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Sensibel/Hochsensibel...

Danke Brian für die Erklären und für mich in der Tat ein wichtiger Punkt.

Wobei sich bei mir die Frage stellt, wenn selbsternannte Sensibilität ein Überlegenheitsgefühl beschreibt, ist es vielleicht auch nur eine Art und Weise damit besser umzugehen?

Und was heißt überlegen?

Überlegen heißt nicht besser!
Überlegen heißt nicht anders!
Überlegen heißt nicht schlauer!

Überlegen heißt doch nichts anderes als etwas Mehr zu haben als andere Menschen! Und das auch nur in einem Bereich, oder nicht?
Es gibt tausend Menschen die können lauter singen als ich, schmackhafter kochen, ordentlicher putzen, kontrollierter ihre Kinder erziehen, konzequenter handeln.......dabei sind sie mir auch überlegen, aber das hat doch nichts zu bedeuten.*gruebel*
Für alle übrigen wie im realen Leben gilt: Tarnung ist alles...

Und so rennen wir Schafe alle mit einem Wolfspelz herum und blöcken lauthals, dass alle anderen unsensible Wölfe sind.
*****y_I Frau
7.680 Beiträge
... und Leiden können fantastisch dazu dienen, sich von anderen abzugrenzen, sich überlegen zu fühlen, auf sich selbst aufmerksam zu machen und sich selbst trotz, oder gerade wegen der missverstandenen Überlegenheit, sich immer als Opfer zu fühlen.

ich finde nachfolgendes passt gut zu Brians Beitrag....
Es gibt einen positiven und einen negativen Narzissmus.
Der positive Narzissmus ist eine positive Einstellung zu sich selbst. Dann ist das Selbstwertgefühl stabil und beständig. Dann kann ein Mensch auch einen Rückschlag verarbeiten. Positiv narzisstische Menschen strahlen Wärme aus und sind offen für andere Menschen. Sie stehen seelisch auf einem guten Fundament. Positiver Narzissmus ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und harmonischen Persönlichkeit .


Negativer Narzissmus beruht auf mangelndem Selbstwertgefühl. Ein mit negativem Narzissmus behafteter Mensch ist vorwiegend mit sich selber beschäftigt. Im Umgang mit ihren Mitmenschen sind sie diejenigen, die profitieren. Sie beanspruchen die Liebe der anderen ohne welche zu geben, sie verlangen Aufmerksamkeit ohne selber auf die anderen zu achten. Sie suchen immer die Bestätigung der anderen. Bleibt diese aus, kommt es zu grossen Schwierigkeiten. Narzissten sind kaum in der Lage Mitgefühl für andere aufzubringen. Sie haben fast kein Selbstwertgefühl und neigen deshalb manchmal auch dazu, andere Menschen abzuwerten mit Worten oder Handlungen, damit sie selber besser da stehen.
ich zähle mich auch zu den sensiblen Menschen
vieleicht weil ich schon einiges erlebt habe und es nur eine kleine Gruppe Menschen in meinem Umfeld wissen.Nach aussen hin gibt man sich stark (Tarnung) doch innen ist die Verletzlichkeit.Warum aber sollte ich sie jedem präsentieren?
Ist es nicht gerade die Einstellung zu einem selbst, das was mich bewegt zu verarbeiten, so gut zu verarbeiten, dass ich mich nicht als Opfer fühle?
Ist es das Thema nicht wert ernsthaft diskutiert zu werden? Ein bisschen Zynismus find ich ja nicht schlimm - aber so konträr zu argumentieren? *gruebel* Versteh ich nicht - oder bin ich jetzt unsensibel?



Mia
@Mia_Leona
Gerade weil das Thema es wert ist zu diskutieren und sehr viele Menschen (vor allem hier im Joyclub) sich für extrem sensibel und der Welt schlecht behandelt fühlen, gerade deshalb ist die Frage nach:

Wer ist wirklich sensibel und wer leidet nur laut ein wichtiger Teil des Thema.

