Körperliche Beeinträchtigungen bereits im Profil benennen?

Lass mich mal mit einer unhöflichen Gegenfrage öffnen: was sind körperliche Beeinträchtigungen?

Ich finde diese Frage gar nicht so trivial, wie sie sich auf den ersten Blick anfühlt. Denn was in meinen Augen eine Beeinträchtigung ist, könnte meinem Gegenüber egal oder sogar anziehend sein.

In meiner Welt liegen zwischen dem Profiltext und einem ersten Date noch ein Stück Kommunikation. Im Chat, per Messenger oder auch dem guten alten Telefon.

Zeichnet sich dabei ab, dass ein Date mindestens interessant wird, ist es meiner Meinung nach immer noch zeitig genug auf Dinge hinzuweisen, die für meinen potentiellen Datepartner relevant sein könnten.

Im Profil würde ich das nicht wie ein Banner vor mir her tragen, denn ich fürchte, damit genau die falschen Menschen anzuziehen.

Der M des Profils

Ein zweischneidiges Schwert. Stereotyp schöne Menschen werden für so viel Mut nicht selten gefeiert, alle, die dem nicht entsprechen, noch mehr gemieden.

Vermutlich kommt es auch sehr stark darauf an, was genau jemand sucht. Für die Sucje nach längerfristige und nähere Verbindungen kann die Erwähnung solcher Umstände ein guter Filter sein, um von Anfang an die ganzen oberflächlichen Flitzpiepen auszusortieren. Möchte man einfach netzwerken, empfinden es nicht wenige als belastendes Thema.

Ich hatte nie Vorbehalte damit, wenn jemand solche Dinge gleich Anfangs zur Sprache bringt - sei es im Profil oder nach ein paar Nachrichten. Allerdings verfolge ich auch keine bestimmten Ziele und bin deswegen nicht fixiert auf (Achtung Scheißbegriff) "unbelastete Kontakte". Das macht den Umgang mit Eigen- und Besonderheiten um einiges einfacher.

Eine ähnliches Thema gab es im Forum "Behinderungen".

Ich finde das ist jedem selber überlassen, was Menschen in ihrem Profil erwähnen oder was nicht.

Ich sehe Menschen als Gesamtkunstwerk.

Also ich hab weder eine sichtbare noch unsichtbare Einschränkung mal vorab. Hatte aber schon Kontakt zu Leuten.
Du stellst offen Fragen, schränkst bei ansteckenden Krankheiten aber direkt ein das die direkt angegeben werden müssten. Warum?
Aber zu deinen Fragen. Das Anschreiben und auch das Profil ist doch das wie ich mich einer Vielzahl Menschen präsentieren möchte. Das ist so schon schwer genug anoyme Leute genau richtig anzusprechen. Es hat einfach was damit zu tun wie ich wahrgenommen werden möchte und natürlich was ich suche.
Joy bzw. die virtuelle Welt bringt eine neue Art des kennenlernens mit.

Unter normalen Umständen würden sich solche Handicaps recht schnell im Gespräch klären. Da meine Vorstellungen meist auch früh irgendwo angesprochen wären, würde ich spätestens wenn es da direkte Probleme mit den Einschränkungen gäbe auch eine kurze Erwähnung erwarten. Dann kann man immer noch gucken.

Es quasi bis zum Treffen nicht zu sagen finde ich dann weniger gut. Hat was von emotionaler Erpressung. Die Menschen mit denen ich schreibe sollten bis dahin aber festgestellt haben das ich nicht direkt Tschüß und weg bin sondern dann weiter gucke ob es evtl. trotzdem passt oder erkläre warum dann halt nicht. Das wäre unabhängig vom Treffen, nur fairer und offener.

Ich finde nicht, dass man sowas schon im Profil angeben soll. Und in der ersten Kommunikation auch nur, wenn sich das Gespräch dahingehend entwickelt.
Warum sollte ich Narben im Profil angeben? Oder andere Hautirritationen, Feuermale etc. ? Nein. Ich finde, das gehört da nicht hin.
Es bewirbt sich doch hier niemand als neues Supermodel.

