, das kurze Glück anzunehmen.
Diese Angst, diese Negation ist's, die aus dem Kopf muß.
Ich selbst bin grad dabei, diese Ängste in mir zu bekämpfen
********nder Mann
2.896 Beiträge
Haben statt Sein. (Argh, ich "muss" (will) endlich mal Erich Fromms "Haben oder Sein" lesen.)

Abgesehen davon verleitet - je nach Glaubenssätzen, die man als Kind indoktriniert bekommen hat - Glück dazu, dass man sich zufrieden gibt mit dem, was man hat und ist. Was an sich schön und gut ist, aber ist unsere Gesellschaft nicht so konzipiert und kann bzw. will nicht jede/r den Preis dafür zahlen so zu leben. Von dem Punkt, dass man erst einmal ein Bewusstsein dafür - bzw. für sich Selbst - entwickeln muss ganz zu schweigen.

Und dann haben wir natürlich die gerissenen Wunden (Wobei das wohl alles zusammenhängt.), die wir entweder in (neue) Beziehungen projizieren (Wo wir auch die Möglichkeit und Gelegenheit haben sie zu heilen.) und nachspielen (Mitunter über Generationen hinweg.).

Hinzu kommt noch der Punkt "Identität" und die Frage "Was passiert eigentlich, wenn ich feststelle, dass ich mich mein bisheriges Leben total limitiert habe?!", die Unvertrautheit und Unsicherheit mit dem neuen Muster und der Veränderung. Die Umarmung des anderen und der eigenen Angst. Stattdessen bleibt man lieber kaputt, gestört und dreht dem Gegenüber auch noch die Klingen in den Hals. (*roll* Wobei der daran auch genug Eigenanteil und das hat mit sich machen lassen. Hach ja...)

Entwicklungsgeschichtlich gab es bei mir mal Zeiten, da möchte ich fast sagen, dass ich froh war, wenn es mir innerlich schlecht ging. Das mag paradox klingen, aber wenn es mich nicht total im Innersten zerreißt (Und das tat/tut es eigentlich nur bei einer einzigen Person/Sache.), sind gerade die ganzen schmerzhaften und elendigen Erfahrungen absolut Gold wert, hat man dort so immens viel Lernpotential. Nicht, dass ich den Schmerz und das Leid deswegen suche (Ich kann dankend darauf verzichten *roll*), aber habe ich mich dadurch am meisten weiterentwickelt.

Alles hat seinen Preis. Wenn ich davon ausgehe, dass ich binnen der nächsten zwei bis drei Jahre körperlich und geistig grundlegend mit mir im Einklang stehen werde, und eine Lebenserwartung von 75 Jahren zugrunde lege, heißt das 48 Jahre konstant zufrieden leben und sterben. Klar wird es auch dann noch Auf und Abs geben, mit Sicherheit auch tragische und zerschmetternde, aber... es wird schön sein. (Und fängt jetzt schon an. Großartig, ich bin begeistert - und ist das wohl nicht der schlechteste Deal *lach* )
ansgt vor dem glücklichsein
*gruebel* naja... ich denke manch einer hat angst vor naehe und bindung, und stellt sich damit selbst ein bein.

aber gluecklich moecht eohl jeder sein.
Wenn ich davon ausgehe, dass ich binnen der nächsten zwei bis drei Jahre körperlich und geistig grundlegend mit mir im Einklang stehen werde, und eine Lebenserwartung von 75 Jahren zugrunde lege, heißt das 48 Jahre konstant zufrieden leben und sterben. Klar wird es auch dann noch Auf und Abs geben, mit Sicherheit auch tragische und zerschmetternde, aber... es wird schön sein.

Also entweder bist Du ein gnadenloser Optimist oder das Leben meint es echt sehr gut mit dir. Ich behaupte das ich Zeiten im Leben hatte da war mal so gar nichts schön.

Aus meiner Erfahrung heraus ist Glück und das Leben ist schön eine temporäre Sache. Und da kann man schon Angst bekommen das wieder hergeben zu müssen. Weil man einfach weiß das es nicht für die Ewigkeit ist.

Ich glaube die Kunst ist zufrieden zu sein und die Sahnehäubschen zu geniessen. Sich im Glück zu wälzen solange es eben dauert.

