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was ist an SM so furchtbar?

@goro
.. ich ging jetzt nicht von dem standpunktd es einverständnis aus.. sondern sprach vom generellen aus meinem blickwinkel *g*
Das stimmt und ist der Hauptgrund, warum ich solche Stammtische besuche. Man kann einfach mal zu seinen Gefühlen stehen und über alles plaudern, ohne schief angeschaut zu werden. Das ist im "normalen" Leben nicht möglich. Und dann frage ich: ist das nicht auch krank? Ist es nicht krank die Gefühle der Menschen durch Moraldenken in eine feste Form zu pressen und somit jegliche Entfaltung und Idividualität unterbinden? Nein, das ist nicht krank - das ist Normal.

Ich hab nicht eines Tages gedache: hey - bdsm is ja cool - da mach ich jetzt mit! Nein. Ich hab mich gefragt was ich will, wie ich fühle, wie meine Neigungen sind. Ich hab mich gefragt, warum es mir so oft passiert eine wunderbare Beziehung aufzubauen um dann beim Partner festzustellen, dass er irgendwie verklemmt ist und sich auf Grund von moralischen Ängsten nicht fallen lassen kann. Ich hab versucht Leute zu finden, die meiner Meinung sind und ebenfalls zu ihren Neigungen stehen. Sorry, aber lest doch mal....
"Ich hätte gern Analsex, wie sag ich es ihr...."
"Ich würde gern mit 2 Männern, aber er hält nichts davon"
"Sie schluckt nicht, ekelt sie sich vor mir?"
"Ich mag Anal, bin ich Schwul?"

Ja, das ist die "normale" Welt in der all diese Fragen eine Daseinsberechtigung haben. Und warum? Weil die Welt so schön intolerant ist. Allein die Frage lässt ja Rückschlüsse zu. "Mein Freund will Analsex, der ist ja eklig!". Daher lassen wir es und leben mit unseren unterdrückten Phantasien weiter. Bravo gut gemacht - aber das ist ja normal.

Das sind jetzt moderate Beispiele. Klar will der ein oder andere mal die Peitsche spüren, gedeht oder völlig gefesselt mit Wachs beträufelt werden. Aber wo ist das Problem? Dass man all das in einer "normalen" Welt nicht darf? Warum? Weil wir alle verklemmte Einheitsmenschen sind? Weil wir nicht akzeptieren können, dass der Nachbar im Schlafzimmer seine Frau an die Wand oder an die Decke hängt und es [i]beiden[/i] gefällt?

Sofern man diese Unterscheidung überhaupt machen kann, fühle ich mich unter Meinesgleichen weitaus wohler, weil ich weis, dass sie ehrlich zu mir sind. Ihre Gefühle ehrlich kommunizieren und seien sie noch so krass. Ich muss mich nie fragen ob jemand jetzt nur etwas sagt um den Schein zu waren und hintenrum villeicht doch lieber etwas anderes möchte.

BDSM ist ein Spielplan, der bewusst ausgearbeitet und gespielt wird. Es ist ungefährlicher wie Fußball, stört niemanden und befriedigt das Verlangen aller Beteiligten. So what?

Soviel zur "Normalität".

LG
@PainTears
Aber das ist ja der Punkt. Sorry, aber BDSM ohne Einverständnis nennt man Vergewaltigung oder Freiheitsberaubung oder ...... , oder? *g*

Viele Missverstehen den wichtigsten Punkt: das Spiel. Zwar ist für manche BDSM eine Lebenseinstellung, aber dennoch ist es ein bewusstes Spiel mit beiderseiten Einverständnis. BDSM bewegt sich oft an sehr Grenzwertigen Dingen. Zum Beispiel Vergewaltigungsphantasien oder sowas. Jemand, der sowas real erlebt hat, wird einem den Vogel zeigen. Trozdem gibts viele die einfach drauf stehen, sowas jedoch niemals real tun würden. Da muss man sehr, sehr deutlich unterscheiden.

Naja, ich muss jetzt ne Runde Tango Argentino tanzen gehen *g*
Darf man das als BDSMler? Ich hoffe doch!

LG,
Goro
*******rden Frau
505 Beiträge
Studien haben doch bereits bewiesen, dass (nahezu) jeder Mensch zu einem Sadisten wird, wenn er die Gelegenheit und die vermeintliche Berechtigung hat. Dann kann SM ja gar nicht so furchtbar sein, wenn wir alle zumindest den einen Teil ins uns tragen... Und ich gehe auch davon aus, dass wir auch alle masochistische Züge in uns haben. Hat nicht jeder schon mal erlebt, dass er/sie sich (freiwillig) demütigen lässt? In der Regel von später verflossenen Partnern.

