Druckstellen
Nochmals an die Ursprungsposter...
es gibt keine Korsetts, die keine Druckstellen hinterlassen. Dies liegt einfach am Schnüren.
Es gibt nur Unterschiede ab wann sie unbequem werden. Denn ein schlecht geschnürtes Korsett (etwas ganz anderes als eine Korsage !!!) kann auch als Maßanfertigung verrutschen und unangenehm werden. Das sollte euch in erster Linie mal klar werden, bevor ihr dann in Preise jenseits der 200 Euro Grenze die Qualität sucht.
Übrigens gibt es nur noch ganz wenige Korsettschneider, die überhaupt sich diese Mühe und Arbeit machen. Vor Fertigstellung bestehen jene, die ihr Handwerk verstehen, auf die eigene Maßabnahme und Beratung, einer Zwischenanprobe um die Feinheiten abzuändern, die mit der Schnürung einfach auftauchen - und der Endabnahme bevor ihr bezahlt und es mitnehmt.
Zu benennen sind noch Unterschiede in den verwendeten Stäbchen.
Wer Plastikstäbe verarbeitet, schummelt. Die immer wieder verwendeten Spiralfederstäbchen mit einer Breite von 4 mm sind üblich in den neuen Korsetts. In den 20ern waren diese jedoch noch 5 mm breit und ersetzten die davor verwendeten Stahlfedern in der Breite von 7 mm. Das war einer der Schritte zur Bequemlichkeit, da die Spiralfedern wesentlich flexibler sind. Sie erhielten einen festen Platz in der weiblichen Unterwäsche, die bis in die 50er auf dem Markt war und bis heute ihren festen Platz im medizinischen Korsettbereich haben.
Bleiben noch die breiten Federstahlstäbchen von 11 mm, die jene aus Stahl (der war übrigens meist lackiert, da er rostet von 13 mm ersetzte.
Ihr werdet nicht mehr finden die Originalen Verschlüsse der Korsetts, denn die hatten entgegen der heutigen Machart (eine Seite nur die Knöpfe, die andere Seite ausschließlich die Laschen) den obersten Verschluss die Verschlüsse vertauscht, damit bei lockerer Trageweise nicht die Vorderseite des Korsetts aufklappen konnte.
Woher ich das weiß? Schmunzelnd meine Ersatzteilkiste von den Originalstücken an den Etiketten abgelesen habe.
Gruß Ladyhexe