@*****a_j hat sehr gute beschrieben, was ich unter einem sensiblen Menschen verstehe. Jemanden der empathisch sich in andere hineinversetzen kann und der auch auf Kleinigkeiten achtet.

Mitfühlen ist sensibel, Aufmerksamkeit (auch aufs eigene Kama) ist sensibel...

Zu glauben, dass
Die meisten Menschen laute Sirenen, grelles Licht oder starken Geruch einfach ignorieren können...
und

Dies führt dazu, dass hochsensible Menschen mehr Informationen aufnehmen als ihre nicht hochsensiblen Mitmenschen, so dass sie Dinge registrieren können, die anderen entgehen:

Z.B. nehmen hochsensible Menschen subtile Veränderungen in ihrer Umgebung viel stärker wahr und können so wertvolle Hinweise und Informationen an andere weitergeben.

liest sich auch nicht so als wenn dort der Umwelt all zu viel zugetraut wird...
**********henkt Frau
7.376 Beiträge
Ich würde nicht sagen, dass jemand, der sich als sensibel oder besser, als sensibler als manche andere, bezeichnet, sich damit auch gleichzeitig als hochwertiger als die besagten anderen sieht.

Im Gegenteil, ich glaube, der Unsensible, der nicht so schnell verletzt ist oder der nicht über alles zu lange nachdenkt, hat es hier und auch in der realen Welt viel leichter.
Ergo bedeutet das mehr-sensibel-sein eigentlich nur Nachteile.

Also wieso hackt man dann auf diesen Menschen rum?

Ich würde mir wünschen, selbst über Dinge, über die andere locker lachen und zum nächsten Punkt der Tagesordnung übergehen, nicht so viel zu denken und auch oft nicht soviel Kummer damit zu haben. Also nicht nur ein harter Panzer nach außen sondern auch nach innen. Halte ich für erstrebenswert.
Und so rennen wir Schafe alle mit einem Wolfspelz herum und blöcken lauthals, dass alle anderen unsensible Wölfe sind.

umgekehrt wird ein Schuh draus...... *g*
Mitfühlen ist sensibel

Genau das verstehe ich unter Sensibilität!

Aber genau das bringt eben auch einen Teil Leid hervor! Leid das ich nur schwer kontrollieren kann. Denn leider gibt es keinen Schalter den ich nur bei positiven Dingen einschalten kann. Das heißt dann soviel wie, wenn ich beispielsweise bei einer Trennung einer vertrauten Person teilhabe bzw. mir davon erzählt wird, dann geht mir das näher als ich das will! Mich beschäftigt es so sehr das ich aufpassen muss mich nicht darin zu vergraben, zudem in dem Wissen dieser Person nicht weiter helfen zu können, auser ihr Mitgefühl zu schenken, was ja auch schon viel Wert ist. Genauso ist es aber auch mit sehr schönen Erlebnissen, woran ich mich mit erfreuen kann.
Natürlich sind dazu viele Menschen in der Lage und ich glaube auch das es sehr sehr wenige unsensible Menschen gibt. Nur wie gesagt, manche verbergen es sehr gut, was nicht schlimm ist! Die Leidensfähigkeit beschreibt doch im Grunde nicht die Sensibilität eines Menschen nur manchmal bringt es ihm Leid. Wie dieser dann damit umgeht, laut oder leise, redent oder schweigend ist doch von Mensch zu Mensch verschieden.
ich geb mich hier wie im richtigen Leben, vorsichtig, zurückhaltend, distanziert. Was hab ich zu verlieren? Entweder es passt, oder es passt nicht.
Verletzbar zu sein ist nichts schlimmes. Das sind wir alle. Sehr verletzbar zu sein ist sicher ein Kampf, aber einer den man auch gewinnen kann.

Man kann lernen nicht immer alles so nah an sich heran kommen zu lassen, man kann lernen sich selber zu schützen.