Und wenn es einem mal wieder verlässt dann ist man eben zufrieden.
Ich kann Hinz und Kunz da nur beipflichten. Wer kennt denn nicht die Sätze "das Leben ist eines der schwersten" etc.
Was wäre aber wenn man für sich selbst bestimmt "mein Leben ist toll - ich habe alles Glück dieser Welt verdient und genieße es" .
Einfach mal ausprobieren und glaubt mir, es wirkt!!!
Und natürlich, Glück ist vergänglich - so wie alles im Leben. Das Leben ist nun mal eine permanete Veränderung und man kann die Augenblicke nicht festhalten. Aber das ist doch auch gut so denn was oder wer mich momentan glücklich macht kann mich in einem halben Jahr total unglücklich machen.
Ich habe für mich gelernt den Augenblick zu genießen denn was weiß ich, was morgen kommt.
War kein einfacher Weg dorthin zu kommen aber mir geht es mit dieser Einstellung wirklich gut!
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****nta:
Also entweder bist Du ein gnadenloser Optimist oder das Leben meint es echt sehr gut mit dir. Ich behaupte das ich Zeiten im Leben hatte da war mal so gar nichts schön.

*lach* Bitte entschuldige, dass ich lache. Würde es "mein Leben gut mit mir meinen" oder wäre es immer schön, wäre ich - übertrieben gesagt - nie hier gelandet, noch hätte eine Weltsicht, wie ich sie derzeit habe, geschweige denn "den Entwicklungsstand". (Oder sagen wir, ich würde es als weitaus unwahrscheinlicher erachten.) Wäre ich im Herzen kein Kämpfer und Optimist, wäre ich längst tot.

Wie gesagt: Ich sage ja nicht, dass mein Leben dann perfekt, voller Sonnenschein und Ponyhof ist, lassen sich schon jetzt Erfahrungen ausmalen (Liebesbeziehungen, Freundschaften, Todesfälle, Frauen, Unfälle etc. pp.), die mit Sicherheit reinschlagen und mich mit Sachverhalten konfrontieren, die ich bisher dankenswerterweise noch nicht erfahren habe. Gleichzeitig fühle ich, wie ich mich zu einem immer ausbalancierteren Ich entwickele, und halte ich eine "grundlegend stabile Basis", von der aus ich nach oben fliegen und nach unten stürzen kann, in zwei bis drei Jahren für durchaus realistisch. (Und habe ich dafür meine Gründe.) Wenn es länger dauert oder schneller geht, nun ja, es ist, wie es ist. Das Leben ist was passiert, während man dabei ist Pläne zu machen *zwinker* (Aber ich finde, eine Orientierung und das Nutzen von Wellen und Möglichkeiten kann nicht schaden.)

*****nta:
Aus meiner Erfahrung heraus ist Glück und das Leben ist schön eine temporäre Sache. Und da kann man schon Angst bekommen das wieder hergeben zu müssen. Weil man einfach weiß das es nicht für die Ewigkeit ist.

Ich glaube die Kunst ist zufrieden zu sein und die Sahnehäubschen zu geniessen. Sich im Glück zu wälzen solange es eben dauert.

Und wenn es einem mal wieder verlässt dann ist man eben zufrieden.

Das kann ich nur unterschreiben und ist das, was ich anstrebe. Eine innere Zufriedenheit, von der aus ich mein Leben mit Sahnehäubchen versüßen kann (Idealerweise regelmäßig und konstant.) und mich - mir fehlt gerade das metaphorische Bild - was auch immer zurück auf den Boden holt und knallt. Nur eben in weitaus rhythmischeren Bewegung und mit weniger Ausschlag. Leidenschaftslos.
*********d_sh Frau
845 Beiträge
Schwierige Frage, ja, ohne Zweifel!
Aber irgendwo meine ich gelesen zu haben, daß es Menschen geben soll, die regelrechte Glücksgene in sich haben. Oder was auch immer.
Die brauchen nur was anzufassen und es wird glattgehen, andere können sich abmühen ohne Ende, und da kommt nichts bei raus.
Teile so ein bißchen die Meinung des zweiten Posters in dieser Runde.
Wenn das Umfeld meint, du kannst es nicht und du schaffst es nicht, glaubst du es am Ende selbst. Es kostet schon eine Menge Energie und Selbstbewußtsein, zu beweisen, daß dem nicht so ist und man es sehr wohl schaffen kann.
Gleichzeitig fühle ich, wie ich mich zu einem immer ausbalancierteren Ich entwickele, und halte ich eine "grundlegend stabile Basis", von der aus ich nach oben fliegen und nach unten stürzen kann, in zwei bis drei Jahren für durchaus realistisch.

