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Überschwemmt

Ich fühl soviel
Werd überschwemmt
Von wilden Bildern
Eingeklemmt
Weiß nicht mehr
Was ich denken soll
Mein Speicherchip
Ist übervoll

Kann nicht schlafen
Kann nicht wachen
Kann nicht weinen
Kann nicht lachen
Kann nicht essen
Kann nicht trinken
Schein im Fühlen
Zu versinken

Alle Dämme
Sind gebrochen
Worte werden
Ausgesprochen
Die nicht mehr
Als Silben sind
In mir schreit
Ein kleines Kind

Langsam fließen
Trauertränen
Warum sollte
Ich erwähnen
Was ich brauche
Wie ich träume
Während ich
Die Zimmer räume

Ich fühl soviel
Ich lass mich treiben
Ich weiß genau
Ich kann nicht bleiben
Hier
An diesem dunklen Ort
Vergessen
Heißt mein Abschiedswort

© Berglöwe, 12.10.2010

Nur für Mitglieder

**********Reyes Frau

33.664 Beiträge

Dein Gedicht ist in der Tat überschwemmt.
Überschwemmter Speicherplatz total.

Einfach wunderbar eingefangen....die Auas die ein Leben haben kann.

Kompliment.

LG
serena1

@unseren Schreiberlöwen

lieber Dieter,

da kann ich mich serena nur anschließen....

Schön zusammengefasst, was ein Mensch empfindet, eben WENN er empfindet.... was viele wohl nicht mehr können...

Auch von mir ein Kompliment....

Ich danke Euch für die Komplimente.

Vergnügungssteuerpflichtig ist der Cocktail
allerdings nicht, den ich eingefangen habe.

LG Dieter

Nur für Mitglieder

**********Reyes Frau

33.664 Beiträge

Vergnügungssteuerpflichtig glaube ich auch nicht.
Das steht bestimmt nicht in den Ortssatzungen drin.

Ein starker Cocktail.

LG
serena1

Nur für Mitglieder

*******_Luc Paar

490 Beiträge

...

...die Überschwemmung der Gedanken, der Gefühle - alles ist zuviel und lässt doch freien Lauf für Tränen, die erleichtern und reinigen.

Nur allzu gut kenne ich Deine Worte, hab sie gefühlt und erlebt....aber auch eine Stärke danach empfunden, wenn die Sicht der Dinge wieder klarer wird.

Danke Dir

Colette

@ serena1

Der Hinweis auf die Ortssatzungen ist gut.
Ich werde für Frankfurt mal nachgucken, ob
da was geregelt ist.

@ Colette_Luc

Solange Tränen fliessen, ist alles gut.
Wenn sie´s nicht mehr tun, wird´s bedenklich.
So mancher wird dann zur Zeitbombe.

Danke für Deine Worte.

LG Dieter

Nur für Mitglieder

**********Reyes Frau

33.664 Beiträge

Mir persönlich fällt da grad dieser Spruch noch dazu ein, den ich so nicht mag.

Was Dich nicht umbringt macht Dich stark.

Zurück zum Ich...wenn einen etwas nicht umbgebracht hat.
Damit meine ich : Wieder glücklich, sanftmütig, menschlich und natürlich auch stark sein.
Dieser Spruch hat für mich schon immer was mit verhärten zu tun gehabt.

Weinen ist wichtig. Ob Frau oder Mann.

Allen allzeit klare Sicht wünsche.

LG
serena1

Was Dich nicht umbringt macht Dich stark.

Ich kenne diesen Spruch in einer Variante:

Was dich nicht umbringt, macht Dich härter.

Es ist ein Satz, der gerade unter Männern sehr beliebt ist.
Er übersieht aber, dass vieles Lebende, was härter wird,
entweder leichter zerbricht oder unzugänglicher wird.

Ich stimme Deinen Gedanken zu, serena1.

Und ich wünsche jedem, dass er beginnende Verhärtungen
früh spürt und nicht in einen Teufelskreis gerät, der früher
oder später in die innerliche Selbstzerstörung führt - sei es
durch Süchte, seelische Verarmung oder Krankheit.

LG Dieter

Nur für Mitglieder

**********Reyes Frau

33.664 Beiträge

Dieses "härter werden" finde ich gefährlich.
Denn es ist meist ein schleichender Prozess...und dabei verliert man etwas sehr wertvolles. Sein Ich.

Die Suche beginnt...man irrt umher...ohne sich zu finden.

Deshalb sind die Worte :

Ich fühl soviel
Ich lass mich treiben
Ich weiß genau
Ich kann nicht bleiben
Hier
An diesem dunklen Ort
Vergessen
Heißt mein Abschiedswort

gut gewählt weil offen und sehr wohl traurig, doch nicht verhärtet.

LG
serena1

Nun, mit ein Paar Tagen Abstand zum Schreiben lese ich selbst
diese Worte wie den Beginn eines Weges. "Verhärtung" wurde
zu einem Kerker, aus dem sich die Ich-Figur beginnt, selbst zu
befreien.

LG Dieter