Ich arbeite seit fast 20 Jahren im Handel, irgendwann bekommt man ein dickes Fell. In meiner Anfangszeit bin ich noch fast in Tränen ausgebrochen wenn mich Jemand nur böse angeguckt hat.

Natürlich berührt es mich auch heute noch wenn ein Kunde seine Wut auf mir ablädt, aber ich bin lange nicht mehr bereit alles zu schlucken und das Feld zu räumen. Mich berühren Szenen im Fernsehen, wenn ich hilflose Tiere sehe, ich würde am liebsten Jedes retten, natürlich bin ich immer noch genauso verletztlich wie früher, aber ich stecke es besser weg.

Zu lernen das ich nur tun kann was in meiner Macht steht, das ich niemals anders sein werde als ich bin, das ich ein Weichei bin, das ich nicht mehr tun kann als mich nach Kräften zu bemühen und mein Bestes zu geben, das auch ich nur ein Mensch mit Schwächen bin und das ich nicht Perfekt sein muß um Annerkennung zu finden hat mir sehr geholfen.

Es hat mir geholfen das nicht ständig Jemand Rücksicht auf meine Gefühle nahm, das ich genauso durch die harte Schule mußte wie Andere auch, das es mir nicht hilft wenn ich in der Ecke sitze und mich beweine, das es Niemandem hilft wenn ich weine.

Natürlich hat es Jahre gedauert und manchmal könnte ich aus einer Banalität heraus anfangen zu heulen. Aber es ist nun einmal so das die wenigsten Menschen bewußt losgehen um mich zu kränken oder zu verletzen. So etwas passiert und inzwischen ist mir meine Zeit zu kostbar um sie wegen solcher Banalitäten zu vergeuden.

Mein Inneres wird immer mitfühlend und verletzbar bleiben. Aber ich bin stärker geworden und kann besser damit umgehen. Und ich werde immer dankbar dafür sein das ich gelernt habe mich von vielen Dingen nicht mehr so runterziehen zu lassen, mich nicht mehr zu kasteien für etwas auf das ich keinen Einfluß habe.
********ther Mann
1.600 Beiträge
Mitfühlen ist sensibel

Genau das verstehe ich unter Sensibilität!

ich befinde mich da grade in einer echt beschissenen situation ...
vergangenen freitag ist ein sehr geschätzter arbeitskollege von mir verstorben ... er war nur 2 tage jünger, als ich ... ich zwinge mich regelrecht dazu, das nicht zu nah an mich heranzulassen, das er nichmehr lebt, weil's mich sonst kaputt macht ...

mag man als unsensibel bezeichnen ... ich jedoch seh das komplett anders ...
**********henkt Frau
7.376 Beiträge
@********ther: Ob du willst oder nicht, es wird der Moment kommen, wo es nah an dich rankommt. Früher oder später und dann wirst du es mit dir klarmachen.
Unterdrücken geht nur bedingt.
vergangenen freitag ist ein sehr geschätzter arbeitskollege von mir verstorben ... er war nur 2 tage jünger, als ich ... ich zwinge mich regelrecht dazu, das nicht zu nah an mich heranzulassen, das er nichmehr lebt, weil's mich sonst kaputt macht ...

das ist nicht unsensibel, das ist deine Art damit umzugehen. Ich weiß nicht wie nah dir dieser Mensch war, auf jeden Fall hat du ihn sehr geschätzt. In deinem Profil las ich dass du erst 45 Jahre bist. Dir ist auch deine eigene Sterblichkeit bewusst geworden. Das ist schon hart.
@vian
Wie schützt ihr euch hier bzw. im "normalen Leben" vor allzu plumpen Menschen. Respektive Anmachen. Hier? Im "normalen Leben"? Spielt ihr tough?

Im normalen Leben begegnen mir die Menschen selten richtig unangenehm. Oft ist mein reales Umfeld sogar so nett, dass ich mich frage, ob das noch "echt" sein kann, oder nur gespielt ist. Bin ich ein Glückspilz??