Hm, und glaubst Du das Du dann wirklich zufrieden sein kannst wenn alles auf Dich einstürzt?

Ich bin sicher das innere Augeglichenheit, die Zufriedenheit mit sich und dem was man lebt und hat durchaus sehr zufrieden macht.

Aber genau wie das Glück werden immer Zeiten kommen in denen man am Boden liegt.

Und manchmal können das so "banale" Auslöser sein, da kann man selber nicht fassen das man nicht zu seinem inneren Gleichgewicht wieder findet.

Ich denke nämlich das ist stellenweise eine Herausforderung sich dann nicht mal hängen zu lassen sondern es für sich wieder schön zu machen.
die meisten Menschen bringen Glück mit etwas ganz Großem in Verbindung.

Dabei ist es schon manchmal Glück wenn man einen Tag hat an dem alles gut und friedlich, nett und sonnig verläuft.
Das zu genießen haben die meisten verlernt. Wer das genießt hat Glück und das sollte man immer vorsichtig und sensibel behandeln - es ist selten.


*kuss* Mathilda
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****nta:
Hm, und glaubst Du das Du dann wirklich zufrieden sein kannst wenn alles auf Dich einstürzt?

Nein. Aber das ich es annehmen kann. Dass ich sagen kann: "Es ist, wie es ist. Und auch das ist vergänglich." Dass ich am Boden liege, mir die Zeit nehme und mich regeneriere, aber nicht mehr so viel nötig ist, wie es in der Vergangenheit/jetzt der Fall war/ist. Dass ich mich nicht mehr derart vom Leben umherwerfen lasse, sondern auf den Wellen reite, auch wenn ich mit Sicherheit noch mehr Wasser schlucken werde(n muss), als mir innerlich lieb ist. Aber das es für mich okay ist und ich es innerlich problemlos an- und in mich aufnehmen kann.

Das erinnert mich an eine schöne Metapher, die mir mein "Chef & Mentor" mal erzählt hat: Woran erkennt man einen guten Boxer? Dass er, wenn er zu Boden geht und angezählt wird, nicht gleich wieder aufspringt, sondern inne hält, sich sammelt, regeneriert und neun Sekunden lang wartet, bevor er wieder aufsteht.

Fand ich damals wie heute sehr berührend, beeindruckend und (für mich) sehr lehrreich.
Nein. Aber das ich es annehmen kann. Dass ich sagen kann: "Es ist, wie es ist. Und auch das ist vergänglich."

So versteh ich das und kann Dir zustimmen.

Allerdings hat man ohnehin keine Wahl als es an zu nehmen. Je länger man sich wehrt, desto sicherer holt es einen genau dann ein wenn man es am wenigsten erwartet.

Und oft ist das auch so mit dem Glück. Es kommt unerwartet.
Glück...was für etwas wunderbares..:-)
Ich bin jeden Morgen glücklich in diesem Haus mit diesen Kindern aufzuwachen...der erste Schluck Kaffee, ein Sonnenstrahl im Gesicht, mein Lieblingslied im Radio, meine Arbeit die ich mag...diese Liste könnte ich unendlich weit fortführen...enden würde Sie mit Badewanne und Bett..:-)

In der Liebe und auch bei Freundschaften empfinde ich eine grosse Angst:

"Wenn ich bei dir bin...ganz nah..könnt ich weinen
wegen der Endlichkeit des Moments...meiner Hand in der Deinen"

Das Glück, wenn es an einen anderen Menschen gebunden ist, ist eine so empfindliche Sache und von sovielen Faktoren abhängig...ich kann noch so sehr an der Beziehung arbeiten und Sie wertschätzen, das Ende kommt immer von alleine...mal langsam in Jahren, mal in einem Moment. Ich hab mich jetzt schon ein paar Mal getraut mich fallen zu lassen und glücklich zu sein...aber es ist ganz schön schwer, wenn man aus dem 7. Himmel schon einige Male aufs Pflaster geknallt ist. Ich erwisch mich dabei, dem Liebesglück gegenüber misstrauisch zu sein und es erst mal kritisch zu beäugen, so das es dann in der Zwischenzeit schon weitergegangen ist...:-)

"Angst vor Glück" hat für mich persönlich nichts mit Bindungsangst, sondern mit Erfahrungen zu tun...die man bereits sammeln durfte.

Das kleine Glück hingegen (s.o.) findet sich in jedem einzelnen Moment !
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