wo bin ich hier nochmal, im JC?
Meine Güte, hier ist ja was los. Einer spricht gleich von Therapien – immerhin ohne solche zu empfehlen –, und betont, die Fantasie nicht zu befürworten. Etliche andere kennen sich genau mit der sexuellen Entwicklung der betreffenden jungen Frau aus und können einschätzen, wie weit diese gediehen ist. Bzw. befinden das gar nicht für nötig, sondern legen einfach fest, dass sie mit 18 garantiert dafür zu jung ist. Dritte wiederum sehen die Fantasien positiv, gehen aber selbstverständlich davon aus, das sie zu nichts anderem da sind als zum (möglicherweise baldigen) Umsetzen.
Allein die Formulierung „Befürworten einer Fantasie“! Die kann man doch nicht einfach ein- oder ausschalten, sondern man hat sie oder eben nicht – das ist doch nicht davon abhängig, ob jemand anders das befürwortet? Wie soll das funktionieren: „Hab mal die Fantasie nicht mehr, die tut dir nicht gut“? Das Gehirn, das so funktioniert, muss erst noch konstruiert werden (oder besser nicht). Vielleicht kann der Verfasser oder einer der 10 Danke-Drücker das mal erklären.
Aber auch vorauszusetzen, dass nun irgendwann das Umsetzen an der Reihe wäre, sehe ich kritisch. Denn die eher Erschrockenen sprechen aus der Sorge, die junge Frau könne Dinge tun, die sie eigentlich gar nicht will. Diese Sorge finde ich völlig ok, auch Warnungen kann man da durchaus aussprechen, denn das Umsetzen ist im Gegensatz zum Fantasieren ja durchaus eine Sache, die man bewußt und mit Absicht tut oder eben nicht.
Aber es ist überhaupt keine Rede vom Umsetzen, sondern nur davon, dass man die Szenen im Kopf hat! Ich hatte ähnliche Vorstellungen lange bevor ich wußte, dass es Menschen gibt, die so etwas tatsächlich tun. Ok, die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas kennt, ist heute auch dank Seiten wie dieser hier sehr viel größer als damals bei mir. Ich will damit nur sagen, dass man tatsächlich ganz von selbst auf sowas kommen kann.
Ich bin der Meinung, dass Fantasien eine ganz eigene Funktion in der Sexualität haben, so wie die Selbstbefriedigung eine Ergänzung zum Sex mit Partner (oder deren zeitweiser Ersatz) ist. Man sollte ihnen dieses Eigenleben lassen und sie nicht als eine Art Programm verstehen, dass mir mein Hirn abzuarbeiten befiehlt. So sollte man weder von sich selbst noch von anderen denken.