Hier im JC gibt es nur eines: Rückzug auf ganzer Länge und Breite. Richtig grauenhaft sind übellaunige Clubber, die ihren Frust in diversen Foren auslassen und eigentlich nette Threads dadurch killen. Da kann man nur noch "nicht mehr beobachten" klicken und sich ein angenehmeres Umfeld suchen.
Ich bin zu harmoniesüchtig, um mich in irgendwelchen Foren (oder mit den Menschen per mail) herum zu streiten. Dann troll' ich mich lieber und wandere weiter...

(So wie ich, der - hier - gerade in dem Thread "Wie viele Sex-Partner hattet ihr schon - wider-aufrichtig - "583" angekreuzt hat...).

*anbet*

Oder gebt ihr euch in eurer Sensibilität hier wie im "normalen Leben" preis? Hofft ihr auf Gleichgesinnte oder fürchtet ihr die Reaktionen auf Sensibilität?

Weder noch... denn ich zähle mich (glücklicherweise) zu den ganz normalen Holzklötzen!!! *gg*

BIG HUG for Vian! *knuddel*
@********ther

Das tut mir leid.

Dennoch möchte ich ein paar Sätze zu diesem Thema schreiben.

Schmerz und Trauer gehören zum Leben dazu. Es macht uns nicht kaputt.

Wir haben nur verlernt damit umzugehen.

Es gibt keinen Raum wo wir Trauer und Schmerz zulassen dürfen.

Somit geben wir uns "hart". Nach außen scheinen wir unsensibel.

Viele Sensible schreiben, sie würden um sich zu schützen so auftreten.

Also glauben viele Menschen sie seien sehr sensibel, müssen sich schützen, geben sich cool und werden von anderen als unsensibel gesehen.

Wer ist jetzt unsensibel? Der der seinen Schmerz hinter einer Fassade versteckt weil er Angst hat? Oder der der dies in seiner Sensibilität nicht spürt?
********ther Mann
1.600 Beiträge
@********ther: Ob du willst oder nicht, es wird der Moment kommen, wo es nah an dich rankommt. Früher oder später und dann wirst du es mit dir klarmachen.
Unterdrücken geht nur bedingt.

klar geht unterdrücken nur bedingt ... und klar beschäftigt es mich, trotz das ich mich dagegen zu wehren versuche ... aber ich versuche eben, das ich nicht rund um die uhr dran denke ...


das ist nicht unsensibel, das ist deine Art damit umzugehen. Ich weiß nicht wie nah dir dieser Mensch war, auf jeden Fall hat du ihn sehr geschätzt. In deinem Profil las ich dass du erst 45 Jahre bist. Dir ist auch deine eigene Sterblichkeit bewusst geworden. Das ist schon hart.

er war mir als arbeitskollege nah ... privaten kontakt hatte ich keinen zu ihm ... wäre das der fall gewesen, wär die situation noch beschissener, als sie eh schon ist ...

meine sterblichkeit ist mir schon immer bewusst, so wie sie jedem bewusst sein sollte ...

aber wenn man, wie ich, in den vergangenen, sagen wir, 2 jahren gleich mehrere arbeitskollegen verloren hat, die zwar alle aus unterschiedlichen gründen verstorben sind (bis auf 2, die hatten beide 'nen motorradunfall), aber alle zwischen 45 und 50 waren, also allesamt viel zu früh verstarben, und wenn man dann auch noch eltern hat, die beide auch ziemlich krank sind, wenn man also sozusagen in letzter zeit mehr mit dem tod, statt dem leben konfrontiert wird (um es mal etwas überspitzt zu formulieren), dann hat man, dann hab ich, irgendwann keinen bock mehr drauf ...
ich will endlich mal wieder längere zeiten ohne hiobsbotschaften erleben ... ich weiss, das man da keinen einfluss drauf hat, aber dennoch wünsch ich's mir einfach ... vielleicht kann das ja irgendjemand nachvollzieh'n ... wenn nicht, auch net schlimm ...
ich will endlich mal wieder längere zeiten ohne hiobsbotschaften erleben