Übrigens, für mein Verständnis haben Sadismus und Masochismus immer was mit Schmerzen zu tun. Man möge mich bitte korrigieren, wenn ich das falsch sehe. Unterscheiden sollte man aber davon BDSM. Das hat weitaus mehr Facetten und ist nicht zwangsläufig mit Schmerzen verbunden.

An SM ist NICHTS furchtbar. Furchtbar sind z.B. katholische Priester, die ihre minderjährigen Messdiener sexuell mißbrauchen. Oder minderwertige Vollpfosten, die ihre Stärke dadurch zu demonstrieren versuchen, indem sie Nachts Frauen überfallen und vergewaltigen.

Und wenn im Profil steht, dass jemand SM nicht mag, dann heisst es noch lange nicht, dass er/sie es furchtbar finden!
@goro
das ist richtig.. ich kenn die spielregeln *mrgreen* dennoch ist sowas für mich nicht mehr nachvollziehbar.. wie zb. sich verletzungen zufügen zu lassen.. ich mein wer drauf steht absolut ok ich hab null dagegen =)

dennoch ist es meiner ansicht nach.. kein spiel mehr sowas O.O aber ist halt nur meine sicht der dinge.. es gibt leute die sehen das anders als ich =)
*******m_be Mann
30 Beiträge
Unkenntnis und Vorurteil
Unfassbar wie hartnäckig sich in unserer, ach so offenen und aufgeklärten, Zeit Vorurteile und Schubladendenken breit machen und halten.

Es ist schon so viel gesagt worden - Chapeau und Respekt an Goro,
aber es ist fast wie ein Ritt gegen Windmühlen.

Zitat: wir schicken unsere Kinder in Boxvereine, aber mündige Erwachsene dürfen sich nicht beim Sex ans Bett fesseln.

Welch Bigotterie.

Der gesamte, übrigens meiner Meinung nach beste Text zur Einführung und dem besseren Verständnis in gesamter Länge zum Nachlesen.



LG Dirty
@Goro
Bisschen was fürs Kopfkino. Stell dir vor, du sollste ein Vibroei, welches über Funk gesteuert wird tragen. Eine enge Jeans darüber und diese wird mit einer Kette gesichert. Ausziehen ist also nicht. Und dann gehst du mit ihm in die Stadt bummeln, während er willkührlich auf den Auslöser drücken kann.

recht hast du


PS: wie bei allen meinen Beiträgen der Hinweis: Ich bin wie ich bin und wenn sich jemand durch meine Meinungsäußerungen auf den so genannten "Schlips" getreten fühlt, sagt es mir und ich werde mich nicht scheuen, mich zu entschuldigen falls ich zu persönlich geworden bin. (© 2005 by kleines)
*****and Mann
1.511 Beiträge
Wie ist es zu eurer negativen Einstellung gekommen? Was genau stößt euch so ab?

Nach einigen mehr oder weniger persönlicher Erklärungsversuchen zum Begriff SM, möchte ich mal versuchen die Fragen der Waldfee zu beantworten ...

Meine Einstellung zu BDSM war erst durch Neugier geprägt, dann durch einen moralischen Schub aufgrund von zu weit getriebenen Fantasien *rotwerd* dazu noch eine reale Erfahrung mit SadMas, also meinen Neigungen nicht entsprechend. Im Moment stehe ich dem Thema wieder offener gegenüber, da ich eine Freundin habe, bei der ich eine starke submissive Ader vermute oder vllt auch erhoffe. *fiesgrins*

Im BDSM passieren im Spiel einvernehmlich Dinge, die für Menschen außerhalb dieser speziellen Welt, schwer nachvollziehbar sind. Es geschehen häufig Dinge, die menschenunwürdig (herabwürdigend) sind. In de Sades "Justine" werden schließlich massenhaft Menschen getötet, um ein extremes Beispiel zu nennen. Da das Etikett (meist noch sm) das Selbe ist, ist schwer zu vermitteln, dass durch das Einvernehmen das Spiel eine völlig andere Qualität hat.
Es ist nicht verwerflich, muss nur beiden gefallen
Ich war 18 Jahre in einer Ehe, wo mein Ex sich erst nach 2 Jahren als sm´ler zu erkennen gab. Ich war im ersten Moment total geschock und es hat eine Weile gedauert um damit umzugehen. Ich habe nie wirklich viel Spaß an der Sache gehabt. Es muß für beide Teile ok seinund kann nicht sein, ein Part wird zu einer sm Beziehung gedrängt.
Sicherlich ist es ein großer Vertrauensbeweis, wenn sich der devote Part so offenbart.
Für mich war es mehr als nur anstrengend, immer den dominanten Teil zu übernehmen.
SM ist halt kein Kuschelsex und leider ist es auch so, der devote Teil fordert halt sein Recht ein, da er anders einfach nicht wirklich zu einer sexuellen Befriedigung kommt.

