Haben statt Sein. (Argh, ich "muss" (will) endlich mal Erich Fromms "Haben oder Sein" lesen.)
Abgesehen davon verleitet - je nach Glaubenssätzen, die man als Kind indoktriniert bekommen hat - Glück dazu, dass man sich zufrieden gibt mit dem, was man hat und ist. Was an sich schön und gut ist, aber ist unsere Gesellschaft nicht so konzipiert und kann bzw. will nicht jede/r den Preis dafür zahlen so zu leben. Von dem Punkt, dass man erst einmal ein Bewusstsein dafür - bzw. für sich Selbst - entwickeln muss ganz zu schweigen.
Und dann haben wir natürlich die gerissenen Wunden (Wobei das wohl alles zusammenhängt.), die wir entweder in (neue) Beziehungen projizieren (Wo wir auch die Möglichkeit und Gelegenheit haben sie zu heilen.) und nachspielen (Mitunter über Generationen hinweg.).
Hinzu kommt noch der Punkt "Identität" und die Frage "Was passiert eigentlich, wenn ich feststelle, dass ich mich mein bisheriges Leben total limitiert habe?!", die Unvertrautheit und Unsicherheit mit dem neuen Muster und der Veränderung. Die Umarmung des anderen und der eigenen Angst. Stattdessen bleibt man lieber kaputt, gestört und dreht dem Gegenüber auch noch die Klingen in den Hals. (
Wobei der daran auch genug Eigenanteil und das hat mit sich machen lassen. Hach ja...)
Entwicklungsgeschichtlich gab es bei mir mal Zeiten, da möchte ich fast sagen, dass ich froh war, wenn es mir innerlich schlecht ging. Das mag paradox klingen, aber wenn es mich nicht total im Innersten zerreißt (Und das tat/tut es eigentlich nur bei einer einzigen Person/Sache.), sind gerade die ganzen schmerzhaften und elendigen Erfahrungen absolut Gold wert, hat man dort so immens viel Lernpotential. Nicht, dass ich den Schmerz und das Leid deswegen suche (Ich kann dankend darauf verzichten
), aber habe ich mich dadurch am meisten weiterentwickelt.
Alles hat seinen Preis. Wenn ich davon ausgehe, dass ich binnen der nächsten zwei bis drei Jahre körperlich und geistig grundlegend mit mir im Einklang stehen werde, und eine Lebenserwartung von 75 Jahren zugrunde lege, heißt das 48 Jahre konstant zufrieden leben und sterben. Klar wird es auch dann noch Auf und Abs geben, mit Sicherheit auch tragische und zerschmetternde, aber... es wird schön sein. (Und fängt jetzt schon an. Großartig, ich bin begeistert - und ist das wohl nicht der schlechteste Deal
)