Ein dominanter Part mit Erfahrung im BDSM weiß, wo er / sie steht, wo seine / ihre Vorlieben und Abneigungen sind, besitzt sein / ihr bevorzugtes Equipment und weiß, damit umzugehen.
Von Anfang an? Vom ersten Tag an?
Glückwunsch. Also können Doms doch hellsehen.
Wahr ist, dass ein Dom mit Erfahrung weiß, dass er dies alles erfragen muss, bzw. in Erfahrung bringen muss.
Falsch ist, dass ein Dom mit Erfahrung jede Sub sofort von Anfang an einzuschätzen weiß.
Gute Menschenkenntnis mag helfen, Empathie auch. Beides wird man mit steigender Erfahrung weiter voranbringen können.
Dennoch fängt man beim frischen Kennenlernen letztlich wieder bei Null an! Man weiß
nichts über die Vorlieben,
nichts über Abneigungen von Sub, solange man sie nicht danach gefragt hat.
Jede neue Begegnung startet nicht bei Null, sondern auf der Basis der jeweiligen Vorerfahrungen und Verortung, ist ein gemeinsames Finden der Mitte, um dann ggf. noch beiderseits unbekannte Weiten zu erkunden.
Das Problem ist, dass jede Erfahrung die man gemacht hat, nur mit
dieser speziellen Person machte. Es lässt sich vielleicht manchmal, aber keinesfalls immer auf eine zweite übertragen.
Wenn ich beispielsweise gut mit dem Rohrstock umgehen kann weil ich damit jede Menge Erfahrungen sammeln konnte mit einer Sub, dann kann ich zwar vermuten dass es ihr am meisten bringt wenn ich damit genau so und nicht anders schlage.
Ich kann aber dennoch nicht wissen, ob es ihr überhaupt gefällt, ob sie speziell bei sanftereren / härteren Schlägen mehr angetörnt wird, ob sie am Hintern empfindlicher ist als die andere und es bei ihr eher auf die Oberschenkel gehen sollte ... und, und, und.
Erfahrung hilft, schneller und effektiver die Absprachen hinter sich bringen zu können, sodass man schneller "mittendrin" sein kann.
Mehr aber auch nicht.
Meine Meinung.