Ich habe dann nach 18 Jahren *rotwerd* einen Mann gefunden, wo Sex nichts mit Schmerzen, zusammenschnüren oder dominanz und demut zu tun hat und bin darüber sehr dankbar.

Die Erfahrung möchte ich im Nachgang nicht missen denn sm hat ne Menge mit Einfühlvermögen zu tun. Man muß die Psyche des Partners erreichen und sehr behutsam miteinander umgehen.
Natürlich ist das auch beim "Blümchensex" so, doch bei sm ist es um ein vielfaches wichtiger behutsam miteinander umzugehen. Der devote Paar liefert sich ja völlig aus....

Ich könnte dazu noch eine Menge schreiben, merke aber wie ich mich grad verzettel *sorry*

liebe Grüße
Hallo ihr lieben,

schön, wie gut der Thread angelaufen sind und die Beiträge sind alle wirklich toll! Vor allem der einsatz der "Aufklärungs-willigen" *zwinker*

Also zu "meinem" Ausleben von BDSM zählt in den wenigsten Fällen Schmerz. Mein Sub will keine (oder eben ´nur bedingt, aber so ein Klaps auf den Po ist ja selbst bei den Vanillas schon "normal" ) Schmerzen empfinden und auch mir fällt es nicht leicht, ihm weh zu tun... Wir leben vor allem das BD und DS. Er spricht mich mit "herrin" an, er weiß, dass meine Befriedigung wichtiger ist als seine, dass er nur Lustobjekt ist... und fesseln natürlich auch... außerdem braucht man für so etwas wirklich eine wahnsinnig große Menge an Vertrauen... Wenn man gefesselt und geknebelt ist und die Augen verbunden hat, hat man gar keine Kontrolle mehr und ist der Dom völlig ausgeliefert...

Wir haben zwar auch ein "Codewort" aber mein Sub hat es nie verwenden müssen, auch wenn es manchmal schon eine Gradwanderung ist....

Mir geht es um die "Machtspielchen", um die Kontrolle über ihn und um das Gefühl, dass er sich mir völlig hingibt...

So eine Sub-Dom (Bottom-Top oder wie auch immer) - Beziehung ist auch immer etwas besonderes... Es ist nicht leicht, die richtige Dom bzw. den richtigen sub für sich zu finden... Mein Sub und ich haben zusammen angefangen....beide hatten den Wunsch danach aber es noch nie richtig ausgelebt... wir passen perfekt zusammen und probieren auch neue Sachen aus, aber eben alles in Rücksprache... Was mein Sub nicht will, dass will auch ich nicht!

Wenn er sich allerdings gegen so "kleinigkeiten" wehrt, wo's nicht wirklich begründet ist, dann gibts natürlich Ärger *fiesgrins*

Gemacht wird, was beiden Spaß macht...

So, das war ein kleiner Post von mir, ich bitte um zahlreiche weitere beteiligung *g* bisher sind die Beiträge wirklich super...
@DirtyTom
ich erinner dich daran das hier keine Links ins Forum gepostet werden dürfen *modda* Den Inhalt der seite kannst du jedoch gerne kopieren *g*

LG

mod
PainTears
*******m_be Mann
30 Beiträge
@PainTears
Asche auf mein Haupt, aber diese Seite von
DATENSCHLAG
mit der Frage
SADOMASOCHISMUS - WAS IST DAS? EINE EINLEITUNG
ist so umfangreich daß sie den Rahmen sprengen würde. *roll*

Aber ich empfinde sie als Muß für jeden ernsthaft interessierten.

