es gibt leute
die behaupten, vergebung sei anmassung
"nachvollziehen-können"... hört sich glatt an wie Empathie. ist auch anmassend: könnte ich, wenn ich wollte, will aber nicht, will nur sagen, ich könnte... und damit ist es HIN, mit der individuellen ....
Vergebung ....ist ein wenig AUA. dem Zahnarzt mag ich vergeben, dem Jäger, der mich totgeschossen hat, dem Einbrecher, der mir den Gartenzaun zerbrach...
Einem Menschen vergeben? Was? Dass er tat, was er tun konnte/musste? Also mal jenseits irgendwelcher kriminell-akrobatischer Vollzüge, ich denke, hier geht es um die "Vergebung" in der Liebe... ach, da wären doch Einige arbeitslos, vergäben wir nicht so ausdauernd...
ich weiß es: ich hab´s gut: im Moment habe ich Zugang zu einer fulminant -alles subjektiv empfunden!!! - , einer zumindest interessant sich anfühlenden Form von Liebe: eine, die nicht vergeben muss / kann/ darf.
Tolle Position, Ausgangslage, Eröffnung... wurde nicht totgeschossen, nicht vergewaltigt, nicht verletzt: nur übersehen, totgerechnet. Nicht so schlimm. Kommt vor.
Eine innre Qualität... kennt das wer?:
Man müsste stocksauer sein, nee, abgrundtief sauer, enttäuscht, getroffen, zerfetzt, in die Irre geführt... ein Anwalt muss her, die Angelegenheit entgleist aus den Weichen der regulären intersubjektiven Lebensführung, man ist so empört, dass nur noch Fremdgesetz gälte...
wäre da nicht etwas...
etwas, was sich anfühlt wie In-Differenz, Nicht-Spaltung, Des-Interesse, Über-Wunden haben... Wunden haben... haben.... echo...Los
Ich genieße das grad: ich KANN nicht sauer/ enttäuscht/ getroffen/ betrogen/ verletzt sein... gelingt mir nicht... wär ein netter Motor, eine hübsche Antriebskraft... find ich nicht, den Zündschlüssel...,
weil ich nix zum Vergeben finde.
Sehr interessant:ich sehe nur einen Menschen. der TUT, was er TUT, tun muss. Bei mir kommt das irgendwie arg dissonant an..., aber in ihm ist es ja aus einem Muss entstanden... also hat es einen Stellenwert...
Wenn ich nun vergäbe: vergäbe ich doch...wem? Mir, allerhöchstens, und allerhöchstens: dass ich etwas persönlich nehme, was mir nicht galt. Also: ich stellte mich in den Weg eines Klangs, und proklamierte das Echo, das ich erzeuge, zur Tat.
Dabei stehe ich nur blöd rum, statt mir irgendwo fein ein Frühstück zu bestellen, einen Kaffee mit einer schwarzen Gauloise, , von mir aus auch Bio-Sake mit pc-Garnelen--- hm, statt Klappe zu halten und zu gucken, ob nicht um die Ecke grad mein Leben einbiegt, echt in Eiltempo, und mich von meinem Vergebungsfilm erlöst.
Mädels, mal so unter uns: es gibt hie und da was zu vergeben an den Kerlen..., aber: sie sind besser, sie sind stärker und geiler, wenn wir nicht dauernd an ihnen herumvergeben... ich meine: eine Momentaufnahme,..................................kann ja sein, das ich in ein paar Monaten hier mein Leid mit Sahnekringel versehe und empathische, rosa Schleifchen in Empfang nehme..., immer mit dem latenten Gefühl, an der humorigen, satten, weichen, weiblichen Wahrheit vorbeigeglitten zu sein, so, im Affekt...
Nun: ich gebe es zu: der, der mich verletzte:ich liebe ihn
nicht mehr. Wenn ich fair spiele, musss ich das sagen. Aber mich würde echt mal interessieren, wer das kennt: loslassen, heimgehenlassen, Spiel beendet, Mutter ruft zum Abendessen, Kumpel haut ab, muss, geht nicht anders: UND: man selbst ist fein drauf.
Nette Sache...
Maemo