Teil 2
Zu Hause dann konnte ich erst stundenlang nicht einschlafen, da ich noch sehr intensiv an das Tanzen mit Angela denken musste, das Gespräch, das ich mit ihr führte und die Sinneseindrücke, die ich von ihr bekam.
Ich spürte einerseits einen großen Stolz, dass ich es geschafft hatte, mit einer Frau zu tanzen. Andererseits musste ich aber auch ständig daran denken, wie ich rot geworden bin, als sie mich so tief ansah, nachdem ich kurz in ihren Ausschnitt geglotzt hatte. Die Pein dieser Situation spürte ich dann jedes mal, wenn ich daran zurückdachte von neuem aufsteigen. Auch in den nächsten Tagen kreiste mein Kopf fast ständig um das Erlebnis mit Angela herum. Natürlich lösten die Gedanken an sie auch sehr starkes sexuelles Verlangen aus in mir und ich spürte dann schnell mein hartes Glied, wenn ich nur an sie dachte. Ich hatte aber Skrupel dann zu onanieren bei Gedanken an sie und versuchte sie aus meinen Fantasien zu verdrängen, wenn ich es mir dann tat. Ich hätte es charakterschwach und primitiv gefunden, wenn ich das getan hätte, da ich sie sehr nett fand und ich auch nicht wollen würde, dass sie über mich schlecht denken würde. Natürlich war mir ja auch klar, dass es ja völlig belanglos wäre für sie, wenn ich erotische Fantasien hätte über sie beim Masturbieren, sie würde es ja nie erfahren. Ich bin aber wohl schon ein gewissenhafter Mensch und habe da so den Tick, dass ich mein Gewissen immer reinhalten muss. Oft malte ich mir aus, wie unsere Unterhaltung weitergehen hätte können oder wie es mit dem tanzen mit ihr noch hätte weitergehen können.
Als dann wieder das Wochenende kam war es klar für mich, dass ich wieder am Samstagabend in das Tanzlokal gehen würde, um sie vielleicht wiederzusehen.
Als ich dann dort war, setzte ich mich wieder an denselben Platz an der Theke. Ich spürte meine Nervosität, die eher noch größer war, als bei meinem ersten Besuch, den ich allein hier machte.
Immer wieder sah ich mich um oder schaute den Leuten auf der Tanzfläche zu. Angela konnte ich nicht sehen, doch es waren auch schon viele Leute hier und ich machte mir Hoffnung, dass sie irgendwo wäre, wo ich sie gerade nicht sehen konnte. Ich sinnierte dann darüber nach, dass es ja schon ein großer Zufall wäre, wenn sie auch heute wieder hier wäre, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte, die mir jemand von hinten kommend auflegte und gleichzeitig die freundliche Stimme Angelas vernahm: "Hallo, mein junger Mann, hab ich es doch gewusst, dass ich dich heute hier treffe!"
Ich war zuerst etwas perplex und brachte kein Wort raus, doch Angela setzte sich neben mich auf den freien Hocker und begann ein Gespräch. Ich wurde dann entspannter und schaffte es auch ausführlichere Antworten zu geben auf ihre Fragen und halbwegs selbstbwußt zu wirken. Ich fragte sie selten etwas, auch wenn ich sehr neugierig gewesen wäre auf ihre Lebenssituation und ihren Beziehungsstatus. Einerseits wäre ich zu schüchtern gewesen, direkt nach solchen Dingen zu fragen, andererseits spürte ich aber auch, dass sie selbst von sich aus das erzählt, was sie preisgeben möchte und vermutete, dass sie nicht alles preisgeben wollte aus ihrem Privatleben.
