was ist an SM so furchtbar?

Liebe Waldfee,

eine interessante, wenn auch etwas provokante Fragestellung

Bei vielen Menschen ist es wohl die unklare Vorstellung davon, was BDSM ausmacht, verbunden mit viel Phantasie und einer Prise Vorurteile

Ich bin gespannt auf die Postings und Erfahrungsberichte...

Liebe Grüße,

triplex

Ich denke auch, dass es die Vorurteile sind. Viele Leute kennen SM nur aus irgendwelchen billigen Pornos, in denen ein peitschenschwingender Dom bzw eine Domina dasteht und natürlich alle Klischees erfüllt, die man von BDSM hat...
Aber es hat glaub ich auch nicht viel Sinn, Aufklärungsarbeit leisten zu wollen. Wer sich mit der Materie befasst, weiss, wie es ist und der Rest wird weiter bei den Vorurteilen bleiben...

...frisst er nicht.

So ist das nunmal. Wie wird SM nach draussen gestellt? Kunterbunter Latexmenschen die sich im Ikeastyle gegenseitig die brutalsten Dinge antun. Niemand da draussen käme auf die Idee, dass SM auch ganz anders gelebt werden kann. Niemand macht sich Gedanken darüber, was dahinter stecken könnte. Ich will auch nicht so sein, wie jene, die in den Schmuddelvideos SM verkörpern. Das halte ich ebenso für gestört wie jeder Vanilla auch.
Es ist - wie so oft - einfach nur mangelnde Information gepaart mit einer gewissen Intoleranz, die vielen einfach in die Wiege gelegt worden scheint.

SM ist sinnloses drauf-rum-gedresche, bis der andere Schreit und dann gehts erst richtig los.

Vertrauen, Gefühl, Sinn und Zweck des Ganzen - interessiert keinen. Wozu auch, sie wissen doch alle, dass es pervers und nichts für sie ist.

Allerdings hab ich die Erfahrung gemacht, dass auch viele nicht so sind und sich auch sehr interessiert zeigen, wenn man ihnen erst mal gesagt hat, dass das alles ganz anders ist.

LG

Also, ich finds überhaupt nicht schlimm. Ich hab in meinem Profil zwar stehen, dass ich kein Interesse an SM-/BDSM-Anhängern hab, ABER...

...vielleicht hab ich einfach ne falsche Auffassung davon, was es genau ist?

Ich meine, ICH für MICH mag es nicht ausleben, weil ich ein Hosenscheißer bin und einfach keine Schmerzen, keinerlei Art, nicht mal in der geringsten Ausprägung, mag.

Und SM oder BDSM haben doch irgendwie immer mit Schmerzen zu tun, oder? Deshalb nix für mich. Obwohl ich ja schon diese Gefühle des Ausgeliefertseins, des wehrlos-fühlens und so weiter SEHR mag und genieße. Ich denke mal, dadurch, dass ich sowas dann in der "soften" Version der "weißen Erotik" auslebe, ist das nicht das, was SM/BDSM eigentlich ausmacht, oder?

Deshalb: Verurteilen definitiv nein. Die Gefühle sind wohl ähnlich, die ich genieße, aber die körperlichen Schmerzen sind für mich einfach tabu. Klärt mich auf, wenn ich hier SM/BDSM falsch verstehe... Bin ja in der Hinsicht lernwillig.

Da warste jetzt schneller als ich. SM/BDSM haben NICHT immer mit Schmerzen zu tun??? Dann belehr mich mal eines besseren... Es interessiert mich wirklich...!

LG, Prizi

BDSM muss nichtmal was mit Schmerzen zu tun haben. Die einen spielen mit Schmerz, die anderen mit Macht und die nächsten spezialisieren sich auf Bondage oder Petplay, oder oder oder... die Facetten sind vielfältig.

Hm...

Sind denn dann die Spielchen der "weißen Erotik", wo´s um Doktorspielchen geht (im "harmlosen" Sinn, also maximal bis zu nem unangenehmen Gefühl...), auch schon Teil von SM/BDSM? Der Unterschied zwischen SM und BDSM, ist das nur die Tatsache der Fesselung? Klärt mich unwissendes Landei mal auf... Ich bin GIERIG nach Wissen...