LG DirtyTom
****om Mann
729 Beiträge
Liebe Waldfee,
du hast sehr ausführlich geschrieben, wie es bei euch zugeht. Und es ist klar, dass - obwohl es Menschen gibt, die das brauchen - BDSM nicht zwangsläufig mit Schmerzen verbunden sein muss.
SM wird deswegen als so "furchtbar" angesehen, weil viele in der Gesellschaft das nicht wissen. Und weil sie nicht daran denken, dass es viel furchtbareres in der Welt gibt (Krieg, Vergewaltigung, psychischer Terror,...).
SM spielt sich zwischen Menschen ab, die es beide wollen. Das wird oft vergessen, und deshalb denkt man, es sei "furchtbar".
*******rden Frau
505 Beiträge
Die Erklärungen von Datenschlag sind durchaus interessant, aber ich erkenne (für mich) einen entscheidenen Fehler: Sadomaschismus wird mit Dominant-devoten, Top/Bottom Bezeichnungen gleichgesetzt. Das mag für viele zutreffen, aber es gibt ebenso eine ganze Menge masochistischer Frauen (und sicher auch Männer und auch auf sadistischer Seite), die keinesfalls devot sind und ich kenne mindestens eine devote Frau, die weder sadistisch noch masochistisch veranlagt ist. Wobei sicher zu hinterfragen ist, ob, wie in dem Text dargestellt, Sadomasochismus nur was mit physischen Schmerzen zu tun hat.
Ich denke, wenn ein Text wie dieser [i]alle[/i] Aspekte des BDSM behandeln könnte, dann würden sich Psychologen nicht so sehr die Zähne daran ausbeissen *g*
Es gibt ja noch so spaßige Ausprägungen wie Dominant-Masochistisch. Nichtmal selten. Aber darüber schreibt ja kaum einer. Und ich kenne auch Leute die maso aber kein Stück devot oder umgekehrt sind. Macht ja nix, man muss nur den passenden Partner finden.

LG
Zu Waldfees Anfangspost: Ich finde es überhaupt und in jeder Hinsicht enttäuschend, wenn Menschen sich mal eben so das Recht herausnehmen, zu beurteilen was normal sei und was pervers, was ok und was krank, was gut und was abartig. Diese Haltung an sich geht mir gegen den Strich, egal, ob es um SM geht oder um etwas anderes.

Zumal natürlich immer nur das krank, pervers und abartig ist, was die Leute sich selber nicht vorstellen können. Als dominanter Teil einer SM-Beziehung seine Partnerin mit deren Einverständnis zur Luststeigerung zu schlagen ist dann abartige Perversion, aber meinetwegen seine eigenen Kinder zu verprügeln ist gesunde Lebenshärte und hat noch niemandem geschadet... *roll*

Ich selber habe mindestens für die Teile BD und SM (danke an die Erläuterung mit dem BD, DS, SM, das wusste ich noch gar nicht! *zwinker* ) nichts übrig - einfach, weil es mich persönlich nicht reizt.

Aber ich habe den Grundsatz: Wenn Leute einvernehmlich etwas tun, dabei niemand zum Mitmachen gezwungen wird und niemand sich hinterher geschädigt fühlt, dann kann es nichts daran auszusetzen geben. Deshalb muss ich es ja noch lange nicht mögen oder selber praktizieren.
Bei manchen extremeren SM-Praktiken bin ich auch eher angewidert, aber das ist mein persönliches Empfinden. Manch einer wäre von meiner Lieblingsmusik auch angewidert, und ich würde mir verbitten, dass es deshalb jemand gleich als entartete Kunst ansieht und mich in die Klapse steckt! *lol*

Ist aber immer wieder der gleiche Mechanismus: Die liberaler eingestellten Leute maßen sich selten an, Anderen ihren Lebensstil aufzwingen zu wollen. Wer nur Blümchensex mag? Na meinetwegen, Hauptsache, wir haben auf unsere Weise Spaß.
Von den konservativer eingestestellten Leuten kann man das oft nicht behaupten: Denen reicht es nicht, wenn sie selber das machen, was ihnen gefällt, sondern die können anscheinend erst ruhig schlafen, wenn sie diesen Lebensstil allen übergestülpt haben und "Abweichler" als Entartete, Perverse und Kranke ausgrenzen und diskriminieren können.
Gilt natürlich auch auf anderen Gebieten als der Sexualität...

