Naja, das ist ein zweischneidiges Schwert.
Man verspricht sich die körperliche Treue und daß man ehrlich ist, den Fehltritt, sollte er begangen werden, unverzüglich zu "beichten". Soweit so gut.
Konsequenz des Beichtens wäre - das Ende der Beziehung. Auch gut. Aber wer würde unter einer derart entgültigen vorgetroffenen Entscheidung dann beichten wollen. Sich den Stress antun, um dann doch vor einem Scherbenhaufen zu stehen? Also ganz ehrlich, ich nicht.
Denn, angenommen ich gehe fremd - bin ich der Arsch. Danach versuche ich reuevoll mein letztes bisschen Mut zusammen zu kratzen, gehe zu meinem Partner, beichte, fühle mich schuldig und schwups, bin ich immer noch ein Arsch. Und dann auch noch ein einsamer Arsch!
Es ist doch logisch, daß jeder Fehler macht. Auto kaputt fahren, Schwiegermutter anschreien, Kind vergessen abzuholen, Hund vorm Supermarkt angebunden und auch vergessen, das Erbstück beim Putzen zerdeppern, beim Streit unter die Gürtellinie gehen, den Hochzeitstag vergessen, oder den Geburtstag ... Es gibt 1000 Dinge die mehr oder auch weniger schwer in einer Beziehung wiegen.
Aber nur, wenn man diese "beichten" darf, ohne drakonische Sanktionen zu befürchten, schafft man es, ehrlich zu sein.
Denn beichte ich meinen Fehltritt nicht, bin ich zwar immer noch ein Arsch, aber dafür einer mit einem Partner, für den die Welt in Ordnung ist. Und kriegt er es irgendwann heraus, sind wir wieder bei der Trennungsgeschichte, aber ich habe meine Chance genutzt, meine Beziehung zu erhalten. Mann, kann Unehrlichkeit da Früchte tragen!