das kann ich sehr gut verstehen. Aber es gehört zu unserem Alter (du bist ungefähr so alt wie ich), vor allem die kranken Eltern, nicht deine Kollegen, die sind allesamt sehr jung gestorben. Es wird die Zeit ohne Hiobsbotschaften zurück kommen, aber glaube mir, es wird dir etwas fehlen.
*******6_rp Mann
267 Beiträge
Sensibel sein
Ich selbst würde mich als sensibel, aber nicht hypersensibel betrachten.
Manchmal bin ich selbst ein wenig über mich erschocken, wie nah mir gewisse Dinge oder Erlebnisse gehen (schreckliche Nachrichten, belastende Einsätze, Probleme in der Firma, Familie von Menschen oder Arbeitskollegen, die einem nahe stehen).

Wichtig für mich ist auch, daß wenn mir im Bekannten- oder Kollegenkreis jemand über seine Probleme berichtet ich sensibel reagiere. Dies bedeutet, für seine Probleme Verständnis zu haben, mit ihm zu reden, ihn abzulenken und nicht mich darüber lustig machen oder Vorwürfe machen. Sondern ihm beistehen und sofern möglich, zu helfen.)

Es ist leider nicht immer einfach sich ein dickes Fell zuzulegen. Gerade wenn man im Geschäft, Privat oder durch Hobby (ich bin in der Freiwilligen Feuerwehr) eine Erfahrung gemacht hat, die einen stark emotional beschäftigt oder sogar belastet.

Dabei hilft mir meine positive Einstellung die ich habe, ansonsten käme ich nicht zur Ruhe. So versuche ich aus Negativem noch etwas Positives zu gewinnen, und sei es nur, daß man jetzt eine Erfahrung reicher ist.
@blackleather
ich denke, das kann jeder nachvollziehen.

Ich kenne nur wenige Menschen, die von sich aus sagen, dass sie mal wieder Lust haben auf eine Beerdigung zu gehen.

Es ist für mich nachvollziehbar, dass dich diese Einschläge beschäftigen, doch das geht eigentlich jedem Menschen so, der in ähnlichen Situationen steckt.


Ich stimme @**Y2 mit ihrem Posting zu 100% zu, viele die glauben extrem sensibel zu sein, haben einfach nur verlernt, oder nie gelernt, mit schwierigen Situationen umzugehen.

Gerade der Tod ist für uns alle nicht mehr greifbar. Kaum jemand kennt noch den Anblick von Leichen oder sterbenden Menschen.
Gestorben wird heimlich und im verborgenen, möglichst ohne die Umwelt damit zu sehr zu belasten.

Wir alle wissen das wir irgendwann sterben müssen, wirklich vorbereitet sind die wenigsten darauf.

LG
Brian
Wichtig für mich ist auch, daß wenn mir im Bekannten- oder Kollegenkreis jemand über seine Probleme berichtet ich sensibel reagiere. Dies bedeutet, für seine Probleme Verständnis zu haben, mit ihm zu reden, ihn abzulenken und nicht mich darüber lustig machen oder Vorwürfe machen. Sondern ihm beistehen und sofern möglich, zu helfen.

...und wo liegt der unterschied zum normalen verhalten?
...
Wie schützt ihr euch hier bzw. im "normalen Leben" vor allzu plumpen Menschen. Respektive Anmachen. Hier? Im "normalen Leben"? Spielt ihr tough?


