THEMA?
Ich würde vorschlagen mal sachlich und beim Thema zu bleiben.
Was das grundlegende Merkmal einer 24/7-Beziehung ist, darüber braucht man hier nicht zu streiten, also noch eindeutiger und weniger Spielraum lassend als 24 Stunden 7 Tage die Woche geht ja nicht.
Aber das war ja nicht die Frage von "story76".
Und im Grunde genommen bräuchte es ja auch NIEMANDEN außer den zwei (Minimum) Betroffenen zu interessieren ob sie nun 24/7 leben, oder nur 24/7 wenn einer von beiden Lust dazu hat, oder nur wenn beide Lust dazu haben oder 24/7 aber nur von Freitag bis Sonntag. Ist doch Wurscht (außer sie kauen mir beim Stammtisch oder auf der Party ein Ohr ab was für tolle BDSM´ler sie doch sind, total konsequent und 48/14 und sie beherrscht jede der 148 Positionen der "O" in Perfektion und auf Zuruf und dann quengelt SIE weil ihr vom knien die Beine einschlafen oder die Seile am Handgelenk drücken und ER macht sie los, setzt SIE auf seinen Stuhl, sprintet los um IHR an der Bar was zu trinken zu holen, bringt IHR ein Glas O-Saft und steht dann mangels Sitzgelegenheit blöd in der Gegend ´rum weil ICH steh wegen dem Deppen bestimmt nicht auf und dann guckt ER mich irritiert an wenn ich IHM vorschlage er könne ja jetzt auch IHRE eingeschlafenen Füße massieren, Ironie funktioniert nur ab einem gewissen Niveau, sorry, das Erlebnis zu schildern konn´tsch mir nicht verkneifen)
Aber auch DAS ist ja nicht das Thema.
Wenn ich es richtig verstanden habe (korrigiert mich ruhig wenn ich mich da irren sollte) geht es ja darum wie man D/S im Alltag, trotz Alltag leben kann OHNE 24/7, wie gehen andere Paare damit um dass einer von beiden manchmal einfach keine Lust hat (ich kann da mangels Partnerschaft nur aus der Vergangenheit berichten), was macht man wenn man ja eigentlich eine D/S - Beziehung führt, ja eigentlich ein Machtgefälle in der Beziehung haben will, nicht nur im Bett, aber einer von beiden, meist halt naturgemäß der passive Part, hat im Moment einfach keinen Nerv dafür.
Wenn man also mal alle "Regeln" , Rituale, Definitionen, BDSM-Fachbegriffe wegläßt, einfach mal vom eigenem Erleben erzählt, welche Erfahrungen habt ihr gemacht.
Ich führte zwei feste D/S - Beziehungen, JA ich habe den Lust-mindernden, den Dominanz-abbauenden, den Devotheit-killenden Einfluß von Alltag, Sorgen im Job, Streß, Problemen und Problemchen unterschätzt (dabei hatten wir noch nicht mal Kinder).
JA manchmal ist es schwierig in einer Woche wo beide nach neun oder zehn Stunden von der Arbeit kommen, körperlich zu Hause aber im Kopf noch immer beim blöden Chef, nervenden Kollegen oder drückenden Terminen sind, die Wäsche sich ungewaschen stapelt, nix zu essen im Haus und die Läden machen gleich zu ,... auf D/S umzuschalten.
Was haben wir gemacht? Darüber reden, wir hatten von Anfang an keine 24/7 - Beziehung angestrebt, also kann jeder von beiden abends wenn beide zur Ruhe gekommen sind darüber sprechen dass ihm was fehlt, dass er BDSM vermißt, dass er Angst hat der Alltag frißt die D/S - Beziehung auf (das ist wie in einer Stino-Beziehung auch , da schläft manchmal der SEX vor lauter Alltag ein).
Da die Ansage "Schatz ich hab´ Bock, knie Dich hin" irgendwie zu plump war, einigten wir uns auf Zeichen. Das Halsband (war für beide zugänglich, nur den Schlüssel hatte ausschließlich ICH) entweder nachmittags auf der Flurkommode, sofort sichbar beim Betreten der Wohnung oder abends auf dem Wohnzimmertisch, war das dezente Zeichen "ich will", egal WER es da hingelegt hat. Für uns hatte dieser symbolische Akt mehr Bedeutung als "ich habe Bock" , es bedeutete "Ich habe Sehnsucht danach", "Ich habe Sehnsucht nach Dir".
Gut, drei- bis viermal hintereinander auch auf dieses Halsband hin zu antworten "Schatz heute nicht" bringt den Alltag wieder, aber für uns war ein Nein auf dieses per Halsband gezeigte Verlangen schwerwiegender und deshalb schwerer über die Lippen zu bringender als auf "lass uns spielen".
Das kann man variieren, ein roter Umschlag mit der Bitte (halt diesmal wirklich Bitte, nicht Anweisung) das Spielzeug auf dem Bock bereitzulegen und sich nackt davor zu knien.
Andere symbolische Gegenstände, ein Seil, die Gerte.
Gemeinsame Erlebnisse schaffen von denen man zehren kann, raus aus dem Alltag, egal wieviel man organisieren muss, aber sich ein Wochenende freischaufeln, richtig frei machen, und dann am besten weg, muss nicht weit sein, muss kein teures Hotel sein, muss auch keine gemietete SM-Location sein, mit einem vernünftigem Knebel kann man überall spielen. Auch in einem preiswerterem Pensions-Zimmer oder abgelegenem Landhotel nach einem Stadtbummel, Waldspaziergang, Fahradausflug oder Dorffest (Wer zum Geier hat in Stein gemeißelt dass es immer das Theater, der Edel-Italiener und ein Schei...[vom Verf. zensiert] teures Fünf-Sterne Hotel ist, es geht nur darum dass man gemeinsam tagsüber IRGENDWAS unternimmt um von der Woche wegzukommen)
Eines der schönsten Erlebnisse, von dem wir lange zehrten, hatten wir völlig ungeplant, beim Motorrad-Ausflug vom Regen überrascht, in einen Feldweg abgebogen, einen abgelegenen Geräteschuppen zum unterstellen gefunden, da standen wir nun beide klatschnass, der Regen prasselte auf´s Dach, in einer Ecke ein Haufen duftenden Heues, der Rest des Schuppens vollgestellt mit schon fast antiken landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. Aus den nassen Klamotten mussten wir eh ´raus, Spanngurte hatte ich am Motorrad sowieso und plötzlich ging es los, ohne ein Wort, einfach so.
Kennt Ihr diese Traghölzer die man früher benutzt hat um schwere Eimer zu tragen? ...
So, das waren mal so ein paar Sachen wie ich sie erlebt habe. Vielleicht gibt der/die eine oder andere auch ein paar Tips oder erzählt welche Erfahrungen er gemacht hat mit Alltag versus D/S