Dir, Waldfee, herzlichen Glückwunsch - Du scheinst ja das perfekte Gegenstück gefunden zu haben. Ist schön zu lesen! *g* Und lass Dir nicht von Nörglern den Spaß verderben; mit denen zu diskutieren ist oft ohnehin Zeitverschwendung. Es gibt eben Leute, die haben an allem was zu meckern, aber lass sie ruhig: Die verbringen ihr Leben in ihrer eigenen Säure und zehren sich allmählich selber auf.
**********vence Frau
430 Beiträge
Spielverderber ;-)
da stürzt frau sich gierig auf so einen proll-verdächtigen Thread, freut sich auf ein deftiges Stück Realsatire .. und dann sowas. Nur ein "Ausrutscher" und der ist auch noch rausgelöscht, nur Verständnis, Friede, Freude, Eierkuchen ...

*cool*

Wie soll man da seine Lust an Unterdrückung ausleben?

*zwinker*

Würzige Grüße
Mel
*****muc Frau
176 Beiträge
mich stößt sm überhaupt nicht ab, aber ich kenne diese reaktion von meinem freund. er steht auf dem standpunkt es gibt keine rechtfertigung auch nicht die lust anderen menschen schmerz zuzufügen.
*******ace Frau
12 Beiträge
Also bei mir schaut es meistens so aus, dass mein Freund mich etwas mit heißem Wachs/Gel beträufelt oder mich scheidest. Ich seh da aber auch kein Problem. Jedem das seine. Und wenn er mal zu weit gehen würde, würde ich es ihm auch sagen. Es ist ja auch nicht so, das ich nicht drauf stehen würde ^^
*******pain Paar
389 Beiträge
Das Furchtbare am SM
Ich konnte hier vieles über SM Aufklärende, aber nur weniges zu Waldfees Eingangfrage lesen. Hätte mich auch gewundert, wenn die zahlreichen Menschen, die SM abstossend finden, hier erklären würden, warum sie das tun. Sie hätten anfangen müssen zu denken.

Ich halte ja auch den Atem an, wenn ich in einem Profil unter "was ich nicht mag" lese: "alles, was ins Klo gehört, Sex mit Tieren und Kindern, alles, was die Staatsanwaltschaft beschäftigt, BDSM, ....". Da fühl' ich mich als SMler doch gleich in netter Nachbarschaft zu psychotischen Massenmördern.

Aber im Ernst: woher können solche reflexhaften Zurückweisungen kommen? Ich vermute, dass man da schon ein wenig in der Geschichte unserer christlichen Moral graben muss. Prinzipiell ist es eine Kulturleistung, dass wir Gewalt tabuisiert haben. Seit der Aufklärung streben wir einem Menschenbild nach, das sein gesellschaftliches Zusammenleben ohne Gewalt regeln kann. Diejenigen, die Gewalt anwenden, sind "primitiv". Sie haben kein Rechtsverständnis. Und nun gibt es Menschen, die Gewalt zur Steigerung sexueller Lust anwenden – empörend. Sie handeln dadurch subversiv, also gesellschaftsfeindlich, indem sie die kulturelle Errungenschaft der Gewalttabuisierung negieren.

Das ist das eine. Das andere ist, dass Sex gesellschaftlich nur in sanktionierten Beziehungen erlaubt ist. Die Form der gesellschaftlich sanktionierten Beziehung ist die Ehe. Seit ca. 200 Jahren wird Ehe und Liebe gleichgestellt (früher war Ehe nicht notwendig mit Liebe verbunden, sondern eher eine Sache der Erbfolgeregelung). Und Liebe ist mindestens seit der Lehre Jesu gegen jegliche Art von Gewalt gerichtet. Durch diesen historisch hergestellten Zusammenhang von Ehe (oder heute: eheähnliche Gemeinschaft), Sex und Liebe hat der Gedanke der Gewalt etwas Archaisches, das mit diesem genannten Zusammenhang überwunden wurde. Früher hatte der verheiratete Mann das Recht, seine Frau zu bumsen, wann immer ihm es beliebte, d.h. er konnte auch Gewalt gegen sie anwenden. Seit der Forderung, zwei Eheleute müssten sich lieben, wird Sex als Vollzug der Liebe gesehen; der Gedanke, dass ein Mann mit Gewalt seine Frau zum Beischlaf zwingt, ist nun obsolet. Die Verbannung der Gewalt aus der liebesgetränkten sexuellen Vereinigung ist eine mühsam errungene (und mitnichten überall und immer Realität gewordene) ethische Forderung. Vergewaltigung in der Ehe ist erst seit wenigen Jahren ein Straftatbestand.

