1) Wer auf dem Parkplatz eine Art Schloß Milkersdorf im Freien erwartet, ist im falschen Film. Das ist eine ganz eigene Szene, Teil der offenen Spontansex-Szene, die ihren ganz eigenen Regeln folgt. Wenn man in dieser Szene mitspielen will, sollte man sich bemühen, diese Regeln kennenzulernen und zu aktzeptieren. Akzeptiert manda sie nicht, oder nimmt sie noch nicht einmal zur Kenntnis, dann ist man wahnsinnig schnell "draussen" oder kann sogar massiven Ärger bekommen.
2) Es ist ein haarsträubender Irrtum zu meinen, auf dem Parkplatz würden nur Assis rumhängen. Das outfit zB folgt selten Gesichtspunkten der Ästhetik, sondern ist regelmässig unter pragmatischen Gesichtspunkten gewählt: Wie kann man einerseits seine Position in diesem Spiel signalisieren ? Was kann man in Sekundenbruchteilen loswerden ? Und vor allem: im Bedarfsfalle auch in Sekundenbruchteilen wieder anziehen ?
3) Es gibt eine offene und eine "geschlossene" Szene - Szenetreffs, wo man einfach so hinfährt, und in der Szene eher unbekannte Parkplätze, wo sich die Mitspieler, die sich - heutzutage meist übers Netz - kennengelernt haben, verabredet haben. Beide Sorten von locations werden, wie richtig schon geschrieben, nur in der Szene "von Hand zu Hand" weitergeben, und aus gutem, ebenfalls schon beschriebenen Grund nicht veröffentlicht. Was man in einschlägigen sites so liest, sind meistens "ausgelutschte" locations.
4) Die offene Szene ist in aller Regel schwul dominiert. Schwule sind jedoch recht "gastfreundliche" Typen, die Paare gerne bei sich "aufnehmen" - indessen bleibt die Atmosphäre "schwul", dh es geht ohne lang zu fackeln "hardcoremässig" ab. Übrigens sind die meisten Männer, die sich an dieser schwulen Szene beteiligen, nicht "stockschwul" sondern bi, auch dann, wenn sie "schwul leben".
5) Heterosexuelle Einzelmänner haben es in der offenen Szene aus der Natur der Sache sehr schwer, erst recht als Anfänger, der die Sitten und Gebräuche, die ungeschriebenen Regeln der Szene nicht kennt. Wer als Anfänger die offene Szene kennenlernen will, dem sei gerade in dieser Jahreszeit der "Baggersee" oder die "Dünen" eher ans Herz gelegt: diese Szene ist weitaus "softer" und man eher Gelegenheit, sich behutsam ins Herz der Finsternis vorzutasten.
6) In der offenen Szene mitspielen zu wollen, setzt ein hohes Maß an konkreter, körperlicher Toleranz voraus. Den Begriff des "Suchschemas" kann man vergessen - seine Zuschauer kann man sich nicht aussuchen, und es kann durchaus vorkommen, daß man von jemand (meistens nicht "erheblich") angefasst wird, mit dem man sich, würde man ihn, sagen wir mal, von seinem JC-Profil her kennengelernt haben, niemals verabreden würde. Wer dann die Krise kriegt, ist in der offenen Szene fehl am Platz.
7) Auch wer über solche Umstände den Kopf schüttelt, sollte sich nach anderen Lustbarkeiten umschauen.
In den hiesigen Gruppen "outdoorsex" und "Parkplatz" erfährt man schon mal einiges über diese Szene !