Sleeping Beauty

Eiszeit
© Lonely Girl (12/2010)

Schlafe sanft im Licht der faden Wintersonne, Dornröschen. Mögen Dich auch die kalten Finger aus Eis und Schnee berühren, so werden sie dennoch niemals die Erinnerungen an Deine Farben in jenem Mai auslöschen, als ich Dich fand.

Verschwiegen, versteckt; ein Meer aus Buschwindröschen, das meine bloßen Füße umspülte, als ich in ihm watete und das warme, lebendige Herz der schwarzen Erde pochen spürte; ein aus dem Grün der Natur gewobener Teppich, in dessen Halmen sich das Licht der untergehenden Sonne fing.

Verzaubert, voller Magie, ein Kleinod jenseits der rastlosen Welt, das nur darauf wartete, wachgeküsst zu werden,. Doch niemals werden Deine Lippen den warmen Kuss der Liebe mehr spüren. Der Winter legt sich einem Leichentuch gleich über Dein Strahlen und die Konturen Deines Seins verschwimmen mit den tiefhängenden Schneewolken, unwirklich erscheinend wie eine Fata Morgana.

Das tanzende Irrlicht auf Deiner Lichtung, dem ich lange Zeit vertrauensvoll folgte, dessen Schein mich faszinierte, erlosch durch die Wellen der Lügen.