Sie hingegen fragte viel, doch es machte mir nichts aus, ihr ehrlich und in ausreichendem Maße Antwort zu geben. Ihre Stimme klang immer aufrichtig interessiert an mir und auch ein mal ein wenig mitleidig, als ich ihr erzählte, dass ich keine Freundin hätte, nachdem sie danach gefragt hatte. Immer wieder kam es vor, dass ich sie aus Versehen mit "Sie" ansprach, obwohl sie mir schon mehrmals zu verstehen gab, dass ich sie duzen solle und sie dies bei mir natürlich auch von Anfang an tat. Mir war es dann immer peinlich und ich fühlte mich wie ein Versager. Sie lächelte dann immer und berichtigte mich dann als sehr freundlich. Sie spendierte mir dann sogar ein Getränk und wollte unbedingt, dass ich einen Wein oder etwas anderes Alkoholisches trinken würde, nicht ein von mir favorisiertes Cola. Ich trinke ja sehr selten Alkohol, so einigten wir uns auf eine Weinschorle für mich. Sie führte mich dann zum Tanzen. Ich war ein wenig mutiger, als das erste Mal, aber eigentlich war ja sie es, die führte. Wir tanzten dann stürmischer zu schneller Schlagermusik und ich drehte sie viel, wobei es mehr als ein Mal vorkam, dass sich unsere Körper unplanmäßig berührten an Stellen, mit denen man sich beim Tanzen normalerweise nicht berührt.
Einmal zum Ende einer Drehung streifte sie mich mit ihrer Brust an meinem Oberkörper. Ich muss sie wohl ziemlich erschrocken angesehen haben dann, aber sie lächelte sehr freundlich zurück. Zurück an unserem Platz redeten wir noch lange und es gelang mir schon ein wenig gesprächiger zu sein als am ersten Abend. Es kam vor, dass sie mir einmal die Hand tätschelte, als ich irgendwas erzählte über meine Arbeit und sie mich dann lobte für meinen Fleiß. Ein anderes Mal legte sie sogar für einen Moment ihre Hand auf meinen Oberschenkel, als sie mir eine zweite Weinschorle anbot. Es war nur für einen Augenblick, aber das Gefühl der bestimmt und sicher anfassenden Hand mit den gepflegten und teuer beringten Fingern auf dem Stoff meiner Jeanshose spürte ich noch lange am Oberschenkel. Ich war mutiger als in der letzten Woche und schaute sie auch immer wieder mal direkt an, bestaunte ihr dezent aber stilvoll geschminktes Gesicht, ihre vollen, blauen Augen und ihren Mund. Ich versuchte ihr Alter zu schätzen anhand des Vergleichs zu Frauen deren Alter ich kannte und einigte ich dann auf irgendwas um die Mitte 50 herum, wobei ich mir nicht sicher war, da Angela noch so beschwingt war, nicht nur beim Tanzen, wie es für Frauen in diesem Alter eher nicht mehr der Fall ist. Irgendwann dann bot sie mir an, sie könne mich ja nach Hause bringen später, damit ich das Taxi sparen könne.
Sie erwähnte auch, dass ihr Haus am Weg liegen würde zu dem Ort, wo ich lebte und ich ja auch kurz bei ihr hereinkommen könnte um mir ihre Bücher anzusehen, da wir davor schon über Literatur sprachen und feststellten, dass wir teilweise ähnliche Interessensgebiete besaßen. Sie erwähnte es wie nebenbei, doch ich spürte, dass es etwas Wichtiges wäre, etwas, was weitreichende Auswirkungen haben könnte. Natürlich war ich nicht mehr so jung und naiv, dass ich mir nicht vorstellen konnte, was eine Frau mit einem Mann tun will, wenn sie ihn spät in der Nacht zu sich in die Wohnung einlädt. Ich zog es in Erwägung, dass es sein könnte, dass sie vielleicht sowas wie Streicheln oder Küssen haben wollen würde, oder sogar mehr. Doch ich war zu ängstlich mir das wirklich vorstellen zu können, und glaubte, dass diese Vorstellung eher meinen Wunschträumen entspringen würde. Ich war aber sowieso viel zu ängstlich, schüchtern und abwägend, um zuzusagen und redete mich irgendwie heraus, dass ich selbst mit dem Taxi nach Hause gehen würde. Nach einigem Hin und Her aber ließ Angela dann von der Idee ab. Innerlich war ich total zerrissen, einerseits hätte ich so gerne zugestimmt und war sehr neugierig auf das, was gekommen wäre bei ihr zu Hause, andererseits war ich zu ängstlich, dachte, es würde sich nicht gehören und sie müsse mich noch mehr überreden mich heimzubringen, um sicher zu sein, dass sie es auch wirklich wollen würde. So hatte ich alles irgendwie vergeigt durch meine Ängstlichkeit und Angela sah sich nach einem anderen Mann um, mit dem sie dann tanzte. Ich verlor sie dann aus den Augen und irgendwann hatte ich die Hoffnung aufgegeben sie noch einmal zu sehen und machte mich auf den Heimweg. Draußen auf dem Parkplatz wartete ich auf das Taxi und sah sie noch einmal von weitem.
