sexuelle belästigung am Arbeitsplatz
Liebe Minimee (und andere, denen's ähnlich geht),
die Grenze zwischen harmlosem Flirt oder erlaubter Verbalerotik am Arbeitsplatz und sexueller Belästigung ist zwar eine feine, aber genau definiert: in dem Augenblick, wo ein Betroffene/r (Du zum Ballspiel)
sagt "ich möchte das aber nicht" hat Schluß zu sein mit dem Geflirte/Komplimenten, sonst wird aus harmlosem Spass 'sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz'.
Entscheiden, ob Du dass dulden willst oder gar geniesst oder nicht, kannst nur Du, und da bist Du auch - ausser Dir selber - niemandem Rechenschaft schuldig, warum Du Dich wie entscheidest. Du kannst Deine Entscheidung natürlich auch jederzeit wieder ändern, zwischendrin.
Wenn Du was dagegen tun willst:
- sprich mit Deinem Betriebsrat/Frauenbeauftragte (soweit vorhanden)
Dergleichen wird auf Wunsch des Miterabeiters immer streng vertraulich behandelt, BR oder Frauenbeauftragte werden nichts tun, solange Du ihnen sagst "aber bitte (noch) nix unternehmen". Es kann aber sehr hilfreich sein, einerseits weil Du dann schon mal Unterstützung hinter Dir hast, andererseits weil die vielleicht was wissen, was Dir nicht bekannt ist. Sie können Dir auch raten, wie Du die Sache betriebsintern am Besten angehen kannst. Evtl. hat Dein Chef ja auch schon eine "Geschichte" im Betrieb.
- danach solltest Du ihm klipp und klar sagen, dass Du dass nicht willst.
Kannste ja auch ganz nett machen, so etwa "ich mag Komplimente, und Sie mag ich eigentlich auch, aber die Art und so geht mir zu weit und ich möchte das nicht und bitte lassen sie das.".
- Falls Dein Chef dass dann übel nimmt und anfängt Dich zu schikanieren hat er schon mal schlechte Karten, weil Du vorher schon beim Betriebsrat warst und damit klar ist, dass er auf Deine Absage reagiert.
- kann aber auch sein er entschuldigt sich bei Dir und lässt's in Zukunft bleiben.
- kann aber auch sein, er ignoriert Dich und mach weiter. Dann kannst Du zum Bleistift vom Chef des Chef's verlangen, dagegen geschützt zu werden, Dein Betriebsrat/ Frauenbeauftragte wird Dich dabei unterstützen.
Wie gesagt, ob Du was dagegen unternimmst oder nicht, ist ganz alleine Deine Entscheidung. Aber wenn Dir die Komplimente/Anzüglichkeiten nicht gut tun, Du darunter evtl. leidest (Du hattest ja auch angedeutet, dass die Kollegen schon quatschen), dann solltest Du wissen:
Du kannst Dich dagegen wehren!
Klaus