Normalerweise stünde jetzt von mir hier: ab zur syst. Aufstellung, aber diesmal so sagt mir mein Gefühl, schreibe ich dir etwas detaillierter und du kannst dir selbst ein Bild davon machen. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du den Mut, die Kraft und den Willen dazu hast, euer Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen.
Stell dir vor, es gäbe es eine große Ordnung, in welcher jedes Lebewesen, ob Gras, Baum, Kleingetier, Großgetier, Mensch und alles was dazu gehört seinen Platz inne hat.
So verstehst du leicht, dass in jeder Ordnung auch immer Unter-Ordnungen existieren.
Folglich gibt es auch eine gewisse Ordnung innerhalb von Familien, Ahnen, Sippschaften und Partnern, ob nun von Mann zu Frau oder Frau zu Kind oder Mann zu Mutter usw. Nichts ist willkürlich.
Nun funktioniert eine Ordnung immer nur dann, wenn alles an seinem angestammten und rechtmäßigen Platz steht.
Ich denke soweit ist alles nachvollziehbar.
Nun kommen weitere Begriffe zu dieser Ordnung.
Liebe und Beziehung. Diese beiden Begriffe gehören zur Ordnung dazu. Sieh es als 3 Säulen an, auf denen das jeweilige Fundament steht.
Mit der Liebe ist nicht die spezielle Detailliebe zu einem Partner oder seinem Kind oder besten Freund gemeint, sondern generell die tiefe, bedingungslose Liebe, die wir in uns tragen, allem was lebt gegenüber.
Mit Beziehung ist nicht das monogame Modell, sondern generell die Beziehung zu jemandem gemeint, ob Mensch oder Tier.
Da es wenig Sinn macht, über Perfektion zu sprechen, sondern eher sich dem Ist Zustand zu zu wenden, sehen wir uns das jetzt in seinen Abhängigkeiten genauer an.
Die Grundlage von Entwicklung, darunter gehört auch die Partnerschaft, ist Geben und Nehmen. Ohne Geben und Nehmen würdest du keine Partnerschaft führen. Wie vielfältig solch Geben und Nehmen aussehen kann, siehst du, wenn du aus Fenster oder in den Joyclub guckst
Jede Facette ist vertreten, vom Zwanghaften bis Freien, alles dabei.
Das Geben und Nehmen ist deshalb Entwicklung, weil wir dabei lernen, selbstlos zu geben und uns dennoch des Ausgleich dabei bewusst werden. Wann immer der Ausgleich erfolgt, er sollte stets ein Quäntchen mehr oder weniger sein und nie übertrieben ungleichgewichtig.
Z.B. Dir wurde Unrecht getan, so hast du ein Anrecht auf Ausgleich im Sinne von „Rache“. Diese sollte ein bißchen geringer ausfallen, als dir Unrecht getan wurde. Dir wurde Gutes getan, so sollte dein Ausgleich ein Quäntchen mehr sein, als dir widerfuhr. So entsteht eine Vorwärtsbewegung.
Wann immer eines dieser 3 Gegebenheiten (Ordnung, Liebe, Beziehung) einen Ausgleichsmangel im Geben und Nehmen hat, äußert es sich früher oder später bei einem der anderen beiden Faktoren.
Ein Beispiel:
Ein Mann und eine Frau beginnen eine Beziehung. Der Mann studiert, die Frau finanziert das Leben und Studium, der Mann hat fertig studiert, beide trennen sich. Ein ganz klassischer und vorhersehbarer Fall.
Warum? Weil die Frau gibt und der Mann nimmt. Beide beachten das Gleichgewicht von Geben und Nehmen nicht und so entsteht eine immer größer werdende Schere an Unausgeglichenheit, die sich irgendwann entlädt und entladen muss. In diesem Falle im Faktor Beziehung. Die Liebe mag noch stark sein, aber die Beziehung zerbricht. Du erkennst auch in diesem Fallbeispiel sehr gut, dass oft nach solchen Trennung viel Zankerei existiert, weil noch so viel Liebe im Spiel ist, aber die Trennung unabwendbar war.
