Warum habt ihr Lust an fremder Haut?

Mal ganz doof gefragt ….:

Warum nicht?


Für uns ist das eine einfache Selbstverständlichkeit in unserem Leben wie vieles andere auch.
Ohne Überzeichnung, ohne größere Bedeutung, ohne Aufhebens drumherum. Ist nix Besonderes für uns.

Wir denken ja auch nicht darüber nach, warum wir Lust haben ein Eis essen zu gehen. Oder heute lieber mal dies oder mal das machen. Wir machen es halt. Fertig.




Tom & Zarah

Der Wunsch nach Abwechslung, den Alltag mal für einen Moment verlassen und nur das hier und jetzt genießen. Das kribbeln neu entdecken, neue Fantasien und Träume vielleicht ausleben die man so mit seinem Partner nicht ausleben kann oder möchte.

Was ist denn schlimm daran, wenn etwas zur Normalität gehört?




Tom & Zarah

P.S. Anders gefragt, was soll denn an „Lust auf fremde Haut“ so besonders sein?

Im Eingangspost steht’s doch sehr gut formuliert:

Singles sind raus, für die ist jedes Date „fremde Haut“. Die sind auf Sex- und Partnersuche.

Paare mit Defiziten im Paargedingens - sind auch raus. Denn die verhalten sich oft wie Singles.

Also bleiben Paare mit intaktem Paarverhalten.

Warum soll bei denen - wie bei uns - die Lust auf fremde Haut nicht zur Normalität gehören? Ausleben muss man das ja trotzdem nicht. Nur, wird’s dadurch schon zu etwas „Besonderem“ weil’s nicht jeder tut?

Schließlich gibt es viele normale Sachen, die auch nicht jeder mag und macht und will. Ist das nicht auch schon irgendwie normal?

… es macht doch grundsätzlich Spaß, Neues zu entdecken und auszuprobieren …
… das gilt auch für Menschen, denn jede/r ist anders …

Ist so wie früher bei einem Ü-Ei 😁.
Spannunng, Spiel und statt Schokolade neue Menschen kennenlernen.

Es ist weniger die fremde Haut, es ist das Prickeln, das Andere, das Fremde … vielleicht im einen oder anderen Fall das Verbotene. Für mich weniger, mein Partner weiß Bescheid, wenn ich meine Lust auf fremde Haut mal ohne ihn auslebe. Am schönsten ist es aber für mich, wenn mein Partner dabei ist.

"Lust auf fremde Haut" bedeutet für mich eine neue Persönlichkeit kennen zu lernen. Wie nimmt die Haut, die Person gegenüber meine Berührungen wahr, wie riecht , schmeckt..ja fühlt sich mein Gegenüber an? Neues voneinander lernen oder Altes anders angehen.
Und ja, es geht hier auch ums begehrt werden. Ich denke jeder von uns genießt dieses Gefühl das im Alltag allzugerne nachlässt.
Liebe Grüsse

Hmmm, warum lieben manche bestimmte Lebensmittel und andere bekommen Brechreiz davon?
Will damit sagen, dass es schwer ist, Gründe für Neigungen zu finden…

Ich liebe es eine Affäre zu haben. Nicht wegen fremder Haut, ganz in Gegenteil. Ich liebe eine Daueraffäre , mit der ich abtauchen kann aus dem Alltag und all die versauten Dinge machen kann, die meiner Mama immer ein Dorn im Auge waren.
Eine parallel Welt mit einer Verbündeten.

Really? Aber Beute nimmt man doch mit nach Hause. Eine Affäre oder ein Fling werden doch eben nicht zu Besitz wie Beute. Naja, nicht jede Metapher muss sitzen...

Wir lieben keine fremde Haut, wir brauchen nicht 'immer wieder' Neues - wir nutzen Gelegenheiten der Freizeitgestaltung. Und das auch nur ein paar Mal im Jahr.

Davon sind wir absolut überzeugt! Yoh, dann bist Du bei uns ja richtig - 32 Jahre feste Beziehung sollten zur Teilnahme am Club reichen.

Jo. Ist für uns wie auswärts essen.

Danach schmeckt auch das Selbstgekochte wieder.



Tom & Zarah

weil Menschen sich ihr Leben lang ent-wickeln.
Menschen WOLLEN Neues kennenlernen und ausprobieren.
Die Komfortzone verlassen,
Nicht zufällig ist die Couchtomatenzeit
der häufigste Grund für Scheidungen.

Der/die Partner/in kann einem vieles geben,
aber niemals alles.
Das Fremde z.B. kann er/sie nicht geben.

Klar Perücken und Verkleiden und Rollenspiele
bieten viele Möglichkeiten Neues zu entdecken.

Der Kontakt mit Fremden ist trotzdem etwas Neues:
Unbekannt, fremd...
liebe- und leidvoll,
und immer spannend.

Für mich hat das nichts mit Heimlichkeiten zu tun.
Es ist aufregend etwas Neues zu entdecken.