Und nun kommen wir SMler daher und führen durch die Hintertüre wieder Gewalt in die liebesgeprägte Sexualität ein. Klar, dass sich da die Nackenhaare sträuben. SM wirkt wie ein Rückfall in überwunden geglaubte Zeiten der Barbarei. Und die Sprache tut das Ihrige, diesen Ablehungsreflex zu verstärken: da ist im SM plötzlich von Sklaven und Sklavinnen die Rede ... wo wir doch den Export von Schwarzafrikanern als Sklaven für die Baumwollfelder der Südstaaten der USA für etwas sehr Barbarisches halten.

Deshalb glaube ich, dass viele Menschen von SM total verunsichert sind. Und das mündet in ihren vorurteilsbehafteten Abwehrreflex. Die Verunsicherung vergrössert sich, weil das Thema Gewalt eben nicht durchgearbeitet ist, sondern latent in uns schlummert. Es ist gerade mal zugedeckelt und bricht täglich doch wieder hervor.

Gewalt – Süd-Libanon! –ist eine sehr ernste und schlimme Sache. Und da kommen wir SMler daher und spielen auch noch mit dieser! Mit etwas zu spielen heisst für die über SM Unaufgeklärten: Wir machen uns über den Ernst der Gewaltproblematik lustig und ergötzen uns auch noch an Gewalt, weil wir sie für unsere sexuellen Lüste einsetzen. Das ist natürlich nicht tolerierbar.

Aber der Abwehrreflex kann sicher auch sehr persönliche, in der Biografie verankerte Gründe haben: wenn ein Mensch als Kind hilflos zusehen musste, wie der besoffene Vater die Mutter schlug, wird dieser Mensch kaum Verständnis haben, dass Schlagen nun plötzlich als Lustmachender Faktor im Sex eingesetzt wird. Vater hatte Mutter ja gerade deshalb geschlagen, weil sie nicht mit ihm bumsen wollte.

Das Furchtbare am SM ist das Furchterregende. Furcht erregt SM, weil er mit den kulturell mühsam errungenen Tabus der Gewaltfreiheit bricht. Das Brechen von Tabus ist immer ein subversives Tun, d.h. es kratzt an den Grundfesten der Gesellschaft. Damit wird SM das Bedrohliche. Und die unaufgeklärte Mehrheit wehrt sich gegen diese Bedrohung durch unfundierte Abwehrreflexe. SM und alles, was ins Klo gehört. Zu entsorgen durch die Betätigung der Klospülung.

Ich fürchte also, dass wir SMler noch einen steinigen Aufklärungsweg vor uns haben, bis unsere Art, Lust zu leben, als eine Variante von vielen von der Mehrheit der Menschen unserer Gesellschaft akzeptiert wird.

stephensson
art_of_pain
@art_of_pain
Ich habe hier in diesem Forum schon soviel Posts gelesen, dass ich sie fast nicht mehr zählen kann... aber deiner ist wirklich herausragend!

Ich könnte jeden Satz davon unterschreiben... Ich glaube, du hast da den Kern der Sache wirklich getroffen... Desweiteren sprachlich super, mein Kompliment!

Was das Thema angeht, dass sich bisher noch kein "Gegner" gemeldet hat... ich hatte eigentlich schon damit gerechnet, da ansonsten in jedem Forum, wo es um etwas außergewöhnlichere Dinge geht ( Crossdressing z. B. ) mehr als die Hälfte der Posts Leute sind, die einfach nur sagen wollen, dass sie das ekelhaft finden und dass das ja alles total arme, kranke Geschöpfe sind, die so etwas machen... In einem Thread, wo es um MÄNNER in Damenstiefeln geht z.B. weigert sich weit mehr als die Hälfte Bezug zum Ursprungspost zu nehmen und schreiben einfach NUR über FRAUEN in Stiefeln, was zwar wesentlich weniger kontrovers ist, aber zum Teufel nochmal nicht das Thema!

Es gibt aber Leute, denen das egal ist und die dieses gewisse Geltungsbedürfnis haben, Menschen mit außergewöhnlichen Vorlieben einfach nieder zu machen! Was soll das denn? Wir sind erwachsene Menschen hier, die alle des Lesens fähig sind, oder? Wenn dies gegeben ist, bleiben nur noch wenig Erklärungen für das Posten von so unangebrachten Aussagen: Ignoranz, Intoleranz, Vorurteile und Schubladendenken, mangelndes Reflektieren... und sorry, aber DAS ist arm !!!

