Ich haue da ganz pragmatisch mal die "Stadt versus Land"- Vorurteilskeule und behaupte, dass das Risiko der gesellschaftlichen Ächtung, wenn man sich als BDSMler outet, in ländlichen Gegenden (zum Teil deutlich) höher ist.
Wahlweise auch in streng katholischen Gegenden.
Das erklärt dann auch, weswegen in großen Städten Stammtische noch und nöcher existieren, während mitten aufm Land "tote Hose" zu sein scheint: Die Befürchtung erkannt zu werden und dann durch einen nachbarlichen Spießrutenlauf gehen zu müssen ist hier nicht zu verachten, und so traut sich entweder niemand den ersten Schritt zu machen und einen Stammi zu eröffnen und/oder es trauen sich nicht viele, in die Öffentlichkeit zu gehen und sich damit zu outen.
Wenn ich in die Unschlagbar in Hamburg gehe, dann bekommt das nahezu niemand mit.
Wenn ich aber z.B. in einer von drei Kneipen im Dorf gehe um dort zu einem SM-Stammi zu gehen, dann weiß das danach das halbe, wenn nicht ganze Dorf.
Hinzu kommt, dass man heutzutage häufig sehr mobil ist.
Wer in Stade wohnt kann auch mal eben nach Hamburg mit dem Auto düsen, um den von ihm bevorzugten Stammi zu besuchen. Auch hier ist die größere Anonymität sicher hier und da sehr erwünscht.
Das gilt für alle Gegenden, in denen eine größere Stadt recht leicht erreichbar ist.
Was größere Städte angeht in denen trotzdem nix ist, da tippe ich schlicht darauf dass noch niemand auf die Idee kam, so einen Stammi zu gründen. Bedarf gibt es m.E. überall gleichermaßen, es ist eben nur die Frage, wer bereit ist, sich dafür zu engagieren und natürlich auch wie viele Personen überhaupt Zeit haben, um dies zu tun.