Anfangs dachte ich hier bei Joy: Oh mein Gott, wo bin ich denn hier gelandet? Um mir das eine oder andere fern zu halten, veränderte ich am laufenden Band mein Profil, bis ich mich selbst nicht mehr erkannte. Dann erreichte ich den Punkt der Aufsessigkeit. Mir war alles egal und der Ironie-Button wurde zum besten Freund. Doch eines Tages ging es nicht mehr anders.
Ich begann zu filtern, was begegnet dir hier eigentlich? Es gibt viele, die nach meinem Rat fragen. Es gibt viele, die wollen mehr über mein Leben erfahren. Es gibt richtig viele, die einfach nur ein Kompliment nach dem anderem schicken. Manche von ihnen hängen Rosen mit dran. Dann gibt es einige, die lesen nicht und versuchen dich noch für dieselbe STunde zu daten, egal ob er dabei in München, Augsburg wohnt oder noch ein Ticket für den Surferstrand auf Teneriffa freihat (ist kein Witz, wurde genau dort hin eingeladen) Und dann gibt es noch diejenigen, mit denen man sich gerne auf der Mainstreet locker leicht über alles und jenes unterhalten kann und will.
Es galt also zu unterscheiden, was will ich hier überhaupt und was kannst du mal locker leicht und easy verarbeiten oder gar eiskalt brünett mit nur wenige Worten direkt in die Eier treten.

Die Taktik ist eigentlich zu entdecken, was will ich und wie bekomme ich es? Der Rest fällt in die Kategorien der Kummerkästen (brr) und fieses Ablästern...

Es ist also eine Mischung aus eigenem sensiblen Auftreten und eiskaltem Abservieren.

Im normalen Leben, schärfe ich meine Beobachtungsgabe. Ich nehme vermutlich mehr um mich herum wahr, wie andere es glauben mögen. Dazu gebe ich mich selbst oft introvertiert. Es gibt jedoch einige wenige, die genau das Gegenteil von mir behaupten und diesen Menschen stehe ich wirklich nahe und würde mit ihnen auch Pferde stehlen können. VIele halten mich für schüchtern, zurückhaltend und zurückweisend. Viele glauben mich zu kennen und merken erst bei Nachfragen, dass sie eigentlich gar nichts von mir wissen.
Dieses Phänomen muss ich in den vergangenen Wochen auch auf den Joyclub übertragen haben. Denn die Nachfragen, was will ich eigentlich und der eine Beitrag passt nicht zum anderem, die häufen sich.

Ich möchte die Chance nutzen um einmal klar zu stellen. Der Joyclub ist eine Community und nicht mein Tagebuch. *smile*


Oder gebt ihr euch in eurer Sensibilität hier wie im "normalen Leben" preis? Hofft ihr auf Gleichgesinnte oder fürchtet ihr die Reaktionen auf Sensibilität?

Ich denke, das oben benannte beantwortet einiges. Ich habe jedoch die Chance erhalten, ein Großteil meiner Emotionen in meinen Arbeiten zu verarbeiten. In der Regel erreichen diese Emotionen diese Menschen und ich habe überwiegend ein positives Feedback. Somit treffe ich auf Gleichgesinnte. Meine Erfahrung sagt mir jedoch, dass Gleichgesinnte mich nicht vorwärts bringen. Ich brauche die Herausforderung, meine Sensibilität in den unterschiedlichsten Facetten präsentieren zu dürfen. Meine Gefühle zu unterdrücken würde bedeuten, mich selbst einzusperren.
Ich weiß zwar, dass ich auf diese Weise schon die eine oder andere Diskussion im Keim erstickt habe, weil man die dann schonungslose Offenheit nicht von mir erwartet hat. Man warf mir dann schon das eine oder andere Mal Besserwisserei vor. Doch unter die Lupe genommen, kann von Besserwisserei nicht die Rede sein, denn alle Faktoren, die ich dann kompakt und offen auf den Tisch knalle wurden von anderen bereits einmal, manchmal sogar zwei Mal genannt.

Nur weil ich mich oft in die Beobachtungsposition begebe, bedeutet es noch lange nicht, dass ich keine eigene Meinung besitze. Ein Test bei der Konkurrenz zu Joy ergab einmal, dass ich beide Seiten, die der Introvertiertheit sowie die der Extrovertiertheit sehr gut vertreten kann.

