„ Ich möchte an dieser Stelle deshalb nochmals daran erinnern, dass es hier darum gehen sollte, Meinungen zu hören von längjährig auf verschiedenen Plattformen aktiven Personen zu der Frage, ob sie ebenfalls den Eindruck haben, dass sich die Kultur verändert hat.
2006 bin ich (damals noch mit meinem Mann) zum ersten Mal hier im Joy gelandet. Seitdem immer mal wieder abgemeldet, neu angemeldet.
Mein Eindruck: ja, es hat sich was auf dem Datingmarkt geändert. Ich spreche nur vom Joy, da ich hier insgesamt am längsten vertreten bin.
Damals wusste ich (wir) noch, "warum wir ja alle hier sind". Da wurde geliked, geschrieben, sich kennengelernt. Das geschah ohne großes Brimborium. Die Profile der Männer waren zwar kurz, aber aussagekräftig und sympathisch und die Damen hatten noch nicht diese endlos langen Ausschlusslisten.
Auch der Umgangston war ein anderer. Meiner Meinung nach war es unkomplizierter.
Im Laufe der Zeit wurde es im Forum aktiver, immer mehr neue Gruppen kamen dazu. Viele hatten nichts mehr mit Sex am Hut, andere drehten sich rein um Beziehungsthemen. Der Joy wurde vielfältiger.
Ich fand und finde es immer noch toll, bei den Themen rund um Liebe und Partnerschaft mitzulesen und mitzuschreiben, sehe aber auch die Problematik, dass das "Wesentliche" verloren geht.
Und so verlieren Männer die Lust, Geld zu investieren und betteln gefühlt auf jedem zweitem Profil "Schreib du mich bitte an" und Frauen hauen ihre No-Go-Liste raus, auf der natürlich steht, dass mann bereit sein sollte, zu "investieren". Das Finale: die Geschlechter hauen sich die Köpfe ein, obwohl sie sich eigentlich liebhaben wollen.