Naja...bei mir fings schon im...naja....also seit ich denken kann, hatte ich nen seltsames Gefühl, wenn irgendeiner der Kumpels - im Besonderen Mädels - mit Handschellen oder Seilen hantierte. Wobei es damals wohl eher Verstörung war weil ich nichts damit anfangen konnte
Aber alles was danach kam und ich nie deuten konnte, ist für mich nun eindeutig klar, was da der Auslöser war. Bzw. wie ich die Emotionen zu interpretieren hab.
Dass ich mich in der schwarzen Szene wohlgefühlt hab, kam erst später. Zumindest später erst richtig bewusst, ich hab mich nicht sonderlich drum gekümmert, war halt Kind aber seit ich 16 oder 17 war, hab ich Gefallen an so mancher Musik und ästhetischen und philosophischen Aspekten dieser Subkultur gefunden, dass für mich klar war, dass ich ich in diese Umgebung irgendwie reingehöre. Das kam nicht, weil ich die Szene sah und sagte "da musst du rein, die sind cool (weil das waren sie bei Goth nich)" sondern weil ich mich damit befasste und merkte "hey die ticken ja genauso wie ich".
Und dieses Zugehörigkeitsgefühl (auch wenn ich kein Aufgebrezelter und Angemalter bin) dauert nun schon seit ca. 9 Jahren an. Und neun Jahre sind ganz gewiss keine Modeerscheinung. Zumal ein Ende nicht in Sicht ist. Es gibt nunmal Ansichten, die überdauern auch die Zeiten und bleiben über die Jugend heraus erhalten. Und der BDSM wird bei mir auch so schnell nicht die Kurve kratzen, die Fantasien waren entsprechend dem Alter immer vorhanden. Haben sich nur in ihren bildlichen Vorstellungen, Personen und Handlungen geändert, nie aber substanziell.
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Was jetz die Sache mit den "Pseudos" und den "Trves" angeht...bevor mich jemand steinigt, weil ich kein Ava in schwarzbleicher Kriegsbemalung habe. Goth is mittlerweile ein weiter Bereich. In dem riesen Universum der schwarzen Szene bringt man gern mal einiges durcheinander. Auch diese panische Schubladenangst, die die Leute bekommen, wenn sie solche Begriffe hören....ich kanns nicht nachvollziehen, der schwarzen Szene gehört wohl eh jeder faktisch an, der nicht grad ein hauptberuflicher Britney Spears-Fan, Möchtegernhopper oder Volksmusikant ist. Selbst der Begriff Goth ist schon so verwittert, dass er nur noch als Oberbegriff für die ganzen Endzeitromantiker, Cyberglühwürmchen, Old School Grufties usw. taugt. Als mich mal einer in so einem Dunkelbuntenclub fragte, was ich für ein Goth sei, meinte ich nur "Freizeitgoth". Weils mir echt zu blöd war, mich vielleicht noch rechtfertigen zu müssen, warum ich nicht auch so stylisch durchgepiercte Nasenflügel habe, wie der Ultra in der Ecke weiter hinten. Er nahms mit Humor, vielleicht verstand er auch ein bisschen, dass ich ihn auf den Arm nahm.
Viel Geschwafel, wenig Sinn, wenn einer sich als Goth bezeichnet, ist das heutzutage wohl für den Betrachter eher als ne grobe Einordnung in die Lebensart zu verstehen und keine fest definierte unabänderliche Maxime wie das Leben nach Bibel und Koran.