Nachruf

die geister bekommen plötzlich wahre gesichter.
es macht einen unterschied, ob 100 völlig unbekannte bei einem flugzeugabsturz sterben oder ob man bei einem verkehrunfall den verunglückten fahrer aus der nachbarschaft kennt.
ich hatte auch schon unangenehme erlebnisse dieser art.
es macht die toten nicht mehr lebendig, aber man sollte ihrer gedenken, sie in guter erinnerung behalten und diese momente nutzen, um über unser einzugartiges leben nachzudenken.


lg pierce
häufig nachdenklich

Am Mittwoch spät abends im Fernsehen, warum eigentlich so spät, ist es doch ein gesellschaftliches Thema was uns nun wirklich alle angeht, eine Dokumentation über Ehrenmorde. Ich habe das noch nie mit so einer Intensität gesehen und das unendliche Leid welches über die betroffenen Familien gekommen ist, hat mich zutiefst berührt. Es waren Mütter die in ihrer Trauer gezeigt wurden, Töchter die tief vermummt ihre Sicht darlegten und sich trotzdem nach der Geborgenheit ihrer Familie sehnten, männliche Familienmitglieder die sich auf archaische Lebensformen berufen, dass physische Erleben so nah mit der Kamera eingefangen, hat mich sehr bewegt, auch, dass ich so emotional darauf reagiert habe.

Ich möchte hier nicht auf die Problematik als solche eingehen, ich möchte mich nur dazu äußern wie betroffen ich von dieser Doku war, obwohl es doch für mich fremde Menschen waren und ihre Trauer aus meiner humanistischen Sicht überhaupt nicht von Nöten sein müsste.

Wenn es sich wie bei dir Tom, um dir bekannte Personen handelt, ist deine Trauer um sie sicher noch tiefer gehend. Eine Verkettung unglücklicher Umstände des Lebens.

doch wenn man sich ohne Selbstbetrug der beruhigenden Vorstellung einer "anderen Seite" hingegeben kann...

Wie heißt es so schön: selig sind die, die glauben können.

Ich wurde auf dieses grausame "Geschehen" nur durch ein Telefonat mit Tom aufmerksam, da an diesem Tag mein Fernseher mal eine Ruhepause verdient hatte.

Nach beendigung der telefonitis, schaltete ich den TV an und suchte gespannt die Nachrichten, um das Ausmaß zu sehen, es waren für mich sehr erschreckende Bilder, die ich da zu Gesicht bekam. Wenn ich mir jetzt noch zu Augen führe, das du da gelebt hast und das ein Teil von dir noch immer dort lebt, dann läßt mich das schaudern, in mir stieg das selbe Gefühl auf, wie vor Jahren am 11.September, ihr wisst schon die Twin Towers.


Ruhen sie in Frieden

Der Tod ordnet die Welt neu,
scheinbar hat sich nichts verändert,
und doch ist die Welt für uns
ganz anders geworden.
Menschen treten in unser Leben und begleiten
uns eine Weile. Einige bleiben für immer,
denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren
Herzen.
In diesen schweren Stunden
besteht unser Trost oft nur darin,
liebevoll zu schweigen und
schweigend mitzuleiden.