Es geht ja nicht nur um optische Dinge. Es gibt auch unsichtbare Probleme, die sich negativ auf den Alltag und das Leben auswirken.

Ein ganz schwieriges Thema.
Dinge wie große Narben etc. sind in meinen Augen Nebensache und müssen nicht im Profil angegeben werden, dass kann man auch später im Austausch mit dem Gegenüber - egal ob per CM, Mail oder persönlich beim erwähnen, wenn man selbst es für wichtig erachtet und man beim Kontakt das Gefühl hat, es könnte auch für das Gegenüber wichtig sein.

Offensichtlich körperliche Einschränkungen, wie beispielsweise Lähmungserscheinungen nach einem Schlaganfall, sind eine andere Sache. Das sind Dinge, die beim ersten persönlichen Zusammentreffen ohnehin sofort auffallen. Warum dann nicht auch im Profil direkt benennen? Das kann (muss aber nicht) schon eine Vorauslese dafür sein, mit wem man sich dann wirklich trifft oder nicht. Hier kann man sich manche Enttäuschung ersparen. Auch wenn es die Trefferquote zunächst deutlich erniedrigt. Aber warum sich selbst oder dem Gegenüber Hoffnungen machen, die beim ersten persönlichen Treffen sich dann in Luft aufläsen und nur Frust hinterlassen?

Auch die gehören nicht ins Profil. Von welchen Dingen reden wir?
Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Herzprobleme?
Man schaue sich nur die Alterstruktur an, da wird ein hoher Prozentsatz irgendwas haben.
Und alles wird dann auch irgendwie den Alltag beeinträchtigen. Sei es wegen Medikamenteneinnahme, Insulin spritzen, Sportdefizite usw.
Sowas muss man doch nicht jedem Hans Wurst auf die Nase binden!

Aber auch das sollte jedem erstmal überlassen sein, ob er oder sie offensiv damit umgeht oder eher nicht!

Wer definiert überhaupt, was eine Einschränkung ist?

Ich habe ja nicht geschrieben, dass man das tun muss. Das bleibt natürlich jedem selbst überlassen....

Letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, wie das eigene Profil genutzt werden soll und zu welchem Zweck man es unterhält.
Wer hier die schnelle Nummer sucht, tut vielleicht gut daran, bereits im Profil auf Dinge hinzuweisen, die diesbezüglich zum Hindernis werden könnten.

Ich persönlich möchte mein Profil nicht als Produktbeschreibung einer Ware verstanden wissen, zu der alle Spezifikationen inkl. Möglicher vorhandener Mängel aufgelistet werden müssen.

Ich würde sowas (gerade als Mann) nicht proaktiv im Profil thematisieren, denn wahrscheinlich wird es gegen dich verwendet. (Bei mir ist ja was offensichtlich und da passiert genau das.)

Klar kann man sagen, wer so oberflächlich ist interessiert mich ohnehin nicht, aber zum einen glaube (hoffe) ich, dass einige eigentlich gar nicht so oberflächlich sind, sondern rein aufgrund des Überangebots beim leichtesten Stop-Signal direkt weitergehen.

Und zum anderen muss man sich den Luxus auf einen Erstkontakt zu verzichten auch "erstmal leisten können". (Hoffe es ist verständlich was gemeint ist.)

Man kann es ins Profil schreiben, muss es jedoch nicht. Ich finde, dass man das auch erwähnen kann und auch sollte, wenn es zu persönlicher Kommunikation kommt (Nachricht, Messenger, Telefon).
Es könnte entscheidend sein, was aus der Kommunikation wird. Einfach eine nette Unterhaltung, Freundschaft oder mehr. Jeder möchte selbst entscheiden, ob die Einschränkungen für ihn/sie ein Problem darstellen oder unwichtig sind.
Erst beim Date vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden...Könnte für beide unangenehm werden. Ich würde gehen. Schon aus dem Grund, dass man es verheimlicht hat und mir so die Entscheidung verweigert hat.