Dann hab ich eine Verständnisfrage …
Was ist Couchtomatenzeit? Sorry für die Frage, aber noch nie gehört.
Couch-Potato evtl.?

Für uns hat das auch nix mit Heimlichkeit zu tun - im Gegenteil!
Wir entdecken zusammen fremdes und bereichern uns gegenseitig damit.
Ja - Couchpotato - wenn man meint,
das Leben ist nun sicher,
es passiert nicht mehr viel...
und der Kampf um die Fernsteuerung beginnt...

Dann hilft nur noch:
RAUS aus der Komfortzone!

Danke für die Aufklärung 😁.

Wir können nur aus unserer Sicht erklären.

Wir sind dahingehend gereift, verspüren keine Eifersucht oder Ängste mehr neue gemeinsame, sexuelle Erlebnisse zu haben.
Auch sind wir neugierig auf die Reaktionen und Verhalten der Partnerin/des Partners, aber auch auf die eigenen. Wir gönnen und genießen einander, was beide Seiten aber auch erlernen müssen um wirklich frei erleben zu können und zu dürfen.
Jeder Mensch ist anders, gibt und nimmt anders, schmeckt anders, alles fühlt sich einfach anders an -darin liegt bei uns der Reiz.
Wir als Paar kennen bislang nur die fremde weibliche Haut (die zusätzliche), doch irgendwann wird auch ein passendes Paar sich finden. Wir sind eben gereift...

Es ist vor allem das die immer wieder aufkommende Bestätigung. Wenn man neue Kontakte knüpft und sich dann im Vorfeld abtastet dann ist das schon aufregend und spannend... Aber ich denke es ist eben diese Bestätigung des Gegenübers dass man begehrt wird und das man gewollt wird...

Auch danach ist das schön und man kann auch mit Personen weiter super in Kontakt bleiben und es wunderbar genießen... Aber dieses kribbeln ist nicht mehr so stark wie beim ersten Mal 😊

Ich bin in der Hinsicht ein ziemlicher Glückspilz, glaube ich:
Es gibt kein Defizit-Gefühl, das mich von irgend etwas wegführen würde. Es gibt auch kein grüneres Gras jenseits des Zaunes. Ich mag auch die Kombination von Routine und gemeinsamer Entwicklung dort, wo man vor Anker liegt.
Aber ich entdecke einfach gern. All die Details, die bei jedem Menschen anders sind: Geräusche, Bewegungsarten, Geruch. Die Knöpfe neu zu suchen und zu finden, dabei immer auch bei den eigenen Knöpfen etwas dazulernen. Geist und Körper zusammenzubringen. Was überhaupt nicht spirituell gemeint ist: ich muss eine Frau spannend finden (und werde da zunehmend anspruchsvoll), damit sie mich auch erotisch reizt. Und zu erleben, wie eine Frau mit großem Herzen und großem Hirn so ist, wenn der Körper ganz nach vorn kommt, ist ein besonderer Moment, finde ich, wenn mögliche Dominanz ins Spiel kommt, noch mehr.

Die Kehrseite ist, dass Affären/Nebenbegegnungen/Drittküssen für mich keinen dauerhaften Rhythmus haben dürfen. Entweder sind sie zeitlich begrenzt (aus lyrischen Gründen finde ich ein Jahr und einen Tag schön), oder sie können (teilweise, sehr viel) länger dauern, weil man sich z.B. wegen großer Entfernung selten sieht. Wenn beide sich auch im sonstigen Leben verändern und entwickeln, läßt sich so über viele Jahre jedes Mal etwas Neues entdecken.

Zwei große Gründe.

Der erste und wohl ziemlich weit verbreitete ist einfach der Spaß an neuen Erlebnissen. Alle meine Partnerinnen waren vollkommen unterschiedlich in jeglicher Hinsicht. Sowohl körperlich als auch in der Art wie sie Sex hatten. Natürlich könnte ich meine Partnerin darum bitten, mich aggressiver zu küssen oder sanfter zu berühren oder irgendetwas anderes entsprechend anders zu machen. Aber es ist einfach aufregender, wenn eine andere Partnerin das von sich aus authentisch macht. Teils lernt man auch Dinge schätzen, die man vorher noch gar nicht auf dem Radar hatte.

Der zweite Grund der wahrscheinlich von vielen als problematisch angesehen werden wird ist: Fürs ego. Ich war extrem lange Jungfrau und hatte das Selbstbild, dass ich nicht sexuell attraktiv sein kann. Dieses Selbstbild wurde zum Teil meiner Identität und blitzt auch heute immer wieder auf. Z.B. kann ich nicht flirten, ohne mir absolut dämlich vorzukommen. Eine attraktive Frau die mit mir Sex haben will ist daher eine unglaubliche starke Bestätigung. Wenn es dann zum Sex kommt und sie vollkommen befriedigt ist ist die Bestätigung umso stärker.

In unserer Gesellschaft werden Männer, die darauf aus sind, "neue Haut zu spüren", oft abwertend als Trophäensammler bezeichnet.