Mit solchen Reaktionen hatte ich auch hier gerechnet, weswegen der Thread nicht im Dominant & Devot etc. veröffentlicht wurde, sondern hier im allgemeinen Forum, wo es jeder sieht...!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir auf einmal álle Anti-BDSMler bekehren konnten, deswegen gibt es sie noch hier und sie sollen doch einfach mal ihre Gründe darlegen... So es sie denn gibt...

Wir steinigen keinen, jedenfalls nicht real *zwinker* also an alle, die hier immer lesen, den Kopf schütteln über uns... SAGT DOCH EINFACH MAL, WARUM WIR DENN SO SCHLIMM SIND...! wenn ihr mit solchen Vorurteilen um euch schmeißt únd uns in einem Atemzug nennt mit VERBRECHERN, dann werdet ihr dafür Gründe haben und genau die gehören hier hin!
Perönliche Vorlieben...
Erstmal super-dickes Lob @ art_of_pain, was Sprache und Inhalt angeht! Wow! Derart historische Hintergründe waren echt nicht zu vermuten.

Wir wollten ursprünglich im Profil auch BDSM bei "das mögen wir nicht" angeben. Aber man sieht ja schon an den Vorlieben, dass wir das nicht wollen *zwinker*

Letztendlich heißt es nicht, wenn jemand SM / BDSM nicht mag, dass er auch automatisch die Leute nicht mag, die es praktizieren.

(Cross-Post: sehr wenig bi boys bis 25j.)

Selbst wenn das Brechen von Tabus als Auflehnung gegen die Gesellschaft zu betrachten ist, so ist es doch nichts ungewöhnliches. Es liegt sogar in der Natur des Menschen und beginnt spätestens mit der Fäkalphase bei Kindern *zwinker*
Würde mal sagen...
jedem das Seine! Aber es ist natürlich nicht jeder Manns Sache zu verstehen, wie Leute mit einer Lederkappe über dem Kopf und einem dicken Ballgeschirr im Mund sexuelle Reize dadurch empfinden. Sex ist für uns eigentlich, sich fühlen, sich streicheln, Zuneigung zeigen, zärtlich sein und wenn dann so harte Sachen gemacht werden, wie auf den Knien vor der Frau kriechen, Lederpeitsche oder, noch schlimmer, irgend welches Einführen von Dingen die eher in ärztliche Hände gehören, da hört es für uns einfach auf. Nichts gegen etwas härteren Sex aber ich würde mich dafür nicht "verkleiden" wollen bis dahin das es wirklich einfach nur noch lächerlich aussieht und Dinge tun, die man sonst als unangenehm empfindet( z.B. Besuch beim Frauenarzt)das ist nicht normal in meinen Augen...sorry!!
Ich denke dabei natürlich an die absolut Hardcoresachen, gegen das fesseln der Hände oder sowas in der Richtung ist nichts einzuwenden. Aber ich betone noch mal das ich jedem sein Ding gönne und nur meine Ansicht dazu sage. Ich würde diese Leute trotzdem nicht als schlechte Menschen ansehen, ich hab schließlich auch nichts gegen Schwule, Lespen usw. LG Paula
****ora Frau
641 Beiträge
BDSM abstoßend?
Also ich habe in meinem Profil das auch unter Das mag ich nicht stehen.

Ich halte einen Menschen der BDSM mag nicht automatisch für krank.
Ich denke das kommt auf die Ausprägung an!!
Ich denke das ist genauso eine Spielart der Sexualität die ein Mensch haben kann, wie auch Swingen, Sex an außergewöhnlichen Ortne etc.

Ich denke man kann sicherlich Lust an der Unterwerfung haben und halte das auch für ein "normales" Bedürfniss. Denn jeder von uns hat verschiedene Gesichter, ich glaube fest an das Ying Yang Prinzip des Menschen, d.h. in jedem Menschen ist gut und böse vereint. Wie welche Seite ausgelebt wird entscheidet jeder Mensch selber!!

Damit meine ich nicht das BDSM etwas böses ist, will damit nur sagen das der Übergang vom einem zum anderen oft fließend ist!
Mein alter Frauenarzt sagte mal zu mir dass Lust und Schmerz verdammt nahe beieinander liegen! Das sehe ich inzwischen genauso.

Ich habe für mich BDSM so erst einmal ausgeschlossen, weil das für mich etwas ist für das Vertrauen da sein muss. Diese Art von Vertrauen die ich nur für einen Partner empfinde. Da würde ich es als ein "erregendes Spiel" empfinden mal in eine devote oder dominante Rolle zu schlüpfen. Wo mein Partner das auch als Vertrauensbeweis ansieht und würdigt! Mit einem Menschen der klar meine Grenzen achtet und beachtet!