BDSM besteht aus so vielen unterschiedlichen Facetten und jeder wird es für sich selber anders definieren.
Die Beziehung die sich zwischen Sub und Top entwickelt ist kaum durch andere zu übertreffen.....
" Spielen" kann man auf viele Arten, welche davon die richtige für einen selber ist wird / muss man sehen....und für sich selbst definieren!

BD-DS-SM, kurz BDSM

BD = Bondage & Discipline
DS = Dominance & Submission
SM = Sadism & Masochism

Such dir was raus Es kann sich auch nur um Lust drehen. Ob weisse oder schwarze ist egal. Top und Bottom definieren eine Beziehung zueinander. Wobei auch wechseln kann, wer Top und wer Bottom ist. Bei deinem Beispiel @***zi passt DS ganz gut. Einer untersucht den anderen, der logischerweise die Prozedur über sich ergehen lässt. Wenn Top nicht entscheidet ihm Schmerzen zuzufügen -> kein Problem.

Und das ist eben Sache der Definition. Beide begeben sich in ein unvergleichliches Vertrauensverhältnis. Ein Gefühl von tiefem Vertrauen, was man in einer Vanilla-Beziehung womöglich nie erreichen kann. Bottom weis einfach, dass Top seine Grenzen nicht überfährt.

Dafür macht man Limits und Tabus aus. Ein Limit bedeutet, dass es "noch nichts" für den Bottom ist, aber womöglich probiert werden kann. Ein Tabu darf vom Top nicht übertreten werden. Ein verantwortungsbewusster Top wird das auch nie tun.

Somit kann man sich wieder Fragen, wer die Macht hat

Bisschen was fürs Kopfkino. Stell dir vor, du sollste ein Vibroei, welches über Funk gesteuert wird tragen. Eine enge Jeans darüber und diese wird mit einer Kette gesichert. Ausziehen ist also nicht. Und dann gehst du mit ihm in die Stadt bummeln, während er willkührlich auf den Auslöser drücken kann.

Auch ne Art von BDSM. Hat nix mit Schmerzen zu tun und ist trozdem irgendwie gemein

LG

wenns die ganze sache im ruder bleibt ist alles bestens.. ich persönlich fidne zu extremen SM abstoßend.. wie zb. jemanden wirklich heftigst zu schlafen oder jemanden zb. anzuspucken..

sowas geht gar nicht in meinen augen...

es gibt Leute die stehen darauf von dem eigenen partner geritzt zu werden...


das isn absolutes no go für mich..

denn nichts ist abstoßender in meinen augen als sich vom eigenen partner so verletzen zu lassen.. sei es seelisch oder körperlich..

Tja, und hier haben wir es wieder.

Der Sub entscheidet immer, wie weit Top gehen darf. Willst du nicht angespuckt werden, so wird es nicht geschehen.

So einfach ist das.

Da unser Binchen* diesen Thread noch nicht mit Leben erfüllt hat hier der Link zum Nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/BDSM


Lieben Gruß,

triplex


* Googlewikibinchen, wo bist du bloß...?

Psychologen und Sexualforscher vergleichen den Sadomasochismus mit den zwei Seiten einer Medaille: die Lust am Schmerz des Masochisten kann nur der Sadist fühlen. Die Verknüpfung der beiden Pole Sadismus (Lust, einem anderen Schmerzen zuzufügen) und Masochismus (Lust, selbst Schmerzen zu erleiden) nennt man Sadomasochismus (SM steht für Sado/Maso). Die meisten Männer und Frauen, die SM-Techniken praktizieren, haben masochistische Wünsche.