Was hätten die beiden tun können. Sie hätten sich in ihrer Beziehung über das Gleichgewicht von Geben und Nehmen und die Notwendigkeit des Ausgleichs informieren und es achtsam umsetzen können. So wäre in der Ordnung kein ver-rücken entstanden und so hätte weder Liebe noch Beziehung darunter gelitten. Man hätte auch noch während der Beziehung im Zuge von Aufstellungen den Mangel gerade rücken können, darum stets mein Hinweis Leute geht zu syst. Aufstellungen und macht groben Hausputz.
Die Grundlage dieser 3 Faktoren ist die Achtsamkeit im Geben und Nehmen. Jedoch nicht jenes Geben und Nehmen Verständnis wie es im heutigen Weltbild existiert.
Was bedeutet wirklich Geben und Nehmen im Detail?
Wann immer ein Mensch etwas gibt, gleich was es ist, so nimmt er die Position des Gläubigers ein. Er gibt, also kann er einen Ausgleich erwarten, darf er/sie/es auch.
Wann immer ein Mensch nimmt, so nimmt er die Position des Schuldenden ein. Er nimmt, also fühlt er, etwas zurück geben zu müssen. (Du erkennst jetzt ein wenig deutlicher, warum nahezu jeder Mensch innerlich geplagt ist, wenn er "Schulden" hat, es ist genau dieser Drang in ihm, es ausgleichen zu wollen/müssen). Es soll zwar Leute geben, die das hervorragend ausblenden, aber das Energetische trickst keiner wirklich aus.
Tja und da haben wir den Salat.
Nicht immer kann der anstehende Ausgleich souverän erfolgen. Warum? Vielleicht erwartet der Gebende einen Ausgleich, den der Nehmende gar nicht erfüllen kann oder will. Oder der Gebende akzeptiert den Ausgleich vom Nehmenden nicht.
Viel Zündstoff in Familien generationsübergreifend.
Die Eltern geben und erwarten Unmögliches von den Kindern, wie....wenn wir dir das zahlen, musst du aber....und schon brennt die Suppe wieder an.
Nehmen wir den Bettler in der Einkaufsstraße.
Er möchte nehmen und kann nicht wirklich viel geben. Was er geben kann, ist vielleicht ein Danke vom Herzen oder ein Lächeln, mehr aber nicht. Wenn wir nun diesem 1€ geben, sollten wir diesen Ausgleich in der angebotenen Form annehmen können, andernfalls generieren wir eine Schuldhaltung beim Nehmenden und das völlig unbewusst.
Eine meiner Ex-Frauen ging früher gerne zu solch Bettlern hin und bot diesen an, etwas direkt vom Imbiss zu kaufen, statt Geld, was natürlich und auch völlig korrekt abgelehnt wurde. Warum?
Hier wird ein Zwang ausgeübt, der mit dem Geben vom Herzen nichts mehr zu tun hat und somit der Nehmende frei und zurecht ablehnen kann und darf. Wann immer wir Geben mit einer Erwartung verknüpfen, nötigen wir, sagen wir es direkt zwingen wir den anderen zu einem Ausgleich, den dieser vielleicht gar nicht will oder kann.
In euerm Fall, kannst du bis in Detail dir einmal überlegen, wo überall gegeben und genommen wurde und wo ein Mangel an Ausgleich entstanden ist. Alleine mit diesem "hinsehen" veränderst du schon sehr viel bei dir und bei ihr, insbesondere wenn du ihr genau dieses Prinzip bis ins Detail einmal erläuterst.
Ihr könnt überlegen, wie ihr den Ausgleich zwischen euch schaffen könnt und dann eine neue Bestandsaufnahme machen, was dich noch beschäftigt und unwohl fühlen lässt.
Ein Anfang ist es allerdings schon mal für euch beide.
Ich wünsche euch alle Kraft, Mut und Erfolg!
hg
D.