Es war eher so, dass ich sie erst lachen hörte in ihrer unverkennbaren heiteren Art. Als ich dann in die Richtung sah, aus der das Lachen kam, konnte ich sie auch in ca. 20 Metern Entfernung erkennen. Doch sie war zusammen mit einem anderen Mann, den sie an der Hand hielt und ihn mit ihrer schwungvollen und selbstsicheren Art hinter sich herzog zwischen zwei Autoreihen. Dann plötzlich erkenne ich vagem wie sie sich mit dem Rücken an ein Auto lehnt und den Mann um den Hals umarmt und an sich heranzieht. Sie küssten sich dann sehr leidenschaftlich. Im Schutze der Dunkelheit muss ich ziemlich doof geschaut haben, aber das Gefühl, wie es mir eiskalt den Rücken hinabfloss und ich Eifersucht und Schmerz aufsteigen spürte, vergesse ich nie mehr. Ich sah noch einige Augenblicke hin, dann wendete ich mich ab, zum einen fand ich es doof, so heimlich zu kucken, zum anderen tat es mir wahnsinnig weh.
Ich stieg dann in mein Taxi ein und schimpfte mit mir selbst. Ich fühlte mich wie ein dummer Schlappschwanz, war total selbst schuld, dass Angela sich einen anderen Mann suchte. Andererseits fühlte ich mich einfach zu jung und unerfahren, um mit einer fast noch fremden und soviel älteren Frau zu ihr nach Hause zu gehen, mitten in der Nacht. Zu Hause dann war ich dann immer noch hin- und hergerissen und hatte dauernd das Bild vor meinem inneren Auge, wie Angela mit diesem Typen heiß küsste. Ich stellte Vermutungen an darüber, ob ihre Zunge dabei in seinem Mund war und war mir ziemlich sicher, dass dies der Fall war, was die Eifersucht zusätzlich ankurbelte. Als ich dann im Bett lag musste ich daran denken, ob sie ihn zu sich mit nach Hause genommen hat und wenn ja, was sie dann wohl taten. War es möglich, dass sie mit ihm schlief, also, so richtig fickte? Bei dem Gedanken daran spürte ich dann meine Erregung, die aber schon eine ganze Weile eher untergründig vorhanden war. Dann musste ich mir auch den Typen immer wieder kurz vorstellen. So wie ich das im Dunklen erkennen konnte war er nur etwas älter, als ich, so 30 vielleicht und vom Typ her ein Orientale, vielleicht Araber. Das ließ mich zusätzlich zerknirscht werden, da ich diese Typen nicht so mochte und mich so einer sogar mal in der Schule zusammenschlug. Doch so wie es die Eifersucht anfachte, so fachte es meine Erregung an und die Fantasie und ich begann mich dann zu wichsen. Anfangs versuchte ich noch dagegen anzukämpfen, doch schnell kapitulierte ich und ich tat es mir schnell und heftig und dachte daran, wie Angela nackt auf dem Bett liegend diesen Typen zwischen ihre gespreizten Beine nahm, ihren Arm um ihn schlang, und dann heftig mit ihm vögelte. Ich merkte, wie ich mit dem Kopfkino und der Selbstbefriedigung die Eifersucht kompensieren konnte und war danach dann weniger geknickt. Ich begann zu akzeptieren, dass ich bei Angela eben das Spiel verloren hatte.