Masochismus

Namensgeber für den Begriff "Masochismus" war der österreichische Schriftsteller Leopold Ritter von Sacher-Masoch. Sein Roman "Venus im Pelz" erschien 1870 und erlangte weltweiten Ruhm. Nach Krafft-Ebing ist der Masochismus die sexuelle Lust am Leiden, an Schmerzen, Demütigung und Erniedrigung. Ernest Borneman hat den Masochismus in drei Untergruppen eingeteilt:



Nichtsexueller oder psychischer Masochismus: Dazu gehören Menschen, die nach Niederlagen im privaten und gesellschaftlichen Leben und Unterordnung im Beruf nach Demütigung und Misserfolg trachten. Der Masochist schwelgt in Leid, Schuld und Minderwertigkeitsgefühlen und nimmt schlechte Behandlung ohne Proteste hin.


Sexueller oder Konjunktions-Masochismus: Gemeint ist das Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr im Zusammenhang mit Schmerzzufügung und Demütigung durch einen Sexualpartner. Der sexuelle Masochist möchte mit dem sexuellen Akt Gefühle des Schmerzes und der Unterordnung erleben.


Perverser oder Kompensations-Masochismus: Hier ersetzt das Bedürfnis nach körperlichem Schmerz und psychischer Demütigung den Wunsch nach Geschlechtsverkehr. Die sexuellen Wünsche, z.B. von einer nackten Frau ausgepeitscht zu werden, leiten nicht mehr den Geschlechtsverkehr ein und vergrößern auch nicht den sexuellen Reiz beim Koitus, sondern treten an dessen Stellen. Man spricht von Automasochismus, wenn sich ein Mensch selbst am Körper verletzt oder quält.


Bei den meisten Sexualpartnern stehen Liebe, Zärtlichkeit und Kameradschaft im Vordergrund. Der Ablauf der sexuellen Handlungen kann durchaus zärtlich sein, da das sexuelle Ritual streng festgelegt ist und sich darauf ausrichtet, unerwünschte Emotionen zu vermeiden. Meistens bestimmt der Masochist die Art und Intensität des Schmerzes.

So ich hoffe das ich Euch helfen konnte , Liebe Grüße Tommy

...oder eben sadistische.

Zum Test geht´s hier:

Neigungstest - Teil 2 -


Und nun bin ich auf die Meinungen und Erfahrungsberichte der anderen User gespannt, nachdem wir die Hintergrundinformationen gepostet haben


triplex

Moin,

wie schon mehrfach beschrieben:

BDSM fußt auf zwei wesentlichen Komponenten: Vertrauen in den Partner und nochmals Vertrauen

Die "Spielregeln" bzw. "Härtegrade" werden in einer einvernehmlich geführten BDSM-Beziehung gemeinsam abgesteckt und eingehalten. Welcher Art diese Regeln sind, bestimmen ausschliesslich beide Partner - niemand sonst. Von daher gibt es auch nicht die BDSM-Beziehung bzw. -Variante - es ist immer ein persönliches BDSM. Was für den Einen schon mit leichten Fesselspielen und verbundenen Augen die obere Grenze darstellt, mag für den anderen noch nicht einmal als BDSM überhaupt wahrgenommen werden. Insofern sind natürlich pauschalisierte und empörte "Igitts" von Aussenstehenden auch nicht ernsthaft zur Kenntnis zu nehmen. Dass in den Medien oftmals ein verzerrtes Bild gezeichnet wird, hängt wohl auch mit der Frage der Einschaltquoten/Auflagenhöhen zusammen.

Solange alles im Bereich des SSC abläuft und solange es für beide Partner erfüllend ist, sollte auch niemand Ausübender sich in der Verlegenheit fühlen, sich in irgendeiner Art und Weise für sein Tun, Handeln und Genießen rechtfertigen zu müssen. Es ist völlig normal, an sexueller Betätigung Freude zu empfinden - egal, wie diese aussieht und solange sie nicht zu Lasten anderer geht.

Flloyd

Wie oben schon geschrieben wurde,BDSM besteht aus so vielen unterschiedlichen Facetten.

Wo bitte fängt SM an und wo hört es auf?

Jeder muß das für sich selbst definieren.

Für SM habe ich eine besonders schöne Erklärung gefunden.