Narben sehe ich ähnlich wie Tattoos. Sie machen uns individuell. Wobei mich Narben noch nie gestört oder gar abgetörnt haben, schlecht gestochene oder vom Motiv her (nach meinem Empfinden) unschöne Tattoos schon.

Grundsätzlich sehe ich auch - wie von anderen bereits erwähnt - keinen Grund jeden Profilbesucher direkt rundum in jedes persönliche Detail einzuweihen.
Erst wenn es früher oder später in Hinsicht reales Treffen ernst wird kann man ggfs. das Gegenüber darauf hinweisen. Muss man aber nicht zwingend.
Sollte man vielleicht auch nicht. Denn so findet man an Hand der Reaktion schnell und effektiv raus wie der potentielle Partner tickt, und das nicht nur im Bezug ob nur der Körper oder vielleicht/hoffentlich doch eher das 'Gesamtkunstwerk' interessiert.

Da spricht @*****eia einen sehr wichtigen Punkt an. Was sind Einschränkungen?

Da können auch alle psychischen Unpässlichkeiten dazu gehören. Soll man das direkt im Profil jedem auf die Nase binden?
Nein und auch nicht bei einem losem Kontakt beim chatten. Und selbst wenn mich eine Person näher interessiert, würde ich gewisse Dinge nicht in Chats besprechen, es sei denn der Flow ging irgendwann mal in die Richtung.

Und da kommt dann wieder @*****eia Frage ins Spiel.
Welche Einschränkung ( oder auch Makel) würde sich hier negativ im Profil, beim Chatten oder beim Treffen auswirken?

@********edel für einen Mann wirkt sich hier IMHO nahezu jeder "Makel" direkt negativ aus.

Im Profil? Wenns keiner weiß, dann erstmal nicht. Wenn man chattet? Auch nicht, wenn man nichts dazu schreibt.
Jaja, ich weiß, es muss ja erst zum Schreiben kommen. Ist jetzt mal theoretisch überlegt.

Wenn du es nicht schreibst und es auf den Bildern nicht sichtbar ist, dann wirkt sich das im Profil und beim Schreiben natürlich erstmal nicht aus.
Ging ja aber darum, was passiert wenn man es proaktiv kommuniziert (oder es eben sichtbar ist).

Drum sag ich ja. Erstmal nix schreiben.
Wenn man beim Dorffest jemanden kennenlernt, weiss der ja auch nicht, ob ich ne Narbe am Bauch hab, welche Medikamente ich nehmen muss usw. Und das ist bestimmt auch nicht das erste, was man sich erzählt.
Der Internet- Dating - Markt ist ohnehin schwierig genug. Warum sollte man es noch komplizierter machen als im RL?

Habe ich ja weiter oben auch geschrieben, dass ich es nicht tun würde.
Bei mir sieht man die Sachen halt direkt, d.h. ich habe keine Wahl. Und Fotos so nachzubearbeiten, dass da nichts zu sehen wäre, empfände ich schon als "Betrug".

Im Prinzip hat doch jede alleinerziehend Frau / Mann hier ein Handicap.

Und es hat schon jemand hier geschrieben, die wenigsten hier sind noch 20. Wir haben alle unsere Macken, Mängel und Geschichten dazu. Aber die Geschichten und Hintergründe gehören halt dazu und das macht doch dann das kennenlernen aus. Das ist für ein Profil etwas viel.
Bei ner kurzfristigen Nummer ist es evtl egal und interessiert überhaupt nicht.

Du bist zu gut für die Welt .

Es gibt unzählige User und Userinnen, die keine Skrupel mit „ Betrug“ haben!

@********edel die sind wahrscheinlich einfach schlauer als ich.