Die Zeiten, dass ich mit meiner eigentlich sensiblen Art mich immer zurückhalte oder gar hinten anstelle, diese gehören in jedem Fall der Vergangenheit an. Kämpfen werde ich jedoch nur, wenn ich merke, dass es sich zu kämpfen lohnt. Die anderen werden mich nie wirklich verstehen und begreifen können.
...und wo liegt der unterschied zum normalen verhalten?

*gruebel*

jetzt auch völlig verwirrt bin *crazy*
Wir alle wissen das wir irgendwann sterben müssen, wirklich vorbereitet sind die wenigsten darauf.

wie willst du auch vorbereitet sein, du weißt ja nicht was kommt. Und ist es nicht die Ungewissheit, die es so unfassbar macht? Und der Tod von nahestehenden Menschen, so vorbereitet man auch ist, er hinterlässt eine Lücke. Ein Mensch ist nicht mehr da, er kommt niemals wieder. Du wirst niemals mehr auf einen Schwatz zu ihm fahren können, niemals wieder, unwiederbringlich vorbei.

viele die glauben extrem sensibel zu sein, haben einfach nur verlernt, oder nie gelernt, mit schwierigen Situationen umzugehen.

es gibt Menschen die von Natur aus sensibler sind, es sind aber nicht unbedingt die, welche nicht gelernt haben, mit schwierigen Situationen umzugehen. Wie sonst erklärt es sich, dass in einer Familie 10 Kinder auf die gleiche beschissene Lebenssituation unterschiedliche Entwicklungen zeigen? Warum gibt es schizoide Menschen?
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich muß mal in eine ähnliche Kerbe wie Brian schlagen ... geht es hier um sensibel im Sinne von "stark emotional" oder um HSP???
Im ersten Moment dachte ich beim Eingangspost: oh, HSP (ich wußte nicht mal, daß es hier ne Gruppe dazu gibt *oh*), interessant. Aber die Frage nach der Art, wie man damit nach außen umgeht, hat mich dann verblüfft, denn ob ich mich "kalt" gebe oder offen weine, hat mit HSP ja nix zu tun nach meiner Erfahrung?!?
Für mich hat das starke Auswirkungen auf Zeug wie Kaffee/Koffein, Betäubungs- und Schmerzmittel, wie oft ich mich zurückziehen muß aus Menschengruppen, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit und sowas. Also hier gehts um starke Emotionalität?
******ght Frau
2.128 Beiträge
Ich denke, was Brian_Lorenzo meinte, ist nicht, dass es eine Lücke hinterlässt und der Mensch sich ständig mit dem Tod beschäftigen sollte, sondern eher die allgemeine Entwicklung von Tod und Sterben.
Es ist leider so, dass der Tod nicht mehr "Gesellschaftstauglich" ist. Die Menschen streben immer mehr nach der Unsterblichkeit, lassen sich operieren gegen die "Alterung" und ja, auch der Umgang mit Tod und Sterben verändert sich sehr stark. Früher wurden die Toten noch aufgebahrt und man hat sich von ihnen verabschiedet, heute sieht es meist so aus, dass sie so schnell wie möglich verschwinden sollen. Früher hatten die Menschen die Zeit daheim zu sterben, heute werden sie kläglich abgeschoben (natürlich nicht alle).

Ich muss gestehen, ich hab nicht alle Posts gelesen aus Zeitmangel, aber was mir schon aufgefallen ist, dass es sich bei manchen Postings so liest, als dürfte man nicht stark sein, wenn man sensibel/hochsensibel ist. Sensibilität ist für mich nicht, dass ich schnell weine oder auf mein Gegenüber eingehe und ihn nicht verurteile, zur Sensibilität gehört noch viel mehr. Das "Spüren" und das ganze was dazwischen liegt.
Wie ich es handhabe mit Sensibilität umzugehen? Ich lasse nicht jeden Menschen gleich nahe an mich heran, ich offenbare nicht jedem meine innere Welt und ich ziehe mich zurück, wenn ich merke, dass ich zu viel gebe (was sehr wichtig ist zum Selbstschutz).
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