Aber mit einem Sexualpartner ist das für mich ein No Go! Ich mag den etwas härteren Sex, finde es also auch mal erregend wenn ich mal etwas heftiger in die Brust etc gebissen werde usw. Ich mag auch Dirty Talk (ist ja auch nicht die feine Art), aber nur soweit wie ein Mensch nicht dabei als Person erniedrigt wird. Also sobald mich jemand Hure, Nutte oder so nennt ist bei mir der Spaß und die Lust weg! Willentliches erniedrigen ist nicht so mein Ding.
Mal die Führung haben oder abgeben empfinde ich als lustvoll! Aber ich halte nicht einen anderen der sich erniedrigen lässt oder erniedrigt für krank. Wenn beide Spaß an der Interaktion haben und Lust empfinden, dann ist es doch prima.
Sobald einer einen anderen zu etwas versucht zu zwingen oder zu überreden, dann wird es für mich krank! Letztens hat mich jemand versucht davon zu überreden seine Domina zu werden! Da fielen Sätze wie:"Ich bin schon auf einer anderen Stufe der Sexualität wie Du, daher mag ich die Dom./Dev. Sache! *hae*
Das empfinde ich nicht mehr als gesund! Da frage ich mich was in dem anderen vorgeht wenn er sich mir schon so "überlegen" fühlt!!

Wer im normalen Leben gleichwertig ist, kann in der Sexualität auch mal die Grenzen verschieben! Schlimm finde ich es nur wenn es immer so ist!

Und ganz krank finde ich es wenn ich eine CM folgender Art bekomme:
Der Titel lautet Bewerbung und da bewirbt sich ein Mann bei mir als mein Sklave. Er genießt es erniedrigt zu werden, daher lässt er sich in einer Männergangbang von den Männern auf dem Boden sitzend anspritzen, leckt dich sauber nach dem Toilettengang, liebt Brennesselbestrafung...

Ich führe das hier nicht weiter aus, weil ich fast auf meine Tastatur gekotzt habe beim Lesen dieser Mail! Und das finde ich megakrank! *letzteswort*
Wann fängt BDSM denn an?
Wir sind auch erst seit kurzem dabei, unsere Neigungen in Richtung BDSM auszubauen. Angefangen hat es damit, dass wir lange über unsere geheimsten Wünsche und Phantasien gesprochen haben. Themen, die sehr viel Vertrauen in den anderen voraussetzen. Themen, die bei IHR vorher in einer über 15 jährigen Ehe verschüttet geblieben sind. Ausbrüche von Gewalt in dieser Ehe waren eben nicht der Ausdruck tiefster Zuneigung und Vertrauen. Auch bei IHM blieben die Wünsche verborgen, entsprachen sie doch für IHN damals nicht der political correctness.

Bei unseren Gesprächen und den ersten zaghaften Umsetzungen fragten wir uns oft, wo denn BDSM überhaupt anfängt: ist schon der leichte Klaps auf den Po SM, die Ausübung von Macht durch das Festhalten der Arme in der Missionarsstellung BD oder ein Blick des einen, der den anderen zu einer sexuellen Handlung veranlasst DS?

Wie auch immer - die Hand für den Klaps wurde nun durch einen Bambusstab ersetzt, zum Festhalten werden jetzt Seile oder Ketten benutzt und aus dem Blick sind Anweisungen geworden. Und jetzt IST es BDSM?

Wir sind der Meinung, dass ein bisschen BDSM in jedem steckt. Beim einen weniger, beim anderen stärker ausgeprägt. Daher gibt es auch so viele Facetten des BDSM und jeder sollte sich überlegen, ob nicht ein Stückchen in ihm selbst steckt.

Eines haben wir aber auf jeden Fall für uns festgestellt: in dem gleichen Maß, wie aus der Hand ein Stab wurde, wie zum Festhalten Seile und Ketten eingesetzt und die Anweisungen klar geregelt wurden, hat sich auch unser gegenseitiges Vertrauen verstärkt. Bei IHR, da SIE IHM zunehmend stärker ausgeliefert ist und bei IHM, weil ER die Verantwortung dafür übernehmen muss, dass SIE diese Behandlung im Rahmen der festgelegten Grenzen akzeptiert.

Wir hoffen für uns, dass wir auf unserer Forschungsreise noch viele Abenteuer erleben werden und finden an BDSM nichts Furchtbares.
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