Verliebt - und nu?

„Die hier beschriebenen Arten von Verliebtheit vermitteln mir mitunter den Eindruck von Besessenheit, das kann nicht gesund sein.
Gerade dann wäre doch ein klarer Cut für beide Seiten vernünftig.

„Und ich möchte nicht dass ein Mensch den ich schätze, wegen mir Liebeskummer hat bzw. ich will nicht dazu beitragen diesen Zustand unnötige in die Länge zu ziehen und ihn davon abzuhalten mit jemand Anderem glücklich zu werden.

„Ich seh das wie Arev! Ergänzend, warum es wichtig ist… weil manche Menschen zu weit gehen, einen Zustand versuchen auszuhalten aus Angst vor einem Komplettverlust oder sich einbilden die kriegen das irgendwie hin:

——————- Trigger Warnung SZ ————-

Eine* gute Freundin hat sich in ihre Situationship verliebt. Ohne großartig Details zu erzählen, ging das nach einigen Monaten zu Ende. Den Kontakt aus Selbstschutz abbrechen hat sie nicht für nötig gehalten, obwohl ihr angeboten wurde sich Zeit zu nehmen und sich zu melden, wenn ihrerseits Interesse an einer Freundschaft besteht. Hat meine* Freundin abgelehnt. Die haben zwar nicht mehr miteinander geschlafen, aber einige Wochen danach hat sie eine neue Frau kennengelernt. Ich fragte sie, ob sie sich nicht zu viel zumutet „Passt schon“… ging soweit, dass die beiden alleine im Auto saßen und während der Fahrt „die Verlassene“ sich angehört hat, wie doll verliebt sie in ihre Neue ist… schlagartig ist wohl der innere Gefühlshaushalt gekippt und stand kurz davor sich aus dem Auto zu schmeißen. Mitten auf der Autobahn. Sie hat kein Drama im Auto gemacht, die andere hat es nicht einmal mitbekommen, aber es war wohl ein innerer Kampf nicht die Tür aufzureißen weil sie keine Zukunft mehr für sich gesehen hat.

Die Fahrt ging zum Glück nicht so lange und hat sich absetzen lassen. Ich hab sie wiederum mit dem Auto abgeholt, sie erzählte mir erst Zuhause was passiert ist. Für sie war der Gedanke auch so unterträglich, dass sie mit einer anderen Frau intim wird. Hat wohl nicht so gut geklappt, sich selbst was vorzumachen ^^. Manchmal muss jemand anderes die Verantwortung übernehmen…

„Und ich erkläre für mich, dass ich keinen Liebekummer dabei
habe.
MICH muss also niemand davor schützen.
Ich komme damit super klar.

„Ja, das ist schon heftig

„Daher: ich kann nicht für den anderen Entscheiden und die Verantwortung übernehmen. Nur für mich.
Ich kann dennoch versuchen nett zu sein und gut zu kommunizieren, egal wie ich entscheide.

„Man kann sich natürlich frei entscheiden, ob man selbst in Kontakt bleiben möchte oder nicht.
Deine Bekannte hatte so die Chance die Erfahrung zu machen, dass es nicht hilft sich etwas vorzumachen und kann sich nun aus dieser Erfahrung heraus weiterentwickeln.

„Ich war schon in der gleichen Situation....auf beiden Seiten.
Aber aus der Situation des "Liebesobjekts" kann
ich sagen. Ich hab damals den Sex eingestellt und die Option auf Freundschaft offen gelassen und wollte ihn das selbstverantwortlich entscheiden lassen. Ging natürlich in die Hose. Erst mal hat er natürlich so getan als wäre er völlig cool damit. Jedes Mal mit bisschen Alkohol in der Birne gab es dann Krisengespräche a la " Warum willst du nicht? Du bist perfekt für mich. Ich kann so sein wie du willst, ich tue alles für dich....". Und das war für unsere Freundschaft natürlich ein ziemlicher Killer.
Ob er draus gelernt hat? Keine Ahnung.... zumindest nicht solange wir noch Kontakt hatten.

„Nun hört sich das aber auch wieder doof an,
wenn jemand sagt das Er oder Sie die Situation in die Hand nehmen muss;
Um dann die Entscheidung für beide zu treffen.
Ja das Klingt hier in vieler Ohren Übergriffig! Ist es auch. Leider
Aber es brauch eine Lösung. Und in den meisten fällen recht zügig.
Und Ja die Formulierung ist Übergriffig.
Trotzdem muss jemand das in die Hand nehmen.

„Frage, weshalb bist du in der Freundschaft geblieben? Weil du Lust auf Freundschaft hattest mit dem Wissen, dass die Person mehr möchte?
Das wäre nicht übergriffig und das Ergebnis war dann nicht das von dir gewünschte und du kannst dann neu entscheiden für dich.

Oder war es wieder eine Entscheidung für die Person, weil du dachtest damit was gutes zu tun für die Person, damit diese sich entscheiden kann.
Dann wäre es wieder auf eine Art übergriffig, da du nicht für dich selbst entschieden hättest sondern für eine andere Person in dem Sinn, was du dachtest, was gut für sie war.

„Ich kann verliebt sein, und dennoch nicht klammern.