Califia war es, die für SM den Begriff der Sinnlichen Magie geprägt hat. Es läßt sich nicht in wenigen Sätzen schildern, was SM ist;
denn SM ist:
Eine ganze Welt, voller Zauber, voller Gefühle, voller Lust - und auch voller Gefahren.

Sinnliche Magie
Sinn & Magie
S & M
Sado & Maso
SadoMasochismus

LG,
angel

Nichtsexueller oder psychischer Masochismus: Dazu gehören Menschen, die nach Niederlagen im privaten und gesellschaftlichen Leben und Unterordnung im Beruf nach Demütigung und Misserfolg trachten. Der Masochist schwelgt in Leid, Schuld und Minderwertigkeitsgefühlen und nimmt schlechte Behandlung ohne Proteste hin.

Bitte gib noch kurz eine Quelle für diese gewagte These an, wenn du es als Theorie und nicht als Meinung postest. Danke.

triplex

tommy_35: ganz toll, was du da irgendwo abtippst. Nur ist alles, was da steht irgendwie Banane Sorry - aber dass sich Psychologen immer irgend etwas aus der Nase ziehen um entwas anderes zu beweisen ist doch ein alter Hut.

Tatsächlich ist es eher so, dass jeder gewisse Sadistische und gewisse Masochistische Adern in sich trägt. Das fängt schon bei der Schadenfreude an. Kaum jemand ist [i]nur[/i] Maso oder [i]nur[/i] Sado.

Oder warum sind fast alle an dem Thema interessiert, wenn man mal mehr davon erzählt? Warum ist SM blöd, aber jeder kennt den Begriff Lustschmerz?

Fragen über Fragen, die noch kein Psychologe erörtert hat. Es gibt viele Bücher. Man kann sie sich aussuchen je nach dem, was man hören möchte


LG

Moin,

könnten wir uns vielleicht hier darauf verständigen, eigene Meinungen zu veröffentlichen?

Es macht wenig Sinn, den Thread mit Zitaten zweifelhafter Herkunft und ebensolchen Inhaltes vollzumüllen.

Flloyd

Okay, dann stelle ich (unwissender) hiermit die Kommunikation ein und bitte dich nur noch, einmal einen örtlichen BDSM Stammtisch aufzusuchen und deine These dort zu vertreten.

Viele Grüße und noch einen schönen Abend.

Bitte sieh davon ab, in persönliche Beleidigungen zu verfallen. Den letzten Beitrag von dir haben wir gelöscht. Bitte halte dich an unsere Spielregeln, wenn du hier im Forum postest:

http://www.joyclub.de/forum/t1.die_spielregeln.html

Solltest du weiter die anderen user beleidigen, werden wir deine Beiträge löschen.


Und nun bitte zu Waldfees Thema zurück, danke.

LG,
JOY-Team
Mod
xxxotb

finde ich sie auch, die toleranzgrenzen, die manche foren-mitglieder gänzlich unhinterfragt vertreten. zum beispiel NS fein finden, bei der frage, inwiefern speichel ins spiel eingebaut werden kann, aber nicht nur iiih! rufen, sondern das auch "nicht normal", "krank" und "pervers" finden. eigentlich amüsant, sofern man nicht gefahr läuft, sich verletzt zu fühlen

ich hab das glück eine handvoll bekennende und begeisterte BDSM-Praktizierende zu kennen. Meiner Erfahrung nach sind sie selbst zumindest ausgesprochen offene, humorvolle und lebenslustige Menschen, die ihre Neigung lmit Leidenschaft eben, aber durchaus auch mal über das eigene "verrückte Völkchen" lachen können. das gefällt mir wirklich, und macht mir die Sache sympathisch, auch wenn ich mich eher zu den Weicheiern zähle
Im übrigen kenne ich keinen, der im Laufe seiner Entwicklung nicht in den Tiefen seiner Psyche geforscht hätte. Da ist vieles so gut reflektiert, dass ich mich in solcher Gesellschaft wohler fühlen würde als bei so manchem, der sich für "normal" hält